Intergenerative Zusammenarbeit
Vorgehen - Erfahrungen - Ergebnisse
- herausgegeben von
- Klaus Holz
- unter Mitarbeit von
- Henning Brombeck, Christine Dotterweich, Siegrun Höhne, Klaus Holz, Klaus-Dieter Kaiser, Claudia Kuhhirt, Claudia Kühn, Wolfram Pfeiffer, Jürgen Reifarth, Roland Roth, Tatiana Volkmann, Johanna von Kuczkowski, Christine Wiezorek, Christian Wolff
Eine lebendige und demokratische Zivilgesellschaft auf dem Land? In strukturschwachen und ländlichen Regionen sind die Bedingungen dafür häufig prekär. Im Projekt „Vitalisierung ländlicher Räume durch intergenerative Zusammenarbeit“ der Evangelischen Akademien Deutschland e.V. wurde deshalb untersucht, wie durch intergenerative Beziehungen die Verankerung der Menschen in ihrer Region gestärkt werden kann. Betrachtet wurden unter anderem die Kommunikationsprozesse zwischen den Generationen, regionale Akteure und das bürgerliche Engagement. Dieser Band dokumentiert das Vorgehen, die Erfahrungen…
Bestellnummer: | 60002 |
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EAN: | 9783756600021 |
ISBN: | 978-3-7566-0002-1 |
Format: | Broschur |
Erscheinungsjahr: | 2022 |
Auflage: | 1. Auflage |
Seitenzahl: | 240 |
Produktinformationen
Eine lebendige und demokratische Zivilgesellschaft auf dem Land? In strukturschwachen und ländlichen Regionen sind die Bedingungen dafür häufig prekär. Im Projekt „Vitalisierung ländlicher Räume durch intergenerative Zusammenarbeit“ der Evangelischen Akademien Deutschland e.V. wurde deshalb untersucht, wie durch intergenerative Beziehungen die Verankerung der Menschen in ihrer Region gestärkt werden kann. Betrachtet wurden unter anderem die Kommunikationsprozesse zwischen den Generationen, regionale Akteure und das bürgerliche Engagement.
Dieser Band dokumentiert das Vorgehen, die Erfahrungen und Ergebnisse der Projektstandorte Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Die Leserinnen und Leser erhalten kritische Analysen der Projekte, Vergleiche, erprobte Beispiele, Schlüsselthemen und zahlreiche Handlungsempfehlungen für die eigene Arbeit oder Forschung.
Inhaltsübersicht
Vorwort. 9
I. Problemstellung und Ausgangslage. 11
1. Herausforderung in Ostdeutschland. 13
2. Das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“. 15
3. Das Projekt. 17
4. Ländlicher Raum (Auszüge aus: Franz et al. 2013). 19
5. Zivilgesellschaft. 24
6. Intergenerationelle Kommunikation
(Zusammenfassung nach: Volkmann 2012). 28
7. Die Konstellation der Akteure und die wissenschaftliche Begleitung. 30
8. Fragestellungen für die Projektarbeit. 31
II. Die Projekte. 33
A. „Intergenerativer Gemeinsinn im ländlichen Raum“ –
das Teilprojekt der Evangelischen Akademie der Nordkirche
in Mecklenburg-Vorpommern. 35
1. Die Ausgangslage: Von der Projektidee zur Umsetzung. 35
1.1 Die Herausforderungen in den ländlichen Räumen in
Mecklenburg-Vorpommern. 35
1.2 Das Projekt. 38
1.3 Aspekte der Sozialraumanalyse der beiden Projektstandorte. 43
1.4 Projektphasen. 47
1.5 Projektmitwirkende. 48
2. Die vorgefundene Situation: Rahmenbedingungen, Hindernisse
und Potenzial. 49
2.1 Die Durchführung des Projektes. 51
3. Ergebnisse: hemmende und fördernde Faktoren. 65
3.1 Vertrautheit, Verlässlichkeit und Erfolgserlebnisse brauchen Zeit. 65
3.2 Die personale Dimension. 67
3.3 Öffentliche Orte. 68
3.4 Die Balance von Öffnung und Sammlung. 68
3.5 Herausforderung durch eine fragmentierte Öffentlichkeit. 68
3.6 Herausforderung durch eine fragmentierte Binnenstruktur
und Pluralität der Bevölkerung in den Dörfern. 69
3.7 Die Bedeutung des Images für das Gemeinwesen. 69
3.8 Leidensdruck und Veränderungsoffenheit. 70
