Soziale Repräsentationen zum Judentum und Sichtweisen zu Jüd:innen zwischen Antisemitismus und Identitätsfindung

Transdisziplinäre Reflexionen und Untersuchungen zu theologisch-didaktischen Diskursen, islamischem Religionsunterricht und Narrativen muslimischer Schüler:innen im Unterricht

von
Osman Kösen

Diese Dissertationsschrift liefert eine tiefgreifende und transdisziplinäre Untersuchung über ein wichtiges, aber unterbeleuchtetes Thema: die Wahrnehmungen muslimischer Jugendlicher zum Judentum und zu Jüd:innen. Neben einer ausführlichen Erörterung der Bedeutung des Islamischen Religionsunterrichts und des Identitätsfindungsprozesses muslimischer Jugendlicher enthält das Werk eine konzise Behandlung der jüdisch-muslimischen Beziehungen. Den Hauptteil bildet schließlich eine umfangreiche empirische Erhebung sowie deren ausführliche Auswertung und Diskussion. Das Buch schließt mit Thesen zu u…

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Bestellnummer: 41662
EAN: 9783734416620
ISBN: 978-3-7344-1662-0
ISSN: 2749-7305
Reihe: Wochenschau Academy
Erscheinungsjahr: 2024
Auflage: 1
Seitenzahl: 416
Produktinformationen
Diese Dissertationsschrift liefert eine tiefgreifende und transdisziplinäre Untersuchung über ein wichtiges, aber unterbeleuchtetes Thema: die Wahrnehmungen muslimischer Jugendlicher zum Judentum und zu Jüd:innen. Neben einer ausführlichen Erörterung der Bedeutung des Islamischen Religionsunterrichts und des Identitätsfindungsprozesses muslimischer Jugendlicher enthält das Werk eine konzise Behandlung der jüdisch-muslimischen Beziehungen. Den Hauptteil bildet schließlich eine umfangreiche empirische Erhebung sowie deren ausführliche Auswertung und Diskussion. Das Buch schließt mit Thesen zu und einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen in diesem sensiblen Themenbereich.
Inhaltsübersicht
1. Einleitung und Hinführung
1.1 Entstehungskontext und Zielsetzung der Arbeit
1.2 Zentrale Fragestellungen der Arbeit
1.3 Zentrale theoriebezogene Ausgangspunkte
1.4 Darstellung des Aufbaus der Arbeit 

2. Darstellung des Forschungsstandes 
2.1 Die Studien von Katrin Brettfeld und Peter Wetzels 
2.2 FRA European Union Agency for Fundamental Rights: Experiences and Perceptions of Antisemitism. Second Survey on Discrimination and Hate Crime against Jews in the EU (2018) 
2.3 IFES und Demox Research: Antisemitismus-Studie 2018
2.4 Zur Rolle der Religionszugehörigkeit in Bezug auf die Verbreitung antisemitischer Haltungen unter Jugendlichen von Yvonne Krieg, Sören Kliem und Dirk Baier (2021)
2.5 Studie des Sachverständigenrates für Integration und Migration zu antimuslimischen und antisemitischen Einstellungen im Einwanderungsland (2022)
2.6 Keine Studien, aber bedeutende Statistiken: die PKM-Statistik und RIAS-Statistik
2.7 Antisemitismus bei Jugendlichen im Kontext von Migration und sozialer Exklusion von Guido Follert und Wolfram Stender (2010)
2.8 Barbara Schäuble/Albert Scherr und Stefan Hößl (Antisemitismus und Differenz)
2.9 Günther Jikelis Studie Antisemitismus und Diskriminierungswahrnehmungen junger Muslime in Europa 
2.10 Monika Schwarz-Friesels Mixed-Method-Studie Antisemitismus 2.0 und die Netzkultur des Hasses 

3. Ganzheitliche Betrachtung zum IRU und der Identitätsbildung muslimischer Jugendlicher in Deutschland
3.1 Rechtlicher Rahmen zur Einführung des Islamischen Religionsunterrichts und die praktische Umsetzung 3.2 Muslimische Lebenswelten in Deutschland
3.3 Fragen der Identität muslimischer Jugendlicher 

4. Begriffsdefinitionen und ihre Grundlagen
4.1 Jüd:innenfeindlichkeit bzw. Jüd:innenfeindschaft – Definitionsgrundlagen
4.2 Antijudaismus und das Problem der Abgrenzung zum Antisemitismus
4.3 ‚Moderner‘ Antisemitismus und seine Argumentationslinien
4.4 Zwischenfazit 

