

Politisches Bewusstsein im Kontext von Biographie und Gesellschaft
Eine qualitative Studie zum Kritikvermögen von Studierenden des Lehramts
- von
- Petula Neuhaus
Sind die Studierenden der Gegenwart so ‚unkritisch‘, wie es manche Untersuchungen nahelegen? In dieser bildungstheoretisch gestützten, biographisch ausgerichteten Studie zum politischen Bewusstsein von Lehramtsstudierenden wird ein empirischer Zugang zur Erforschung des Kritikvermögens entwickelt. Dabei werden anhand der Analyse problemzentrierter Interviews unterschiedliche Ausprägungen kritischen Bewusstseins rekonstruiert. Ausführliche Kontextualisierungen der Fälle zeigen, dass das Kritikvermögen nicht nur von der individuellen Fähigkeit oder Bereitschaft der Einzelnen abhängt, sondern da…
Bestellnummer: | 40793 |
---|---|
EAN: | 9783734407932 |
ISBN: | 978-3-7344-0793-2 |
Reihe: | Wochenschau Wissenschaft |
Erscheinungsjahr: | 2019 |
Seitenzahl: | 336 |
- Beschreibung Sind die Studierenden der Gegenwart so ‚unkritisch‘, wie es manche Untersuchungen nahelegen? In dieser bildungstheoretisch g… Mehr
- Inhaltsübersicht Einleitung 1. Kritisches Bewusstsein im Kontext pädagogischer Theorie und aktueller Thematisierungen von ‚Bildung‘ 1.1 Kriti… Mehr
- Autor*innen Dr. Petula Neuhaus ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Technischen… Mehr
- Stimmen zum Buch „Das Werk animiert dazu an, sich im persönlichen als auch sozialprofessionellen Kontext selbstkritisch zu hinterfragen und v… Mehr
Einleitung
1. Kritisches Bewusstsein im Kontext pädagogischer Theorie und aktueller Thematisierungen von ‚Bildung‘
1.1 Kritisches Bewusstsein in der Theorie und Praxis Siegfried Bernfelds
1.1.1 Die Schule in der Kritik
1.1.2 Jugendbewegung als Kritik
1.1.3 Pädagogik als Kritik
1.1.4 Kritik der Pädagogik
1.1.5 Aktualisierung und Schlussfolgerungen
1.2 Bildung und kritisches Bewusstsein in der Kritischen Theorie
1.2.1 Die Verunmöglichung von Autonomie
1.2.2 Kritik der Halbbildung
1.2.3 Bewusstseinsbildung
1.2.4 Die Immanenz des kritischen Bewusstseins
1.2.5 Aktualisierung und Schlussfolgerungen
1.3 Kritisches Bewusstsein und Allgemeinbildung bei Wolfgang Klafki
1.3.1 Subjekt und Welt im Wechselverhältnis
1.3.2 Allgemeinbildung als politische Bildung
1.3.3 Schlüsselprobleme und -qualifikationen
1.3.4 Ideologiekritik
1.3.5 Aktualisierung und Schlussfolgerungen
1.4 Systematische Ergänzungen zum kritischen Bewusstsein
1.4.1 Bildung im problematisierenden Vernunftgebrauch
1.4.2 Instrumentalisierung, Domestizierung und Trivialisierung von Kritik
1.4.3 Subjektkritik und Entunterwerfung
1.4.4 Mündigkeit als Prozess
1.5 Kritisches Bewusstsein im Kontext von Bildungs- und Wirtschaftspolitik
1.5.1 Der Kritik- und der Bildungsbegriff im öffentlichen und bildungspolitischen Sprachgebrauch
1.5.2 Der Ökonomisierungsprozess im Bildungswesen
2. Kritisches Bewusstsein im Kontext politischer Bildung
2.1 Begriffe und Grundlagen institutionalisierter politischer Bildung
2.1.1 Der Begriff und das Selbstverständnis politischer Bildung
2.1.2 Strukturelle Grundlagen politischer Bildung an den Schulen und in der Lehrerbildung
2.2 Die Politikdidaktik und der Begriff des politischen Bewusstseins
2.2.1 Der Bewusstseinsbegriff in der Politikdidaktik
2.2.2 Politisches Bewusstsein
2.3 Demokratiepädagogik
2.4 Kritische politische Bildung
2.4.1 Grundgedanken und Grundbegriffe Kritischer politischer Bildung
2.4.2 Frankfurter Erklärung für eine emanzipatorisch-kritische politische Bildung
