

Streitthema Energiewende
Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und ökonomische Aspekte
- herausgegeben von
- Johannes Varwick
- unter Mitarbeit von
- Peter Altmaier, Nils aus dem Moore, Dörte Ohlhorst, Christoph M. Schmidt, Sibyl D. Steuwer, Kerstin Tews, Frank Umbach
Peter Altmaier: Die Energiewende ist die größte umwelt- und wirtschaftspolitische Herausforderung zu Beginn des 21. Jahrhunderts Der Beitrag beschreibt die Energiewende als Kern einer grundlegenden Transformation unserer Wirtschaftsweise, die in Zukunft weitaus intelligenter und effizienter mit Rohstoffen und Ressourcen umgehen muss. Ferner gibt er einen Überblick über die wichtigsten Dimensionen der Energiewende: Die ökologische, die ökonomische, die technologische, die politische und die gesellschaftliche Dimension. Er skizziert darüber hinaus die wichtigsten Schritte, wie das „Generationen…
Bestellnummer: | 4928 |
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EAN: | 9783899749281 |
ISBN: | 978-3-89974928-1 |
Format: | Broschur |
Reihe: | uni studien politik |
Erscheinungsjahr: | 2013 |
Auflage: | 1. |
Seitenzahl: | 160 |
- Beschreibung Die Energiewende ist eines der zentralen politischen Themen unserer Zeit. Die Art und Weise, wie Energie produziert wird, sa… Mehr
- Inhaltsübersicht Johannes Varwick: Einleitung Peter Altmaier: Die Energiewende ist die größte umwelt- und wirtschaftspolitische Herausforderu… Mehr
- Autor*innen Peter Altmaier, Jurist, seit 22. Mai 2012 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Nils aus dem Moore, … Mehr
Johannes Varwick: Einleitung
Peter Altmaier: Die Energiewende ist die größte umwelt- und wirtschaftspolitische Herausforderung zu Beginn des 21. Jahrhunderts
1. Die große Transformation
2. Die Dimension(en) der Energiewende
3. Wie wir das Generationenprojekt Energiewende zum Erfolg führen
4. Die Vision für die nächsten Jahrzehnte
Dörte Ohlhorst/Kerstin Tews: Deutschland als Laboratorium: Das Experiment Energiewende
1. Einleitung
2. Herausforderungen der Umstellung des Energie- versorgungssystems auf erneuerbare Energien
3. Koordinationsbedarf im Mehrebenensystem
4. Gesellschaftliche Akzeptanz
5. Schlussfolgerungen
Sibyl D. Steuwer: Instrumente der Energiewende
1. Einleitung
2. Instrumente zur Förderung erneuerbarer Energien
3. Das Europäische Emissionshandelssystem: CO2-Preis mit Signalwirkung?
4. Steuerung der Nachfrageseite: Instrumente für Energieeffizienz
5. Diskussion und Ausblick
Nils aus dem Moore/Christoph M. Schmidt: Die Energiewende finanzierbar gestalten. Konsistente Ziele formulieren, Entdeckungsprozesse ermöglichen, besonnene Umsetzung verfolgen
1. Energiewende: Die Herausforderung
2. Politische Ziele und technische Herausforderungen
3. Elemente einer nationalen „Energiewendepolitik“
4. Einbettung der Energiewende in die EU-Energiepolitik
5. Fazit und wichtigste Handlungsempfehlungen
Frank Umbach: Die deutsche Energiewende in internationaler Perspektive
1. Einführung
2. Energiepolitik und Energiesicherheit als Querschnittsthema – Ist Deutschland institutionell ausreichend für das Querschnittsthema Energiesicherheit aufgestellt
und vorbereitet?
