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Produktinformationen
Historisch-politische Bildung hat die Aufgabe, demokratische Werte zu vermitteln, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und zur Selbstbestimmung in der Gesellschaft zu befähigen. Gerade in Krisenzeiten kann es aber fatal sein, politische Errungenschaften nur zu verteidigen. Geschichte als Kritik zielt darauf ab, auch im Bestehenden über eine bessere Zukunft nachzudenken. Kritik heißt hier zu unterscheiden zwischen dem, was es zu bewahren gilt, und dem, was es zu verändern, auszubauen und weiterzuentwickeln gilt und wo Widerstand notwendig ist. Dieser differenzierte Blick umfasst im vorliegenden Band Race und Gender, Historiographie, Geschichtsdidaktik, Erinnerungskultur und Digitalität.
Inhaltsübersicht

Philipp McLean/Jörg van Norden: Ist Geschichte als Kritik möglich? Ein Vorwort


Race, Gender

Sonja Dolinsek: Die Geschichte von „Menschenhandel“ und das kritische Potenzial der Geschlechtergeschichte

Thanushiyah Korn: Kolonialgeschichte als rassismuskritische Praxis – Ein Plädoyer

Jan Siefert: Unangenehme Narrative in der Erzählung der „Anderen“. Zum Potential von Narrationen aus Perspektive außereuropäischer Kulturräume für einen kritischen Geschichtsunterricht in einer globalisierten Geschichtskultur


Historiographie

Frank Sobich: Verkehrte Vergangenheit „Geschichte“ und Ideologie(kritik)

Moritz Y. Meier: Die Wa(h)re Geschichte und ihre Erkenntnis. Jörn Rüsens Historik im Verhör kritisch-dialektischer Theorie

Jan Gräber: Das Zuspätkommen der Geschichte: Eine Kritik an den Veränderungsvorstellungen in der Geschichtsschreibung

Katharina Vogel/Sebastian Engelmann: Die Historie historisieren – Empirische Wissensgeschichte der Pädagogik als Element kritisch-historischer Bildung in der Erziehungswissenschaft 

Sebastian Ernst/Ralf Pröve: Vollkornbrot statt Schokolade? Historiographietheater und die Kunst, selber denken zu lernen 


Geschichtsdidaktik 

Dieter Friedrichs: Motiv und Möglichkeit Zur Verhandlung von Krise und Kritik der Geschichte 

Nina Reusch: Gesellschaftskritik durch Geschichtsunterricht? Diskussion eines widersprüchlichen Verhältnisses 

Thomas Hellmuth/Lorenz Prager: Neue Kritische Geschichtsdidaktik. Lebensweltliche Sinnbildung und Gesellschaftskritik 

Sabrina Schmitz-Zerres: „Lernen an der Geschichte“ – Zeitpraktiken zur Analyse von Gegenwartsbezügen am Beispiel der Klimakrise 

Benjamin Reiter: Historische Gerechtigkeit. Werteorientierung in der historischen Bildung als Ressource zur Kritik des geschichtspolitischen Umgangs mit historischem Unrecht 


Holocaust, Antisemitismus und Erinnerungskultur 

Anne D. Peiter: Verschwörungsreligiöser Negationismus. Überlegungen zum Zusammenhang von Konsum, Antisemitismus und Pandemie 

Johannes Eder/Arne Meinicke: Kritik des „Aufarbeitungsstolzes“. Die deutsche Geschichtspolitik und der Nationalsozialismus 

Abraham Ingber: Zwischen moralisierendem und kritischem Geschichtsbewusstsein. Wie wir die HelferInnen für die historisch-politische Bildung als gegenwärtige Vorbilder gewinnen können 

Katrin Antweiler: Wider die Gewissheit, es lebe der Zweifel! 