2.4.3 Die kritische Perspektive auf politische Bildung am Beispiel der Partizipation
2.4.4 Die kritische politische Bildung in der Kriti
2.5 Der politische Mensch – Oskar Negt
2.5.1 Kritisches Bewusstsein als Ziel politischer Bildung
2.5.2 Aufgaben und Wege politischer Bildung
2.5.3 Die Gesellschaftskritik Oskar Negts
3. Forschungsstand zum kritisch-politischen Bewusstsein
3.1 Studien zum politischen Bewusstsein allgemein
3.1.1 Adornos ‚Studien zum autoritären Charakter‘
3.1.2 Die ‚Civic Education Study‘
3.1.3 Die ‚Shell-Jugendstudien‘
3.1.4 Die Studie ‚Die Mitte im Umbruch‘
3.1.5 Studien zum ‚Bürgerbewusstsein‘
3.1.6 Die Studie ‚Rechtsextremismus – Was denken Schüler darüber?‘
3.2 Studien zum politischen Bewusstsein von Studenten/innen
3.2.1 Habermas’ Studie ‚Student und Politik'
3.2.2 Der ‚Studierendensurvey‘
3.2.3 Die Studie ‚Politische Partizipation von Studierenden
3.3 Studien zum politischen Bewusstsein von (zukünftigen) Lehrern/innen
3.3.1 Studien zum ‚gesellschaftlichen Bewusstsein‘ von Lehrer/innen
3.3.2 Die Studien zu ‚politisch-demokratischen Orientierungen von Lehramtsstudierenden‘
3.3.3 Politische Bildung in der Perspektive von Lehramtsstudenten/innen
3.4 Weitere Studien zu schulischer und außerschulischer politischer Bildung
3.4.1 Die Kritikfähigkeit von Schülern/innen im Unterricht
3.4.2 Die Studie ‚Jugend und Demokratie‘
3.4.3 Die Studie ‚Wie politische Bildung wirkt‘
3.5 Zusammenfassung des Forschungsstandes
4. Forschungsmethodologischer Rahmen
4.1 Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung
4.1.1 Grundannahmen bildungstheoretisch orientierter Biographieforschung
4.1.2 Bildungstheorie und Bildungsforschung
4.1.3 Das Problem der ‚Weltvergessenheit‘
4.1.4 Beispiele aus dem Forschungsstand der Biographieforschung
4.2 Methodik der Erhebung
4.2.1 Das problemzentrierte Interview
4.2.2 Zur Durchführung der Interviews
4.2.3 Zur Fallauswahl
4.3 Methodik der Auswertung
4.3.1 Reflexive Hermeneutik und Toposanalys
4.3.2 Selbst-, Fremd- und Weltverhältnisse
4.3.3 Zur Kontextualisierung
4.3.4 Die Heuristik ‚kritisches Bewusstsein
4.4 Diskussion der Methodik
4.4.1 Ethik
4.4.2 Güte
4.4.3 Reichweite und Verallgemeinerung
5. Ergebnisse
5.1 Lara: „Selbst wenn ich irgendwas einzuwenden hab, interessiert es keinen“
5.1.1 Darstellung des Falls
5.1.2 Kontextualisierungen
5.1.3 Toposanalyse
5.1.4 Kritik und kritisches Bewusstsein
5.2 Michael: „Ich weigere mich so n bisschen, mich in die Politikschiene reinschieben zu lassen“
5.2.1 Darstellung des Falls
5.2.2 Kontextualisierungen
5.2.3 Toposanalyse
5.2.4 Kritik und kritisches Bewusstsei
5.3 Paul: „Wenn man Sachen kritisch hinterfragt, kann man seinen Beitrag dazu leisten, etwas zu verändern“
5.3.1 Darstellung des Falls
5.3.2 Kontextualisierungen
5.3.3 Toposanalyse
5.3.4 Kritik und kritisches Bewusstsei
5.4 Fallvergleiche
5.4.1 Kritisches Bewusstsein als Selbstreflexion
5.4.2 Kritisches Bewusstsein als Gesellschaftsanalyse, Wahrnehmung oder Sachkritik
5.4.3 Kritisches Bewusstsein als Handlung, Praxis oder Widerstand
6. Schlussfolgerungen und Ausblick
6.1 Zum Stand des politischen Bewusstseins der Studierenden
6.2 Zur gesellschaftlichen und sozialen Bedingtheit des kritischen Bewusstseins
6.3 Ausblick
„Das Werk animiert dazu an, sich im persönlichen als auch sozialprofessionellen Kontext selbstkritisch zu hinterfragen und von der vigilanten Reflexion, in eine kritische Handlungspraxis zu transzendieren. Insbesondere die Lektüre einzelner Kapitel ist für die Arbeit im Studium sehr zu empfehlen.“
