Der Begriff „Wutbürger“ im mediopolitischen Diskurs
Erscheinungsweisen, Bedeutungskontexte und Bezeichnungsnarrative in Berichterstattung und Fachliteratur
- von
- Thorsten Eggers
Das Buch zeichnet anhand der Proteste gegen Stuttgart 21, der Pegida-Demonstrationen und von Fachliteratur nach, wie der Begriff „Wutbürger“ sich als Schlagwort etabliert hat und welche Rolle die Mehrdeutigkeit des Begriffs Bürger dabei einnimmt.
Bestellnummer: | 41426 |
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EAN: | 9783734414268 |
ISBN: | 978-3-7344-1426-8 |
Reihe: | Wochenschau Wissenschaft |
Erscheinungsjahr: | 2022 |
Auflage: | 1. Aufl. 2022 |
Seitenzahl: | 376 |
- Beschreibung Das Buch zeichnet anhand der Proteste gegen Stuttgart 21, der Pegida-Demonstrationen und von Fachliteratur nach, wie der… Mehr
- Inhaltsübersicht 1. Einleitung 2. Diskursanalytische Herangehensweisen als Grundlage für eine Untersuchung von Wissen, Begriffen und Bede… Mehr
- Autor*innen Thorsten Eggers, 2008 - 2012 Studium Sozialarbeit/Sozialpädagogik in Düsseldorf; 2012 - 2014 Studium Empowerment Studies… Mehr
Das Buch zeichnet anhand der Proteste gegen Stuttgart 21, der Pegida-Demonstrationen und von Fachliteratur nach, wie der Begriff „Wutbürger“ sich als Schlagwort etabliert hat. Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse der politischen Kontexte und zeitlichen Entwicklung. Mit Blick auf die Geschichte des Bürgerbegriffs wird beleuchtet, wie Mehrdeutigkeiten den Begriff „Wutbürger“ bestimmen. Auf der Basis von reichhaltigem Datenmaterial gelingt eine eindrückliche Herausarbeitung von Begriffs- und Diskurseigenschaften. Tendenzen und Dynamiken der Beschreibung und Bewertung von Protest werden exemplarisch sichtbar gemacht und kritisch eingeordnet.
1. Einleitung
2. Diskursanalytische Herangehensweisen als Grundlage für eine Untersuchung von Wissen, Begriffen und Bedeutung
2.1 Erkenntnistheoretischer und methodologischer Zugang: Auf Foucault basierende Diskursdefinitionen und analytische Zugänge
2.1.1 Foucaults Diskurstheorie
Analyse von Diskursen und das damit einhergehende Verständnis von Bedeutung bei Foucault
2.1.2 Die Rezeption der foucaultschen Diskurstheorie nach Laclau/Mouffe
2.1.3 Weitere prägende Rezeptionen und theoretische Weiterentwicklungen foucaultscher Theorie
2.1.4 Kritikpunkte am foucaultschen Werk
2.2 Diskursanalyse als Methodologie: Operationalisierungen der Diskurstheorie
2.2.1 Diskursanalytische Rezeptionen im deutschsprachigen Diskurs
2.2.2 Die Interdiskursanalyse nach Link/Link-Heer
2.2.3 Die Kritische Diskursanalyse nach Jäger
2.3 Konkrete Methodik sowie Material-, Ereignis- und Zeitauswahl der empirischen Forschung
2.3.1 Forschungstheoretische Grundannahmen
2.3.2 Methodische Schritte
2.3.3 Material-, Ereignis- und Zeitauswahl
2.3.4 Leerstellen und offene Perspektiven
3. Empirischer Teil: Rekonstruktion der Bedeutungskontexte und Bezeichnungsnarrative von Wutbürger sowie der damit einhergehenden diskursiven Dynamiken
3.1 Bedingungen der Etablierung des Begriffes Wutbürger in der Berichterstattung über Stuttgart 21
3.1.1 Vor Stuttgart 21: Wutbürger als Wählervereinigung – Die Bürger in Wut aus Bremen
3.1.2 Stuttgart 21 – Geschichte, Hintergrund und Protest
3.1.3 „Der Wutbürger“ – Ein journalistischer Essay als Ausgangspunkt einer ‚neuen‘ politischen Protestfigur
3.2 Bedeutungs- und Diskurskontexte von Wutbürger in der regionalen und überregionalen Berichterstattung im Untersuchungszeitraum „Stuttgart 21“
3.2.1 Quantitative Verhältnisse der Erscheinung und Bedeutung von Wutbürger im Untersuchungszeitraum „Stuttgart 21“
3.2.2 Wutbürger als Bezeichnung in Leser*innenbriefen
3.2.3 Wutbürger in der Berichterstattung über Kunst und Kultur
3.2.4 Wutbürger in der Berichterstattung über Internationales
3.2.5 Wutbürger als journalistische Bezeichnung für Akteur*innen im Fußball
3.2.6 Persönlichkeiten der Zeitgeschichte als erste Wutbürger
3.2.7 Der journalistische Diskurs über den Begriff Wutbürger