Nina Rabuza: Verdinglichte Erinnerung. Überlegungen zu einer kritischen Analyse von Denkmälern an KZ-Gedenkstätten 

Thure Alting/Benny Momper/Christina Wirth: Immanente Kritik als Chance und Voraussetzung historisch-politischer Bildung – Ein Problemaufriss 

Karl Sommer: suum cuique Geschichtsunterricht, (k)eine Kritik des Antisemitismus? 


Historisches Denken und Digitalität 

Jessica Kreutz: Von der Quellenkritik zur Objektkritik. Über den Beitrag der Historischen Grundwissenschaften zur Medienbildung im digitalen Raum 

Till Neuhaus und Marlene Pieper: Zur Geschichtsvergessenheit gegenwärtiger Digitalisierungsbemühungen – Eine Rahmung von Digitalisierungsvorhaben als Ausdruck technokratischen Denkens 

Rüdiger Brandis/Alexandra Petrus: Geschichte als Prozess: Digitale Spiele und die Dekonstruktion von historischem Wissen

Mathias Herrmann/Martin Reimer: „[...]to question the impact of this history[...]“? Digitale und analoge Spiele mit (post)kolonialem Setting als Medien einer kritischen historischen Bildung 

Peter Riedel: Geschichte als (Selbst-)Kritik. Notizen zu einer Tagungsdiskussion


Tagungsbericht

Nachwort

Abstracts

Autor*innen

Thure Alting studierte Soziale Arbeit und arbeitet als Bildungsreferent für Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden e. V.. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Beratung und Begleitung von Schulen sowie die Konzeption und Durchführung von diskriminierungskritischen Bildungsangeboten. Seine Forschungsinteressen sind die Geschichte und Geschichtsschreibung der Sozialen Arbeit.

 

Katrin Antweiler studierte Kulturwissenschaften und Gender Studies und arbeitete außerdem an verschiedenen Holocaust-Gedenkorten in und um Berlin. Sie wurde an der Justus-Liebig-Universität Gießen promoviert und arbeitet derzeit als Postdoc an der Universität Bremen. Ihre Forschungsinteressen sind Erinnerungspolitik, Holocaust Education, Gouvernementalität der Gegenwart sowie post- und dekoloniale Kritik.

 

Rüdiger Brandis studierte Geschichte, Literaturwissenschaft, Kulturanthropologie und Game Development. Er arbeitete an der Universität Göttingen und der TH Köln im Bereich Geschichtstheorie und Game Studies, bevor er als Game Designer und Produzent in die Spieleindustrie wechselte. Zusammen mit Alexandra Petrus gründete er die Spielefirma Achtung Autobahn Studios, die sich auf die Entwicklung sozial-realistischer Spiele spezialisierte. Zur Zeit promoviert er zum Einfluss von Geschichtstheorie auf die Entwicklung digitaler historischer Spiele am Lehrstuhl für Theorie und Methoden der Geschichtswissenschaft an der Universität Göttingen.

 

Sonja Dolinsek studierte Geschichte und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und promoviert zur Geschichte von Anti-Menschenhandels- und Prostitutionspolitik nach 1945 an der Universität Erfurt. Sie arbeitete zwei Jahre im Bereich Digital Humanities an der Universität Paderborn und ist seit Oktober 2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin für Zeitgeschichte an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

 

Johannes Eder studierte Lehramt an Gymnasien mit den Fächern Geschichte, Sport sowie Politik und Wirtschaft. Während des Studiums arbeitete er als studentische Hilfskraft am Seminar für Didaktik der Geschichte an der Goethe Universität in Frankfurt am Main. Seit dem Abschluss des Zweiten Staatsexamen arbeitet er teilzeitig als Lehrkraft und bereitet eine Promotion vor. Seine Interessensgebiete sind Geschichts- und Erinnerungspolitik sowie nationale Mythenbildung.

 

Sebastian Engelmann studierte Anglistik, Sozialwissenschaften, Angewandte Ethik und Erziehungswissenschaft. Nach Abschluss des Studiums promovierte er an der Universität Jena und wechselte an die Universität Tübingen. Aktuell ist er Juniorprofessor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Seine Forschungsinteressen sind die Geschichten von Bildung und Erziehung und (Un)Gerechtigkeit.