Jennifer Hübner, socialnet.de
Sie könnten auch an folgenden Titeln interessiert sein
Beratung im Kontext Rechtsextremismus unterstützt Menschen im Umgang mit extrem rechten und menschenfeindlichen Tendenzen. Der Band bietet einen Einblick in verschiedene Beratungsfelder, Methoden und Positionen dieser jungen Profession.
Die Europawahl 2019 findet in unruhigen Zeiten statt. Der Europawahlratgeber macht die Bedeutung der Wahl deutlich, liefert Argumente für die Teilnahme, unterstützt die Bürgerinnen und Bürger darin, informiert an der Wahl teilzunehmen, und hilft, das politische System der EU noch besser zu verstehen. Er liefert Fakten zur Wahl und macht die Besonderheiten der Europawahl 2019 deutlich. Zudem bietet er einen Ausblick auf die Zukunft der EU und hilft deutschsprachigen Leserinnen und Lesern, die Perspektiven der anderen Europäer einzunehmen.
Wochenschau Wissenschaft
Der Autor untersucht politische Stadtrundgänge, die als Lernarrangements von bewegungsbezogenen Organisationen konzipiert und für Schulen als Kooperation zwischen formeller und non-formaler Bildung angeboten werden. Von diesem besonderen Lernarrangement ausgehend werden gegenwärtig in der Fachdidaktik diskutierte Fragen von politischer Positionierung und Lernen in Aktion aufgegriffen und ein Einblick in die Praxis kritisch-emanzipatorischer politischer Bildung ermöglicht. Damit werden politische Stadtrundgänge erstmals systematisch untersucht, ihre Relevanz für Bildungsprozesse aufgezeigt und ihr Potenzial für die Praxis erschlossen.
Sinn führt uns durch das Leben. Aber wie entsteht dieser Sinn und wie bietet er uns Orientierung in der Welt? Welchen Einfluss nimmt er dabei auf unsere historischen Vorstellungen? Und welche Rolle spielt er für das historische Lernen? Solchen Fragen geht dieser Band nach. Er betont dabei die Rolle der unbewussten, intuitiven, motivationalen, ästhetischen, emotionalen und imaginativen Momente stärker, als dies in den klassischen Konzeptionen zur „historischen Sinnbildung“ der Fall ist. Es wird unterschieden zwischen einer an Fakten und einer an Handlungen orientierten Art, die Welt zu verstehen. Dies hat Folgen für die Deutung historischer Erzählungen und bietet Möglichkeiten, historisches Lernen für SchülerInnen sinnerfüllter zu gestalten. Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Konzeptuelles Lernen ist ein vielversprechender Weg, junge Menschen zu wissenschaftsnahem historischem Denken zu führen. Es macht die Lernenden mit den Prinzipien des Faches vertraut und steigert ihre Fähigkeit, historische Sinnzusammenhänge in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen. Dieser Band sucht nach Entwicklungslogiken, die dem zugrunde liegen. In einer Interviewstudie werden einhundert ForschungspartnerInnen vom Kindergarten- bis zum Erwachsenenalter zu ihren historischen Vorstellungen, Interessen und weiteren flankierenden Aspekten von Geschichtsbewusstsein befragt. Der Autor schlägt ein theoretisches Untersuchungsmodell vor, das Konzepte unterschiedlicher Ordnungen gleichermaßen berücksichtigt, und bietet Übersichten zum fachlichen Conceptual-Change-Diskurs.Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Das Buch zeichnet anhand der Proteste gegen Stuttgart 21, der Pegida-Demonstrationen und von Fachliteratur nach, wie der Begriff „Wutbürger“ sich als Schlagwort etabliert hat und welche Rolle die Mehrdeutigkeit des Begriffs Bürger dabei einnimmt.
