Seit einiger Zeit kommt es auch in der Politikdidaktik zu einer differenzierteren Auseinandersetzung mit dem Thema Emotionen. Einen Teil dieser Auseinandersetzung bildet der vorliegende Band ab, der auf die GPJE-Jahrestagung 2023 an der Universität Hildesheim zurückgeht.
In demokratischen Gesellschaften ist Kontroversität in politischen Fragen nicht nur normal, sondern geradezu konstitutiv. Wer Politik verstehen will, muss Kontroversität einordnen können. Daher ist Kontroversität auch zugleich Rahmung und Ziel politischer Bildung, sie ist förmlich auf Kontroversität hin angelegt (vgl. Beutelsbacher Konsens).
Die Autoren liefern in diesem Band eine praxisnahe Anleitung, die Dozierende von ersten Überlegungen über Zweck und Aufbau von Vorlesungen über deren tatsächliche Durchführung bis hin zu ihrer Nachbereitung in übersichtlicher Form begleitet.
Die Autor*innen dieses Bandes nehmen Genderfragen in den Blick. Die Beiträge verdeutlichen das breite Feld der Auseinandersetzung mit queer-feministischen und heteronormativitätskritischen Perspektiven in der politikdidaktischen Forschung und zeigen, warum eine Auseinandersetzung mit dem Themenfeld Gender die Politikdidaktik stärkt. Die Autor*innen öffnen theoretische Diskurse, binden aber auch queer-feministische und heteronormativitätskritische Anliegen in einem intersektionalen Verständnis stärker in die bestehende politikdidaktische Arbeit ein.Zur Reihe:Die neue Reihe Gender in politischer Bildungs- und Transferforschung schafft ein Forum für Diskussion um Gender und Intersektionalität in der politischen Bildungsforschung unter besonderer Berücksichtigung einer transferorientierten Perspektive. Sie bietet einem interdisziplinären Publikum direkten Zugang zu empirischen und theoretischen Fortschritten und stärkt die Verflechtungen mit anderen Disziplinien, um Gender als Querschnittsthema der Bildungsforschung zu etablieren.
Soll sich der Staat überhaupt in die Ernährung der Bürger*innen einmischen? Wenn nicht: Wer oder was bestimmt dann, was zu welchen Herstellungsbedingungen und mit welchen gesundheitlichen Konsequenzen auf unseren Tellern landet?
Die methodenorientierte Politikdidaktik bietet für die Unterrichtsplanung ein schlüssiges und zügiges Vorgehen. Für die Inhaltsbereiche politisch empörende Ereignisse, Schlüsselprobleme der Gesellschaft, aktuelle politische Konflikte, politisch bedeutsame Institutionen und Organisationen wird jeweils eine Planungsmethode angeboten, die zu einem systematischen, kritischen und schülerorientierten Unterricht führen.
Der Autor zeigt kreative Methoden auf, um Politikstunden abwechslungsreich und schüleraktivierend zu gestalten, ohne notwendige fachliche Lernziele aus den Augen zu verlieren. Mithilfe von exemplarischen Stundenentwürfen für den Inhaltsbereich „Diskriminierung und Rassismus“ wird z. B. die Anwendbarkeit der folgenden Methoden verdeutlicht: Enträtselung einer Quelle, Standbild, Sprechmühle, fiktives Interview, Spinnweb-Analyse, Ich-Texte, Perspektivenwechsel, Phantasiereise, 2-Minuten-Rede, Schreibgespräch, Identifikationskreis, Redekette, außerdem drei neue Methoden: Gruppenstreitgespräch, Sc…
Anlässlich des 54. Historikertages in Leipzig stellt der Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, Lutz Raphael, Problemlagen und Themenfelder vor, die mit dem Motto „Fragile Fakten“ verbunden sind. „Faktenchecks“ sind auch für Historikerinnen und Historiker zum Tagesgeschäft geworden, wenn in der Öffentlichkeit über Geschichte gestritten wird. Außerdem geht es u.a. um politische Manipulation der Vergangenheit zu Zwecken der Propaganda und der Heroisierung politischer Gemeinschaften, um die wissenschaftstheoretische Klärung historischer „Tatsachen“ als komplexe Konstrukte historischer Forschung und um wissenschaftsethische Fragen, wie mit kritischen Fakten in Wissenschaft und Öffentlichkeit umzugehen ist.Ulf Thiel nimmt den Historikertag zum Anlass, über die Geschichte der Stadt Leipzig, ihrer Universität und des dortigen Geschichts(lehrer)studiums zu informieren.