 

Sebastian Ernst studierte Geschichte und Philosophie. Seit der Promotion arbeitet er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Potsdam im Fachbereich Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen kultur- und bildungswissenschaftliche Emotionsforschung, Kulturgeschichte, Digital-Game-Based-Learning und konstruktivistische Didaktik.

 

Dieter Friedrichs, Prof. i. R., Dr. phil. studierte Geschichte, Philosophie, Pädagogik und Soziologie in Münster, wo er auch promovierte. Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren die Universitäten Münster, Bielefeld, Hagen, Duisburg-Essen, Lüneburg, sowie die Deutsche Universität in Armenien, Yerevan. Seine Forschungsinteressen und Publikationsschwerpunkte sind: Geschichtstheorie, Wissenschaftsgeschichte und Mesoamerikanistik.

 

Jan Gräber studierte Geschichts- und Politikwissenschaften in Tübingen und promoviert in Bielefeld. Nach Fertigstellung der Doktorarbeit hat er die Uni erst einmal verlassen und arbeitet als politischer Bildner im Verein jetztzeit e.V. Seine Forschungsinteressen sind Geschichts- und Gesellschaftstheorie, kritische Erinnerungsarbeit und Demokratiebildung.

 

Thomas Hellmuth ist Universitätsprofessor für Didaktik der Geschichte an der Universität Wien, Vorstand des Instituts für Geschichte (IfZ) der Universität Wien sowie Vorsitzender des Instituts für Österreichkunde (IÖK). Zuvor war er Gymnasiallehrer, Universitätsassistent und Senior Scientist an der Johannes Kepler Universität Linz, Initiator des dort angesiedelten Masterstudiums „Politische Bildung“ sowie Inhaber einer Tenure Track-Stelle an der Paris Lodron Universität Salzburg. 2016 wurde er an die Universität Wien berufen. Forschungsschwerpunkte: subjektorientierte Geschichts- und Politikdidaktik, historisch-politisches Lernen, Neue Kritische Geschichtsdidaktik, Geschichtskultur und Identitäten, Sozial- und Kulturgeschichte (u.a. Kulturgeschichte Frankreichs seit dem 18. Jahrhundert, Austrofaschismus) sowie Lokal- und Regionalgeschichte.

 

Dr. Mathias Herrmann, geb. 1987 in Dresden, studierte an der TU Dresden Lehramt an Oberschulen für die Fächer Deutsch/Geschichte und promovierte anschließend an der TU Chemnitz im Rahmen eines Projekts zu musealen Beständen in sächsischen Museen. Zurzeit ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte der TU Dresden tätig und widmet sich unter anderem dem Thema der Implementierung analoger und digitaler Spiele in den Geschichtsunterricht.

 

Abraham Ingber studierte Geschichte und Germanistik in Jerusalem und Berlin. Seit 2020 promoviert er an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main zum Thema Hilfeleistungsgeschichten in europäischen Museen. Zudem arbeitet er als Bildungsreferent für die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Seine Forschungsinteressen sind Geschichte und Erinnerungskultur des Zweiten Weltkriegs.

 

Thanushiyah Korn (geboren Tharmadevan) studierte Geschichte und Englische Philologie. Nach ihrem Masterabschluss in Globalgeschichte bestreitet sie ihre Promotion, die sich an der Schnittstelle von Globalgeschichte, Genozidstudien und Afrikanistik verorten lässt. Ihre Forschungsinteressen sind Kolonialgeschichte, Postkoloniale Verflechtungen, Konfliktforschung und Geschichtspolitik.

 

Jessica Kreutz studierte Geschichte, Latein und Deutsch als Fremdsprache. Nach zweitem Staatsexamen und Promotion in der Geschichtswissenschaft ist sie am Seminar für Didaktik der Geschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main tätig. Dort wurde sie habilitiert und erhielt die venia legendi für Didaktik der Geschichte. Ihre Forschungsinteressen sind geschichtsbezogene Professionsforschung sowie Digital History in Forschung und Unterricht.