Braucht es noch ein Buch zur Kompetenzorientierung? Wir meinen ja! Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Bereich der Politikdidaktik diskutieren in den Beiträgen dieses Buches zentrale Fragestellungen zur Kompetenzorientierung in der politischen Bildung. Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungsmöglichkeiten werden dabei über- und weitergedacht. In einer grundlegenden Reflexion wird zunächst das bildungspolitische Kompetenzparadigma sowie die bisherigen Streitfragen um Basis- und Fachkonzepte kritisch beleuchtet und hinterfragt. Die Beiträge des Buches befassen sich weiterhin mit Implikationen von Kompetenzorientierung für die universitäre Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern als auch für die schulische Gestaltung von Lehr-Lern-Arrangements. Schließlich werden Lernendenperspektiven zu Basis- und Fachkonzepten sowie personelle und systemisch-institutionelle Rahmenbedingungen für kompetenzorientierten Unterricht analysiert.
Der inzwischen gut 50 Jahre alte, kühne und kluge Anspruch, historisches Denken und Lernen zu nutzen, um aktuelle Krisen zu klären und zu überstehen, wurde nie oder kaum eingelöst. In diesem Band sind bedrohliche Gegenwartsrisiken nicht nur Anlass, sondern sogar Chance, aus historischer Einsicht handlungsfähig zu werden.Gegenstand des Bandes sind verschiedene gegenwärtige und zukünftige Krisenphänomene: ökologische Katastrophen wie Klimawandel und Artensterben; Menschheitsverbrechen wie Völkermord, Rassismus und Diktatur; Krisen der Gesellschaft wie die Selbstabschaffung von Demokratie und Zivilgesellschaft, die Rückabwicklung der europäischen Integration oder die Überalterung.
Bärbel Völkel ist im besten Wortsinn eine ‚unbequeme‘ Stimme in der Geschichtsdidaktik, die nicht nur ungewöhnlichen Fragestellungen nachgeht, sondern oft auch zu ebenso ungewöhnlichen und außergewöhnlichen Ergebnissen kommt, dabei Konflikte nicht scheut und gelegentlich auch ‚unbequeme‘ Wahrheiten ausspricht. Dass sie das in der Geschichtsdidaktik zu einer nicht unumstrittenen Kollegin machte, würde sie nicht leugnen, sondern mit Stolz bekräftigen. In diesem Kontext ist es sinnvoll, dass im vorliegenden Sammelband, der eine Auswahl ihrer wichtigsten Aufsätze dokumentiert, Bärbel Völkels Positionen noch einmal in aller Deutlichkeit erkennbar werden. Auf diese Weise bleibt ihre Stimme lebhaft und gehört.
