Zu "Ludwig Heuwinkel" wurden 2 Titel gefunden

Macht
zdg 2/2011
Macht als Google-Suchwort klärt scheinbar schnell und einfach auf: es ist die Fähigkeit, auf Denken und Verhalten anderer Personen und Gruppen einzuwirken, Ziele zu erreichen und sich nicht anderen unterwerfen zu müssen. Max Weber hat Macht als Chance bezeichnet, „innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen“. Das dürfte etwa dem gebildeten Alltagsbewusstsein entsprechen, wobei allenfalls noch das komplementäre Wort „Gegenmacht“ auftauchen könnte. Macht ist danach ein soziales Verhältnis von Chance und Unterordnung. Macht ist aber nicht nur ein soziales Verhältnis, sondern realisiert sich auch durch die Wirkung und Schaffung der räumlichen Verhältnisse, im alltäglichen Geographie-Machen und in der großen „Geopolitik“; es realisiert sich in der alltäglichen Normierung in Schule, Justiz, Wirtschaft, Ethik und Politik. Wenn man Macht zusätzlich attribuiert, etwa durch das Adjektiv „strukturell“, und wenn man das Wort damit negativ konnotiert wie im Begriff „strukturelle Gewalt“ (Galtung), kommt noch die normative Eigenschaft der Vermeidbarkeit und Ungerechtigkeit dazu, eine Beeinträchtigung grundlegender Bedürfnisse, die außerdem eine Emanzipation von Gleichen unter Gleichen strukturell unmöglich macht. Macht wird – von Menschen gegen Menschen – „ausgeübt“. Derartige alltägliche subjektive Definitionen sind nicht falsch oder überholt, allein schon deshalb nicht, weil sie existieren und wirken. Damit lassen sich auch Fälle bearbeiten und Einstellungen beeinflussen. Aber die Gefahr ist groß, dass damit der Begriff Macht unterkomplex und affektbeladen bleibt. Die Beiträge in diesem Heft beschreiben den Begriff Macht aus unterschiedlichen Perspektiven.
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Lexikon der politischen Bildung
Band 1: Didaktik und Schule
Dieser Band 1 des Lexikons der politischen Bildung führt unterschiedliche Theorierichtungen, Forschungsergebnisse und Entwicklungen in den Schulen zu einem Ensemble zusammen, das nicht nur Kontraste sichtbar macht, sondern auch die Idee des Aufeinanderangewiesenseins von Theorie und Praxis sowie der Theorierichtungen vermitteln möchte. Die Politikdidaktik befindet sich gegenwärtig in einer Phase, in der Diskussionen über Ableitungszusammenhänge aus den Bezugswissenschaften an Bedeutung verlieren. Das frühere Selbstverständnis der Disziplin, die sich als anleitende, theoretisierende Berufswissenschaft verstand, wird zunehmend von theoretischen Bemühungen ergänzt, die den Gegenstandsbereich Politikunterricht sowohl mit beschreibenden und interpretierenden Analysen bearbeiten als auch Verfahren entwickeln, mit denen Gesetzmäßigkeiten von Unterricht herausgefunden werden können. In den letzten Jahren sind somit neue Forschungszusammenhänge und Diskussionsfelder entstanden. Dabei vollzieht sich ein Wandel hin zu einer stärker empirisch forschenden Disziplin. Die Konsistenz und die Reichweite politikdidaktischer Theorieansätze wird getestet und der Prozeß der Wissensgenerierung in den Blick genommen. Parallel dazu läßt sich in der Schule eine zunehmende Konsolidierung des Faches insofern beobachten, als die Zeiten bildungspolitischer Kontroversen über die Einführung des Faches endgültig vorbei zu sein scheinen. Immer häufiger unterrichten ausgebildete Fachlehrerinnen und -lehrer kompetent das im Fächerkanon mehr oder weniger etablierte Schulfach. Die Bedeutung des Lernens für die Demokratie ist inzwischen weitgehend anerkannt. Intentionale politische Bildung in der Schule ist notwendig zur Ergänzung politischer Sozialisation durch andere Institutionen. Trotz z.T. widriger Rahmenbedingungen hat sich in der Schule eine eigenständige Praxiskultur entwickelt. Alltägliche Routine und Erfahrungen begünstigen die Entwicklung von Berufsbildern und befördern die Abkoppelung von theoretischen Diskussionsfeldern. Mit zunehmender Professionalisierung der Politiklehrerinnen und -lehrer wurde die Theorie nur noch zu einem Bezugspunkt unter anderen für das Lehrerhandeln. In der Praxis wurden eigene bewährte Instrumente für den Unterricht entwickelt. Der Prozeß der Verwissenschaftlichung der Politikdidaktik und der Prozeß der Professionalisierung des Lehrerhandelns bringen mit sich, daß Theorie und Praxis sich zwar auseinanderentwickeln, aber zugleich aufeinander bezogen bleiben. Diese Modernisierungsprozesse in Wissenschaft und Praxis darzustellen ist ebenso ein Ziel dieses Bandes wie die Bestandsaufnahme des gemeinsam erarbeiteten Wissens. Die Auswahl der Begriffe soll die Diskussions- und Forschungsfelder in der nötigen Breite präsentieren. Zwar wird unter den zentralen Begriffen im wissenschaftlichen Schrifttum und in der Praxis oftmals Unterschiedliches verstanden, doch sollen die Erläuterungen Benutzerinnen und Benutzer in die Lage versetzen, die Optionen für sich selbst begründet nachvollziehen zu können. Die Autorinnen und Autoren wurden gebeten, zunächst auf die Ideengeschichte des Begriffs einzugehen, sodann die Wirkungsgeschichte darzustellen und schließlich die gegenwärtige Debatte nachzuzeichnen, wobei auch die Ergebnisse der Fachunterrichtsforschung Berücksichtigung finden sollten. Am Ende der Beiträge sind Hinweise auf parallele und weiterführende Artikel zu finden. Dabei wird zur Ergänzung auch auf die beiden anderen Bände verwiesen. Der vorliegende Band, der erste in der Reihe, möchte zum wissenschaftlichen Diskurs in der Politikdidaktik ebenso beitragen wie zum Austausch von Theorie und Praxis. Dagmar Richter/Georg Weißeno
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