Eigensinn in der DDR-Provinz
Vier Lokalstudien zu Nonkonformität und Opposition
- herausgegeben von
- Kerstin Engelhardt, Norbert Reichling
- unter Mitarbeit von
- Kerstin Engelhardt, Janka Kuball, Norbert Reichling, Armin Steil, Matthias Pfüller, Andreas Wagner
Die konkrete Lebenswelt Oppositioneller wird in der bisherigen Forschung zu Opposition und Widerstand in der DDR wenig beachtet. Individuelle, lebensweltliche und subkulturelle Prägungen waren aber seit dem Ende der 1970er Jahre zentral für die Entstehung unangepasster Szenen und Gruppen. Welche nichtkonformen und bürgerschaftlichen Aktivitäten waren eigentlich in der DDR der 1980er Jahre möglich? Im Rahmen von vier exemplarischen und regional gestreuten Fallstudien, untersucht dieser Band die Tätigkeit Aktivitäten je einer Gruppe in Brandenburg (Kulturbund in Altlandsberg), in Mecklenburg-Vo…
Bestellnummer: | 40137 |
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EAN: | 9783734401374 |
ISBN: | 978-3-7344-0137-4 |
Format: | |
Reihe: | Wochenschau Wissenschaft |
Erscheinungsjahr: | 2011 |
Auflage: | 1 |
Seitenzahl: | 304 |
- Beschreibung Die konkrete Lebenswelt Oppositioneller wird in der bisherigen Forschung zu Opposition und Widerstand in der DDR wenig beach… Mehr
- Inhaltsübersicht Kerstin Engelhardt und Norbert Reichling: Vorbemerkung Forschungsgruppe: Einführung Janka Kuball: Der Kulturbund Altlandsber… Mehr
- Autor*innen Kerstin Engelhardt: M.A., Historikerin, Evangelische Theologin, systemischer Coach und politische Bildnerin. Gesellschafteri… Mehr
Die konkrete Lebenswelt Oppositioneller wird in der bisherigen Forschung zu Opposition und Widerstand in der DDR wenig beachtet. Individuelle, lebensweltliche und subkulturelle Prägungen waren aber seit dem Ende der 1970er Jahre zentral für die Entstehung unangepasster Szenen und Gruppen. Welche nichtkonformen und bürgerschaftlichen Aktivitäten waren eigentlich in der DDR der 1980er Jahre möglich?
Im Rahmen von vier exemplarischen und regional gestreuten Fallstudien, untersucht dieser Band die Tätigkeit Aktivitäten je einer Gruppe in Brandenburg (Kulturbund in Altlandsberg), in Mecklenburg-Vorpommern (Ökumenisches Zentrum für Umweltarbeit in Wismar), in Sachsen (Gründungsgruppe des „Neuen Forums“ in Aue/Erzgebirge) sowie in Thüringen (Montagskreis in Meiningen).
In einer Verbindung von regional- und kommunalgeschichtlicher mit biographischer Methodik werden vier facettenreiche „Entwicklungsgeschichten“ nonkonformer Gruppen präsentiert, angesiedelt abseits der großen Städte. Die untersuchten Beispiele stehen für unterschiedliche Themen, Handlungsformen und Milieus der Opposition.
Die Untersuchungsergebnisse verweisen darauf, wie vielfältig und widersprüchlich die ideologischen Bezugspunkte der untersuchten Gruppen waren. Sie demonstrieren außerdem, wie schwer sich scharfe Trennungslinien zwischen Anpassung und Opposition, zwischen Konformität und Nonkonformität ziehen lassen.
Die Beiträge dieses Bands entstanden aus einem Forschungsvorhaben „Zivilgesellschaft in Ostdeutschland – lokale Erfahrungen“.
Kerstin Engelhardt und Norbert Reichling:
Vorbemerkung
Forschungsgruppe:
Einführung
Janka Kuball:
Der Kulturbund Altlandsberg.
Stadtpflege und Umweltschutz unter dem Dach einer staatlichen Organisation
Forschungssituation
Der Kulturbund in der DDR
Die Kommune
Die Gruppe und ihre Entwicklung
Biographische Wege
Birgit F. (geb. 1949)
Marianne E. (geb. 1948)
Klaus N. (geb. 1951)
Fazit
Literatur und Quellen
Andreas Wagner:
Das Ökumenische Zentrum für Umweltarbeit Wismar.
Eine kirchliche Basisgruppe in der DDR-Endphase
Forschungssituation
Die Kommune
Die Gruppe und ihre Entwicklung
Biographische Wege
Guntram E. (geb. 1954)
Heidelore C. (geb. 1957)
Ulrich B. (geb. 1960)
Corinna E. (geb. 1970)
Fazit
Literatur und Quellen
Armin Steil und Kerstin Palloks:
Von der Gegenkultur zur politischen Opposition:
Die Gründungsgruppe des ‚Neuen Forum’ in Aue/Erzgebirge
Kommune und Region
Die Gruppe und ihre Entwicklung
Biographische Wege
Lutz S. (geb. 1961)
Gerd B. (geb. 1959)
Volker K. (geb. 1947)
Fazit
Literatur und Quellen
Norbert Reichling
"Wir waren eigentlich die Normalen."