3.2.8 Kollektivsymbolik im Zusammenhang mit der Bezeichnung Wutbürger in der Berichterstattung
3.3 Bedeutungs- und Diskurskontexte von Wutbürger in der regionalen und überregionalen Berichterstattung im Untersuchungszeitraum „Pegida“
3.3.1 Pegida – Hintergrund und mediopolitische Debatte
3.3.2 Quantitative Verhältnisse der Erscheinung und Bedeutung von Wutbürger im Untersuchungszeitraum „Pegida“
3.3.3 Merkmale von Wutbürger als Bezeichnung für rassistische und sich politisch rechts artikulierende und motivierte Akteur*innen
3.3.4 Wutbürger als Bezeichnung in Leser*innenbriefen
3.3.5 Wutbürger in der Berichterstattung über Kunst und Kultur
3.3.6 Wutbürger in der Berichterstattung über Internationales
3.3.7 Einzelpersonen als Wutbürger in der Berichterstattung
3.3.8 Der journalistische Diskurs über Wutbürger als Zeitgeist-Phänomen
3.3.9 Kollektivsymbolik im Zusammenhang mit der Bezeichnung Wutbürger in der Berichterstattung
3.3.10 Pegida und besorgte Bürger
3.4 Ereignisse mit prägnanten Wutbürger-Bezeichnungen in der Berichterstattung über den Untersuchungszeitraum hinaus
3.5 Zusammenfassende Ergebnisse: Phasen, Typen und Figuren von Wutbürger im mediopolitischen Diskurs
3.5.1 Zur Einordnung: Das Verständnis von Bürger, bürgerlich und Bürgertum in der untersuchten Berichterstattung im Kontext von Wutbürger
3.5.2 Übergreifende Zusammenfassung der empirischen Untersuchung – Erscheinungsweisen, Funktionen und Bedeutungskontexte von Wutbürger und ihre Entwicklungen
4. Vom Bürgertum zum Wutbürgertum
4.1 Sozialgeschichte und Theorien des Bürgertums und der bürgerlichen Gesellschaft
4.1.1 Merkmale des Bürgerbegriffes und des Bildungsbürgertums im 19. Jahrhundert
4.1.2 Exklusive Bürgerideale im Deutschen Idealismus
4.1.3 Die bürgerliche Gesellschaft bei G.W.F. Hegel
4.1.4 Die bürgerliche Gesellschaft und Klasse bei Karl Marx
4.1.5 Die bürgerliche Gesellschaft als Feindbild bildungsbürgerlicher antimoderner Diskurse
4.1.6 Die Krise des Bürgertums – sozioökonomische Bedingungen und soziologische Einordnungen des Bürgerlichen Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts
4.2 Verständnisse des Bürgerbegriffs aus soziologischer, sozial- und politikwissenschaftlicher Perspektive im 21. Jahrhundert
4.2.1 Zur Diskussion von bürgerlicher Gesellschaft als gesellschaftsdiagnostischem Begriff
4.2.2 Das Bürgerliche als Mitte, die Mitte als das Bürgerliche – und das Hufeisen
4.2.3 Bürgergesellschaft und Zivilgesellschaft
4.2.4 Konklusionen: Die Hybridität des Bürgerlichen
4.3 Auseinandersetzungen mit Wutbürger in wissenschaftlichen und journalistischen Veröffentlichungen
4.3.1 Auseinandersetzungen mit Wutbürger in Soziologie, Sozial- und Politikwissenschaft
4.3.2 Auseinandersetzungen mit Wutbürger in nicht-wissenschaftlichen und journalistischen Veröffentlichungen
4.3.3 Zwischenfazit: Ein vom empirischen und theoretischen Forschungsstand isoliertes Schlagwort
5. Konklusionen und Schlussfolgerungen
5.1 Das Problem der Heterogenität und Unbestimmtheit des Grundwortes Bürger
5.2 Die politische Ambivalenz von Wutbürger
5.3 Wutbürger als implizites Funktionselement Extremismus- und ‚Hufeisen‘-theoretischer Ideologie
5.4 Schlussfolgerungen
Thorsten Eggers, 2008 - 2012 Studium Sozialarbeit/Sozialpädagogik in Düsseldorf; 2012 - 2014 Studium Empowerment Studies in Düsseldorf, ab 2014 tätig als Sozialpädagoge, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Bildungsreferent; 2017 - 2021 Promotion an der Uni Köln
Das Buch zeichnet anhand der Proteste gegen Stuttgart 21, der Pegida-Demonstrationen und von Fachliteratur nach, wie der Begriff „Wutbürger“ sich als Schlagwort etabliert hat und welche Rolle die Mehrdeutigkeit des Begriffs Bürger dabei einnimmt.
Wochenschau Wissenschaft
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Unterscheiden sich die Demokratie- und Partizipationseinstellungen von geflüchteten Schüler*innen mit und ohne internationale Familiengeschichte, die an den Berufskollegs im Ruhrgebiet beschult werden, voneinander?