3.9 Notwendiger Diskurs zwischen Betroffenen und Wissenschaft. 70
3.10 Plattform des Austausches. 70
B. Teilhabe vor Ort – gestalten und anerkennen. Das Teilprojekt der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt. 73
1. Ausgangsüberlegungen. 73
2. Ziele des Teilprojektes. 75
3. Methodischer Ansatz. 76
3.1 Befragungen in den Projektorten. 76
3.2 Crowd Sourcing. 77
3.3 Thematische Gesprächskreise. 77
3.4 Werkstattgespräche. 77
3.5 Öffentliche Akademietagungen zur Zwischenbilanz und Abschlussveranstaltung für Akteure und Interessierte. 78
3.6 Kolloquium zur wissenschaftlichen Auswertung. 78
3.7 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publikationen. 78
4. Situationsbeschreibung. 78
4.1 Die Untersuchungsregion insgesamt. 78
4.2 Pretzsch (Elbe). 81
4.3 Prettin (Elbe). 82
4.4 Dommitzsch (Elbe). 83
5. Projektablauf. 84
5.1 Projektstart. 84
5.2 Wissenschaftliche Begleitung durch „Einstieg e. V.“ an der Universität Leipzig. 85
5.3 Begleitung des Projektes durch Geoinformatiker von „Agira e V.“/Hochschule Anhalt. 85
5.4 Werkstattgespräche. 87
5.5 Kontaktaufbau und -pflege zu weiteren wesentlichen Schlüsselpersonen und Einrichtungen. 91
5.6 Zwischenergebnisse. 92
5.7 Projektkonferenz August 2013. 94
5.8 Kolloquium – Veranstaltungsreihe zu ausgewählten Problemen im ländlichen Raum. 95
6. Projektergebnisse. 96
6.1 Konkrete Ergebnisse vor Ort. 96
6.2 Erfahrungen mit der virtuellen Teilhabe. 97
6.3 Publikationen. 98
6.4 Demografie – den Wandel gestalten. 98
7. Folgerungen. 99
8. Anforderungen an innovative Beteiligungsprozesse. 100
C. Thematische Zugänge erproben: Historisch-politische Bildung und geschlechtsspezifische Jugendbildung – das Teilprojektteil der Evangelischen Akademie Thüringen. 103
1. Ausgangsthese. 103
2. Vorannahmen. 103
2.1 Mangelnde Aufarbeitung jüngerer Zeitgeschichte. 103
2.2 Geschlechtsspezifische Arbeit auf dem Lande. 104
3. Eigene Erfahrungen. 105
4. Ausgangslage. 106
4.1 Identifizierung der Projektregionen, Situationen vor Ort. 106
4.2 Spezifische Fragen im Projekt. 109
5. Das Projekt. 111
5.1 Konkrete Projektziele in Bischofferode. 111
5.2 Planungen in Bischofferode. 112
5.3 Konkrete Projektziele in Sonneberg. 112
5.4 Planungen in Sonneberg. 114
5.5 Welche Methoden wurden angewandt. 114
6. Beschreibung des Prozessverlaufes. 115
6.1 Kali-Streik in Bischofferode. 115
6.2 Mentorenprogramm in Sonneberg. 120
7. Projektseminar in Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Begleitung. 126
7.1 Blockseminar „Vitalisierung ländlicher Räume“. 126
7.2 Projektfördernde Effekte. 126
7.3 Lehrforschungsseminar zur projektbegleitenden Feldforschung. 127
8. Ergebnis des Modellprojektes Thüringen. 129
8.1 Thematische Zugänge haben sich bewährt. 129
8.2 Längere Zeiträume werden benötigt. 129
8.3 Frauen und Männer im ländlichen Raum: weiblich geprägte Kommunikationsräume. 129
8.4 Schnittmengen: Geschichte und Geschlecht. 130
8.5 Fördernde Faktoren. 130
8.6 Hemmende Faktoren. 134
9. Erträge der wissenschaftlichen Begleitung. 137
10. Zusammenfassung der Ergebnisse. 137
11. Resilienz oder: Bartleby stellt eine prinzipielle Frage. 138
III. Gesamtergebnis – Wer die ländlichen Räume bewegen möchte, muss die dort wohnenden Menschen bewegen. 139
1. Vergleich der Projektstandorte und Methodenkritik. 144
2. Nachhaltigkeit und Projektarbeit. 145
3. Wer am lautesten schreit – soziale, genderspezifische und intergenerationelle Herausforderungen. 147
4. Über zwei Themen kommt man im ländlichen Raum immer ins Gespräch: die Kinder und die Lokalgeschichte – fördernde Faktoren
für Teilhabe, Aktivierung und intergenerative Kommunikation. 150
4.1 Learning by doing: gemeinsame Themen, konkrete Erfahrungen. 150
