

Im Blickwinkel: Politische Erwachsenenbildung in Österreich
- herausgegeben von
- Rahel Baumgartner, Hakan Gürses
- unter Mitarbeit von
- Margit Appel, Sabine Aydt, Gerhard Baumgartner, Rahel Baumgartner, Patrick Danter, Gerald Faschingeder, Robert Foltin, Hakan Gürses, Helmut Hartmeyer, Klaus-Peter Hufer, Christian Kloyber, Cornelia Kogoj, Gerald Leitner, Sushila Mesquita, Reinhart Patak, Ariane Sadjed, Birgit Sauer, Barbara Schöllenberger, Maria Steindl, Hans Christian Voigt, Marion Wisinger
Wenn der Ruf nach verstärkter politischer Bildung laut wird, ist damit meist politische Bildung in der Schule gemeint. Die Fachliteratur zum Thema weist zudem eine starke Akzentuierung auf Debatten, Theorieansätzen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland auf. Die Autor_innen dieses Bandes betrachten Fragen der politischen Bildung hingegen aus der eher seltenen und daher inspirierenden Perspektive der Erwachsenenbildung. Dabei wird das aktuelle Verständnis des Feldes abgesteckt: Welche Themenschwerpunkte, Arbeitsansätze und didaktische Methoden bestimmen derzeit die außerschulische…
Bestellnummer: | 40316 |
---|---|
EAN: | 9783734403163 |
ISBN: | 978-3-7344-0316-3 |
Reihe: | Wochenschau Wissenschaft |
Erscheinungsjahr: | 2015 |
Seitenzahl: | 288 |
- Beschreibung Wenn der Ruf nach verstärkter politischer Bildung laut wird, ist damit meist politische Bildung in der Schule gemeint. Die F… Mehr
- Inhaltsübersicht Gerald Leitner Vorwort Hakan Gürses/Rahel Baumgartner Einleitung 1 Ansätze – Dynamiken Hakan Gürses Demokratie, Politik un… Mehr
- Autor*innen Margit Appel wissenschaftliche Mitarbeiterin der Katholischen Sozialakademie Österreichs in Wien, Politologin und Erwachsene… Mehr
Gerald Leitner
Vorwort
Hakan Gürses/Rahel Baumgartner
Einleitung
1 Ansätze – Dynamiken
Hakan Gürses
Demokratie, Politik und das Politische in der politischen Bildung
Birgit Sauer
Feministisches Wissen und Politik.
Dimensionen und Paradoxien am Beispiel der österreichischen Anti-Gewalt-Bewegung
Helmuth Hartmeyer
Globales Lernen – eine politische Bildung im Weltzusammenhang
Sabine Aydt/Maria Steindl
Interkulturalität als Zugang zu politischer Bildung
Hans Christian Voigt
Social Media und Soziale Bewegungen und...
Sushila Mesquita
Schwule und Lesben: the next top model minority?
Minderheitenpolitik und queere Kritik
Klaus-Peter Hufer
Kompetenz oder Bildung? Die Konjunktur der Kompetenz in der politischen Bildung
2 Themenfelder am Standort
Christian Kloyber
„Bitte partizipieren!“ Community Education/Gemeinwesenarbeit in der Erwachsenenbildung: ein kritischer Blick
Gerald Faschingeder
Paulo Freire in Österreich.
Was dialogische Bildung mit politischer Erwachsenenbildung zu tun hat
Marion Wisinger
Nichts ist, wie es war.
Erwachsene, politische Bildung und Zeitgeschichte in Österreich
Margit Appel
Wirtschaftskompetenz stärken – Herausforderung für (feministische) politische Erwachsenenbildung
Robert Foltin
Zur Demokratie sozialer Bewegungen aus einer autonomen/anarchistischen Perspektive
Cornelia Kogoj
Minderheiten und politische Bildung
3 Standort Österreich
Rahel Baumgartner
Eine Spritztour durch die Geschichte der politischen Erwachsenenbildung in Österreich
Gerhard Baumgartner
Wagnis Demokratie.
Zur Geschichte der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung
Barbara Schöllenberger
Breit gefächert und innovativ.