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Der konfessionelle Religionsunterricht ist positionell. Wie kann ein solches Fach Indoktrination vermeiden und Kontroversität ermöglichen? An unterschiedlichen Themenbeispielen – Klimaschutz, Wirtschaftsethik und Verschwörungserzählungen – diskutiert der Band diese Frage. Auf der Basis interdisziplinärer Perspektiven wird ein religionspädagogisches Konsentpapier ("Schwerter Konsent") entworfen.
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Der Band versammelt Impulse zum Diskursstand sowie empirische Studien und konzeptionelle Überlegungen zur Visual History und ihren Potenzialen in der historisch-politischen Bildung. Er widmet sich dabei vielfältigen Visualia und den sie betreffenden (geschichtskulturellen) Distributions- und Verarbeitungsstrategien.
Sollte Extremismusprävention ein Teil politischer Bildung sein? Diese Frage tangiert grundlegende Vorstellungen von Demokratie und politischer Bildung. Extremismusprävention basiert auf der Gegenüberstellung von Demokratie und Extremismus. Dabei gerät oft aus dem Blick, dass jedoch gerade das Verhältnis von Demokratie und Antiextremismus durch Widersprüche gekennzeichnet ist und kritisch geprüft werden muss. Ein Sicherheitskonzept, das eine Beschränkung des politischen Streits zum Schutz der Demokratie vornimmt, läuft schließlich Gefahr, Demokratie selbst zu beschränken. Dies betrifft eine politische Bildungsarbeit in und für Demokratien ebenso wie demokratische Gesellschaften insgesamt.
Bürgerbildung und Freiheitsordnung sind konstitutiv aufeinander bezogen: Nur in einer Freiheitsordnung können sich die Bürgerinnen und Bürger im anspruchsvollen Sinne bilden und nur durch gebildete Bürgerinnen und Bürger gewinnt die Freiheitsordnung ihre Stabilität und Vitalität. Ohne politisch gebildete Bürgerinnen und Bürger lässt sich eine Freiheitsordnung weder gründen noch bewahren. Daher kommt der politischen Bildung in einer Republik die Aufgabe zu, die Qualität der politischen Ordnung zur Sprache zu bringen und eine republikanische Selbstbildung zu begleiten. Diese Festschrift würdigt…
Welche Rolle spielen Verschwörungstheorien in den Programmen rechtspopulistischer Parteien? Politikwissenschaftler Christoph Schiebel legt mit seiner Dissertation eine erkenntnisreiche Analyse zur Alternative für Deutschland (AfD), der Schweizerischen Volkspartei (SVP), der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und zum Front National (FN) vor. Aus wissenssoziologischer, politik- und kulturwissenschaftlicher Perspektive stellt er wertvolle Parteiforschungserkenntnisse zu Verschwörungserzählungen vor und zeigt, welche Rolle diese bei Themen wie Überwachung, EU, Bargeldabschaffung, Migration, Sicherheit, Wissenschaft, Bildung und Medien spielen.
Die Beiträge des Sammelbands rekonstruieren, wie das Spannungsverhältnis zwischen Bildung und Demokratie in politischen Diskursen, Bildungsmedien, Professionalisierungs- und Unterrichtsprozessen im 20. Jahrhundert verhandelt und gestaltet worden ist.
Der Autor untersucht politische Stadtrundgänge, die als Lernarrangements von bewegungsbezogenen Organisationen konzipiert und für Schulen als Kooperation zwischen formeller und non-formaler Bildung angeboten werden. Von diesem besonderen Lernarrangement ausgehend werden gegenwärtig in der Fachdidaktik diskutierte Fragen von politischer Positionierung und Lernen in Aktion aufgegriffen und ein Einblick in die Praxis kritisch-emanzipatorischer politischer Bildung ermöglicht. Damit werden politische Stadtrundgänge erstmals systematisch untersucht, ihre Relevanz für Bildungsprozesse aufgezeigt und ihr Potenzial für die Praxis erschlossen. Oliver Emde erhielt für diesen Band den Ursula-Buch-Preis 2023. Prof. Dr. Tim Engartner hebt in seiner Laudatio die besonders tiefschürfende, argumentativ stringente und sprachlich ansprechende Analyse der Arbeit heraus. Die für die politische Bildung relevanten fachdidaktischen Prinzipien würden ausgesprochen treffsicher auf ihre lebensweltliche Plausibilität hin untersucht. Mehr zum Ursula-Buch-Preis lesen Sie hier.
Sinn führt uns durch das Leben. Aber wie entsteht dieser Sinn und wie bietet er uns Orientierung in der Welt? Welchen Einfluss nimmt er dabei auf unsere historischen Vorstellungen? Und welche Rolle spielt er für das historische Lernen? Solchen Fragen geht dieser Band nach. Er betont dabei die Rolle der unbewussten, intuitiven, motivationalen, ästhetischen, emotionalen und imaginativen Momente stärker, als dies in den klassischen Konzeptionen zur „historischen Sinnbildung“ der Fall ist. Es wird unterschieden zwischen einer an Fakten und einer an Handlungen orientierten Art, die Welt zu verstehen. Dies hat Folgen für die Deutung historischer Erzählungen und bietet Möglichkeiten, historisches Lernen für SchülerInnen sinnerfüllter zu gestalten. Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.