Die Überwindung der Gewalt
Demokratisierung von außen in Nachbürgerkriegsgesellschaften
Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Zahl der zwischenstaatlichen Kriege zurückgegangen, nicht aber die der Bürgerkriege. Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts versuchte man vielerorts, innerstaatliche Gewaltkonflikte mittels einer von außen angestoßenen Demokratisierung zu befrieden. Doch das Scheitern in Afghanistan und im Irak stärkte Vorbehalte gegen Interventionen und solche Demokratisierungsbemühungen, beides gilt vielen inzwischen als mission impossible und bloße Selbsttäuschung des Westens. So allgemein ist dieses Verdikt falsch, wie das Buch darlegt, ohne indes die naive Demokratisierun…
Bestellnummer: | 40201 |
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EAN: | 9783734402012 |
ISBN: | 978-3-7344-0201-2 |
Reihe: | uni studien politik |
Erscheinungsjahr: | 2016 |
Auflage: | 1. Aufl. |
Seitenzahl: | 192 |
- Beschreibung Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Zahl der zwischenstaatlichen Kriege zurückgegangen, nicht aber die der Bürgerkriege. Nach… Mehr
- Inhaltsübersicht Bruno Schoch: Demokratisierung als Friedensstrategie Thorsten Gromes: Bosnien und Herzegowina: Frieden trotz Dauerkrise 1. D… Mehr
- Stimmen zum Buch "Für eine Überwindung der politischen Polarität seien Veränderungen in der gesellschaftlichen Kulturdynamik notwendig. Dass… Mehr
Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Zahl der zwischenstaatlichen Kriege zurückgegangen, nicht aber die der Bürgerkriege. Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts versuchte man vielerorts, innerstaatliche Gewaltkonflikte mittels einer von außen angestoßenen Demokratisierung zu befrieden. Doch das Scheitern in Afghanistan und im Irak stärkte Vorbehalte gegen Interventionen und solche Demokratisierungsbemühungen, beides gilt vielen inzwischen als mission impossible und bloße Selbsttäuschung des Westens.
So allgemein ist dieses Verdikt falsch, wie das Buch darlegt, ohne indes die naive Demokratisierungeuphorie zu teilen. Der Aufbau demokratischer Institutionen ist kein Allheilmittel, kann aber unter bestimmten Umständen den Rückfall in Bürgerkriege verhindern – das zeigen exemplarisch die Erfahrungen in Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Nordirland.
In Fallstudien und Vergleichen arbeiten die drei Mitarbeiter des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung heraus, unter welchen spezifischen Bedingungen diese Erfolge zustande kamen. Zudem reflektieren sie, wieweit sich daraus Lehren für die Befriedung anderer Nachbürgerkriegsgesellschaften ziehen lassen. Das ist umso wichtiger, als Demokratisierungspolitik trotz aller Widrigkeiten mangels anderer überzeugender Strategien auf der Tagesordnung der internationalen Politik bleiben wird.
Bruno Schoch:
Demokratisierung als Friedensstrategie
Thorsten Gromes:
Bosnien und Herzegowina: Frieden trotz Dauerkrise
1. Der Krieg um Bosnien und Herzegowina
2. Das Friedensarrangement
3. Friedenskonsolidierung durch Demokratisierung
4. Auswirkungen der Demokratisierung
5. Ausblick
Bruno Schoch:
Kosovo: Externe Demokratisierung im ungeklärten Staat
1. Der Krieg: Anfang vom Ende eines ethno-nationalen Konflikts
2. Das Friedensarrangement
3. Die Demokratisierungspolitik der UNMIK
4. Friedenssicherung und Demokratisierung
5. Ausblick
Bernhard Moltmann:
Nordirland: Frieden schaffen in einer Komfortzone
1. Die Konfliktformation: interne und externe Dimensionen
2. Das Friedensarrangement
3. Die Realisierung der Demokratisierungsstrategie
4. Zum Stand von Demokratie und Frieden in Nordirland
5. Ausblick: Die Geschichte ist nicht zu Ende
Thorsten Gromes:
Folgerungen für die Friedenspolitik
1. Stabiler Frieden und stabiler Konflikt
2. Die Wirkungen der Demokratie und Demokratisierung
3. Andere Einflüsse auf die Friedensprozesse
4. Vergleich der drei Fälle mit anderen Nachbürgerkriegsgesellschaften
5. Scheinbare Alternativen zur Friedensstrategie Demokratisierung
6. Fazit: Euphorie und Fatalismus gleichermaßen unangebracht
Literatur
Abkürzungsverzeichnis
Anmerkungen
Personen- und Stichwortverzeichnis
"Für eine Überwindung der politischen Polarität seien Veränderungen in der gesellschaftlichen Kulturdynamik notwendig. Dass drei Fallstudien noch keine abschließenden Generalisierungen erlauben, ist den Autoren bewusst. Auch als Plädoyer für eine weitere Beschäftigung mit dem Themenfeld in kontextualisierender Absicht ist ihr gut lesbarer und reflektierter Überblick allerdings sehr zu empfehlen." Hier die komplette Rezension lesen.
Hendrik Simon, Institut für Politikwissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt a. M.
„Sie sollten unbedingt erwägen, dieses Buch zu lesen, denn mit sachlichen Argumenten beleuchten die Autoren das Thema Demokratie und Konflikt und geben dem Leser Strukturen und Argumente an die Hand, wie Konflikte von außen beeinflusst werden können.“
Klaus Harnack, Wissenschaft und Frieden 4/2017
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uni studien politik
Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Zahl der zwischenstaatlichen Kriege zurückgegangen, nicht aber die der Bürgerkriege. Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts versuchte man vielerorts, innerstaatliche Gewaltkonflikte mittels einer von außen angestoßenen Demokratisierung zu befrieden. Doch das Scheitern in Afghanistan und im Irak stärkte Vorbehalte gegen Interventionen und solche Demokratisierungsbemühungen, beides gilt vielen inzwischen als mission impossible und bloße Selbsttäuschung des Westens. So allgemein ist dieses Verdikt falsch, wie das Buch darlegt, ohne indes die naive Demokratisierungeuphorie zu teilen. Der Aufbau demokratischer Institutionen ist kein Allheilmittel, kann aber unter bestimmten Umständen den Rückfall in Bürgerkriege verhindern – das zeigen exemplarisch die Erfahrungen in Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Nordirland. In Fallstudien und Vergleichen arbeiten die drei Mitarbeiter des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung heraus, unter welchen spezifischen Bedingungen diese Erfolge zustande kamen. Zudem reflektieren sie, wieweit sich daraus Lehren für die Befriedung anderer Nachbürgerkriegsgesellschaften ziehen lassen. Das ist umso wichtiger, als Demokratisierungspolitik trotz aller Widrigkeiten mangels anderer überzeugender Strategien auf der Tagesordnung der internationalen Politik bleiben wird.
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