Zum Hauptinhalt springen
Produktinformationen
Wie lassen sich die Begriffe Geschichtsbilder, Geschichtsbewusstsein, Zukunft definieren, wie voneinander abgrenzen? Sind Geschichtsbilder, ist Geschichtsbewusstsein zukunftsfähig, sind sie in der Vergangenheit verhaftet oder auf die Gegenwart beschränkt, scheitern sie also an ihrem Anspruch, alle drei Zeitschichten abdecken zu können? Oder teilen sie sich die Zeit untereinander auf? Stehen Geschichtsbilder für die Vergangenheit, das Geschichtsbewusstsein für Gegenwart und Zukunft? Und hilft uns Geschichtsbewusstsein, aktuelle Krisen bewältigen zu können und eine tragfähige Zukunft zu ermöglichen? Die Autor*innen des Bandes geben Antworten auf diese und weitere Fragen zum Verhältnis von Geschichtsbewusstsein, Geschichtsbildern und Zukunft. Sie argumentieren auf der theoretischen Ebene, ohne dabei den Bereich der historischen Bildung aus dem Auge zu verlieren, und schlagen Brücken zur Empirie. Sie führen die Kontroverse um Geschichtsbewusstsein als geschichtsdidaktische Fundamentalkategorie weiter und geben hierzu wertvolle Denkanstöße.
Inhaltsübersicht

Jörg van Norden, Lale Yildirim
Einleitung

Hannah van Reeth
Über Kontexte, Bewegungen und Kategorien

Wolfgang Hasberg
Geschichtlichkeit oder: Integration von Geschichtsbild und historischem Bewusstsein

Philipp McLean
Geschichtsbewusstsein als Ziel historischen Lernens?

Jörg van Norden
Geschichtsbilder, Geschichtsbewusstsein, Zukunft

Sabrina Schmitz-Zerres
„Bleibt alles anders“?

Jan Siefert
Potentiale und Limitierungen eines internationalisierten Geschichtsbewusstseins bei der Integration globaler und postkolonialer Geschichte

Michael Zech
Die Transformation von Geschichtsbewusstsein und Geschichtsbildern in eine Kultur dialogischer Geschichte

Franziska Rein
Geschichtsbewusstsein aus intersektionaler Perspektive

Izabela A. Dahl, Jimmy Engren
Normalizing migration through a project-oriented approach to teaching history

Feride Durna, Judit Sabido-Codina
Aion, Kronos, Kairos und das Geschichtsbewusstsein

Andreas Hübner, Sebastian Barsch
Geschichtsbewusstsein und „Zeitbewusstheit“

Urte Kocka
Wozu Geschichtsbewusstsein? Und welches?

Autor*innen

Sebastian Barsch ist Professor für Didaktik der Geschichte an der Universität zu Köln. Seine Forschungsschwerpunkte liegen derzeit in den Bereichen des diversitätsorientierten historischen Lernens, der geschichtsdidaktischen Reflexion des Anthropozäns und der Disability History.

Izabela A. Dahl studied Northern European Studies, Economy, Information Science, and Software Engineering in Poland and Germany. Thereafter took her PhD at Humboldt University in Berlin. Since 2014 she has continued her research in Sweden. She was appointed her habilitation degree in History at the University of Gothenburg and currently, she is employed as Senior Lecturer in History at Orebro University. Her main research interests concern modern and contemporary European history, with analysis addressing social power relations that pre-condition cultural and social contexts.

Feride Durna studierte Philosophie/Ethik und Geschichte an der Karls-Ruprecht Universität in Heidelberg. Nach ihrem Staatsexamen arbeitete sie im Schuldienst in Barcelona und studierte zusätzlich Deutsch als Fremdsprache. Ihre Promotion erfolgte 2022 an der Universität Barcelona in Didaktik der Geschichte. Zu ihren Forschungsinteressen zahlen Memory and Sub-altern Studies, sowie Geschichtstheorie und Historiographie.

Jimmy Engren studied History, Pedagogy, Art history and Swedish. He graduated from the University of Umea, Sweden. He has teaching experience from high school and a Ph D in history from Vaxjo University. After the dissertation defense, he has been employed at museums and as a lecturer. He is currently employed as Senior Lecturer at Orebro University. His main research interests involve modern history with an emphasis on American and Swedish migration and social history.

Wolfgang Hasberg studierte Geschichte, Katholische Theologie und Pädagogik an der Universität zu Köln und der Rhein. Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Nach Erstem u. Zweitem Staatsexamen für Sek. II u. I 1993 Promotion in Köln, 19942002 Wisse. Assistent u. Oberassistent an der Universität Augsburg, dort 2000 Habilitation; 20002002 Professur für Fachdidaktik Geschichte an der Universität Leipzig, seit 2002 Univ.-Prof. für Mittlere und Neuere Geschichte (Rhein. Landesgeschichte) und Didaktik der Geschichte an der Universität zu Köln. Seine Forschungsinteressenrichten richten sich neben der Theorie und Didaktik der Geschichte auf die Wissenschaftsgeschichte sowie die Historiographie des Mittelalters und die Landesgeschichte.

