Emotionen im Politikunterricht

herausgegeben von
Siegfried Frech, Dagmar Richter
unter Mitarbeit von
Anja Besand, Gotthard Breit, Siegfried Frech, Oscar W. Gabriel, Tilman Grammes, Natalie Grobshäuser, Felix Heidenreich, Hans-Werner Kuhn, Peter Massing, Monika Oberle, Annette Petri, Dagmar Richter, Veit Straßner, Michael Wehner, Georg Weißeno

Meinen und Fühlen sind modern – in der Politik, in den Medien und seit kurzem in der Politikdidaktik. Politische Bildung ist zwar der Rationalität verpflichtet, ebenso aber auf Emotionen angewiesen. Gefühle, Stimmungen und Affekte beeinflussen Erkenntnis- und Urteilsprozesse gleichermaßen. In der politischen Bildung finden sich schon seit den 1970er Jahren Begriffe wie Interesse, Betroffenheit, affektive Einstellungskomponente oder Handlungsmotivation bis hin zu Systemvertrauen, die sich unter dem Stichwort „Emotionen“ sammeln lassen. Doch bleiben sie häufig unpräzise und ihre Beziehung zur R…

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Bestellnummer: 40789
EAN: 9783734407895
ISBN: 978-3-7344-0789-5
Reihe: Didaktische Reihe
Erscheinungsjahr: 2019
Seitenzahl: 264
Produktinformationen

Meinen und Fühlen sind modern – in der Politik, in den Medien und seit kurzem in der Politikdidaktik. Politische Bildung ist zwar der Rationalität verpflichtet, ebenso aber auf Emotionen angewiesen. Gefühle, Stimmungen und Affekte beeinflussen Erkenntnis- und Urteilsprozesse gleichermaßen.

In der politischen Bildung finden sich schon seit den 1970er Jahren Begriffe wie Interesse, Betroffenheit, affektive Einstellungskomponente oder Handlungsmotivation bis hin zu Systemvertrauen, die sich unter dem Stichwort „Emotionen“ sammeln lassen. Doch bleiben sie häufig unpräzise und ihre Beziehung zur Rationalität, zur Vernunft und zum Wissen ungeklärt. Ihr Zusammenhang mit Sozialisationsprozessen und politischem Lernen wird in diesem Band der Didaktischen Reihe angesichts neuer gesellschaftlicher Herausforderungen und didaktischer Entwicklungen diskutiert.

Im Zentrum stehen Fragen wie die folgenden:

Wie ist die politikwissenschaftliche Sicht auf Emotionen?
Muss der Zusammenhang von Rationalität und Emotionalität in fachdidaktischen Diskursen neu justiert werden?
Wie lassen sich Emotionen in der aktuellen Kompetenzdebatte verorten?
Und welche Rolle spielen Emotionen bei der politischen Sozialisation von Schülerinnen und Schülern?

Inhaltsübersicht

Vorwort

Siegfried Frech, Dagmar Richter
Emotionen im Politikunterricht

Felix Heidenreich
Politische Gefühle in der Demokratie: Hilfreiche Unterscheidungen 

Oscar W. Gabriel
Steigern emotionale Botschaften die Popularität von Spitzenpolitikern?
Ein Experiment zur Wirkung emotionaler Auftritte Angela Merkels und Gregor Gysis

Tilman Grammes
Politische Bildung als Resonanzpädagogik?
Streifzüge durch die Emotionswelten politikdidaktischer Klassiker 

Anja Besand
Politische Bildung und emotionale Pathologien Oder:
Warum alle über Emotionen reden und keiner sie versteht 

Monika Oberle
Einstellungen zu Politik als Ziel politischer Bildung 

Georg Weißeno, Natalie Grobshäuser
Die Bedeutung von Emotion und Motivation für das Lernergebnis im Politikunterricht

Annette Petri
Emotionen im Politikunterricht – Perspektiven für die Praxis politischer Bildung 

Gotthard Breit
Soziale Perspektivenübernahme im Politikunterricht 

Hans-Werner Kuhn
But I will always be emotionally yours … (Bob Dylan) –
Musik und Politikunterricht

Veit Straßner
Audiovisuelle Alphabetisierung zum Schutz vor emotionaler Überwältigung:
Videoclips als Herausforderung für die politische Bildung 

Michael Wehner
Gefühlte politische Bildung und was daran gut sein kann:
Sechs Hoffnungen auf mehr Emotion in der politischen Bildung

Peter Massing
Emotionen und Politikdidaktik – Eine Nachlese

Autor*innen

Prof.in Dr. Anja Besand
ist seit 2009 Professorin für Didaktik der Politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden. Von 1998 bis 2004 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Justus-Liebig-Universität Gießen, bevor sie im Herbst 2004 als Juniorprofessorin an die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg berufen wurde.

Prof. Dr. Gotthard Breit,
nach Studium, Referendarzeit und Lehrtätigkeit in Osnabrück, Braunschweig und Magdeburg seit 2005 im Ruhestand. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Planung von Politikunterricht, Fallanalyse, Analyse und Urteilsbildung im Politikunterricht.

