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Produktinformationen
Wir sollten reden. Und zwar über die Vielfalt des Religiösen und des Nichtreligiösen, die schnell zunimmt - etwa durch Migration und die abnehmende Bindekraft der beiden großen Kirchen. Das bedeutet Chancen, aber auch Herausforderungen für ein friedliches Zusammenleben - ein spannendes und wichtiges, aber auch anspruchsvolles Thema. Und daher wird zu wenig über religiöse Vielfalt gesprochen, mit unerwünschten Folgen für Politik und Gesellschaft. Wie lässt sich das ändern, und welche Rolle kommt der Wissenschaft dabei zu? Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus Verbänden, der Verwaltung, den Medien, der Extremismusprävention und den Kirchen diskutieren das in diesem Band.
Inhaltsübersicht

Holger Arning
Frei von gewissen Gewissheiten. Eine Einleitung zum Sprechen über religiöse Vielfalt

I. RAHMENBEDINGUNGEN 

Volkhard Krech
Transfer oder Dialog? Einführung in das Kapitel „Rahmenbedingungen“
Hufer, Klaus-Peter (im Interview)
Kann man mit Nazis reden? Wie Vielfalt auszuhalten und zu verteidigen ist
Johannes Schwill
Mehr Licht, bitte! Kritische Beobachtungen eines säkularen Humanisten zum Streiten über religiöse Vielfalt
Johannes Eberl
Religiöse Vielfalt als produktive Irritation? Wie Wissenschaft in Praxis übersetzen kann

 II. ANREGUNGEN AUS DER PRAXIS

Ulrich Willems
Diffusion und Kooperation. Einführung in das Kapitel „Anregungen aus der Praxis“
Tagrid Yousef (im Interview)
Netzwerke zwischen Menschen und Neuronen Vom Umgang mit religiöser Vielfalt in der Stadtverwaltung Puyan Mahmudian, Piotr Suder
Islamisch motivierter Extremismus.  Über den Wissenstransfer zwischen den Trägern der Präventionsarbeit und islamisch-theologischen Instituten
Ralf Lange-Sonntag
„Aus allen Völkern und Sprachen“. Die Evangelische Kirche von Westfalen auf dem Weg zur „Kirche in Vielfalt“
Detlef Schneider-Stengel
Dialog im Plural Transformationen im christlich-islamischen Dialog 

 III. MEDIEN

Christina-Maria Purkert
Von Kirchengebäuden zu TikTok. Einführung in das Kapitel „Medien“ 
Mareike Ritter
Podcasting Academics. Über ein vielversprechendes Medium der Wissenschaftskommunikation am Beispiel von „Mekka und Jerusalem“
Anna Kira Hippert
Wie neue religiöse Bewegungen mit Bildern arbeiten. Eine Handreichung
Rebecca Laura Anne Davis
Vielfalt in Bewegung. Wie wir durch Tanz über Religionsverlust sprechen können
Martin Herholz
Kreative Freiheit oder wissenschaftliche Akribie? Von der Beratung zu fiktiven Serienformaten mit jüdisch-religiösem Schwerpunkt

 IV. BEGEGNUNGEN 

Nicola Brauch
Konflikte und Kontroversen als Chance Einführung in das Kapitel „Begegnungen“
Christina Freund
Religiöse Vielfalt ausstellen und vermitteln Anregungen für eine reflexive Museumspraxis
Aria Anwar
„Das hat mit dieser gewaltvollen Geschichte zu tun“. Perspektiven auf Religionen aus der deutsch-afghanischen Diaspora
Nelli Felker
Vom Nutzen des Dialogs mit Teilnehmenden quantitativer Studien Erfahrungen aus einer Befragung zum Thema LSBTIQ* in der evangelischen und römisch-katholischen Kirche
Beyhan Bozkurt
Kulturelle Differenzen in der muslimischen Seelsorgeausbildung. Erfahrungen am Osnabrücker Islamkolleg

 FAZIT 

Holger Arning
Gute Aussichten auf dem Grat
Wie das Sprechen über religiöse Vielfalt gelingen kann

 ANHANG
Autor*innen

ARIA ANWAR, M. A., war von 2021 bis 2025 Promovendin im Forschungskolleg RePliV an der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Arbeit trägt den Titel „Eine sozialpsychologische Untersuchung der deutsch-afghanischen Diaspora unter besonderer Berücksichtigung von Religion, sequenziellen Diskriminierungserfahrungen und kollektiv-historischen Verletzungsverhältnissen“. Vor ihrer Zeit im Kolleg studierte sie Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, außerdem war sie freiberufliche Dozentin in der Erwachsenenbildung.