Andreas Hübner ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl der Didaktik der Geschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seine Forschungsschwerpunkte liegen derzeit in den Bereichen der Theorie der Geschichtsdidaktik und der Geschichte des Anthropozäns sowie in der Erkundung historischer Mensch-Tier-Beziehungen.

Urte Kocka, Studium der Philosophie, Geschichte und Theologie, Staatsexamina, Promotion in Philosophie über die Phänomenologie Edmund Husserls, Studienrätin für Philosophie und Geschichte in Bielefeld und Berlin, Lehrtätigkeit in Didaktik der Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin von 1997 bis 2009.

Philipp McLean studierte Geschichte, Ethik, Philosophie sowie Politik und Wirtschaft an der Philipps-Universität in Marburg und der Goethe-Universität in Frankfurt/M. Nach seinem zweiten Staatsexamen, seiner Promotion und Tätigkeiten an der Goethe-Universität Frankfurt/M. und der Universität Bielefeld arbeitet er nun als Akademischer Rat an der Universität zu Köln. Seine Forschungsinteressen sind Philosophie und Theorie der Geschichte sowie deren Vermittlung in der Lehre, die Forderung von Mündigkeit, Kritikfähigkeit und Reflexivität durch historische Bildung sowie die Frage nach der historischen Vorstellungskraft.

Franziska Rein studierte Geschichte, Deutsch und Sonderpädagogik. Nach ihrem zweiten Staatsexamen, Promotion und Schuldienst ist sie derzeit als Geschichtsdidaktikerin an die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg zum Zwecke der Habilitation abgeordnet. Ihre Forschungsinteressen beinhalten Inklusive Geschichtsdidaktik, Intersektionalität und empirische Professions- und Unterrichtsforschung.

Judit Sabido-Codina hat ihr Geschichtsstudium an der Autonomen Universität in Barcelona mit Schwerpunkt auf Neuzeitliche Geschichte abgeschlossen. Sie verfügt über einen Master of Education in Geographie und Geschichte, ebenso einen Master in der Hochschullehre. Im Jahre 2021 promovierte sie in Didaktik der Naturwissenschaften, Sprachen, Künste und Geisteswissenschaften.

Sabrina Schmitz-Zerres studierten Geschichte, Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft. Nach Promotion und Zweitem Staatsexamen arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Didaktik der Geschichte an der Universität Münster. Ihre Forschungsinteressen sind Geschichtstheorie, Schulbuchforschung und historisches Lernen im Digitalen.

Jan Siefert ist Lehrkraft für besondere Aufgaben am historischen Institut der Universität Duisburg-Essen. Er unterrichtete seit 2012 Geschichte, Biologie und Deutsch als Fremdsprache in Gesamtschulen des Landes NRW. Seine Dissertation zur Alterität im Geschichtsunterricht erschien 2020; Er erforscht nun im Rahmen der Habilitation Sprachhandeln des Erklärens als Teil von Narrationen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören weiterhin die Globalgeschichte mit einem besonderen Fokus auf China und Japan in der Frühen Neuzeit und Erzählungen globaler Geschichte in der Public History, speziell in digitalen Spielen. 

Jörg van Norden studierte Geschichte, Spanisch und Religion. Nach Zweitem Staatsexamen, Promotion und Schuldienst arbeitet er als Geschichtsdidaktiker an der Universität Bielefeld. Dort wurde er habilitiert und zum Professor ernannt. Seine Forschungsinteressen sind Geschichtstheorie, Geschichtskultur und empirische Lehr-Lernforschung. 

Hannah Van Reeth ist seit September 2023 als Universitätsassistentin ohne Doktorat im Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik an der Universität Graz tätig. Zuvor war sie Mitarbeiterin des Projektes „Disziplingeschichte(n) der Geschichtsdidaktik“ und von 2020 bis 2023 als Studienassistentin beim Arbeitsbereich in Graz angestellt.

Lale Yildirim ist Professorin für Didaktik der Geschichte an der Universität Osnabrück.

Michael Zech, *1957 in Munchen. Studium und zweites Staatsexamen für Lehramt an Gymnasien für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde. Seit 1992 national und international Dozent für Waldorfpädagogik, Geschichte und Literatur. 2013 Juniorprofessor für Didaktik der Geschichte, 2018 Professor für Kulturwissenschaften und ihre Didaktik an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Bonn/Alfter.

