Wie viel Führung verlangt Verantwortung?

Deutschlands ungeklärte sicherheitspolitische Rolle

herausgegeben von
Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V.
unter Mitarbeit von
Ekkehard Brose, Anne-Marie Descôtes, Stefan Fröhlich, Anne-Kathrin Herlitze, Sven Jovy, Alena Kalks, Wepke Kingma, Kersten Lahl, Claudia Major, Herfried Münkler, Andreas Nick, Omid Nouripour, Andrzej Przyłębski, Boris Ruge, Jan Techau, Johannes Varwick, Sophie Witte

Ausgangspunkt des 4. GSP-Sicherheitsdialogs ist die seit einigen Jahren in Politik und Öffentlichkeit immer wieder beschworene „internationale Verantwortung Deutschlands“. Nach einem langen Selbstfindungsprozess des seit 30 Jahren vereinten Deutschlands erhält dieser Aspekt im Inland wie im Ausland zunehmendes Gewicht. Aber was bedeutet die Forderung nach einer solchen Verantwortung konkret? Welche deutsche Rolle im internationalen Kontext, aber auch welche Pflichten und nicht zuletzt auch welche Führungsaufgaben sind mit ihr verbunden? Was erwartet die internationale Gemeinschaft von Deutsch…

... mehr

Bestellnummer: 40964
EAN: 9783734409646
ISBN: 978-3-7344-0964-6
Erscheinungsjahr: 2020
Seitenzahl: 128
Produktinformationen
Ausgangspunkt des 4. GSP-Sicherheitsdialogs ist die seit einigen Jahren in Politik und Öffentlichkeit immer wieder beschworene „internationale Verantwortung Deutschlands“. Nach einem langen Selbstfindungsprozess des seit 30 Jahren vereinten Deutschlands erhält dieser Aspekt im Inland wie im Ausland zunehmendes Gewicht. Aber was bedeutet die Forderung nach einer solchen Verantwortung konkret? Welche deutsche Rolle im internationalen Kontext, aber auch welche Pflichten und nicht zuletzt auch welche Führungsaufgaben sind mit ihr verbunden? Was erwartet die internationale Gemeinschaft von Deutschland und was will bzw. kann Deutschland davon einlösen? Das Buch dokumentiert eine Diskussionsveranstaltung der GSP mit renommierten internationalen Expertinnen und Experten. Die Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) ist die älteste und größte sicherheitspolitische Vereinigung Deutschlands. Mit über 6000 Mitgliedern in rund 80 Sektionen in allen Teilen Deutschlands diskutiert und vermittelt sie Sicherheitspolitik sachkundig und parteiunabhängig.
Inhaltsübersicht

Begrüßung
Prof. Dr. Johannes Varwick, Präsident der GSP

Einführung
Generalleutnant a. D. Kersten Lahl, Vizepräsident der GSP

Keynote
Prof. Dr. Herfried Münkler, Emeritus Humboldt-Universität zu Berlin

Panel 1: Außensicht auf die deutsche Sicherheitspolitik:
Was erwarten unsere Partner von Deutschlands Rolle?
mit Botschafterin Anne-Marie Descôtes (Französische Republik), Botschafter Wepke Kingma (Königreich der Niederlande),
Botschafter Andrzej Przyłębski (Republik Polen), Botschafter Boris Ruge (Stellv. Vorsitzender Münchner Sicherheitskonferenz)
Moderation: Botschafter Ekkehard Brose (Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik)

Thesen kurz präsentiert: Deutschlands Sicherheitspolitische Rolle:
Zuschauer oder Feldspieler?
mit Anne-Kathrin Herlitze (Vorsitzende des Bundesverbands Sicherheitspolitik an Hochschulen), Alena Kalks (Stellv. Vorsitzende
des Bundesverbands Sicherheitspolitik an Hochschulen), Sven Jovy (Vorstandsmitglied des Bundesverbands Sicherheitspolitik
an Hochschulen), Sophie Witte (Vorstandsmitglied des Bundesverbands Sicherheitspolitik an Hochschulen)

Panel 2: Binnensicht der deutschen Sicherheitspolitik:
Welche Rolle kann und sollte Deutschland spielen?
mit Prof. Dr. Stefan Fröhlich (Institut für Politische Wissenschaft, Universität Erlangen-Nürnberg), Dr. Claudia Major (Stiftung Wissenschaft
und Politik, Berlin), Dr. Andreas Nick (MdB, CDU/CSU), Omid Nouripour (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Jan Techau (Director Europe
Program German Marshall Fund of the United States, Berlin)
Moderation: Prof. Dr. Johannes Varwick, Präsident GSP, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Schlussbemerkung
Generalleutnant a. D. Kersten Lahl, Vizepräsident der GSP

Autor*innen

Botschafter Ekkehard Brose
ist Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Berlin.

Botschafterin Anne-Marie Descôtes
ist Botschafterin der Französischen Republik in Deutschland.

