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Produktinformationen
In diesem Buch wird ein historiographischer Blick auf die Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen geworfen. Vor dem Hintergrund gegenseitig bereichernder kultureller und wirtschaftlicher Einflüsse und teils schwerer Konflikte, allen voran der Zweite Weltkrieg, haben unterschiedliche Erfahrungen, Wahrnehmungen und geschichtliche Deutungen ungleiche Erinnerungen und „Geschichtsbilder“ in Polen und Deutschland hinterlassen. Diese Unterschiede in der Erinnerungskultur belasten das deutsch-polnische Verhältnis bis heute. Anhand eines erinnerungskulturanalytischen Bildungsansatzes der historisch-politischen Erwachsenenbildung zeigt die Autorin handlungssinnorientierte „paradigmatische Orientierungen“ für die dialogische reflexive Erinnerungskulturarbeit in unterschiedlichen Lernräumen auf. Dabei findet auch die europäische Perspektive Berücksichtigung.
Inhaltsübersicht

0 Einleitung

I     Historische und erinnerungskulturorientierte Aspekte zur

       deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte

I.1   Die deutsch-polnische Nachbarschaftsbeziehung als Erinnerungskulturarbeit der Erwachsenenbildung

I.2   Verschiedene Erscheinungsformen des deutsch-polnischen Verhältnisses von der ‚staatlichen‘ Frühzeit bis zu den Teilungen Polens

I.3   Der katastrophale deutsch-polnische Antagonismus vom 19. Jahrhundert bis 1933

I.4   Vorgeschichte und Phasen des rassistisch-nationalsozialistischen Vernichtungskrieges  mit seinen Auswirkungen auf den Migrationskonflikt   

I.5   Der Umgang mit der NS-Zeit, mit Krieg, Flucht und Vertreibung und das Bemühen um Normalisierungsprozesse in den deutsch-polnischen Beziehungen bis zur ‚Wende‘ 1989/90

I.6   Politische, wirtschaftliche und kulturelle deutsch-polnische Beziehungsaspekte nach der deutschen Wiedervereinigung 1989/1990 im Rahmen eines ‚neuen‘ Europas

I.7   Konklusion

II   Grundlagen der ‚erinnerungskulturanalytischen‘ Erwachsenenbildungsforschung zu Theorie und Praxis am Beispiel der deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte

II.1  Erwachsenenbildung – ihre historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingen und der gegenwärtige Diskussionsstand

II.2  Erinnern, Gedächtnis und Erinnerungskultur im Blickpunkt der Erwachsenenbildung

II.3 Voraussetzungen der erwachsenenbildungswissenschaftlichen Erinnerungskulturanalyse 

II.4   Kompetenzerwerb und Kompetenzentwicklung in der historisch-politischen Erwachsenenbildung

II.5   Die ‚Lebensmeisterungskompetenz‘ der ‚sinnorientierten‘ Erwachsenenpädagogik

II.6   Paradigmatische Orientierungen des intersystemisch-handlungstheoretischen Kommunikationsansatzes der ‚sinnorientierten‘ Erwachsenenpädagogik für den deutsch-polnischen ‚dialogischen Prozess

II.7  Konklusion

III Organisierte Lernprozesse an Lernorten und neue Lernräume der deutsch-polnischen Zusammenarbeit

III.1   Zur ‚Qualität‘ transnationaler Zusammenarbeit

III.2   Kurzer Überblick zur Genese und Situation der polnischen Erwachsenenbildung

III.3  Deutsch-polnische Lernorte der Erinnerung und der historisch-politischen Reflexion im Rahmen organisierter Lernprozesse in Gedenkstätten

III.4  Deutsch-polnische Städtepartnerschaften als initiierte Lernräume vor dem Hintergrund regionaler und internationaler Erinnerungsorte

III.5  Deutsch-polnische Städtepartnerschaften als offene Lernräume

III.6  Die Deutsch-Polnischen Gesellschaften (DPGs) und das Deutsche Polen-Institut (DPI) als Beispiele eines Bindeglieds des interkulturellen deutsch-polnischen Dialogs

III.7  Konklusion und Ausblick

Literatur- und Quellenverzeichnis

 

 

 

 

 

Autor*innen
Dr. habil. Elke E. Theile studierte Diplom-Sozialwissenschaften an der GHS-Duisburg. Nach der Promotion an der FSU Jena habilitierte sie am Institut für Berufs- und Weiterbildung der Universität Duisburg-Essen zum Thema „Erwachsenenbildung und Erinnerungskultur“. 2009 und 2014 übernahm sie eine Vertretungsprofessur am Lehrstuhl Erwachsenenbildung in der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz. Elke E. Theile arbeitet im Team von Prof. Dr. Anne Schlüter, Professorin für Weiterbildung und Frauenbildung am Institut für Berufs- u. Weiterbildung der Universität-Duisburg-Essen und ist Mitglied in der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Göttingen (DPG).
Kurzbeschreibung
In diesem Buch wird ein historiographischer Blick auf die Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen geworfen. Unterschiedliche Erfahrungen, Wahrnehmungen und geschichtliche Deutungen haben ungleiche Erinnerungen und „Geschichtsbilder“ in Polen und Deutschland hinterlassen. Diese Unterschiede in der Erinnerungskultur belasten das deutsch-polnische Verhältnis bis heute.

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