Kurzbeschreibung
Geschichtsbilder, Geschichtsbewusstsein, Zukunft: Schließen sich diese drei Begriffe nicht eigentlich aus? Die Zukunft zu gestalten hat doch auf den ersten Blick nichts mit Geschichte zu tun. Und Geschichtsbewusstsein hinterfragt doch Geschichtsbilder. Alle drei Begriffe spielen in der Geschichtsdidaktik eine wichtige Rolle. Der vorliegende Sammelband will sie definieren und auf einander beziehen.

Geschichtsdidaktik theoretisch

Neu
Geschichtsbewusstsein – Geschichtsbilder – Zukunft
Geschichtsbilder, Geschichtsbewusstsein, Zukunft: Schließen sich diese drei Begriffe nicht eigentlich aus? Die Zukunft zu gestalten hat doch auf den ersten Blick nichts mit Geschichte zu tun. Und Geschichtsbewusstsein hinterfragt doch Geschichtsbilder. Alle drei Begriffe spielen in der Geschichtsdidaktik eine wichtige Rolle. Der vorliegende Sammelband will sie definieren und auf einander beziehen.

31,90 €
Historisch-politische Bildung im Diskurs
Perspektiven der Geschichtsdidaktik
Wenn aktuell von einer Krise der Demokratie die Rede ist wird damit häufig die Forderung an historische Bildung erhoben, die freiheitlichen Werte der Bundesrepublik zu vermitteln. Dürfen, ja müssen Geschichtsunterricht und Geschichtsdidaktik darüber hinaus emanzipatorisch ausgerichtet sein?

34,90 €
Mündigkeit in der historischen Bildung
Eine Untersuchung über Gründe, sich kritisch mit Geschichte zu befassen
Warum sollen Schüler*innen Geschichte lernen? Im Kontext dieser Frage steht das zentrale Ziel des Erwerbs Mündigkeit durch historische Bildung im Vordergrund. Der Autor stellt zudem ein emanzipatives Mündigkeitsverständnis vor, das auch über den Geschichtsunterricht hinaus Schüler*innen Möglichkeiten zur Selbstbestimmung im Bildungsprozess aufzeigt.

69,00 €
Historische Erfahrung
Was ist eigentlich historische Erfahrung? Mal wird sie zur Grundlage historischen Denkens gemacht, mal wird in Frage gestellt, dass es sie überhaupt gibt. Obwohl geschichtsdidaktisch bedeutsam, ist nicht recht klar, was darunter eigentlich zu verstehen ist. Der Sammelband will diese Lücke schließen, indem er historische Erfahrung als Begriff sowie von ihrem medialen Kontext her, ihrem emanzipatorischen Charakter und ihren Berührungspunkten zu Zeit und Raum kritisch beleuchtet.

38,00 €
Verlust der Vergangenheit
Historische Erkenntnis und Materialität zwischen Wiedererkennen und Befremden
Helfen uns materielle Gegenstände aus der vermeintlich guten alten Zeit, uns ein Bild von der Vergangenheit zu machen? Dieser Band erörtert, welche Rolle materielle Überreste und ihre Handhabung für historisches Denken spielen. Er greift dazu auf Technikgeschichte, Anthropologie, Kognitionspsychologie sowie Geschichtstheorie zurück und kommt zu dem überraschenden Ergebnis, dass Neugier ein zentraler Faktor historischen Denkens ist. Vergangenheit als das Fremde, das diese Neugier auslöst, geht in ihrer narrativen Aneignung verloren. Dieser gerade für Historiker*innen schmerzhafte Verlust aber hat Bildungswert. Er nimmt der Gegenwart ihre Alternativlosigkeit und eröffnet damit den Möglichkeitsraum, Zukunft zu gestalten. Der Band hat 2024 den ICHTH – INTH Best Book Prize erhalten.

32,90 €
Geschichtsdidaktik in der Debatte
Beiträge zu einem interdisziplinären Diskurs
Geschichtsdidaktik braucht den Dialog mit anderen Wissenschaften. Selbstgenügsame Isolation wäre der Weg in Bedeutungslosigkeit und Stillstand. Der vorliegende Band will diesen Dialog befördern: Zu einem zentralen Begriff der Disziplin äußern sich je ein*e Kolleg*in aus der Geschichtsdidaktik und aus der zugehörigen Wissenschaftsdomäne. Neben viel Übereinstimmung zeichnen sich dabei immer auch deutliche Kontroversen ab – bisweilen schmerzhaft, aber stets bereichernd. Die andere Sicht auf liebgewonnene Überzeugungen regt an, sich zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. „Geschichtsdidaktik im Dialog“ ist das Ergebnis interdisziplinärer Verständigung und Auseinandersetzung und ermutigt dazu, diesen Prozess weiterzuführen.

29,90 €