4.2 Charismatische Persönlichkeiten und Schlüsselpersonen. 152
4.3 Vernetzung, Austausch, Diskurs und zentrale, öffentliche Orte. 153
5. Ein völlig Fremder tritt an Sie heran und behauptet, Sie haben ein Problem – hemmende Faktoren in der Projektarbeit im ländlichen Raum. 155
5.1 Problembewusstsein, kopflastige Konzepte, Image und „mündliche Teilhabe“. 155
5.2 Inkompetente Schlüsselpersonen und fragmentierte politische Verantwortung. 158
IV. Den Menschen im Blick – Schlussfolgerungen und Empfehlungen. 161
1. Realistische Erwartungshaltungen. 164
2. Langfristige Zielsetzungen. 164
3. Keine defizitorientierten Ansätze. 165
4. Keine „pseudo-partizipativen“ Ansätze. 165
5. Behutsame Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Wissenstransfer. 165
6. Integration und Ausbau vorhandener Ressourcen und sozial akzeptierter Strukturen. 166
7. Relevanz von Schlüsselpersonen. 166
8. Rahmenbedingungen für Engagement optimieren. 166
9. „Task Forces“ für Teilhabe schaffen. 167
10. Praktische Ergebnisse in überschaubarer Zeit. 167
11. Optimierung von Vernetzung, Austausch und Diskurs. 167
12. Zentrale, öffentliche Orte der Begegnung schaffen. 168
13. Anerkennung und Nutzung von Differenzierungen. 168
14. Frauen als Schlüsselpersonen im ländlichen Raum aktivieren. 168
15. Keine strukturelle Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen. 169
16. Implementierung des intergenerativen Ansatzes. 169
17. Implementierung von ressortübergreifenden Strukturen und
Denkweisen für politisch verantwortliches Personal. 170
V. Exkurs: Schlüsselbegriffe. 171
Roland Roth. 173
A. Partizipation und Zivilgesellschaft unter besonderer Berücksichtigung des ländlichen Raums. 173
1. Konzepte und Entwicklungslinien. 173
2. Aktuelle Entwicklungen im freiwilligen Engagement. 180
3. Ländliche Regionen in Ostdeutschland. 183
4. Rechtsextremismus und autoritäre Traditionen in ländlichen Regionen. 185
5. Wege zu einer starken Zivilgesellschaft. 189
6. Partizipation und Zivilgesellschaft in ländlichen Regionen entwickeln – einige Bausteine guter Praxis. 193
Siegrun Höhne, Wolfram Pfeiffer. 205
B. Periphere Räume, Randzonen von bzw. Hinterland in Metropolregionen als zeitadäquate alternative Termini für „ländliche Räume“. 205
1. Vorbemerkungen. 205
2. Ausgangspunkt. 205
3. Entwicklungsprozesse, die mit den Metropolregionen verbunden sind. 206
4. Welche Szenarien für die Entwicklung peripherer Räume lassen sich skizzieren?. 208
Christine Wiezorek, Claudia Kühn. 211
C. Schlüsselpersonen. 211
Tatiana Volkmann. 215
D. Explikation des Begriffs Intergenerationelle Kommunikation. 215
1. Ein Erfolgsfaktor für jede Form intergenerationellen Arbeitens ist
eine gelingende Kommunikation. 215
2. Intergenerationelle Verständigung als Kommunikationsvorgang
bisher kaum erforscht. 217
3. Ansätze zur Alterskommunikation. 218
4. Reflexion von Fremd- und Selbstwahrnehmung. 219
5. Intergenerationelle Kommunikationsfähigkeit bedarf eines Wissens
über die vielfältigen Unterschiede zwischen den Generationen. 219
6. Intergenerationelle Kommunikation ist von Machtasymmetrien auf
beiden Seiten gekennzeichnet. 221
7. Intergenerationelle Verständigung ohne Schutzräume kann zur
Überforderung insbesondere bei älteren Menschen führen. 222
8. Intergenerationelle Verständigung findet nicht um ihrer selbst willen statt; sie verfolgt Ziele und Wirkungen, will einen
gesellschaftlichen Nutzen stiften. 222
9. Prinzipien im Umgang mit Unterschieden. 223
10. Komponenten intergenerationeller Kommunikationsfähigkeit. 225
11. Strategien intergenerationeller Kommunikation. 226
12. Zum Abschluss. 226
Literaturverzeichnis. 229
Autorinnen und Autoren. 235