HOLGER ARNING, Dr., war von 2021 bis 2025 Wissenschaftlicher Koordinator des Forschungskollegs RePliV am Centrum für Religion und Moderne der Universität Münster. Er ist seit 2005 in der Wissenschaftskommunikation und im Wissenschaftsmanagement an der Universität Münster und zeitweise auch freiberuflich tätig. Nach einem journalistischen Volontariat promovierte er in den Fächern Kommunikationswissenschaft und Geschichte.

BEYHAN BOZKURT, M. A., promovierte von 2021 bis 2025 im Forschungskolleg RePliV an der Ruhr-Universität Bochum zum Thema „Seelsorgerische Praxis und die Konstruktion, Adressierung und der Umgang mit sozialem Leiden. Eine empirisch qualitative Untersuchung der monotheistischen seelsorgerischen Versorgung im Hinblick auf sozialpsychologische Konstrukte in ausgewählten regionalen Bereichen Deutschlands“. Außerdem ließ er sich am Islamkolleg Deutschland in Osnabrück zum muslimischen Seelsorger ausbilden. Sein Masterstudium absolvierte er an der International Psychoanalytic University Berlin im Fach Klinische Psychologie.

NICOLA BRAUCH, Prof. Dr., Mitglied im Forschungskolleg RePliV, hat seit 2014 die Professur für Didaktik der Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum inne. Seit Oktober 2021 leitet sie zudem das Projekt „Empowering Police Officers and Teachers in Arguing Against Antisemitism“ (EMPATHIA³). Neben der Theorie, Empirie und Pragmatik der Geschichtsdidaktik widmet sie sich inhaltlichen Themen wie der Niederlande zur Zeit des Nationalsozialismus, den internationalen Beziehungen 1850 bis 1914, dem Aufstieg Englands zur Weltmacht und englischen Artuserzählungen des Mittelalters.

REBECCA LAURA ANNE DAVIS, M. A., promovierte von 2021 bis 2024 Projekt RePliV und anschließend an der Universität Groningen in einem Cotutelle-Verfahren zu dem Thema „The women who left: An ethnography with ex-Evangelical women in an age of religious pluralism“. Zuvor absolvierte sie einen dreisprachigen Masterstudiengang „Learning and Communication in Multilingual and Multicultural Contexts“ der Universität Luxemburg und ein Bachelor-Studium „Foreign Language“ an der University of Northern Colorado.

JOHANNES EBERL, M. A., war von 2022 bis 2024 Doktorand im Forschungskolleg RePliV an der Universität Münster. Derzeit nimmt er an einem Trainee-Programm der Stadt Berlin teil. Der Titel seiner Arbeit lautete „Verwaltete Tradition(en)? Islamischer Religionsunterricht als lokale Schnittstelle multipler Differenzierung“. Vor seiner Zeit im Kolleg studierte er Gesellschaftstheorie, Soziologie und Politikwissenschaft in Jena und München.

NELLI FELKER, M. A., promovierte von 2021 bis 2025 im Forschungskolleg RePliV am Standort Münster zum Thema „Queere Religiosität“. Zuvor schloss sie ein Studium der Soziologie in Bamberg und Göttingen ab. Für ihre Masterarbeit über polnische Pflegekräfte in Deutschland erhielten sie und eine Kommilitonin den Wolfgang-Enke-Preis der Georg-August-Universität zu Göttingen und den Wissenschaftlichen Förderpreises des Botschafters der Republik Polen. Nelli Felker ist Vorstandsmitglied des Religionswissenschaftlichen Medien- und Informationsdienstes (REMID) e. V.

