NSU. Die Folgen
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2/2016
- herausgegeben von
- Reiner Becker, Irina Bohn, Maria do Mar Castro Varela, Tina Dürr-Oberlik, Benno Hafeneger, Beate Küpper, Timo Reinfrank
- unter Mitarbeit von
- Reiner Becker, Clemens Binninger, Irina Bohn, Frank Buchheit, Jan Buschbom, Selda Demir, Dorina Feldmann, Benno Hafeneger, Olga Janzen, Ramona Kahl, Christoph Kopke, Beate Küpper, Kurt Möller, Julian Muckel, Florian Neuscheler, Gerolf Nittner, Kurt Salentin, Samuel Salzborn, Gebhard Schultz, Andreas Zick, Almut Zwengel
Zum sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU), seinen Mord- und weiteren Gewalt- und Straftaten liegen diverse Publikationen vor, mehrere Untersuchungsausschüsse der Länder und des Bundes haben sich mit ihm befasst und befassen sich noch damit. Neben den Untersuchungsausschüssen sind es vor allem journalistische Recherchen, zivilgesellschaftliche Akteur_innen und die Angehörigen der Mordopfer mit den Nebenklageanwält_innen, die weitere Fragen zum NSU, der rechtsextremen Szene und der Arbeit von zuständigen Behörden aufgeworfen haben. Einiges ist aufgeklärt, vieles noch nicht und…
Bestellnummer: | 40414 |
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EAN: | 9783734404146 |
ISBN: | 978-3-7344-0414-6 |
Reihe: | Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit |
Erscheinungsjahr: | 2016 |
Auflage: | 1. Auflage 2016 |
Seitenzahl: | 160 |
Zum sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU), seinen Mord- und weiteren Gewalt- und Straftaten liegen diverse Publikationen vor, mehrere Untersuchungsausschüsse der Länder und des Bundes haben sich mit ihm befasst und befassen sich noch damit.
Neben den Untersuchungsausschüssen sind es vor allem journalistische Recherchen, zivilgesellschaftliche Akteur_innen und die Angehörigen der Mordopfer mit den Nebenklageanwält_innen, die weitere Fragen zum NSU, der rechtsextremen Szene und der Arbeit von zuständigen Behörden aufgeworfen haben. Einiges ist aufgeklärt, vieles noch nicht und es bleibt abzuwarten, was noch ans Tageslicht befördert wird. Dabei zeigt u. a. der Verhandlungsverlauf des Münchener „NSU-Prozesses“ gegen Beate Zschäpe wegen Mittäterschaft in zehn Mordfällen, besonders schwerer Brandstiftung und Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und vier mutmaßliche Helfer und Unterstützer, welchen Aufklärungsbedarf es noch gibt. Wie der NSU entstand und was er über die Gesellschaft verrät – davon ist wenig bekannt. Vor allem die gesellschaftlichen Ursprünge der rassistischen Mordtaten, „Sinn“ und „Funktion“ dieses Terrorismus bedürfen ebenso weiterer Aufhellung wie die Mechanismen der Radikalisierung der Gewaltgruppe jenseits von Einzeltätertheorien und simplen Schuldzuweisungen an staatliche Institutionen.
Auch fünf Jahre nach dem Öffentlichwerden des „NSU-Komplex“ gibt es noch viele offene Fragen zur Vernetzung und Einbindung des „Trios“ in die rechtsextreme Szene, zu ihren Kontaktleuten, Helfer_innen und Mitwisser_innen „vor Ort“ sowie zur Arbeit von Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten bzw. von einzelnen Mitarbeiter_innen.
Nicht zuletzt bedarf es sorgfältiger Aufbereitung, Sortierung, Einordnung und Interpretation der zahlreichen bekannt gewordenen Informationen und ihrer Zusammenführung zu einem Gesamtbild, das auch fünf Jahre nach dem öffentlichen Bekanntwerden der NSU-Untergrundgruppe noch unvollständig ist. Das vorliegende Themenheft leistet dazu einen Beitrag aus unterschiedlichen Perspektiven.