5. Islamisch-theologischer Rahmen: Der Koran, die Juden und die Frage nach der Hermeneutik
5.1 Grunddiskussionen um die (korrekte) Koranhermeneutik: Ein einführender Überblick über formativ- und klassisch-theologische Diskurse zur Koraninterpretation
5.2 Der Koran als historisches Artefakt, narratives Dokument der Vergemeinschaftung oder kontextenthobenes Wort göttlicher Provenienz? – Zur Natur des Korans und ihrer Bedeutung für das religiöse Selbstverständnis und den Religionsunterricht 

6. Jüdisch muslimische Beziehungen in der Vergangenheit und in der Gegenwart – historisch politische Auseinandersetzung
6.1 Eine umstrittene Geschichte und retrospektive Projektionen: Jüdisch-muslimische Beziehungen in der formativen Phase des Islams (bis ca. 11./12. Jahrhundert)
6.2 Eine longue durée der Verhältnisse: Jüdisch-muslimische Beziehungen im postformativen klassischen Islam (ca. 11./12.–18./19. Jahrhundert)
6.3 Historische Zäsuren als Normalität: Jüdisch-muslimische Beziehungen seit dem ‚langen 19. Jahrhundert‘ 6.4 Jüdisch-muslimische Beziehungen im Kontext des Nahostkonflikts: Entwicklungen ab 1945
6.5 Zwischenfazit

7. Methodik und Vorgehen des Forschungsvorhabens
7.1 Theoretische Vorüberlegungen zur Methodik
7.2 Begründung des empirischen Ansatzes
7.3 Begründung der Forschungsmethoden
7.4 Praktische Durchführung der Datenerhebung
7.5 Zugang zum Forschungsfeld
7.6 Zusammenfassung und Reflexion der Durchführung 

8. Empirische Ergebnisse – Darstellung und Diskussion
8.1 Aufbau und Zielsetzung der Unterrichtsreihe
8.2 Unterrichtsbeobachtungen
8.3 Evaluation der Reihe durch die Schüler:innen
8.4 Narrative Interviews und Auswertung

9. Resümee und Diskussion

10. Thesen und Fazit
10.1 These 1: Den muslimischen Schüler:innen fehlt das nötige Vorwissen zum Thema Judentum
10.2 These 2: In der Lebenswelt der Schüler:innen spielt das Judentum eine marginale Rolle
10.3 These 3: Das Judentum muss theologisch im Rahmen des ahl al-kitāb-Konzeptes eingeordnet werden 10.4 These 4: Die Vermittlung des Themas innerhalb der muslimischen Glaubensprinzipien führt zur Akzeptanz
10.5 These 5: Der Nahostkonflikt belastet den Blick auf Jüd:innen und Judentum
10.6 These 6: Schüler:innen sollen in einem wertschätzenden und offenen Lernumfeld die Möglichkeit haben, ihre individuelle (islamische) Identität und ihre persönlichen Überzeugungen auszudrücken
10.7 These 7: Der Lehrplan bzw. die curricularen Vorgaben müssen angepasst werden
10.8 These 8: Muslimische Jugendliche sehen sich in verschiedenen gesellschaftlichen Diskursen gezwungen Stellung zu nehmen und suchen nach konkreten Vorbildern, die ihre Lebenswirklichkeit kennen 10.9 These 9: Die (chauvinistischen) Narrative aus der Heimat der Eltern haben einen erheblichen Einfluss hinsichtlich der sozialen Repräsentationen zu Jüd:innen
10.10 These 10: Die Frage nach Identität und Zugehörigkeit ist unabdingbar für eine kompetenzorientierte Ausrichtung des Fachs Islamische Religion
10.11 These 11: Die Schüler:innen suchen aktiv nach bekenntnis-orientierten Perspektiven jenseits von medialen Einflüssen und Vorurteilen antimuslimischer Ressentiments 