 

Philipp McLean studierte Geschichte, Ethik, Philosophie sowie Politik und Wirtschaft an der Philipps-Universität in Marburg und der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Nach seinem zweiten Staatsexamen, seiner Promotion und Tätigkeiten an der Goethe-Universität Frankfurt. und der Universität Bielefeld arbeitet er nun als an der Universität zu Köln in der Abteilung für Didaktik der Geschichte und Public History. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichtsphilosophie und -theorie und ihre Vermittlung in der Lehre, die Förderung von Mündigkeit, Kritikfähigkeit und Reflexivität durch historische Bildung sowie die Frage nach der historischen Imagination.

 

Moritz Y. Meier studierte im Bachelor Geschichtswissenschaft, Sozialwissenschaften und Bildungswissenschaften und belegt den Master in Geschichtswissenschaft an der Universität Bielefeld. Er arbeitet dort zudem als wissenschaftliche Hilfskraft im Balzan Bystanding Project des Arbeitsbereichs Zeitgeschichte. Seine Forschungsinteressen sind Geschichtstheorie, Historiographiegeschichte sowie Geschichte und Kritik des Antisemitismus.

 

Arne Meinicke studierte Geschichtswissenschaft in Hamburg und London. Aktuell studiert er im Master of Education – Lehramt an Gymnasien (Unterrichtsfächer Geschichte und Mathematik) an der Universität Hamburg und arbeitet als studentischer Mitarbeiter an der Forschungsstelle für Hamburgs (post-)koloniales Erbe sowie im Medizinhistorischen Museum Hamburg. Seine Interessengebiete sind Geschichts- und Erinnerungspolitik, Kolonialgeschichte und die Geschichte der Arbeiterbewegung.

 

Benny Momper studierte Soziale Arbeit und arbeitet als Bildungsreferent für Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden e. V. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Beratung und Begleitung von Schulen sowie die Konzeption und Durchführung von diskriminierungskritischen Bildungsangeboten. Seine Forschungsinteressen sind die Geschichte und Geschichtsschreibung der Sozialen Arbeit.

 

Till Neuhaus studierte Politische Kommunikation (M.A.), Interamerikanische Studien (M.A.) sowie Lehramt (M.Ed.) an der Universität Bielefeld. Gegenwärtig arbeitet und promoviert er an der Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft (AG 11-Schulpädagogik in komparatistischer Perspektive). Seine Forschungsinteressen sind historische Perspektiven auf Überprüfungsverfahren, Wendungen und Verständnisse des Bildungsbegriffes sowie die psychologische Dimension von Entscheidungsprozessen.

 

Anne D. Peiter. Studium der Fächer Germanistik, Geschichte, Philosophie und Italienisch in Münster, Rom, Paris und Berlin. 2001–2007 DAAD-Lektorin an der Sorbonne IV in Paris. 2006 Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit über „Komik und Gewalt. Zur literarischen Verarbeitung der beiden Weltkriege und der Shoah“ (Böhlauverlag 2007). Seit 2007 Germanistikdozentin auf La Réunion (Frankreich, Indischer Ozean). 2018 Habilitation an der Sorbonne Nouvelle mit einer Arbeit zu „Träume der Gewalt. Studien der Unverhältnismässigkeit zu Texten, Filmen und Fotografien. Nationalsozialismus – Kolonialismus – Kalter Krieg“ (Transcript-Verlag 2019). Zahlreiche Publikationen + Bücher vor allen Dingen zur Geschichte der modernen Gewalt seit dem Kolonialismus. Letzte Buchveröffentlichungen: „Der Träger. Zu einer tragenden Figur der deutschen Kolonialgeschichte“ (mit Sonja Malzner). „Der Ausnahmezustand ist der Normalzustand, nur wahrer. Texte zu Corona“ (mit Wolfram Ette). Publikation zur kolonialen Vorgeschichte des Tutsizids in Ruanda in Vorbereitung.