Prof. Siegfried Frech
ist Publikationsreferent bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und verantwortet dort die Zeitschrift „Bürger & Staat“ und die Didaktische Reihe. Er hat einen Lehrauftrag (Didaktik politischer Bildung) am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Prof. Dr. Oscar W. Gabriel
war von 1992 bis 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Politische Systeme und Politische Soziologie an der Universität Stuttgart. Er leitet derzeit ein DFG-Projekt über die Bedeutung emotionaler Botschaften für die politische Urteilsbildung an der Universität Trier sowie ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über die Einstellungen der Bundesbürger/-innen zur Energiewende am Deutschen Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung Speyer.

Prof. Dr. Tilman Grammes
ist Professor für Erziehungswissenschaft/ Didaktik der Sozialwissenschaften an der Universität Hamburg. Von 1979 bis1991 war er Lehrer an verschiedenen Schulen in Berlin. 1992 erhielt er einen Ruf auf eine Professur für Didaktik der Sozialkunde an der Universität Passau, 1993 an die TU Dresden. Seit 1997 ist er Professor an der Universität Hamburg.

Natalie Grobshäuser, M.A.,
studierte Politikwissenschaft und Publizistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz sowie Internationale Studien/Friedens- und Konfliktforschung an der Goethe-Universität Frankfurt/M. Seit 2015 ist sie Akademische Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Dr. Felix Heidenreich
studierte Politikwissenschaft, Philosophie sowie mittlere und neue Geschichte in Heidelberg. 1998 und 1999 studierte er als Stipendiat Philosophie in Paris. Er ist seit 2004 Lehrbeauftragter der Universität Stuttgart und seit April 2005 Wissenschaftlicher Koordinator am IZKT der Universität Stuttgart. Seit 2014 vertritt er die Professur für Politische Theorie und Empirische Demokratieforschung an der Universität Stuttgart.

Prof. Dr. Hans-Werner Kuhn
war nach dem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Erziehungswissenschaft an der Universität Trier Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Politische Wissenschaft der FU Berlin. 2000 wurde er Professor für politische Bildung an der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Breisgau.

Prof. Dr. Peter Massing
war von 2002 bis 2016 Professor für Sozialkunde und Didaktik der Politik am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Fachdidaktik politischer Bildung und zum Politikunterricht vorgelegt. 

Prof.in Dr. Monika Oberle
hat in Marburg, London und Berlin Politikwissenschaft studiert, an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe promoviert und ist aktuell Professorin für Politikwissenschaft/ Didaktik der Politik an der Georg-August-Universität Göttingen.

Dr. Annette Petri
ist Lehrerin für die Fächer Politik, Wirtschaft und Biologie. Seit 2007 leitet sie als Studiendirektorin das gesellschaftswissenschaftliche Aufgabenfeld am Gymnasium Gernsheim. Sie ist Mitarbeiterin der hessischen Bildungsverwaltung u. a. in den Bereichen „Kompetenzorientiert Unterrichten“ sowie „Sprachsensibler Fachunterricht“. 

Prof.in Dr. Dagmar Richter
ist seit 1997 Professorin für Sachunterricht und seine Didaktik an der Technischen Universität Braunschweig. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind: konzeptuelles Wissen von Schülerinnen und Schülern über Politik, Fragen zu Bildungsstandards Politik.

Dr. Veit Straßner,
Studium der Politikwissenschaft, Theologie, Soziologie und Philosophie, in Mainz und Santiago/Chile, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mainz, Referendariat in Bad Kreuznach, seit 2009 Lehrer an der UNESCO-Projektschule IGS Kurt Schumacher Ingelheim, seit 2017 Fachleiter für katholische Religion am Studienseminar Bad Kreuznach. Interessen- und Forschungsschwerpunkte: Demokratie und Menschenrechte in Lateinamerika, kirchliche Zeitgeschichte Lateinamerikas, Religion und Politik, Methodik und Didaktik der religiösen und politischen Bildung.

Prof. Dr. Michael Wehner
leitet seit 1991 die Freiburger Außenstelle der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Er wurde 1995 an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg promoviert. Seit 1992 hält er Lehrveranstaltungen am Seminar für Wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg mit den Schwerpunkten politische Bildung sowie Landes- und Kommunalpolitik. Prof. Dr. Georg Weißeno lehrt an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und leitet dort die Abteilung Politikwissenschaft. Seine Arbeitsschwerpunkte sind u. a. die konzeptionellen Grundlagen des Politikunterrichts.