Themen und ausgewählte Projektideen im Rahmen der Projektförderung der ÖGPB
Ariane Sadjed
Migrant_innen als Fachkräfte in der (politischen) Erwachsenenbildung
Reinhart Patak
AkteurInnen und Einrichtungen politischer Erwachsenenbildung in Österreich
Patrick Danter
Außerschulische politische Bildung für Jugendliche
Autoren und Autorinnen
Margit Appel
wissenschaftliche Mitarbeiterin der Katholischen Sozialakademie Österreichs in Wien, Politologin und Erwachsenenbildnerin. Konzeption und Begleitung von Lehrgängen politischer Erwachsenenbildung, u. a. „Geld und Leben. Wirtschaftskompetenz entwickeln“, „Soziale Verantwortung. Gestaltungskompetenz für den gesellschaftlichen Wandel“. Leitung der Arbeitsgruppe „Demokratie braucht Bildung“.
Sabine Aydt
Kulturwissenschafterin und Erwachsenenbildnerin, forscht und lehrt zu den Schwerpunkten interkulturelle Bildung, politische Bildung, Migrationsgesellschaft; ist Vortragende am Fachbereich Interkulturelle Studien, Donau-Universität Krems. Dissertation zum Thema: Woran scheitert interkulturelle Bildung? Mitinitiatorin des österreichischen Netzwerks für interkulturelle Bildung und der Fachtagung NIC – Networking Inter Cultures. (www.intercultures.at)
Gerhard Baumgartner
wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes (DÖW), Historiker und Journalist; Lehrbeauftragter der FH-Joanneum in Graz, CEU-Central European University in Budapest und Donau-Universität Krems. Projektleiter des Forschungsprojektes „Holocaustopfer unter den österreichischen Roma und Sinti“. Forschungsschwerpunkte: Widerstand und Verfolgung 1938-1945, Verfolgungsgeschichte der Roma und Sinti, Umgang der Republik Österreich mit der NS-Vergangenheit, Geschichte der nationalen Minderheiten des Burgenlands. (www.doew.at)
Rahel Baumgartner
Geschäftsführerin der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung – ÖGPB. Studium der Sozial- und Kulturanthropologie, Frauenforschung und Internationalen Entwicklung. Ausbildung als Sozialpädagogin und zertif. Erwachsenenbildnerin. Konzeption und Durchführung von Bildungsangeboten im Bereich der Politischen Erwachsenbildung, Projektberatung.
Patrick Danter
seit 2009 beim Verein Sapere Aude als politischer Bildner tätig: zuerst als Workshop-Trainer, ab 2010 als Projektkoordinator in verschiedenen non-formalen politischen Jugend- und Erwachsenenbildungsprojekten und seit Oktober 2014 auch als Vereinsobmann. 2011 hat er das Studium der Politikwissenschaft an der Universität Wien abgeschlossen und ist seit März 2012 an der Universität Linz (Masterlehrgang Politische Bildung) als Lektor tätig. (www.sapereaude.at)
Gerald Faschingeder
studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte, ist externer Lehrbeauftragter am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien und arbeitet derzeit als Direktor des Paulo Freire Zentrums für transdisziplinäre Entwicklungsforschung und dialogische Bildung in Wien. (www.paulofreirezentrum.at)
Robert Foltin
Studium der Sprachwissenschaft und Philosophie. Selbstbezeichnung: „arbeitsloser Autor, Theoretiker/Philosoph, Politaktivist (zu wenig), queere Aktivist_in (nur ein bisschen), Linguist und Phonologe (leider nicht mehr)“. Zwei Buchveröffentlichungen zu sozialen Bewegungen in Österreich: Und wir bewegen uns doch. Soziale Bewegungen in Österreich (2004) sowie Und wir bewegen uns noch. Zur jüngeren Geschichte sozialer Bewegungen in Österreich (2011). (http://robertfoltin.net)
Hakan Gürses
wissenschaftlicher Leiter der ÖGPB. Studium der Philosophie in Wien. 1997-2011 Lehraufträge und Gastprofessur am Institut für Philosophie sowie am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien und an der Donau-Universität Krems. 1993-2008 Chefredakteur der Zeitschrift Stimme von und für Minderheiten. Zahlreiche Publikationen zur politischen Theorie. (www.hakanguerses.at) Helmuth Hartmeyer leitete bis zu seiner Pensionierung im Mai 2015 die Abteilung Förderungen Zivilgesellschaft in der Austrian Development Agency (ADA). Er unterrichtet Globales Lernen am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien und ist Vorsitzender des Global Education Network Europe (GENE).
