Zu "David Salomon" wurden 7 Titel gefunden
Die Autorinnen und Autoren der Publikation diskutieren das Verhältnis von Emanzipation und politischen Bildungsprozessen und setzen sich aus verschiedenen Teilbereichen und Disziplinen (u.a. demokratietheoretisch, sozioökonomisch, lebensweltlich, exklusionskritisch, bildungspraktisch) mit didaktischen Konzepten um Mündigkeit und Aufklärung auseinander.Mündigkeit als Ziel politischer Bildung spiegelt sich am Begriff „Emanzipation“. Doch wie spiegeln sich die gesellschaftlichen Diskurse in den didaktischen Strategien wider? Welche Konzepte mündiger BürgerInnenschaft werden verhandelt und welche Herausforderungen ergeben sich im Kontext von Unmündigkeit und kritischer Subjektbildung?Das Grundlagenbuch vereint Beiträge aus Wissenschaft, Hochschullehre und Unterrichtspraxis und richtet sich an Lehrkräfte, MultiplikatorenInnen und DozentInnen der schulischen und außerschulischen politischen Bildung sowie der LehrerInnenbildung.
Mit dem Begriff „Soziale Milieus“ lassen sich soziale Parameter einer Gesellschaft transparent machen. In diesem Band geht es zum einen um die Frage, wie die Sozialwissenschaften auf gesellschaftliche Realitäten zugreifen. Zum anderen darum, wie sozialwissenschaftliche Erkenntnisse genutzt werden (können), um politische Entscheidungen vorzubereiten und zu steuern. Soziale Milieus werden auf dem Wege der Sozialstrukturanalyse ermittelt. Dabei werden Wertorientierungen (Einstellungen, Interessen, Werturteile), Lebensstile (Verhaltensroutinen, Rituale, ästhetische Vorlieben) und soziale Lagen in den Blick genommen. Die Sozialstrukturanalyse umfasst die gesamte Bandbreite von der Demographie über die traditionelle Klassen-, Schichten- und Mobilitätsforschung. Der Band bietet einen Überblick über Theorien und Ansätze der Sozialstrukturanalyse, thematisiert aber auch die aktuelle Kontroverse um die Auflösung der Mittelschicht und setzt sich mit den Lebenswelten gesellschaftlicher Teilgruppen auseinander. Die politischen Implikationen, Auswirkungen und Folgen der Sozialstrukturforschung werden abschließend in den Blick genommen.
Die Frage nach der aktuellen Verfassung der Demokratie ist ein zentrales Anliegen politischer Bildung. Sie wird auch vom diesjährigen BundeskongressPolitische Bildung aufgegriffen, der vom 19.-21. März in Duisburg stattfindet. Dabei will der Kongress den Blick vor allem auf die zunehmenden Ungleichheitenund Asymmetrien richten, die zwar das formale Regelsystem der repräsentativen Demokratie unangetastet lassen, die aber deren gesellschaftliche Basis immer deutlicher in eine brisante Schieflage bringen. Das Stichwort „Postdemokratie“, das eine Art Leitmotiv des letzten Bundeskongresses vom Frühjahr 2012 bildete, stellt einen Versuch dar, diesen scheinbar irreversiblen Prozess und seine politischen Konsequenzen auf den Begriff zu bringen. Bei der neueren Demokratiedebatte wird immer stärker die gesellschaftliche Grundlage, speziell die Ökonomie, ins Blickfeld gerückt. Der Ökonom Thomas Piketty hat in seiner groß angelegten Studie über „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ seine sozialwissenschaftlichen Kollegen ermahnt, „das Studium ökonomischerTatsachen nicht den Ökonomen (zu) überlassen.