 

Alexandra Petrus studierte Filmproduktion, Germanistik und Game Development. Sie arbeitete an der TH Köln im Bereich Game Studies und als Motion Graphic Artist für diverse Dokumentarfilme. Zusammen mit Rüdiger Brandis gründete sie die Spielefirma Achtung Autobahn Studios, die sich auf die Entwicklung sozial-realistischer Spiele spezialisierte. Zur Zeit promoviert sie in den Bereichen Game Studies, historiographische Prozeduralität und kulturelles Gedächtnis im Seminar Cinema and Media Studies an der University of Southern California.

 

Marlene Pieper ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld. Dort arbeitet sie zu schulischer Inklusion im internationalen Vergleich, mit besonderem Fokus auf inklusionssensible Bildungsmaterialien, Open Education und kritische Perspektiven auf Digitalität.

 

Lorenz Prager ist seit Oktober 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik der Universität Wien. Er hat das Lehramtsstudium in den Fächern Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung sowie Chemie an der Universität Wien absolviert und war parallel dazu mehrere Semester als studentischer Mitarbeiter am Institut für Geschichte tätig. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Lehrer und später zusätzlich Fachgruppenleiter an einem Wiener Gymnasium wechselte er auf seine aktuelle Position.

 

Ralf Pröve studierte Geschichte, Germanistik. Pädagogik und Pädagogische Psychologie. Auf das Studium folgten Promotion (Georg-August-Universität Göttingen) und Habilitation (Humboldt-Universität zu Berlin). Danach arbeitet er an der Universität Potsdam im Bereich der Neueren und Neuesten Geschichte. Seit 2015 ist er dort verantwortlich für das Arbeitsgebiet Sozialgeschichte. Seine Forschungsinteressen sind Historiographiegeschichte, Sozial- und Kulturgeschichte, Geschichtsphilosophie und sozialkonstruktivistische Hochschuldidaktik.

 

Nina Rabuza studierte Philosophie und Geschichte in Halle an der Saale und an der Freien Universität Berlin. Nach dem Studium war sie mehrere Jahre am Max Mannheimer Studienzentrum Dachau als pädagogische Mitarbeiterin tätig, bevor sie zu Darstellung von Vergangenheit an der KZ-Gedenkstätte Dachau forschte. Seit 2022 ist sie Universitätsassistentin (Post-Doc) am Lehr-und Forschungsbereich außerschulische politische Bildung und soziale Ungleichheit am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck. Ihre Interessenschwerpunkte sind Kritische Theorie, historisch-politische Bildung und ästhetische Bildung.

 

Martin Reimer hat an der Technischen Universität Dresden Geschichte, Philosophie und Soziologie studiert und ist dort wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte. Er forscht in bildungshistorischer Perspektive zu Neuphilolog:innen als transnationalen Akteur:innen und kulturellen Mittler:innen (1871–1939), beschäftigt sich aber auch mit populären Medien der Geschichts- und Erinnerungskultur und ihrer Bedeutung für das kritische historische Lernen in transnationaler wie globalhistorischer Perspektive.

 

Benjamin Reiter studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie. Er promovierte 2021 über die Zulassungsverfahren von Schulgeschichtsbüchern und legte sein zweites Staatsexamen ab. Seitdem arbeitet er Lehrkraft an verschiedenen Gymnasien und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bamberg. Seine Forschungsinteressen umfassen globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht, wertebildender Geschichtsunterricht und Geschichtskultur.

 

Nina Reusch studierte und promovierte an der Universität Freiburg. Seit 2016 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsinteressen sind Umweltgeschichte und historische Umweltbildung, Historiographie- und Disziplinengeschichte sowie Geschichtskulturen und Public History.

