Bildungsarbeit gegen Antisemitismus

Grundlagen, Methoden & Übungen

herausgegeben von
Hans-Peter Killguss, Marcus Meier, Sebastian Werner
unter Mitarbeit von
Marina Chernivsky, Rosa Fava, Stefan E. Hößl, Hans-Peter Killguss, Olaf Kistenmacher, Birte Klarzyk, Hannes Loh Marcus Meier, Michael Sturm, Sebastian Werner

Antisemitismus ist Teil der deutschen Geschichte, aber auch der deutschen Gegenwart. Insbesondere in Schulen kommt es immer wieder zu antisemitischen Beschimpfungen oder gar Übergriffen. Lehrkräfte, aber auch alle anderen, die mit Jugendlichen arbeiten, sehen sich daher mit der Frage konfrontiert, wie sie mit dem Thema umgehen sollen. Das Buch hilft in diesem Sinne nicht nur dabei, verschiedene antisemitische Phänomene zu erkennen und einzuordnen, es bietet neben einführenden Texten auch zahlreiche Methoden für den Einsatz in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit.

Bestellnummer: 40895
EAN: 9783734408953
ISBN: 978-3-7344-0895-3
Erscheinungsjahr: 2020
Auflage: 1
Seitenzahl: 224
Produktinformationen

Antisemitismus ist Teil der deutschen Geschichte, aber auch der deutschen Gegenwart. Insbesondere in Schulen kommt es immer wieder zu antisemitischen Beschimpfungen oder gar Übergriffen. Lehrkräfte, aber auch alle anderen, die mit Jugendlichen arbeiten, sehen sich daher mit der Frage konfrontiert, wie sie mit dem Thema umgehen sollen. Das Buch hilft in diesem Sinne nicht nur dabei, verschiedene antisemitische Phänomene zu erkennen und einzuordnen, es bietet neben einführenden Texten auch zahlreiche Methoden für den Einsatz in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit.

Inhaltsübersicht

Einleitung

Birte Klarzyk: Genese des Antisemitismus. Ein historischer Überblick zur Entwicklung antisemitischer Motive und Stereotype

Olaf Kistenmacher: Facetten des Antisemitismus. Zu den verschiedenen Motiven und Motivationen der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert

Marcus Meier und Sebastian Werner: Gedanken zur politischen Bildungsarbeit gegen Antisemitismus
Interview mit Hannes Loh zur Auseinandersetzung mit HipHop, Antisemitismus und Menschenverachtung in Schule und Bildungsarbeit „Dialogische Kultur vorleben“
Bild-Assoziationen
Antisemitismusskala
Spinnennetz: Formen des Antisemitismus
Strukturmerkmale des Antisemitismus
„Weil du Jude bist“

Marina Chernivsky: Judenfeindliche Differenzkonstruktionen: Antisemitismus als Bedürfnis
Was ist Diskriminierung?
Jüdische Perspektiven – Jugendliche erzählen aus ihrem Schulalltag
Herr Tamms Laden

Sebastian Werner: Antisemitismus und moderne Vergesellschaftung
„Alles unter Kontrolle?“ – Merkmale und Funktionen von Verschwörungsideologien
Antisemitismus und Moderne

Hans-Peter Killguss und Michael Sturm: Ressentiments und Projektionen – Sekundärer Antisemitismus
Unvereinbarkeiten. Bewusste und unbewusste Abwehrstrategien nach dem Holocaust
„2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß“

Rosa Fava: Feindschaft gegen Israel als antisemitisches Ressentiment
Israel in der Welt
Streitpunkt Jerusalem

Stefan E. Hössl: Antisemitismus unter ‚Muslim*innen‘!? Verhältnisbestimmungen im Spannungsfeld von antimuslimischem Rassismus und De-Thematisierungen
„Das hat (nichts) mit dem Islam zu tun“
Gefährliche Legierung: Islamistischer Antisemitismus

Marina Chernivsky: Antisemitische Diskriminierung im Bildungswesen
Theaterübung – Handlungsmöglichkeiten gegen Antisemitismus
Argumentieren gegen antisemitische Parolen

Autor*innen-Verzeichnis

Autor*innen

Marina Chernivsky ist Psychologin. Sie arbeitet im Bereich der Antidiskriminierung und Antisemitismusprävention, ist Lehrbeauftragte und Bildungstrainerin. Seit 2007 leitet sie das Projekt „Perspektivwechsel Plus“ und seit 2015 das Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.

Rosa Fava promovierte 2013 zur „Neuausrichtung der Erziehung nach Auschwitz in der Einwanderungsgesellschaft“. Sie ist seit vielen Jahren freiberuflich oder in Projekten in der historisch-politischen Bildung vor allem zu den Themen Antisemitismus, Rassismus, Migration und Diversität tätig. Derzeit leitet sie die „ju:an“-Praxisstelle der Amadeu Antonio Stiftung.