Klaus-Peter Hufer
ist außerplanmäßiger Professor an der Fakultät Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen und Lehrbeauftragter an weiteren Universitäten und Hochschulen. Er war mehrere Jahrzehnte hauptberuflich in der Praxis der Erwachsenenbildung mit dem Schwerpunkt politische Bildung tätig. Diesem Feld gilt sein Forschungsinteresse, entstanden ist eine Vielzahl von Publikationen: Monographien, Herausgaben, auch von Handbüchern und Lexika, sowie Fachaufsätze.
Christian Kloyber
leitet seit 2014 das Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (www.bifeb.at). Er beschäftigt sich mit kritischer Erwachsenenbildung in Österreich und im internationalen Kontext. Mitherausgeber des Fachmagazins für Erwachsenenbildung in Österreich (www.erwachsenenbildung.at/magazin).
Cornelia Kogoj
Studium der Publizistik und Germanistik. Seit 1998 Generalsekretärin der Initiative Minderheiten. Kuratorin (mit Martina Böse und Sylvia Mattl) der Ausstellung „Gastarbajteri. 40 Jahre Arbeitsmigration“ (2004). Projektleitung (mit Boban Stojkov und Ljubomir Bratić) des Roma Theaterstücks „Liebesforschung“ (2006). Derzeit Teil des KuratorInnen-Teams der Ausstellung „Romane Thana – Orte der Roma“ (2015) im Wien Museum und im Burgenländischen Landesmuseum. (www.initiative.minderheiten.at)
Sushila Mesquita
ist Mitglied des Vorstands der Initiative Minderheiten, Mitarbeiterin des Referats Genderforschung der Universität Wien und Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte umfassen Gender-, queere und postkoloniale Theorien. Zudem ist sie verstrickt in verschiedene queer-feministische, anti-rassistische und popkulturelle Projekte und Zusammenhänge.
Reinhart Patak
Studium der Politikwissenschaft. Seit 2008 als Trainer im Bereich der politischen Bildung zuerst für die Arbeiterkammer Wien, später auch für den Verein Sapere Aude tätig. Diplomarbeit zum Thema Kompetenzorientierung in der politischen Bildung. Seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter der ÖGPB sowie Unterrichtender im Rahmen des erwachsenengerechten Pflichtschulabschlusses an den Wiener Volkshochschulen. (www.politischebildung.at) Ariane Sadjed, Psychologin und Kulturwissenschafterin. Von 2012 bis 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin der ÖGPB. Forschungsschwerpunkte: Naher und Mittlerer Osten, v. a. Iran; Religion und Moderne; Migration und Diaspora. Seit Juli 2014 Postdoc Fellow am Käte Hamburger Kolleg für Global Cooperation Research in Duisburg.
Birgit Sauer
ist Professorin am Institut für Politikwissenschaft und Leiterin des Doktoratsstudienprogramms an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Wien. Studium der Fächer Politikwissenschaft und Germanistik in Tübingen und der FU Berlin. Promotion 1993 an der FU Berlin, Habilitation 2000 an der Universität Wien. Gastprofessorin an der Kon-Kuk-Universität in Seoul/Korea, an den Universitäten Klagenfurt/Österreich, Mainz/Deutschland und an der Florida Atlantic University/USA. Forschungsschwerpunkte: Governance und Geschlecht, Politik und Kultur, Politik der Geschlechterverhältnisse, Staats- und Institutionentheorien. (http://homepage.univie.ac.at/birgit.sauer/joomla)
Barbara Schöllenberger
selbstständige Bildungsmanagerin, Erwachsenenbildnerin und Netzwerkerin. Langjährige Projekt-Koordinatorin und Geschäftsführerin der ÖGPB. Mitarbeit bei WIDE (Entwicklungspolitisches Netzwerk für Frauenrechte und feministische Perspektiven) und Verein JOAN ROBINSON (Förderung frauengerechter Verteilung ökonomischen Wissens). Aktuelle Arbeitsschwerpunkte: Ökonomische und politische Gleichstellung von Frauen und Männern; Vernetzung von Bildungsarbeiter_innen und Bildungsinstitutionen. (http://netzwerkerin.at)
Maria Steindl
Studium: Sozial – und Kulturanthropologie, Angewandtes Wissensmanagement. War bis Ende 2014 Geschäftsführerin des Interkulturellen Zentrums und Trainerin für Interkulturelle Bildung; derzeit in Bildungskarenz. Leitung des Lehrgangs Interkulturelle Kompetenzen. Curriculumsentwicklung: Lehrgänge Interkulturelle Elternbegleitung (Stadt Wien), Kooperation UNI for Life Graz, Lehrgang Sprache und Kultur in Kooperation mit der Universität Wien. Mitinitiatorin des österreichischen Netzwerks für Interkulturelle Bildung. (www.iz.or.at)
Hans Christian Voigt