3. Die globalen Dimensionen – Strategische Implikationen für die deutsche Energiewende
4. Architekturfehler der Energiewende: Die fehlende europäische Dimension und die Auswirkungen auf Deutschlands Nachbarn und die
gemeinsame Energiepolitik der EU
5. Zusammenfassung und Perspektiven
Peter Altmaier,
Jurist, seit 22. Mai 2012 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Nils aus dem Moore,
Leiter der Abteilung Kommunikation am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und Wissenschaftler im Kompetenzbereich „Wachstum, Konjunktur, Öffentliche Finanzen“, RWI Büro Berlin, Hessische Straße 10, 10115 Berlin
Dr. Dörte Ohlhorst,
Projektleiterin am Forschungszentrum für Umwelt-politik an der Freien Universität Berlin und Mitbegründerin des Instituts für nachhaltige Energie- und Ressourcennutzung
Dr. Christoph M. Schmidt,
Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR), Mitglied von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und Professor für Wirtschaftspolitik und angewandte Ökonometrie an der Ruhr-Universität Bochum, Hohenzollernstraße 1-3, 45128 Essen
Dr. Sibyl D. Steuwer,
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) und an der Forschungsstelle (FFU) der Freien Universität Berlin
Dr. Kerstin Tews,
Projektleiterin am Forschungszentrum für Umweltpolitik an der Freien Universität Berlin
Dr. Frank Umbach,
Associate Director am European Centre for Energy and Resource Security (EUCERS), King’s College, London (www.eucers.eu); Senior Associate und Programmleiter „Internationale Energiesicherheit“ am Centre for European Security Strategies (CESS GmbH), München (www.cess-net.eu) & (Non-Resident) Senior Fellow des U.S. Atlantic Council, Energy and Environment Programme, Washington D.C./USA (www.acus.org)
Peter Altmaier: Die Energiewende ist die größte umwelt- und wirtschaftspolitische Herausforderung zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Der Beitrag beschreibt die Energiewende als Kern einer grundlegenden Transformation unserer Wirtschaftsweise, die in Zukunft weitaus intelligenter und effizienter mit Rohstoffen und Ressourcen umgehen muss. Ferner gibt er einen Überblick über die wichtigsten Dimensionen der Energiewende: Die ökologische, die ökonomische, die technologische, die politische und die gesellschaftliche Dimension. Er skizziert darüber hinaus die wichtigsten Schritte, wie das „Generationenprojekt“ Energiewende zum Erfolg geführt werden kann.
The contribution describes the “Energiewende” as nucleus of a fundamental transformation of our future economies that will have to manage raw materials and resources far more intelligently and efficiently than we have done in the past. Furthermore, it provides an overview of different dimensions of the “Energiewende”: the ecological, the economic, the technological, the political and the social dimension. In addition, it outlines the most important measures that will make the “Energiewende” a success.
Dörte Ohlhorst/Kerstin Tews: Deutschland als Laboratorium: Das Experiment Energiewende
Mit der Energiewende verfolgt Deutschland das Ziel, die Energieversorgung weitgehend auf erneuerbare Energien umzustellen. Kann das Experiment gelingen? Der Beitrag geht auf einige wesentliche Herausforderungen ein: Unter welchen Bedingungen akzeptieren Bürger die Energiewende? Regionen und Kommunen verfolgen jeweils eigene Ziele, wie können diese in ein Gesamtsystem integriert werden? Können Kosten und Nutzen gerechter verteilt werden? In mehrfacher Hinsicht scheinen koordinierende Maßnahmen notwendig, um die Transformation erfolgreich zu gestalten.
The German “Energiewende” aims at a high share of renewable energy in power supply. Can the experiment succeed? The paper addresses some key challenges: Under what conditions do citizens accept the energy transition? Regions and municipalities pursue their own goals, how can they be integrated into a complete system? Can costs and benefits be distributed more fairly? Policy coordination measures seem necessary to successfully shape the transition process.
Sibyl D. Steuwer: Instrumente der Energiewende
Damit die Energiewende gelingt, muss der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Steigerung der Energieeffizienz sowie ein aussagekräftiger CO2-Preis vorangetrieben werden. Die politischen Steuerungsinstrumente, die dafür insbesondere in der letzten Dekade entwickelt wurden, müssen im Verlauf des Transformationsprozesses „Ener-giewende“ an neue Herausforderungen angepasst werden. Der Beitrag erklärt die wesentlichen Herausforderungen und den Reformbedarf der politischen Instrumente in den drei Bereichen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien, Emissionshandel und Endenergieeffizienz.
The transition towards a low-carbon energy system challenges the steering capacity of current policy instruments supporting renewable energy, energy efficiency and CO2-princing. The contribution works out the main challenges as well as the ongoing political discussion about proposals for reform of the main policy instruments in the three key areas.