Der Montagskreis in Meiningen/Thüringen
Forschungssituation
Kommune und Region
Die Gruppe und ihre Entwicklung
Biographische Wege
Ulrich T. (geb. 1953)
Oliver B. (geb. 1963)
Susanne K. (geb. 1966)
Kathrin S. (geb. 1966)
Fazit
Literatur
Archive
Forschungsgruppe
Resümee und Ausblick
Autorinnen und Autoren
Kerstin Engelhardt: M.A., Historikerin, Evangelische Theologin, systemischer Coach und politische Bildnerin. Gesellschafterin von SOCIUS Organisationsberatung gGmbH, Leiterin des Projekts „Erinnerungskultur und Zivilgesellschaft in Ostdeutschland – Lokale Erfahrungen“ – Veröffentlichungen zur außerschulischen historisch-politischen Bildung und Gedenkstättenarbeit
Janka Kuball: M.A., Ethnologin, freie Mitarbeiterin von SOCIUS Organisationsberatung, Arbeitsschwerpunkte interkulturelle Arbeit und Diversity Management, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts „Erinnerungskultur und Zivilgesellschaft in Ostdeutschland – Lokale Erfahrungen“ und Assistenz der Projektleitung
Kerstin Palloks: Sozialwissenschaftlerin, Mitarbeiterin verschiedener Forschungsprojekte u.a. zu Armut und Gewaltprävention; als Beraterin und Evaluatorin für Praxisprojekte tätig; Veröffentlichungen u.a. zu bürgerschaftlichem Engagement und Rechtsextremismus.
Matthias Pfüller: Prof. Dr. phil., Politikwissenschaftler, arbeitete an der FU Berlin und in der politischen Bildung, lehrt Bildung und Kultur in der Sozialen Arbeit an der Hochschule Mittweida-Roßwein und ist Vorsitzender des Vereins Politische Memoriale Mecklenburg-Vorpommern, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsprojekts „Erinnerungskultur und Zivilgesellschaft in Ostdeutschland – Lokale Erfahrungen“ – Veröffentlichungen zu politischer Bildung, Gedenkstätten und Erinnerungsorten sowie regionalen Netzwerken
Norbert Reichling: Dr. phil., Soziologe, pädagogischer Mitarbeiter beim Bildungswerk der Humanistischen Union NRW, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsprojekts „Erinnerungskultur und Zivilgesellschaft in Ostdeutschland – Lokale Erfahrungen“ – Veröffentlichungen zur politischen Erwachsenenbildung, zur Geschichtskultur und zur deutsch-jüdischen Geschichte
Armin Steil: Dr. phil., Politikwissenschaftler, Mitarbeiter verschiedener Forschungsprojekte; Leiter eines Projekts politischer Bildung bei Forum Arbeit e.V.; Veröffentlichungen u.a. zu Fremdbildern im Kontext von Rassismus und Antisemitismus sowie zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus in Zivilgesellschaft und politischer Bildung.
Andreas Wagner: Dr. phil., Historiker, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Politische Memoriale Mecklenburg-Vorpommern e.V. und des Forschungsprojekts „Erinnerungskultur und Zivilgesellschaft in Ostdeutschland – Lokale Erfahrungen“ e.V., Redaktionsmitglied von
„Zeitgeschichte regional. Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern“ – Veröffentlichungen zur historisch-politischen Bildung, Gedenkstättenarbeit und regionalen Sozialgeschichte
Wochenschau Wissenschaft
Von Astrologie zur Verschwörungstheorie: Dieses Buch gibt Lehrer:innen methodische Anregungen und fundierte Einführungstexte zum breiten Feld Esoterik an die Hand.
Angesichts der gesellschaftlichen Umbrüche und Transformation steht das historische Lernen vor vielfältigen Herausforderungen und Neuorientierungen. Mit den Themenfeldern Digitalität, Sprache und Geschichtskultur werden einige relevante Themengebiete für zeitgemäßes historisches Lernen im 21. Jahrhundert beleuchtet.
Der Band diskutiert aus interdisziplinärer Perspektive soziale, emotionale und historische Dimensionen des Urteilens, stellt empirische Befunde vor und fragt nach Möglichkeiten der Urteilsbildung im digitalen Raum.
Die in "Diversität und Demokratie" versammelten Beiträge fokussieren die Zukunft der sprachlichen und politischen Bildung im Lichte gesellschaftlicher Vielfalt aus interdisziplinärer Perspektive. Sie thematisieren die Rolle der Sprache in der politischen und des Politischen in der sprachlichen Bildung und damit die Verknüpfung von edukativen Praktiken, politischen Diskursen und Sprachhandeln. Angesichts sich rasch wandelnder Rahmenbedingungen - etwa in Hinblick auf Dynamiken sozialer, kultureller und sprachlicher Diversifikation, Digitalisierungsprozesse wie auch Prävention und Bewältigung vo…
Unterscheiden sich die Demokratie- und Partizipationseinstellungen von geflüchteten Schüler*innen mit und ohne internationale Familiengeschichte, die an den Berufskollegs im Ruhrgebiet beschult werden, voneinander?