CHRISTINA FREUND, M. A., promoviert seit 2021 und voraussichtlich bis 2026 im Forschungskolleg RePliV und am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der Ruhr-Universität Bochum zum Thema „Religiöse Pluralität in Europa ausstellen und vermitteln – Europa-Museen als Vermittlungsorte religiöser Vielfalt“. Sie studierte in Oldenburg und Göttingen „Museum und Ausstellung“, „Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie“ sowie Französisch und arbeitete als Praktikantin und Freie Mitarbeiterin in Museen.

MARTIN HERHOLZ, M. A., promovierte von 2021 bis 2024 im Forschungskolleg RePliV an der Universität Münster zum Thema „Ein Vergleich der Regulierungsstrategien religiöser Pluralität von Reform Judaism und Conservative Judaism in den USA und ihr Einfluss auf interreligiöse Dialoginitiativen in den USA und Europa“. Ebenfalls in Münster sowie an der Ruhr-Universität Bochum schloss er sein Master- und Bachelorstudium der Religionswissenschaft ab.

ANNA KIRA HIPPERT, M. A., arbeitete von 2021 bis 2025 im Forschungskolleg RePliV an ihrer Promotion zum Thema „Die Funktion visueller Medien in der Regulierung des Images ,Neuer religiöser Bewegungen‘ in Deutschland und den USA“. Zuvor studierte sie Religionswissenschaft und Kunstgeschichte in Bochum sowie an der University of Kansas. In der Wissenschaftskommunikation engagiert sie sich unter anderem als Erste Vorsitzende des Religionswissenschaftlichen Medien- und Informationsdienstes (REMID) e. V., als Redakteurin des Blogs „Marginalien – Religionswissenschaftliche Randbemerkungen“ und mit ihrem Instagram-Auftritt (@sugarcane2003).

KLAUS-PETER HUFER, Prof. Dr., ist Politikwissenschaftler und außerordentlicher Professor an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen politische Erwachsenenbildung, Politikdidaktik, Bildungstheorie und Bildungspolitik. Mit seinem Ansatz für ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen arbeitet inzwischen ein großes Netzwerk von Institutionen und Einzelpersonen, seit Mitte 2024 im Rahmen eines Projekts des EU-Programms ERASMUS+.

VOLKHARD KRECH, Prof. Dr., ist Sprecher des Forschungskollegs RePliV und des Sonderforschungsbereichs „Metaphern der Religion“ sowie Direktor des Centrums für Religionswissenschaftliche Studien an der Ruhr-Universität Bochum. Er hat dort seit 2004 eine Professur für Religionswissenschaft inne. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Religionstheorie, die Theorie und Empirie religiöser Evolution, religiöse Pluralisierung und Globalisierung, Sakralisierungsprozesse, Religion und Gewalt, Religion und Kunst sowie die Wissenschaftsgeschichte der Religionsforschung.

RALF LANGE-SONNTAG, M. A., Praxispartner des Forschungskollegs RePliV, ist Pfarrer und Beauftragter der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) für den Dialog mit Islam und Judentum sowie allgemein für den interreligiösen Dialog im landeskirchlichen Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe). Er hat Evangelische Theologie und Islamwissenschaft studiert und als Pfarrer in Brackel, als Religionslehrer an einem Berufskolleg in Dortmund und als Referent am Institut für Kirche und Gesellschaft in Schwerte-Villigst gearbeitet.

PUYAN MAHMUDIAN, M. A., arbeitete von 2021 bis 2024 als Doktorand im Forschungskolleg RePliV am Standort Münster zu seinem Thema „Strukturen und Dynamik des deutschen Islamfeldes“. Er studierte Ethnologie und Sprachen und Kulturen der islamischen Welt in Köln, Sozialwissenschaften und Orientalistik in Bochum und Chemieingenieurwesen in Teheran, wo er auch als Journalist aktiv war.

CHRISTINA-MARIA PURKERT, Praxispartnerin des Forschungskollegs RePliV, ist seit 2003 Redakteurin und Moderatorin des Westdeutschen Rundfunks (WDR) und dort mit Gesellschafts- und vor allem mit Religionsthemen befasst. Sie arbeitet unter anderem für die Radioformate „Diesseits von Eden“ und „Lebenszeichen“.