 

Peter Riedel studierte Geschichtswissenschaft, Chemie und Erziehungswissenschaften an der Universität Potsdam und wurde dort 2016 mit einer Arbeit zur Geschichte des Bistums Brandenburg promoviert. Nach Tätigkeiten an den Universitäten Paderborn und Potsdam, am Museum Kloster Dalheim und am Diözesanmuseum Paderborn lehrt er seit 2014 als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Universität Bielefeld im Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik und wirkt im Profilbereich Geschichtskulturen mit.

 

Sabrina Schmitz-Zerres studierte Geschichte, Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft. Nach zweitem Staatsexamen und Promotion arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Didaktik der Geschichte an der Universität Münster. Ihre Forschungsinteressen sind geschichtsdidaktische Schulbuchforschung, Geschichtstheorie sowie historische Praxeologie, die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie das Verhältnis von Digitalität und historischen Lehr- und Lernprozessen.

 

Jan Siefert studierte Geschichte, Biologie und Deutsch als Fremdsprache. Nach zweitem Staatsexamen, Schuldienst und Promotion arbeitet er als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Universität Duisburg-Essen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Globalgeschichte und ihre Narrationen, Digitalität und Sprache im Geschichtsunterricht.

 

Frank Oliver Sobich studierte Geschichts-, Politik- und Erziehungswissenschaften, Promotion 2006 über Rassismus und Antisozialismus im deutschen Kaiserreich, seit 2008 Geschichtsdidaktiker an den Universitäten Greifswald, Paderborn und Frankfurt am Main. Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Neueste und Zeitgeschichte, Medien des historischen Lernens, Theorie des historischen Denkens, Nationalismus, Antisemitismus, Rassismus und Rechtsradikalismus als Herausforderungen für den Geschichtsunterricht.

 

Karl M. Sommer studiert Lehramt für Deutsch und Geschichte an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg. Seine Forschungsinteressen sind Geschichtstheorie, Faschismustheorie sowie Kriegsdarstellungen in Literatur und populären Medien.

 

Katharina Vogel studierte Erziehungswissenschaft und Soziologie. Sie wurde 2014 an der Technischen Universität Dortmund im Fach Erziehungswissenschaft promoviert und 2021 an der Georg-August-Universität Göttingen habilitiert. Sie beschäftigt sich mit Wissens- und Wissenschaftsgeschichtsforschung in der Erziehungswissenschaft und ist seit 2024 im Rahmen einer gemeinsamen Berufung Professorin für Historische Bildungsforschung mit dem Schwerpunkt Digital Humanities an der Humboldt-Universität zu Berlin und der BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.

 

Christina Wirth studierte Geschichte und Deutsche Philologie auf Lehramt. Nach dem Studium arbeite sie als Vertretungslehrkraft und am Landesarchiv Sachsen-Anhalt. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte sowie am Sonderforschungsbereich 1482 „Humandifferenzierung“ in Mainz und verfasst ihre Doktorarbeit. Im akademischen Jahr 2023–2024 ist sie außerdem Robert J. Katz Research Fellow in Antisemitism Studies bei der USC Shoah Foundation in Los Angeles.

Kurzbeschreibung
Kann Geschichte in der Schule, in der Wissenschaft oder in der Gesellschaft kritisch gewendet auch auf Veränderung zielen? Und wenn ja, wie? Im Fokus steht die Möglichkeit von Kritik mit und an Geschichte als Element historisch-politischer Bildung.

Geschichtsdidaktik theoretisch

Neu
Geschichte als Kritik
Kann Geschichte in der Schule, in der Wissenschaft oder in der Gesellschaft kritisch gewendet auch auf Veränderung zielen? Und wenn ja, wie? Im Fokus steht die Möglichkeit von Kritik mit und an Geschichte als Element historisch-politischer Bildung.

74,00 €
Neu
Geschichtsbewusstsein – Geschichtsbilder – Zukunft
Geschichtsbilder, Geschichtsbewusstsein, Zukunft: Schließen sich diese drei Begriffe nicht eigentlich aus? Die Zukunft zu gestalten hat doch auf den ersten Blick nichts mit Geschichte zu tun. Und Geschichtsbewusstsein hinterfragt doch Geschichtsbilder. Alle drei Begriffe spielen in der Geschichtsdidaktik eine wichtige Rolle. Der vorliegende Sammelband will sie definieren und auf einander beziehen.