Stimmen zum Buch
„Dem Tagungsband gelingt es, in eine aktuelle Debatte umfassend einzuführen. Nicht nur Theorieinteressierten, sondern auch Praktikern sei der Band empfohlen. Für die Unterrichtspraxis enthält der Band vielfache Anregungen, wie sich Einseitigkeiten der genannten Pole – Rationalität und Emotionalität – ausbalancieren lassen.“
Klaus Barheier, zeitschrift für didaktik der gesellschaftswissenschaften 1/2020

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In den vergangenen Jahren haben Wut, Hass und Ressentiments zunehmend den öffentlichen Raum bestimmt und populistischen Strömungen einen Nährboden geboten. Infolgedessen haben sich gerade diejenigen (re-)politisiert, die vorher zu einer schweigenden Masse zählten, sich an Wahlen oftmals nicht beteiligten und sich als Verlierer des politischen Systems empfinden. In der Bevölkerung scheinen sich zwei unvereinbare Haltungen gegenüber zu stehen: Auf der einen Seite diejenigen, die ihren Ärger und ihre Ängste herauslassen und einer Diskussion darüber zumeist aus dem Wege gehen. Auf der anderen Seite diejenigen, die sich im rationalen Diskurs zu Hause fühlen und nur mit Leuten reden, die sich auch auf diese Ebene einlassen wollen oder können. Demokratietheoretisch ist die Polarisierung erst einmal positiv: Die Wahlbeteiligung zur Bundestagswahl 2017 ist erstmals seit zwei Legislaturen wieder gestiegen. Die demokratische Öffentlichkeit steht in einem geteilten Verhältnis zu Emotionen und Gefühlen in der Politik und im politischen Wettbewerb. Einerseits laufen Politiker/-innen Gefahr, aufgrund von Gefühlsäußerungen als „gefühlsduselig“, irrational oder gar hysterisch zu erscheinen und nicht faktenbasiert zu argumentieren. Diese Skepsis gegenüber Emotionen gilt jedoch auch für andere politische und gesellschaftliche Akteure im engeren Sinne: Wo die Sachlichkeit von Entscheidungen, die Rationalität von Strategien, die mit Statistiken belegte Objektivität von Einschätzungen gefordert werden, scheinen Gefühle und Emotionen nur zu stören. Begriffen wie „Wutbürger“ ist bereits die Kritik eingeschrieben, die Empörten seien einzig von übertriebenen Gefühlen geleitet, für rationale Argumente nicht mehr zugänglich und daher „bloß“ emotional gesteuert. Andererseits jedoch scheinen Gefühlsäußerungen in der politischen Kommunikation einer Aussage das Siegel der Authentizität zu verleihen; kein politischer Akteur darf als emotionslos und roboterhaft erscheinen. Gefordert wird vielmehr, dass Politiker/-innen auch ihre „menschliche Seite“, also Gefühle zeigen. Auch bezüglich der Bürger/-innen ist im öffentlichen Diskurs die These anzutreffen, dass Emotionen notwendiger Ausgangspunkt politischen Engagements seien: Empörung wird als demokratische Bürgertugend beschrieben und kategorisch eingefordert. Ebenso wird oftmals erwartet, die Europäische Union aufgrund des „europäischen Friedensprojekts“ grundsätzlich erst einmal lieb zu haben – denn das politische Konstrukt EU erscheint oft als bürgerfernes, emotionsloses und bürokratisches Monster – „Niemand verliebt sich in einen Binnenmarkt“ (Jacques Delors). Demokratiegefährdend ist aus dieser Sicht nicht die Unvernunft eines emotionalisierten Mobs, sondern die Lethargie einer saturierten Konsumgesellschaft, die auch im Angesicht großer gesellschaftlicher Missstände zur Empörung nicht mehr fähig ist und sich teils gänzlich aus dem politisch-gesellschaftlichen Diskurs zurückgezogen hat. Dieser Thematik widmet sich auch der 14. Bundeskongress für politische Bildung im Frühjahr 2019 in Leipzig mit dem Themenschwerpunkt „Was uns bewegt! Emotionen in Politik und Gesellschaft“. Dieses Heft lenkt das Augenmerk bereits 2018 auf das Thema und stellt zur Diskussion, was politische Bildner/-innen bewegt: Emotionen in Politik und Gesellschaft.

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Meinen und Fühlen sind modern – in der Politik, in den Medien und seit kurzem in der Politikdidaktik. Politische Bildung ist zwar der Rationalität verpflichtet, ebenso aber auf Emotionen angewiesen. Gefühle, Stimmungen und Affekte beeinflussen Erkenntnis- und Urteilsprozesse gleichermaßen. In der politischen Bildung finden sich schon seit den 1970er Jahren Begriffe wie Interesse, Betroffenheit, affektive Einstellungskomponente oder Handlungsmotivation bis hin zu Systemvertrauen, die sich unter dem Stichwort „Emotionen“ sammeln lassen. Doch bleiben sie häufig unpräzise und ihre Beziehung zur Rationalität, zur Vernunft und zum Wissen ungeklärt. Ihr Zusammenhang mit Sozialisationsprozessen und politischem Lernen wird in diesem Band der Didaktischen Reihe angesichts neuer gesellschaftlicher Herausforderungen und didaktischer Entwicklungen diskutiert. Im Zentrum stehen Fragen wie die folgenden: Wie ist die politikwissenschaftliche Sicht auf Emotionen? Muss der Zusammenhang von Rationalität und Emotionalität in fachdidaktischen Diskursen neu justiert werden? Wie lassen sich Emotionen in der aktuellen Kompetenzdebatte verorten? Und welche Rolle spielen Emotionen bei der politischen Sozialisation von Schülerinnen und Schülern?

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