ist Soziologe aus Wien mit besonderem Interesse für Bedingungen der Dissidenz in sozialen Systemen. 2006 setzt er sein erstes Wiki und später Blog (http://www.kellerabteil.org/) auf und beginnt sich praktisch mit Möglichkeiten von Gegenöffentlichkeit, Wissensmanagement in Netzwerken und Organisationsentwicklung politischer Initiativen zu beschäftigen. (www.sozialebewegungen.org)
Marion Wisinger,
Historikerin, Politologin, nach langjähriger Tätigkeit als wissenschaftliche Leiterin der ÖGPB und als Generalsekretärin der Österreichischen Liga für Menschenrechte arbeitet sie an Bildungsprogrammen für Erwachsene und Jugendliche zu den Themen Interkulturelle Kompetenz, Menschenrechte, Biografiearbeit und Zeitgeschichte. Zuletzt wissenschaftliche Koordinatorin der Kommission Wilhelminenberg, die 2011 zur Aufarbeitung der Geschehnisse in einem ehemaligen Kinderheim der Stadt Wien eingesetzt wurde. Aktuell Fortsetzung der Forschungsarbeiten über Wiener Kinderheime.
Sie könnten auch an folgenden Titeln interessiert sein
Der Autor beschreibt eine Vielzahl an Varianten des Konstruktivismus, erklärt lernpsychologische Grundlagen, vermittelt neurowissenschaftliche Erkenntnisse, zieht daraus schließlich didaktische und methodische Folgerungen für die politische Erwachsenenbildung und stellt entsprechende Beispiele vor. Dieses Buch ist mehr als eine erkenntnisreiche, spannende Einführung in die Debatten des Konstruktivismus. Die Leserinnen und Leser erhalten Anregungen und Zugänge, wie Konstruktivismus für die Erwachsenenbildung fruchtbar gemacht werden kann.
Wochenschau Wissenschaft
Das Buch zeichnet anhand der Proteste gegen Stuttgart 21, der Pegida-Demonstrationen und von Fachliteratur nach, wie der Begriff „Wutbürger“ sich als Schlagwort etabliert hat und welche Rolle die Mehrdeutigkeit des Begriffs Bürger dabei einnimmt.
Sinn führt uns durch das Leben. Aber wie entsteht dieser Sinn und wie bietet er uns Orientierung in der Welt? Welchen Einfluss nimmt er dabei auf unsere historischen Vorstellungen? Und welche Rolle spielt er für das historische Lernen? Solchen Fragen geht dieser Band nach. Er betont dabei die Rolle der unbewussten, intuitiven, motivationalen, ästhetischen, emotionalen und imaginativen Momente stärker, als dies in den klassischen Konzeptionen zur „historischen Sinnbildung“ der Fall ist. Es wird unterschieden zwischen einer an Fakten und einer an Handlungen orientierten Art, die Welt zu verstehen. Dies hat Folgen für die Deutung historischer Erzählungen und bietet Möglichkeiten, historisches Lernen für SchülerInnen sinnerfüllter zu gestalten. Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Konzeptuelles Lernen ist ein vielversprechender Weg, junge Menschen zu wissenschaftsnahem historischem Denken zu führen. Es macht die Lernenden mit den Prinzipien des Faches vertraut und steigert ihre Fähigkeit, historische Sinnzusammenhänge in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen. Dieser Band sucht nach Entwicklungslogiken, die dem zugrunde liegen. In einer Interviewstudie werden einhundert ForschungspartnerInnen vom Kindergarten- bis zum Erwachsenenalter zu ihren historischen Vorstellungen, Interessen und weiteren flankierenden Aspekten von Geschichtsbewusstsein befragt. Der Autor schlägt ein theoretisches Untersuchungsmodell vor, das Konzepte unterschiedlicher Ordnungen gleichermaßen berücksichtigt, und bietet Übersichten zum fachlichen Conceptual-Change-Diskurs.Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Braucht es noch ein Buch zur Kompetenzorientierung? Wir meinen ja! Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Bereich der Politikdidaktik diskutieren in den Beiträgen dieses Buches zentrale Fragestellungen zur Kompetenzorientierung in der politischen Bildung. Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungsmöglichkeiten werden dabei über- und weitergedacht. In einer grundlegenden Reflexion wird zunächst das bildungspolitische Kompetenzparadigma sowie die bisherigen Streitfragen um Basis- und Fachkonzepte kritisch beleuchtet und hinterfragt. Die Beiträge des Buches befassen sich weiterhin mit Implikationen von Kompetenzorientierung für die universitäre Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern als auch für die schulische Gestaltung von Lehr-Lern-Arrangements. Schließlich werden Lernendenperspektiven zu Basis- und Fachkonzepten sowie personelle und systemisch-institutionelle Rahmenbedingungen für kompetenzorientierten Unterricht analysiert.