Auch Lernende im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (FgE) können in Förderschule und Inklusion an politischer Bildung teilhaben. Der Sammelband beinhaltet dazu grundlegende theoretische Überlegungen, einschlägige empirische Ergebnisse, didaktisch-methodische Grundlagen und ausführliche Beispiele praktischer Umsetzung. Dabei ist das Motiv leitend, sowohl innerhalb der Didaktik der sonderpädagogischen Fachrichtung die fachliche Perspektive politischer Bildung zu stärken als auch zur Weiterentwicklung einer inklusiven Politikdidaktik beizutragen, welche die mithin spezifischen Fragen und Aspekte in Bezug auf Lernende im FgE angemessen differenziert mit zu berücksichtigen weiß.
Mittels einer aufwändigen Verlaufsstudie, die den Werdegang von 346 Kindern über einen Zeitraum von 18 Jahren abbildet, wird das Verhältnis von selbstständigen Facheinrichtungen des Kinderschutzes und den Jugendämtern als ihren Auftraggebern analysiert.
In seiner qualitativen Studie zur Ursache der Massenfluchtmigration in der Demokratischen Republik Kongo sucht der Autor nach den „Gründen hinter den Gründen“. Tief in den Wurzeln von Politik und Geschichte des Landes wird er fündig.
Im zweiten Band der Reihe sprache – macht – gesellschaft erörtern Forscher*innen aus Sprachforschung, Politikwissenschaft und Politischer Bildung das Feld Europabildung. Im Fokus stehen dabei die Themen Gleichheit und Ungleichheit, Bildungsgerechtigkeit und -ungerechtigkeit, der Umgang mit gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit sowie Formen von Integration, Diskriminierung und Exklusion durch Sprache. In der Europabildung zeigt sich die Verknüpfung historisch-politischer und sprachlicher Bildung in besonderem Maße. Der vorliegende Band macht die Anschlussfähigkeit der verschiedenen Zugänge sich…
Das Buch stellt 60 Jahre Geschichtsunterricht und Geschichtsdidaktik aus reflektierender Rückschau seines intensiv beteiligten Autors dar. Es quillt über von konkreten Beispielen, überraschenden Anekdoten, erhellenden Kontroversen, übertragbaren Fallanalysen und produktiven Anregungen. Der Band bietet nicht nur einen spannenden Einblick in die Geschichte der Disziplin, sondern gibt auch Impulse für ihre Zukunft.
Unter dem Label der Kritischen Geschichtsdidaktik bietet das vorliegende Buch eine Alternative und Ergänzung zur geschichtsdidaktischen Schulbuchforschung der letzten Jahre. Während diese vor allem die Umsetzung fachdidaktischer und bildungspolitischer Überlegungen untersucht, widmet sich die Kritische Geschichtsdidaktik dem historischen bzw. gesellschaftlichen Kontext, in dem Geschichtsschulbücher entstehen. Dazu verbindet sie – im Sinne eines „fröhlichen Eklektizismus“ – die Diskursanalyse mit der Hermeneutik. Auf diese Weise werden die Inhalte und die theoretisch-methodischen Grundlagen der Schulbücher aus einer gesellschaftskritischen und subjektorientierten Perspektive analysiert und interpretiert.
Wie wird Geschichtsdidaktik an deutschen Hochschulen gelehrt? Von einschlägigen Studiengangsanteilen über die Ausgestaltung von Modulen bis hin zu den veranstaltungsbezogenen Konzepten und Praktiken Lehrender wissen wir darüber so gut wie nichts. Dabei sollte für eine Disziplin, zu deren Kernaufgaben die konzeptionelle, empirische und pragmatische Befassung mit der Frage nach dem „guten Geschichtsunterricht“ gehört, auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Lehre selbstverständlich sein. Die Beiträge in diesem Band behandeln aus verschiedenen Perspektiven Fragen einer modernen geschichtsdidaktischen Hochschullehre.