11. Ausblick 
12. Literatur 
13. Anhang
Autor*innen
Dr. Osman Kösen ist promovierter Pädagoge und Theologe sowie Gymnasiallehrer für islamischen Religionsunterricht und Sport. Derzeit ist er im niedersächsischen Kultusministerium tätig und engagiert sich ehrenamtlich zur Bildung und Partizipation von Jugendlichen in Hannover.
Kurzbeschreibung
Diese Dissertationsschrift liefert eine tiefgreifende und transdisziplinäre Untersuchung über ein wichtiges, aber unterbeleuchtetes Thema: die Wahrnehmungen muslimischer Jugendlicher zum Judentum und zu Jüd:innen. Neben einer ausführlichen Erörterung der Bedeutung des Islamischen Religionsunterrichts und des Identitätsfindungsprozesses muslimischer Jugendlicher enthält das Werk eine konzise Behandlung der jüdisch-muslimischen Beziehungen. Den Hauptteil bildet schließlich eine umfangreiche empirische Erhebung sowie deren ausführliche Auswertung und Diskussion. Das Buch schließt mit Thesen zu und einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen in diesem sensiblen Themenbereich.

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Der Anteil von Sprache an Bildungs(-un-)gerechtigkeit
Obgleich Sprache ein zentraler Einflussfaktor schulischen Erfolgs ist, bleibt dieser in Diskursen über Bildungsgerechtigkeit oftmals unterrepräsentiert. Mit den sprachlichen Voraussetzungen für Bildungserfolg setzt Luana Sommer sich kritisch auseinander.

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Perspektiven von Schüler*innen mit Fluchterfahrung auf Gesellschaft und politische Bildung
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Welche Perspektive haben Schüler*innen mit Fluchterfahrung auf gesellschaftliche Probleme und wie können diese im Rahmen politischer Bildung mit den Jugendlichen bearbeitet werden? Die qualitative Interviewstudie erarbeitet eine Grounded Theory des ‚Deutens‘ auf Basis der Kategorien des Problembewusstseins und Veränderungsmöglichkeiten. Damit ist die Arbeit anschlussfähig an bekannte Konzepte wie eine radikal demokratische Politikdidaktik, eine Kultur der Anerkennung und konzeptionelles Deutungswissen. Darüber hinaus liefert sie praktische Impulse zur Reflexion des Verhältnisses zwischen fachdidaktischen Anforderungen an Politikbegriffe und dem Politikverständnis der Jugendlichen.

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Selbstorganisierte politische Jugendarbeit im Konflikt
Ein halbes Jahrhundert Jugendzentrum in Selbstverwaltung Friedrich Dürr Mannheim
Der 50. Geburtstag des Jugendzentrums in Selbstverwaltung Friedrich Dürr in Mannheim wird zum Anlass genommen, um Einblick in die vielfältige Praxis selbstorganisierter politischer Jugend(bildungs)arbeit zu erhalten. Autor- und Künstler:innen sind zumeist ehemalige und aktuelle Aktive des JUZ. Neben der solidarischen Würdigung des Engagements der JUZ-Aktiven ist es Anspruch und Ziel des Bandes, den historischen Konfliktlinien nachzuspüren und aktuelle Herausforderungen aufzuzeigen. Die Texte und Bilder reflektieren dabei zugleich kritisch das pädagogische Konzept wie die politische Praxis im Jugendzentrum. Klar wird: Selbstverwaltung ist keine Denkmalpflege.

34,90 €
Spiele der Vergangenheit
Spiele sind erlebbare Zeugnisse der Kultur, die sie produzierte und spielte. Sie bilden ein geschlossenes System der narrativen Logik, welches in die Denkweisen der Vergangenheit eintauchen lässt. Mehr als manch andere Quelle erlauben sie somit, mit der Vergangenheit in Verbindung zu treten.Im Rahmen des Buches wird zuerst eine wissenschaftliche Basis für das Phänomen Spiele gelegt, um anschließend den Blick für Spiele als Quellen für Kultur, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Religion zu schärfen. Schließlich stellt das Buch vier didaktische Ansätzen vor, anhand deren Spiele im historischen Lernen verwendet werden können, und zeichnet diese mit unterschiedlichen Spielen exemplarisch an.

22,99 €
Mehr politische Partizipation durch Interneteinsatz im Unterricht?
Eine Studie zum Politik- und Wirtschaftsunterricht
Partizipationsbereite Bürgerinnen und Bürger, die zum Beispiel wählen gehen oder sich an politischen Diskussionen beteiligen, sind zentral für die Demokratie. Aber lässt sich diese politische Partizipationsbereitschaft bei Schülerinnen und Schülern im Politikunterricht steigern, indem das Internet eingesetzt wird? Und erfolgt eine Steigerung über ihr erhöhtes politisches Kompetenzgefühl? Diese Fragen werden hier mit Hilfe eines Quasi-Experimentes empirisch fundiert beantwortet und anschließend auf den Wirtschaftsunterricht übertragen. Die Erkenntnisse der Arbeit sind ein wichtiger Beitrag zur Forschung in der Politik- und Wirtschaftsdidaktik sowie für die Unterrichtspraxis in diesen Fächern.