Der inzwischen gut 50 Jahre alte, kühne und kluge Anspruch, historisches Denken und Lernen zu nutzen, um aktuelle Krisen zu klären und zu überstehen, wurde nie oder kaum eingelöst. In diesem Band sind bedrohliche Gegenwartsrisiken nicht nur Anlass, sondern sogar Chance, aus historischer Einsicht handlungsfähig zu werden.Gegenstand des Bandes sind verschiedene gegenwärtige und zukünftige Krisenphänomene: ökologische Katastrophen wie Klimawandel und Artensterben; Menschheitsverbrechen wie Völkermord, Rassismus und Diktatur; Krisen der Gesellschaft wie die Selbstabschaffung von Demokratie und Zivilgesellschaft, die Rückabwicklung der europäischen Integration oder die Überalterung.
Bärbel Völkel ist im besten Wortsinn eine ‚unbequeme‘ Stimme in der Geschichtsdidaktik, die nicht nur ungewöhnlichen Fragestellungen nachgeht, sondern oft auch zu ebenso ungewöhnlichen und außergewöhnlichen Ergebnissen kommt, dabei Konflikte nicht scheut und gelegentlich auch ‚unbequeme‘ Wahrheiten ausspricht. Dass sie das in der Geschichtsdidaktik zu einer nicht unumstrittenen Kollegin machte, würde sie nicht leugnen, sondern mit Stolz bekräftigen. In diesem Kontext ist es sinnvoll, dass im vorliegenden Sammelband, der eine Auswahl ihrer wichtigsten Aufsätze dokumentiert, Bärbel Völkels Positionen noch einmal in aller Deutlichkeit erkennbar werden. Auf diese Weise bleibt ihre Stimme lebhaft und gehört.
Auch Lernende im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (FgE) können in Förderschule und Inklusion an politischer Bildung teilhaben. Der Sammelband beinhaltet dazu grundlegende theoretische Überlegungen, einschlägige empirische Ergebnisse, didaktisch-methodische Grundlagen und ausführliche Beispiele praktischer Umsetzung. Dabei ist das Motiv leitend, sowohl innerhalb der Didaktik der sonderpädagogischen Fachrichtung die fachliche Perspektive politischer Bildung zu stärken als auch zur Weiterentwicklung einer inklusiven Politikdidaktik beizutragen, welche die mithin spezifischen Fragen und Aspekte in Bezug auf Lernende im FgE angemessen differenziert mit zu berücksichtigen weiß.
Mittels einer aufwändigen Verlaufsstudie, die den Werdegang von 346 Kindern über einen Zeitraum von 18 Jahren abbildet, wird das Verhältnis von selbstständigen Facheinrichtungen des Kinderschutzes und den Jugendämtern als ihren Auftraggebern analysiert.
In seiner qualitativen Studie zur Ursache der Massenfluchtmigration in der Demokratischen Republik Kongo sucht der Autor nach den „Gründen hinter den Gründen“. Tief in den Wurzeln von Politik und Geschichte des Landes wird er fündig.