In der Geschichtskultur begegnen wir vielfältigen Geschichtsvorstellungen, die zur Partizipation und Kritik einladen. Die Geschichtsdidaktik fordert deshalb, diese Darstellungen als eigenen Gegenstand des Geschichtsunterrichts ernst zu nehmen und den reflektierten Umgang mit Geschichtskultur zu fördern. Zwar ist dies zunehmend in Lehrplänen verankert, über die Haltung der Geschichtslehrkräfte dazu ist jedoch wenig bekannt. Die Studie zeigt die Ergebnisse einer Befragung von Geschichtslehrkräften darüber, wie sie über Geschichtskultur und deren Unterrichtsrelevanz denken. Auf welche Überzeugungen zum historischen Lernen allgemein treffen diese Ansichten? Was bedeutet dies speziell für die Rolle von Museen und Spielfilmen im Geschichtsunterricht? Die Befunde aus Interviews und Fragebogen geben Impulse für die geschichtsdidaktische Implementations- und Professionalisierungsforschung.
Dieser Band benennt in weit über 30 knappen und gut lesbaren Beiträgen alte und neue Herausforderungen für den Geschichtsunterricht in Gegenwart und Zukunft. Er bietet somit einen einzigartigen Überblick über Interessengebiete und Forschungsfelder der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik. Der Band ist Joachim Rohlfes (*1929) gewidmet, der weit über seine Tätigkeit als Professor in Bielefeld hinaus über mehrere Jahrzehnte hinweg die Disziplin geprägt hat. Brennpunkte des Geschichtsunterrichts waren immer wieder Gegenstand seiner zahlreichen Publikationen.
Diese Studie gibt Aufschluss, über welches deklarative Wissen Schüler*innen zu den Themenbereichen Nationalsozialismus, Holocaust und Zweiter Weltkrieg verfügen: Dabei zeigen sich Wissenslücken, deren Ausprägung sich je nach sozialem Status und Geschlecht unterscheidet. Die in der Literatur oft beschriebene „Übersättigungsthese“, dass es also ein Zuviel an Nationalsozialismus in der Schule gibt, kann hingegen widerlegt werden. Schüler*innen aller Schulstufen wünschen sich entweder gleich viel oder mehr Unterricht zu diesen Themen. Um diesen nachhaltiger zu gestalten, werden aus den Ergebnissen der Studie didaktische und inhaltliche Empfehlungen abgeleitet.
Das Thema Inklusion wird in Deutschland breit diskutiert – insbesondere mit Blick auf Schule und Bildung. In der Lehrer*innen-Ausbildung gilt es, das Thema zu verankern und Studierende auf die damit verbundenen Herausforderungen vorzubereiten. Dieses Buch leistet einen Beitrag dazu. Es richtete sich an Studierende, Referendar*innen und Lehrende. Der Band eröffnet eine weite Perspektive auf Formen von Inklusion, sozialer Ungleichheit und kultureller Begegnung in der Geschichte. Der Bogen reicht dabei von der Antike bis in die Gegenwart. Er bietet zahlreiche Anregungen für historische und geschichtsdidaktische Fragestellungen, mit denen sich neue Impulse im Unterricht setzen lassen, um Schüler*innen so Orientierung in der multikulturell und global geprägten Lebenswelt des 21. Jahrhunderts zu ermöglichen.
Spätestens seit dem Aufkommen der völkischen PEGIDA und der AfD ist klar, dass politisches System und Gesellschaft der DDR aus dem Kontext des historischen Nationalsozialismus wie des gegenwärtigen Rechtsradikalismus genauso wenig herausgelöst werden können, wie die alte und neue Bundesrepublik. Ein Klima ist entstanden, in dem bislang ignorierte oder verdrängte Konfliktlinien der deutschen Mehrheitsgesellschaft – wie der Umgang mit Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus – deutlich zutage treten. Einige Historiker, Politiker sowie Bürgerrechtler instrumentalisieren die DDR-Aufarbeitung sogar für ihr rechtspopulistisches Engagement. Das Buch fasst wesentliche Ergebnisse der Tagung „Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR“ vom Januar 2017 zusammen. Es versteht sich als ein Plädoyer für eine intensivere Hinwendung der Zeitgeschichtsforschung wie der politischen Bildung zur Untersuchung und Kritik der SED-Diktatur als einer von drei Nachfolgegesellschaften des Nationalsozialismus.Herausgegeben im Auftrag der Amadeu Antonio Stiftung sowie der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten)