Konkrete Menschenwürde

Über Idee, Schutz und Bildung menschlicher Würde

von
Michael Spieker

Was ist der Inhalt der Menschenwürde und wer ist ihr Träger? Der Streit darum entzündet sich immer wieder neu, ob es um bioethische Fragen oder um die Ordnung der Gesellschaft geht. Nicht selten wird aus der Umstrittenheit geschlossen, die Menschenwürde wäre ein leerer Begriff. Dann freilich könnte man sich ruhig von ihr verabschieden. Demgegenüber zeigt diese Arbeit die absolute Geltung von Menschenwürde auf. Selbst da, wo sie verletzt wird, wird sie noch als Voraussetzung in Anspruch genommen. Damit Menschenwürde sinnvoll gedacht werden kann, muss sie als Sache einer Handlung statt als Eig…

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Bestellnummer: 60008
EAN: 9783756600083
ISBN: 978-3-7566-0008-3
Format: Broschur
Reihe: Tutzinger Schriften zur politischen Bildung
Erscheinungsjahr: 2022
Auflage: 1
Seitenzahl: 192
Produktinformationen
Was ist der Inhalt der Menschenwürde und wer ist ihr Träger? Der Streit darum entzündet sich immer wieder neu, ob es um bioethische Fragen oder um die Ordnung der Gesellschaft geht. Nicht selten wird aus der Umstrittenheit geschlossen, die Menschenwürde wäre ein leerer Begriff. Dann freilich könnte man sich ruhig von ihr verabschieden. Demgegenüber zeigt diese Arbeit die absolute Geltung von Menschenwürde auf. Selbst da, wo sie verletzt wird, wird sie noch als Voraussetzung in Anspruch genommen. Damit Menschenwürde sinnvoll gedacht werden kann, muss sie als Sache einer Handlung statt als Eigenschaft erkannt werden. Nach einem Gang durch die Entwicklung des Begriffs der Würde von Platon bis Hegel, zeigt sich hier die Widersprüchlichkeit der Menschenwürde. Sie besteht in einer freien Gabe und hat doch verpflichtenden Charakter, sie ist strikt individuell und dennoch sozial zu vermitteln. Im Blick auf Bioethik, Sozialstaatlichkeit und Bildung zeigen sich die Konsequenzen des konkreten Begriffs der Menschenwürde.
Inhaltsübersicht
Vorwort Einleitung

I. Aporie der Diskussion um die Menschenwürde
1. Die Folgen der Positivierung 2. Das Problem der Evidenz

II. Quellen des Würdebegriffs
1. Antike
a) Platon Der Ernsthafte und das des Ernstes Würdige Gerechte Politik – Der Einzelne vor der Gemeinschaft Höhlenwissenschaft und Umwendung des Blicks 
b) Die Stoa und Cicero Der Unterschied von Ich und Welt Universalismus ohne Universalien Dignitas bei Cicero

 2. Mittelalter
 a) Würde und Ebenbildlichkeit
 b) Verallgemeinerung der Menschenwürde bei Thomas von Aquin

3. Neuzeit a) Giovanni Pico della Mirandol
a)  Das Unglück unserer Zeit Bildung und Würde
b) Kant Die Bestimmung des Subjekts Die Idee der Würde Das Recht der würdigen Person Menschwerdung durch Erziehung
c) Hegel Die Würde-Handlung Das Recht der Anerkennung

III. Konsequenzen des Würdebegriffs
1. Bioethik und Menschenwürde
2. Sozialstaatlichkeit

IV. Menschenwürde und (politische) Bildung
1. Aufgabe und Möglichkeit politischer Bildung 
2. Selbstverständigung in Rahmen der Akademiearbeit

Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Autor*innen
Michael Spieker ist Referent für Ethik und Theorie der Politik an der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. Zuvor war er Abgeordnetenmitarbeiter am Deutschen Bundestag. Herr Spieker studierte Politikwissenschaft, Philosophie und katholische Theologie in Freiburg i. Br., Basel, Wien, Berlin und Peterborough (Kanada) und ist Projektmanager (IHK). Er wurde mit einer Arbeit über Hegels Logik promoviert und lehrt an der Universität Freiburg i. Br. Arbeitsschwerpunkte: Philosophie der Antike und des Deutschen Idealismus, Religion und Politik, Sozialstaatlichkeit, Inklusion

Tutzinger Schriften zur politischen Bildung

Konkrete Menschenwürde
Über Idee, Schutz und Bildung menschlicher Würde
Was ist der Inhalt der Menschenwürde und wer ist ihr Träger? Der Streit darum entzündet sich immer wieder neu, ob es um bioethische Fragen oder um die Ordnung der Gesellschaft geht. Nicht selten wird aus der Umstrittenheit geschlossen, die Menschenwürde wäre ein leerer Begriff. Dann freilich könnte man sich ruhig von ihr verabschieden. Demgegenüber zeigt diese Arbeit die absolute Geltung von Menschenwürde auf. Selbst da, wo sie verletzt wird, wird sie noch als Voraussetzung in Anspruch genommen. Damit Menschenwürde sinnvoll gedacht werden kann, muss sie als Sache einer Handlung statt als Eigenschaft erkannt werden. Nach einem Gang durch die Entwicklung des Begriffs der Würde von Platon bis Hegel, zeigt sich hier die Widersprüchlichkeit der Menschenwürde. Sie besteht in einer freien Gabe und hat doch verpflichtenden Charakter, sie ist strikt individuell und dennoch sozial zu vermitteln. Im Blick auf Bioethik, Sozialstaatlichkeit und Bildung zeigen sich die Konsequenzen des konkreten Begriffs der Menschenwürde.

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