Im zweiten Band der Reihe sprache – macht – gesellschaft erörtern Forscher*innen aus Sprachforschung, Politikwissenschaft und Politischer Bildung das Feld Europabildung. Im Fokus stehen dabei die Themen Gleichheit und Ungleichheit, Bildungsgerechtigkeit und -ungerechtigkeit, der Umgang mit gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit sowie Formen von Integration, Diskriminierung und Exklusion durch Sprache. In der Europabildung zeigt sich die Verknüpfung historisch-politischer und sprachlicher Bildung in besonderem Maße. Der vorliegende Band macht die Anschlussfähigkeit der verschiedenen Zugänge sich…
Das Buch stellt 60 Jahre Geschichtsunterricht und Geschichtsdidaktik aus reflektierender Rückschau seines intensiv beteiligten Autors dar. Es quillt über von konkreten Beispielen, überraschenden Anekdoten, erhellenden Kontroversen, übertragbaren Fallanalysen und produktiven Anregungen. Der Band bietet nicht nur einen spannenden Einblick in die Geschichte der Disziplin, sondern gibt auch Impulse für ihre Zukunft.
Unter dem Label der Kritischen Geschichtsdidaktik bietet das vorliegende Buch eine Alternative und Ergänzung zur geschichtsdidaktischen Schulbuchforschung der letzten Jahre. Während diese vor allem die Umsetzung fachdidaktischer und bildungspolitischer Überlegungen untersucht, widmet sich die Kritische Geschichtsdidaktik dem historischen bzw. gesellschaftlichen Kontext, in dem Geschichtsschulbücher entstehen. Dazu verbindet sie – im Sinne eines „fröhlichen Eklektizismus“ – die Diskursanalyse mit der Hermeneutik. Auf diese Weise werden die Inhalte und die theoretisch-methodischen Grundlagen der Schulbücher aus einer gesellschaftskritischen und subjektorientierten Perspektive analysiert und interpretiert.
Wie wird Geschichtsdidaktik an deutschen Hochschulen gelehrt? Von einschlägigen Studiengangsanteilen über die Ausgestaltung von Modulen bis hin zu den veranstaltungsbezogenen Konzepten und Praktiken Lehrender wissen wir darüber so gut wie nichts. Dabei sollte für eine Disziplin, zu deren Kernaufgaben die konzeptionelle, empirische und pragmatische Befassung mit der Frage nach dem „guten Geschichtsunterricht“ gehört, auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Lehre selbstverständlich sein. Die Beiträge in diesem Band behandeln aus verschiedenen Perspektiven Fragen einer modernen geschichtsdidaktischen Hochschullehre.
In der Geschichtskultur begegnen wir vielfältigen Geschichtsvorstellungen, die zur Partizipation und Kritik einladen. Die Geschichtsdidaktik fordert deshalb, diese Darstellungen als eigenen Gegenstand des Geschichtsunterrichts ernst zu nehmen und den reflektierten Umgang mit Geschichtskultur zu fördern. Zwar ist dies zunehmend in Lehrplänen verankert, über die Haltung der Geschichtslehrkräfte dazu ist jedoch wenig bekannt. Die Studie zeigt die Ergebnisse einer Befragung von Geschichtslehrkräften darüber, wie sie über Geschichtskultur und deren Unterrichtsrelevanz denken. Auf welche Überzeugungen zum historischen Lernen allgemein treffen diese Ansichten? Was bedeutet dies speziell für die Rolle von Museen und Spielfilmen im Geschichtsunterricht? Die Befunde aus Interviews und Fragebogen geben Impulse für die geschichtsdidaktische Implementations- und Professionalisierungsforschung.
Dieser Band benennt in weit über 30 knappen und gut lesbaren Beiträgen alte und neue Herausforderungen für den Geschichtsunterricht in Gegenwart und Zukunft. Er bietet somit einen einzigartigen Überblick über Interessengebiete und Forschungsfelder der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik. Der Band ist Joachim Rohlfes (*1929) gewidmet, der weit über seine Tätigkeit als Professor in Bielefeld hinaus über mehrere Jahrzehnte hinweg die Disziplin geprägt hat. Brennpunkte des Geschichtsunterrichts waren immer wieder Gegenstand seiner zahlreichen Publikationen.