Prof. Dr. Stefan Fröhlich
lehrt Politikwissenschaft am Institut für Politische Wissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Anne-Kathrin Herlitze
ist Vorsitzende des Bundesverbands Sicherheitspolitik an Hochschulen.

Sven Jovy
ist Vorstandsmitglied des Bundesverbands Sicherheitspolitik an Hochschulen.

Alena Kalks
ist Stellv. Vorsitzende des Bundesverbands Sicherheitspolitik an Hochschulen.

Botschafter Wepke Kingma
ist Botschafter des Königreichs der Niederlande in Deutschland.

Generalleutnant a.D. Kersten Lahl
ist Vizepräsident der Gesellschaft für Sicherheitspolitik.

Dr. Claudia Major
ist Wissenschaftlerin in der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin.

Prof. Dr. Herfried Münkler
ist Emeritus für Politikwissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin.

MdB Dr. Andreas Nick
ist Mitglied im Auswärtigen Ausschuss im Deutschen Bundestag und Angehöriger der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

MdB Omid Nouripour
ist Mitglied im Auswärtigen Ausschuss im Deutschen Bundestag und Angehöriger Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

Botschafter Andrzej Przyłębski
ist Botschafter der Republik Polen in Deutschland.

Botschafter Boris Ruge
ist Stellv. Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz.

Jan Techau
ist Direktor des Europaprograms des German Marshall Fund of the United States in Berlin.

Prof. Dr. Johannes Varwick
lehrt Politikwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg und ist Präsident der Gesellschaft für Sicherheitspolitik.

Sophie Witte
ist Vorstandsmitglied des Bundesverbands Sicherheitspolitik an Hochschulen.

Stimmen zum Buch
„Die Lektüre der Vorträge und Diskussionsbeiträge ist von besonderem Reiz und lässt erkennen, wie intensiv die teilnehmenden Botschafter, Wissenschaftler sowie Präsidenten und die Vorsitzenden von Akademien und sicherheitspolitischen Verbänden sich bemühten, sowohl die Differenzen und Defizite als auch Konsenspunkte zu bestimmen.“
Hans-Günther Behrendt, Europäische Sicherheit & Technik April 2022

Sie könnten auch an folgenden Titeln interessiert sein

NATO in (Un-)Ordnung
Wie transatlantische Sicherheit neu verhandelt wird
Die NATO steht wieder im Zentrum einer von Unsicherheit und Turbulenz geprägten internationalen Un-Ordnung. Wurde der Bündnisverteidigung jahrzehntelang kaum Bedeutung beigemessen, ist die Frage der kollektiven Verteidigung seit Beginn der Ukraine-Krise 2014 wieder auf der Agenda und hat zu weitreichenden Veränderungen geführt. Gleichzeitig bleibt die Allianz im Bereich des militärischen Krisenmanagements aktiv und widmet sich neueren Themen wie Cyberkrieg, hybrider Kriegsführung, Kontrolle der Migration über das Mittelmeer oder Stabilisierung von Partnern im Süden. Gleichzeitig positionieren sich die USA unter Präsident Trump radikal neu und fordern von den Europäern einen wesentlich größeren Beitrag in der NATO ein – sofern die Trump-Administration formalisierten Allianzen überhaupt noch einen hohen Stellenwert einräumt. Mit dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU wird zudem ein traditioneller Blockierer einer engeren verteidigungspolitischen Zusammenarbeit im EU-Rahmen seine Vetomöglichkeiten verlieren. Soll dies nicht zu einer Abkoppelung der EU von der NATO im Sinne der Etablierung eines Konkurrenzverhältnisses führen, resultiert daraus ein erhöhter Druck zur Stärkung bzw. Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen Amerika und Europa. Die Bedeutung der NATO in einer turbulenten internationalen Sicherheitspolitik unterliegt damit einem grundlegenden Wandel, und die transatlantische Sicherheitspartnerschaft wird derzeit unter erheblichen Spannungen neu austariert. Dies spiegelt sich auch in einer zentralen Rolle Deutschlands bei der Neuausrichtung der NATO wider. Sicherheitspolitik ist mehr als Militärpolitik und kluge Außenpolitik muss daran arbeiten, Konflikte zu entschärfen und Interessen friedlich auszugleichen. Aber solange es militärische Gewalt, Streitkräfte und Allianzen gibt, solange ist es auch Aufgabe politikwissenschaftlicher Analytiker, sich mit diesen Themen zu befassen. Das Buch will dazu beitragen, dass sicherheitspolitische Fragen – die eben auch militärische und militärpolitische Dimensionen umfassen – auch in einer breiteren interessierten Öffentlichkeit sachlich, umfassend und auf einer soliden Faktenbasis diskutiert werden. Grund genug also, ein aktuelles, für eine breite politisch und politikwissenschaftlich interessierte Leserschaft konzipiertes Werk über die NATO vorzulegen.

19,99 € - 24,90 €