31,90 €
Historisch-politische Bildung im Diskurs
Perspektiven der Geschichtsdidaktik
Wenn aktuell von einer Krise der Demokratie die Rede ist wird damit häufig die Forderung an historische Bildung erhoben, die freiheitlichen Werte der Bundesrepublik zu vermitteln. Dürfen, ja müssen Geschichtsunterricht und Geschichtsdidaktik darüber hinaus emanzipatorisch ausgerichtet sein?

34,90 €
Mündigkeit in der historischen Bildung
Eine Untersuchung über Gründe, sich kritisch mit Geschichte zu befassen
Warum sollen Schüler*innen Geschichte lernen? Im Kontext dieser Frage steht das zentrale Ziel des Erwerbs Mündigkeit durch historische Bildung im Vordergrund. Der Autor stellt zudem ein emanzipatives Mündigkeitsverständnis vor, das auch über den Geschichtsunterricht hinaus Schüler*innen Möglichkeiten zur Selbstbestimmung im Bildungsprozess aufzeigt.

69,00 €
Historische Erfahrung
Was ist eigentlich historische Erfahrung? Mal wird sie zur Grundlage historischen Denkens gemacht, mal wird in Frage gestellt, dass es sie überhaupt gibt. Obwohl geschichtsdidaktisch bedeutsam, ist nicht recht klar, was darunter eigentlich zu verstehen ist. Der Sammelband will diese Lücke schließen, indem er historische Erfahrung als Begriff sowie von ihrem medialen Kontext her, ihrem emanzipatorischen Charakter und ihren Berührungspunkten zu Zeit und Raum kritisch beleuchtet.

38,00 €
Verlust der Vergangenheit
Historische Erkenntnis und Materialität zwischen Wiedererkennen und Befremden
Helfen uns materielle Gegenstände aus der vermeintlich guten alten Zeit, uns ein Bild von der Vergangenheit zu machen? Dieser Band erörtert, welche Rolle materielle Überreste und ihre Handhabung für historisches Denken spielen. Er greift dazu auf Technikgeschichte, Anthropologie, Kognitionspsychologie sowie Geschichtstheorie zurück und kommt zu dem überraschenden Ergebnis, dass Neugier ein zentraler Faktor historischen Denkens ist. Vergangenheit als das Fremde, das diese Neugier auslöst, geht in ihrer narrativen Aneignung verloren. Dieser gerade für Historiker*innen schmerzhafte Verlust aber hat Bildungswert. Er nimmt der Gegenwart ihre Alternativlosigkeit und eröffnet damit den Möglichkeitsraum, Zukunft zu gestalten. Der Band hat 2024 den ICHTH – INTH Best Book Prize erhalten.

32,90 €
Geschichtsdidaktik in der Debatte
Beiträge zu einem interdisziplinären Diskurs
Geschichtsdidaktik braucht den Dialog mit anderen Wissenschaften. Selbstgenügsame Isolation wäre der Weg in Bedeutungslosigkeit und Stillstand. Der vorliegende Band will diesen Dialog befördern: Zu einem zentralen Begriff der Disziplin äußern sich je ein*e Kolleg*in aus der Geschichtsdidaktik und aus der zugehörigen Wissenschaftsdomäne. Neben viel Übereinstimmung zeichnen sich dabei immer auch deutliche Kontroversen ab – bisweilen schmerzhaft, aber stets bereichernd. Die andere Sicht auf liebgewonnene Überzeugungen regt an, sich zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. „Geschichtsdidaktik im Dialog“ ist das Ergebnis interdisziplinärer Verständigung und Auseinandersetzung und ermutigt dazu, diesen Prozess weiterzuführen.

29,90 €