Nils aus dem Moore/Christoph M. Schmidt: Die Energiewende finanzierbar gestalten. Konsistente Ziele formulieren, Entdeckungsprozesse ermöglichen, besonnene Umsetzung verfolgen
Deutschland will bis zum Jahr 2050 seine Stromversorgung weitgehend auf erneuerbare Energien umstellen. Ob die Energiewende gelingen wird, hängt nicht nur von der Entwicklung neuer technischer Lösungen, sondern insbesondere auch von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Eine effiziente Ordnungspolitik muss so ausgerichtet werden, dass die richtigen Anreize für die in enormem Umfang erforderliche Investitionstätigkeit privater Akteure gesetzt werden und sichergestellt ist, dass die politischen Ziele zu gesellschaftlich vertretbaren Kosten erreicht werden. Der Beitrag stellt die im Kontext von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften erarbeiteten Handlungsempfehlungen vor. Dabei wird auch berücksichtigt, dass nationale Maßnahmen mit der europäischen Ordnungspolitik abzustimmen sind und die Energiewende nur erfolgreich sein kann, wenn sie auch einen wirkungsvollen Beitrag zum globalen Klimaschutz leistet.
Germany aims at a complete overhaul of its energy supply system by 2050 wants to base its future electricity generation almost completely on renewables. Successful implementation of the so-called “Energiewende” will be determined by the development of the necessary technical solutions and the creation of an appropriate regulatory frame- work. An efficient energy policy sets the right incentives for the huge investments that are required from the private sector and thereby ensures that the transition to sustainable energy is both financially viable and acceptable to all sectors of society. The article presents the policy recommendations that were elaborated in a project of acatech – National Academy of Science and Engineering. It stresses the fact that all national measures implemented by Germany must be integrated into the energy policy framework of the European Union and that, after all, the “Energiewende” will be judged as a success only if it contributes significantly to the global combat against climate change.
Frank Umbach: Die deutsche Energiewende in internationaler Perspektive
Deutschland hatte die nationale Entscheidung für den schnellen and unilateralen Atomausstieg sowie die weitreichende Energiewende nicht nur ohne einen Masterplan für den Umbau und die Finanzierbarkeit getroffen, sondern dabei auch seine Nachbarstaaten und die Europäische Kommission vorab nicht wirklich konsultiert oder die Auswirkungen auf die Nachbarstaaten und die gemeinsame EU-Energiepolitik analysiert. Zudem wurden in den Energiekonzeptionen vom Herbst 2010 und der Energiewende im Juni 2011 auch die globalen Energietrends und ihre Auswirkungen auf Deutschland nicht wirklich problematisiert. Daher untersucht das folgende Kapitel die Auswirkungen sowohl der globalen Energietrends auf Deutschland wie auch die Auswirkungen der Energiewende Deutschlands auf die Energiesicherheit der Nachbarstaaten und die gemeinsame EU-Energiepolitik. Dabei will die Analyse auch die Frage beantworten, ob die gegenwärtigen Probleme und Hürden der Energiewende ausschließlich das Resultat eines unzureichenden Managements sind oder ob diese Probleme nicht auch die Konsequenz fundamentaler Fehler in der Architektur des deutschen Energiewendekonzepts sind.
Prior to its national decision of an unilateral nuclear phase-out and its far-reaching energy transformation (“Energiewende”), Germany did neither adopt a Masterplan for the implementation of its „Energiewende“ nor did it really consult its neighbouring countries or the European Commission in regard to its impacts of its “Energiewende” on its neighbours and the common EU-energy policy. In addition, the concepts of its energy policies of the autumn 2010 and June 2011 did not analyse the impacts of the global energy trends on the German energy policies. Against this background, the following chapter will analyse these impacts of the global energy trends on the German Energiewende as well as the impacts of the German Energiewende on its neighbourung countries and the common EU-energy policy. It will also ask the question whether the present problems and barriers of the Energiewende will be exclusively a result of the insufficient management of the Energiewende or whether these problems are also the consequence of fundamental failures of the architecture of Germany’s energy transformation concept.
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