Diese Studie gibt Aufschluss, über welches deklarative Wissen Schüler*innen zu den Themenbereichen Nationalsozialismus, Holocaust und Zweiter Weltkrieg verfügen: Dabei zeigen sich Wissenslücken, deren Ausprägung sich je nach sozialem Status und Geschlecht unterscheidet. Die in der Literatur oft beschriebene „Übersättigungsthese“, dass es also ein Zuviel an Nationalsozialismus in der Schule gibt, kann hingegen widerlegt werden. Schüler*innen aller Schulstufen wünschen sich entweder gleich viel oder mehr Unterricht zu diesen Themen. Um diesen nachhaltiger zu gestalten, werden aus den Ergebnissen der Studie didaktische und inhaltliche Empfehlungen abgeleitet.
Das Thema Inklusion wird in Deutschland breit diskutiert – insbesondere mit Blick auf Schule und Bildung. In der Lehrer*innen-Ausbildung gilt es, das Thema zu verankern und Studierende auf die damit verbundenen Herausforderungen vorzubereiten. Dieses Buch leistet einen Beitrag dazu. Es richtete sich an Studierende, Referendar*innen und Lehrende. Der Band eröffnet eine weite Perspektive auf Formen von Inklusion, sozialer Ungleichheit und kultureller Begegnung in der Geschichte. Der Bogen reicht dabei von der Antike bis in die Gegenwart. Er bietet zahlreiche Anregungen für historische und geschichtsdidaktische Fragestellungen, mit denen sich neue Impulse im Unterricht setzen lassen, um Schüler*innen so Orientierung in der multikulturell und global geprägten Lebenswelt des 21. Jahrhunderts zu ermöglichen.
Spätestens seit dem Aufkommen der völkischen PEGIDA und der AfD ist klar, dass politisches System und Gesellschaft der DDR aus dem Kontext des historischen Nationalsozialismus wie des gegenwärtigen Rechtsradikalismus genauso wenig herausgelöst werden können, wie die alte und neue Bundesrepublik. Ein Klima ist entstanden, in dem bislang ignorierte oder verdrängte Konfliktlinien der deutschen Mehrheitsgesellschaft – wie der Umgang mit Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus – deutlich zutage treten. Einige Historiker, Politiker sowie Bürgerrechtler instrumentalisieren die DDR-Aufarbeitung sogar für ihr rechtspopulistisches Engagement. Das Buch fasst wesentliche Ergebnisse der Tagung „Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR“ vom Januar 2017 zusammen. Es versteht sich als ein Plädoyer für eine intensivere Hinwendung der Zeitgeschichtsforschung wie der politischen Bildung zur Untersuchung und Kritik der SED-Diktatur als einer von drei Nachfolgegesellschaften des Nationalsozialismus.Herausgegeben im Auftrag der Amadeu Antonio Stiftung sowie der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten)
Gemeinschaftsstärkende Bildungsprozesse werden angesichts der krisenhaften gesellschaftlichen Herausforderungen zu einer Frage des Überlebens unserer demokratischen Lebensform. Als Beispiel dafür wird in dieser Studie ein neuer Zugang zur Praxis gewerkschaftlicher Bildung entwickelt. Die humane Kooperations- und Solidaritätsfähigkeit bildet dabei den archimedischen Punkt von Bildungsprozessen. Zwischenmenschliche Kooperation und gemeinsam geteilte Ziele und Werte werden gerade in der gewerkschaftlichen Bildung ins Zentrum didaktischer Überlegungen gestellt. Ziel ist die demokratische Gestaltung der Wirtschaft. Die im Arbeitsalltag erfahrbare Fähigkeit zum Miteinander-, Voneinander- und Füreinanderlernen wird in diesen Bildungsprozessen aufgegriffen und zu solidarischen Handlungsformen weiterentwickelt. Kehrbaum greift die theoretischen Ansätze des Philosophen und Pädagogen John Dewey auf, wendet diese mit Hilfe weiterer philosophischer und pädagogischer Theorien kreativ an und entwickelt sie am Beispiel aktueller wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Probleme weiter. Seine Studie ist eine fundierte Neukonstruktion pädagogischer Ansätze in der gewerkschaftlichen Bildung, die wichtige Impulse für politische Bildungsprozesse auch außerhalb der Gewerkschaften gibt. Zudem legt er anschaulich dar, wie diese didaktischen Neuerungen in der Bildungspraxis angewendet werden können.