Wie ist Mündigkeit heute zu verstehen? Was heißt „Kritik“ in der politischen Bildung? Was bedeutet kulturelle Identität für die Aufgaben politischer Bildung? Wo gibt es Grenzen der Kontroversität und was bedeutet das für das Handeln von Lehrkräften? Wolfgang Sander bezieht die didaktischen Grundlagen aus seinem Buch „Politik entdecken - Freiheit leben“ auf diese neuen Herausforderungen für politische Bildung in den Krisen und Konflikten unserer Zeit. Dabei plädiert er, nach dem Auslaufen der Kompetenzorientierung, für eine Neubesinnung auf den Begriff der Bildung als Leitidee politischer B…
Dieses Buch stellt Ansätze ökonomischer Bildung in verständlicher Form vor. Als fachdidaktischer Kompass liefert es Leitbilder für das Handeln von Lehrkräften. Es fördert ihr professionelles Selbstverständnis und eine innovative Praxis. Der Band erschließt und vergleicht die Vielfalt der Wirtschaftsdidaktiken. Er behandelt eine Grundfrage des Wirtschaftsunterrichts und eignet sich als Basistext in der Ausbildung von Lehrkräften. Durch sein systematisches Vorgehen bietet er Orientierung in einem unübersichtlichen Feld.
Krise, Krieg(sfolgen), Inflation ... Der Blick aus dem Jahr 2023 auf die Geschehnisse 100 Jahre zuvor lohnt sich in vielfacher Hinsicht. Im Jahr 1923 bündelten sich in Deutschland die einschneidenden, katastrophalen Erfahrungen der vergangenen Jahre: ein Krieg in einer bis dahin unbekannten, nicht einmal erahnten Dimension; die verheerenden Niederlage, die noch dazu als überraschend, unverdient und unerklärlich erlebt wurde; die Revolution, der sich schier unendliche Umsturzversuche, Aufstände, politische Morde, Putsche von rechts wie von links anschlossen; die Hyperinflation, die den Mittelstand beinahe vollständig enteignete; ein Friedensdiktat, das Deutschland umfängliche Gebietsabtretungen und auf Jahrzehnte Reparationen in Milliardenhöhe auferlegte; schließlich die Besetzung des Ruhrgebiets und der vergebliche Versuch, sich im „Ruhrkampf“ den Alliierten zu widersetzen. Kaum einer der Zeitgenossen überstand diesen Wirbel der Veränderungen, der Leidenschaften und des Irrsinns unbeschadet. Dass es dennoch gelang, die Republik nach noch einmal zu stabilisieren, mutete die Zeitgenossen wie ein Wunder an.
Die Politikdidaktik als Wissenschaft vom Lehren und Lernen der Politik hat sich in den letzten Jahrzehnten als Wissenschaft etabliert und ausdifferenziert. Der Band führt leicht verständlich in die zentralen Fragestellungen, Grundbegriffe sowie Forschungs- und Entwicklungsfelder ein. Die Lektüre schafft Orientierung und legt Grundlagen für erste Praxisversuche angehender Politiklehrer*innen. Das Buch versteht sich als Begleiter auf dem Weg zur professionellen und reflektierten Politik-Lehrkraft.
Wie kann die allererste Begegnung mit dem Schulfach Politik erfolgreich gelingen? Wie können Schüler*innen der Jahrgangsstufen 5 bis 7 zu politischem Denken, Urteilen und Handeln motiviert und befähigt werden? Dieses Buch bietet eine fachdidaktisch fundierte Antwort. Dabei richtet es sich gerade an Leser*innen, die bisher mit der Planung von Politikunterricht wenig Erfahrung haben.
Partizipation in der Demokratie basiert auf Grundlagen, die zugleich Ziel und Selbstverständnis politischer Bildung sind: Subjektorientierung, freie Urteilsbildung, Handlungsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Indoktrinationsverbot, Konflikt- und Kontroversitätsorientierung. Sie bedarf aber auch einer demokratisch gesinnten Bevölkerung, die durch ihre Partizipation Demokratie mitgestaltet, weiterentwickelt und für sie einsteht.Was bedeutet es angesichts dieser gegenseitigen Angewiesenheit für die politische Bildung, wenn sich die Formen demokratischer Herrschaft in einem rasanten Wandel befinden?Der Band beleuchtet eine Vielzahl von Entwicklungen der letzten Jahren, die einerseits unsere Demokratie verändern, andererseits aber auch neue Formen von Beteiligung hervorbringen. Herausgekommen ist eine Standortbestimmung der politischen Bildung, die den Auftrag, alle Menschen mitzunehmen und ihnen Teilhabe zu ermöglichen, ernst nimmt.
Bürgerbildung und Freiheitsordnung sind konstitutiv aufeinander bezogen: Nur in einer Freiheitsordnung können sich die Bürgerinnen und Bürger im anspruchsvollen Sinne bilden und nur durch gebildete Bürgerinnen und Bürger gewinnt die Freiheitsordnung ihre Stabilität und Vitalität. Ohne politisch gebildete Bürgerinnen und Bürger lässt sich eine Freiheitsordnung weder gründen noch bewahren. Daher kommt der politischen Bildung in einer Republik die Aufgabe zu, die Qualität der politischen Ordnung zur Sprache zu bringen und eine republikanische Selbstbildung zu begleiten. Diese Festschrift würdigt…