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Sollte Extremismusprävention ein Teil politischer Bildung sein? Diese Frage tangiert grundlegende Vorstellungen von Demokratie und politischer Bildung. Extremismusprävention basiert auf der Gegenüberstellung von Demokratie und Extremismus. Dabei gerät oft aus dem Blick, dass jedoch gerade das Verhältnis von Demokratie und Antiextremismus durch Widersprüche gekennzeichnet ist und kritisch geprüft werden muss. Ein Sicherheitskonzept, das eine Beschränkung des politischen Streits zum Schutz der Demokratie vornimmt, läuft schließlich Gefahr, Demokratie selbst zu beschränken. Dies betrifft eine politische Bildungsarbeit in und für Demokratien ebenso wie demokratische Gesellschaften insgesamt.
Bürgerbildung und Freiheitsordnung sind konstitutiv aufeinander bezogen: Nur in einer Freiheitsordnung können sich die Bürgerinnen und Bürger im anspruchsvollen Sinne bilden und nur durch gebildete Bürgerinnen und Bürger gewinnt die Freiheitsordnung ihre Stabilität und Vitalität. Ohne politisch gebildete Bürgerinnen und Bürger lässt sich eine Freiheitsordnung weder gründen noch bewahren. Daher kommt der politischen Bildung in einer Republik die Aufgabe zu, die Qualität der politischen Ordnung zur Sprache zu bringen und eine republikanische Selbstbildung zu begleiten. Diese Festschrift würdigt…
Welche Rolle spielen Verschwörungstheorien in den Programmen rechtspopulistischer Parteien? Politikwissenschaftler Christoph Schiebel legt mit seiner Dissertation eine erkenntnisreiche Analyse zur Alternative für Deutschland (AfD), der Schweizerischen Volkspartei (SVP), der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und zum Front National (FN) vor. Aus wissenssoziologischer, politik- und kulturwissenschaftlicher Perspektive stellt er wertvolle Parteiforschungserkenntnisse zu Verschwörungserzählungen vor und zeigt, welche Rolle diese bei Themen wie Überwachung, EU, Bargeldabschaffung, Migration, Sicherheit, Wissenschaft, Bildung und Medien spielen.
Die Beiträge des Sammelbands rekonstruieren, wie das Spannungsverhältnis zwischen Bildung und Demokratie in politischen Diskursen, Bildungsmedien, Professionalisierungs- und Unterrichtsprozessen im 20. Jahrhundert verhandelt und gestaltet worden ist.
Der Autor untersucht politische Stadtrundgänge, die als Lernarrangements von bewegungsbezogenen Organisationen konzipiert und für Schulen als Kooperation zwischen formeller und non-formaler Bildung angeboten werden. Von diesem besonderen Lernarrangement ausgehend werden gegenwärtig in der Fachdidaktik diskutierte Fragen von politischer Positionierung und Lernen in Aktion aufgegriffen und ein Einblick in die Praxis kritisch-emanzipatorischer politischer Bildung ermöglicht. Damit werden politische Stadtrundgänge erstmals systematisch untersucht, ihre Relevanz für Bildungsprozesse aufgezeigt und ihr Potenzial für die Praxis erschlossen. Oliver Emde erhielt für diesen Band den Ursula-Buch-Preis 2023. Prof. Dr. Tim Engartner hebt in seiner Laudatio die besonders tiefschürfende, argumentativ stringente und sprachlich ansprechende Analyse der Arbeit heraus. Die für die politische Bildung relevanten fachdidaktischen Prinzipien würden ausgesprochen treffsicher auf ihre lebensweltliche Plausibilität hin untersucht. Mehr zum Ursula-Buch-Preis lesen Sie hier.
Sinn führt uns durch das Leben. Aber wie entsteht dieser Sinn und wie bietet er uns Orientierung in der Welt? Welchen Einfluss nimmt er dabei auf unsere historischen Vorstellungen? Und welche Rolle spielt er für das historische Lernen? Solchen Fragen geht dieser Band nach. Er betont dabei die Rolle der unbewussten, intuitiven, motivationalen, ästhetischen, emotionalen und imaginativen Momente stärker, als dies in den klassischen Konzeptionen zur „historischen Sinnbildung“ der Fall ist. Es wird unterschieden zwischen einer an Fakten und einer an Handlungen orientierten Art, die Welt zu verstehen. Dies hat Folgen für die Deutung historischer Erzählungen und bietet Möglichkeiten, historisches Lernen für SchülerInnen sinnerfüllter zu gestalten. Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.