MAREIKE RITTER, M. A., forschte von 2021 bis 2024 als Promovendin im Kolleg RePliV an der Universität Münster zu „Jüdisch-Muslimischen Bündnissen in Deutschland“. Zuvor studierte sie in Birmingham „Religion, Politics and Society“ sowie in Heidelberg und Leipzig Religionswissenschaft. Erfahrungen in der Wissenschaftskommunikation sammelte sie unter anderem durch die Organisation und Durchführung mehrerer Workshops und als Redakteurin des Blogs „Marginalien – Religionswissenschaftliche Randbemerkungen“.

DETLEF SCHNEIDER STENGEL, Dr., Praxispartner des Forschungskollegs RePliV, ist Diözesanreferent für den interreligiösen Dialog im Bistum Essen. Er studierte katholische Theologie und Philosophie und absolvierte eine Ausbildung zum Pastoralreferenten. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Seelsorge in interreligiösen Kontexten, die interkulturelle und religionssensible Ethik im Gesundheitswesen, das interreligiöse Begegnungslernen und die Religionsphilosophie.

JOHANNES SCHWILL, M. A., Praxispartner des Forschungskollegs RePliV, ist Präsident des Humanistischen Verbandes Nordrhein-Westfalen (seit 2021) und Mitglied im Bundesvorstand „Säkularität und Humanismus“ der SPD. Er war mehr als zwei Jahrzehnte lang stellvertretender Solo-Oboist bei den Bochumer Symphonikern und anschließend Gymnasiallehrer für Musik und Geschichte. Sein Studium absolvierte er in den Fächern Musik, Geschichte und Philosophie.

PIOTR SUDER, Dr., Praxispartner des Forschungskollegs RePliV, leitet das Projekt „Extremismus Prävention online“ (ExPO) des Bochumer Vereins für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit (IFAK e. V.), für den er seit 2015 arbeitet. Zudem ist er freiberuflich als Dozent und politischer Bildner für zivilgesellschaftliche Organisationen, Behörden und Universitäten tätig. Zu seinen Schwerpunktthemen zählen Migration, Rassismuskritik und religiös begründeter Extremismus. In seiner sozialwissenschaftlichen Dissertation befasste er sich mit Legitimierungsprozessen von Moscheebauprojekten und mit der Vernetzung muslimischer Gemeinden.

ULRICH WILLEMS, Prof. Dr., ist Co-Sprecher des Forschungskollegs RePliV und einer der Hauptantragssteller des Exzellenzclusters „Religion und Politik“. Seit 2008 ist er Professor für Politische Theorie mit dem Schwerpunkt „Politik und Religion“ an der Universität Münster. Er forscht unter anderem zur politischen und rechtlichen Verfassung kulturell und religiös pluraler Gesellschaften, zur Demokratietheorie, zur Religionspolitik, zur Politischen Soziologie, zu Verbänden und zu sozialregulativer Politik mit dem Schwerpunkt Biopolitik.

TAGRID YOUSEF, Dr., Praxispartnerin des Forschungskollegs RePliV, ist seit 2022 Beigeordnete der Stadt Dinslaken für Bildung, Kultur, Freizeit, Sport, Jugend und Soziales, Integration, Städtepartnerschaften und Europa, Stabsstelle Sozial- und Jugendhilfeplanung. Sie hat im Fach Neurowissenschaften promoviert und geforscht. Danach war sie Lehrerin am Berufskolleg und nahm Lehraufträge an Universitäten wahr. 2014 wurde sie Integrationsbeauftragte der Stadt Krefeld und später Leiterin der Abteilung Integration. Zudem ließ sie sich zur interkulturellen Konfliktmanagerin ausbilden. 2024 zeichnete sie die Deutsche Gesellschaft für Mentoring als „Mentorin des Jahres“ aus.


Kurzbeschreibung
Wie kann das Sprechen über religiöse Vielfalt gelingen, und welche Rolle kommt der Wissenschaft dabei zu? Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zeigen das in diesem Band.
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