“ Für die politische Bildung dürfte diese Aufforderung in gleicher Weise gelten, wobei speziell im außerschulischen Bereich eine solche Notwendigkeit seit längerem anerkannt ist. Die „non-formale“ Szene lebt ja von der Initiative der Zivilgesellschaft, und deren soziale Impulse,auch die Einsprüche und Proteste prägen das Bildungsgeschehen. Viele Träger sind hier mit Fragen der Arbeitswelt, der Qualifizierung und beruflichen Weiterbildung befasst, wie ja überhaupt das Ziel der „Beschäftigungsfähigkeit“ für die verschiedenen Felder des Lebenslangen Lernens bildungspolitischgesetzt ist. Die vorliegende Ausgabe des Journals greift die einschlägigen Fragen aus dem Blickwinkel von Theorie und Praxis der außerschulischen Bildung auf. Einleitend geht Prof. Christoph Butterwegge (Universität Köln) auf den zentralen Punkt, die wachsende soziale Ungleichheit, ein, indem er eine Bilanz der jüngsten Entwicklungen im Finanzmarktkapitalismus zieht. Dem folgt ein Beitrag der beiden Politikwissenschaftler Dr. Oliver Eberl (TU Darmstadt) und Dr. DavidSalomon (Universität Siegen). Sie stellen die „Diagnose Postdemokratie“ selber auf den Prüfstand. Dabei sehen sie Defizite, halten aber an der Triftigkeit des grundsätzlichen Theorieansatzes fest. Prof. Helmut Bremer und Felix Ludwig (Universität Duisburg-Essen) thematisieren anschließende Inklusion und Exklusion impolitischen Feld. Sie stützen sich auf den theoretischen Ansatz des Sozialwissenschaftlers Pierre Bourdieu und bringen gleichzeitig konkrete Projekterfahrungen aus der politischen Jugendbildung ein. Die politikwissenschaftliche Diagnose von der „immer stärker werdenden Stellung ökonomischer Akteure bei gleichzeitiger Entmachtung von Parlamenten und Öffentlichkeit“ (Oberl/Salomon) hat ihr Pendant in der politischen Bildung: Das Stichwort lautet Ökonomisierung oder „Verbetriebswirtschaftlichung“ der Bildungsarbeit. Prof. Christine Zeuner (Hamburg/Redaktion Journal) bringt ein aktuelles Resümee zu den Ökonomisierungsprozessen, die in der politischen Erwachsenenbildung zu verzeichnen sind. Barbara Menke und Sonja Puchelski (Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben) schließen dann den Schwerpunkt ab, indem sie über die pädagogische Arbeit mit bildungsbenachteiligten Jugendlichen berichten.
Die Frage nach gesellschaftlichen Transformationen steht im Mittelpunkt zahlreicher Debatten der letzten Jahrzehnte. Durch die sich inzwischen seit fast sechs Jahren überschlagenden Krisen hat sie eine besondere Brisanz bekommen. Nicht nur die ökonomischen Verwerfungen, auch das Entstehen neuer sozialer Bewegungen und die politischen Umwälzungen und andauernden Konflikte im arabischen Raum stellen die Transformationsforschung vor neue Aufgaben. Nicht zuletzt die Diskussion um eine Krise der Demokratie, die durch die jüngsten europäischen Ereignisse täglich neue Nahrung bekommt, oder die Debatte zur Postdemokratie zeigen zudem, dass Transformation nicht notwendig „Fortschritt“ bedeuten muss. Diesen makrostrukturellen politischen Veränderungen entspricht gleichzeitig ein Wandel der Subjektivität. Veränderte Arbeitsverhältnisse (Prekarisierung), veränderte Kommunikationsformen (Neue Medien), Umbrüche in den Geschlechterverhältnissen und eine wachsende soziale Marginalisierung gehen nicht spurlos an Individuen vorüber. „Transformationen des Selbst“ stehen ihrerseits in einem engen Zusammenhang mit übergreifenden sozialen Veränderungen. Beide Dimensionen sozialer Transformation sind auch eine Herausforderung für politische Bildung. Zum einen, weil Bildungssysteme selbst den Transformationsprozessen unterworfen sind; zum anderen, weil politische Bildung vor der Aufgabe steht, diese Prozesse zu reflektieren und diskutierbar zu machen. Im Mittelpunkt des Bandes stehen programmatische Beiträge und Forschungsvorhaben aus der formalen und non-formalen politischen Bildung.