Editorial
Schwerpunkt
Samuel Salzborn:
Der NSU und die Folgen für die politische Kultur in Deutschland
Frank Buchheit, Beate Küpper, Kurt Möller, Florian Neuscheler:
Was nützt Ausstiegshilfe? Zur Evaluation des Aussteigerprogramms für Rechtsextremisten NRW
Dorina Feldmann, Christoph Kopke, Gebhard Schultz:
Todesopfer rassistischer Gewalt. Sind die unterschiedlichen Perspektiven von Staat und Zivilgesellschaft miteinander vereinbar?
Interview mit Clemens Binninger:
„Terrorgruppe NSU II“
Selda Demir, Julian Muckel:
Der NSU-Anschlag auf die Keupstraße.
Folgen und Konsequenzen aus der Sicht von Engagierten der Initiative „Keupstraße ist überall“
Gerolf Nittner:
„Überaffinität mit den Tätern“.
Kontrovers und emotional aufgeladen: Podiumsdiskussion „Der NSU und die Stadt“ beim Fachtag in Kassel
Forum
Olga Janzen, Kurt Salentin, Andreas Zick:
Wirkungen und Grenzen von Moscheeführungen: Empirische Beobachtungen und Herausforderungen
Irina Bohn, Reiner Becker:
Wie kann Integration von Flüchtlingen gelingen, damit die Stimmung nicht kippt?
Almut Zwengel:
Über Stereotype und Vorurteile.
Grundsätzliche Überlegungen und Analyse von Kommentaren zu den Übergriffen in der letzten Silvesternacht in Köln
Marktplatz
Die Refugee Law Clinic in Gießen: Ein praxisbezogenes Ausbildungsprogramm an der Justus-Liebig-Universität
„Verstärker“ – netzwerkaktivierende Bildungsarbeit. Ein Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Hasswelle erreicht die Kommunen
Widespread racism against Black people in Europe: ENAR report on Afrohobia
Jugend gegen Extremismus – eine Förderausschreibung der Robert Bosch Stiftung
Creative Change e. V. – Jugend kann die Welt bewegen
Interventionen. Zeitschrift für Verantwortungspädagogik
Wir sind laut, wir sind viele, wir sind gegen Hass im Netz: No Hate Speech Movement
Zusammenhalt durch Teilhabe
Schwarz-Rot-Bunt. IB pro Demokratie und Akzeptanz
Buchbesprechungen
Kurt Edler: Islamismus als pädagogische Herausforderung
(von Jan Buschbom)
Jürgen Manemann: Der Dschihad und der Nihilismus des Westens
(von Ramona Kahl)
Thorsten Gerald Schneiders (Hrsg.): Salafismus in Deutschland
(von Benno Hafeneger)
Autorinnen und Autoren
„Abschließend lässt sich sagen, dass es den Herausgeber_innen gelungen ist, dem eigenen Anspruch, Wissenschaft mit Praxis zu verknüpfen, gerecht zu werden. Dass sich das Ganze durch die äußerst wissenschaftliche Schreibe zuweilen etwas mühselig liest, nun, das liegt in der Natur der Sache, schließlich ist das auch eine Fachzeitschrift und kein Fanzine."
Christian Gerkuhn, Antigewalt-Trainer, Berlin
www.zusammen-wachsen.berlin
„Die Reihe im Allgemeinen zeichnet sich durch ein ausgewogenes Verhältnis von einheitlichem Schwerpunkt und gleichzeitiger Themenvielfalt aus. Die Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis gelingt durch eine klare Struktur des Heftes mit einleitendem Theoriebeitrag und folgenden Praxisbezügen. (…) Somit ist „Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit“ eine Bereicherung auf dem Markt der Fachdidaktik, die auch für Lesende ohne Vorkenntnisse zugänglich ist.“
Lucas Frings, lernen-aus-der-geschichte.de