Stefan E. Hößl ist Diplom-Pädagoge und seit 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln. Von 2010 bis 2019 arbeitete er an den Universitäten in Gießen, Köln und Tel Aviv an seinem Promotionsprojekt zum Thema „Antisemitismus unter ‚muslimischen Jugendlichen‘“ (erscheint 2019 im Springer VS Verlag).

Hans-Peter Killguss ist Diplom-Pädagoge und seit 2008 Leiter der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln mit den Schwerpunkten Bildungs-, Beratungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.

Olaf Kistenmacher promovierte über antisemitische Aussagen in der Tageszeitung der Kommunistischen Partei Deutschlands. Er ist seit fast 20 Jahren in der politischen Bildungsarbeit, vor allem in den Themenfeldern Antisemitismus, Rassismus und Nationalsozialismus, aktiv.

Birte Klarzyk ist Historikerin und arbeitet derzeit an einem Promotionsprojekt zur „Räumlichen Segregation der jüdischen Bevölkerung in Köln und Umgebung von 1938 bis 1945“. Seit 2018 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für jüdische Geschichte am NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln tätig.

Hannes Loh ist Lehrer und Systemischer Berater an der Heliosgesamtschule in Köln. Als Autor beschäftigt er sich zudem mit HipHop-Kultur und legt einen Schwerpunkt auf Migration, Empowerment und Didaktik. Derzeit geht er der Frage nach, wie Pädagog*innen produktiv mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Gangsta- und Battle-Rap arbeiten können.

Marcus Meier promovierte 2009 zum Thema „Rechte Orientierungen unter jungen Gewerkschaftsmitgliedern in der Diskussion“. Er war viele Jahre in der Politischen Bildungsarbeit aktiv. Zurzeit ist er Geschäftsführer der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Lehrbeauftragter der Universität zu Köln.

Michael Sturm ist Historiker. Er forscht und veröffentlicht u. a. zur Geschichte der extremen Rechten in Deutschland. Derzeit ist er als pädagogisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter im Geschichtsort Villa ten Hompel der Stadt Münster und in der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Münster tätig.

Sebastian Werner ist Politikwissenschaftler und seit vielen Jahren in der politischen Bildungsarbeit gegen Antisemitismus tätig. Seit dem Jahr 2018 leitet er das Projekt „Jederzeit wieder! Gemeinsam gegen Antisemitismus“ der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Stimmen zum Buch

„Ein wichtiges und hilfreiches Buch zur richtigen Zeit!“

Adelheid Beirat, schulmagazin 5-10 3/2020

 

„Die Publikation bietet eine herausragende Einführung in diverse Formen des Antisemitismus, seine Verstrickungen innerhalb der Mehrheitsgesellschaft und konkrete Handlungsmöglichkeiten, um diesem im schulischen und außerschulischen Bildungskontext kritisch zu begegnen.“

Samir Čolic, Journal für politische Bildung 3/2020


„Ihren Anspruch, ein einführendes Handbuch für pädagogische Praktiker*innen darzustellen, löst die Veröffentlichung ein und kann insbesondere Lehrer*innen empfohlen werden. Gerade die Verbindung von Basiswissen und theoretischer Reflexion sowie praktischen Methoden ist in der vielfältigen Literatur zu Antisemitismus noch selten, die Herausgeber bearbeiten mit dem Band eine wichtige Leerstelle.“

Kai Schubert, Zeitschrift Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2/2020


„Die teilweise sehr anspruchsvollen Fachbeiträge führen hervorragend in die dann aufgelisteten und gut beschriebenen Methoden ein. Das Konzept, fachliche Beiträge mit konkreten Methoden zu kombinieren, überzeugt.  So ist dieser Band allen, die sich im Bildungsbereich mit Antisemitismus beschäftigen, zu empfehlen und eine breite Umsetzung der Methoden zu wünschen.“

Gudrun Heinrich, Polis 1/2020

 

Der Band hält, was der Titel verspricht. Bildungsarbeitende sind unterstützt, entweder eigene Angebote auf dieser Basis zu entwickeln und umzusetzen oder Kriterien für einzuladende Referent/​-innen herauszufiltern. So laden die Autor_innen zu eigenem erproben ein. [...] Der Band ist allen Lehrenden und politischen Bildner_innen zur Erprobung empfohlen.

Erik Wickel, www.socialnet.de


„Das Buch verhilft Lehrkräften zu einem sinnvollen, pädagogisch-methodisch angemessenen Umgang mit antisemitischen Beschimpfungen oder Übergriffen im schulischen Kontext.“

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de


"Die Darstellungen der Autor:innen sind prägnant und gut verstehbar geschrieben. Jedem Aufsatz sind Methoden der Bildungsarbeit zugefügt, die vor allem überzeugen und gut einsetzbar sind."

Wilhelm Schwendemann, ZfBeg 1-2023

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