85,99 €
Sterben als Zumutung? Über den gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod
Sterben und Tod sind eine Zumutung für die Lebenden, wie zwei qualitative Studien eindrucksvoll zeigen. Für gesunde Geschwister, deren Bruder oder Schwester schwer erkrankt ist und in der Palliativversorgung betreut wird, sind sowohl Belastungsfaktoren als auch Ressourcen und Bewältigungsstrategien identifizierbar. Für Menschen, die um den verstorbenen Vater trauern, können Trauerprozesse rekonstruiert werden, welche durch die Art der Beziehung zum Vater zu Lebzeiten, aber auch durch gesellschaftliche und familiäre Normen beeinflusst sind. Aus den Ergebnissen lassen sich eine Präferenz für qualitative Forschungsdesigns ablesen sowie ein Auftrag für die Soziale Arbeit ableiten.

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Medienkompetenz stellt in unserer mediatisierten Gesellschaft eine grundlegende Schlüsselqualifikation dar und ihre Vermittlung und Förderung bietet diverse Potenziale für die politische Bildung. Die Verwendung von Online-Plattformen wie Youtube bietet den Lehrenden vielfältige Einsatzmöglichkeiten und weist zudem einen hohen Lebensweltbezug für die Schüler und Schülerinnen auf. Dennoch existieren neben den zahlreichen positiven Effekten auch negative Phänomene wie Hate Speech, Fake News & Co. Dies erfordert eine differenzierte und kritische Auseinandersetzung mit den (populären) Medienan…

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Neutralitätspostulate als Delegitimationsstrategie
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Diversitätsbewusste internationale Jugendbegegnungen
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Angesichts von (Re-)Nationalisierungsprozessen in der Gesellschaft erscheint eine kritische politische Bildung wichtiger denn je. Das Feld der Internationalen Jugendarbeit kann hierbei besondere Lernmomente bieten, in denen die Teilnehmenden sich und ihre Perspektiven reflektieren und erweitern und so eine Vorstellung von sich als Weltenbürger*innen ergründen können. Doch wer nimmt Teil am „Blick über den Tellerrand“? Und mit welchen Erfahrungen und neuen Selbstverständnissen kommen die Jugendlichen zurück? Basierend auf qualitativen Interviews und einer intersektionalen Mehrebenenanalyse wird das Feld anhand ausgewählter diversitätsbewusster Projekte aus dem Bereich der internationalen Jugendbegegnungen sowohl aus Sicht der Teilnehmer*innen als auch aus Sicht der Teamer*innen beleuchtet. Hierbei werden Projekte fokussiert, die sich bewusst an Jugendliche wenden, die sich aus Sicht formalisierter Bildung eher als „Bildungsbenachteiligte“ beschreiben lassen. Diese sind auch nach jahrelangen Versuchen, das Stigma von teuren Projekten für privilegierte Jugendliche zu überwinden, noch immer marginalisiert in der Internationalen Jugendarbeit zu finden, obwohl das Interesse an den Projekten milieuunabhängig vorhanden ist. Ulrike Becker zeigt in ihrem Band, welche Chancen differenzsensible Projekte bieten und vor welchen Herausforderungen sie dennoch stehen. Damit eröffnet sie neue Erkenntnisse für das Feld einer diversitätsbewussten Internationalen Jugendarbeit.

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Der Körper im Fokus politikdidaktischer Betrachtung
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Angesichts des demografischen Wandels wird die Pflege von Menschen mit Demenz als zunehmende gesellschaftliche Herausforderung für familiäre und öffentliche Versorgungssysteme angesehen. In diesem Zusammenhang werden auch freiwillig Engagierte zu wichtigen Akteuren in der häuslichen Versorgung von Menschen mit Demenz. Basierend auf qualitativen Interviews wird das Feld der häuslichen Versorgung bei Demenz in dieser Studie aus der Perspektive freiwillig Engagierter erschlossen und anhand gesellschaftlicher Diskurse zum Thema gerahmt. Ausgehend von der Freiwilligenperspektive eröffnet sich eine, auf Beziehung fokussierte, Koproduktionskonstellation im Feld häuslicher Demenzversorgung.

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