Diversitätsbewusste internationale Jugendbegegnungen
Eine intersektionale Mehrebenenanalyse
- von
- Ulrike Becker
Angesichts von (Re-)Nationalisierungsprozessen in der Gesellschaft erscheint eine kritische politische Bildung wichtiger denn je. Das Feld der Internationalen Jugendarbeit kann hierbei besondere Lernmomente bieten, in denen die Teilnehmenden sich und ihre Perspektiven reflektieren und erweitern und so eine Vorstellung von sich als Weltenbürger*innen ergründen können. Doch wer nimmt Teil am „Blick über den Tellerrand“? Und mit welchen Erfahrungen und neuen Selbstverständnissen kommen die Jugendlichen zurück? Basierend auf qualitativen Interviews und einer intersektionalen Mehrebenenanalyse wir…
Bestellnummer: | 41191 |
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EAN: | 9783734411915 |
ISBN: | 978-3-7344-1191-5 |
Reihe: | Wochenschau Academy |
Erscheinungsjahr: | 2021 |
Seitenzahl: | 416 |
- Beschreibung Angesichts von (Re-)Nationalisierungsprozessen in der Gesellschaft erscheint eine kritische politische Bildung wichtiger den… Mehr
- Inhaltsübersicht 1. Einleitung 2. Internationale Jugendarbeit – Was ist das? 2.1 Die internationale Jugendarbeit – eine historische Perspek… Mehr
- Autor*innen Ulrike Becker, ist Diplom Pädagogin und seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG 9 (Medienpädagogik, Forschungsme… Mehr
Angesichts von (Re-)Nationalisierungsprozessen in der Gesellschaft erscheint eine kritische politische Bildung wichtiger denn je. Das Feld der Internationalen Jugendarbeit kann hierbei besondere Lernmomente bieten, in denen die Teilnehmenden sich und ihre Perspektiven reflektieren und erweitern und so eine Vorstellung von sich als Weltenbürger*innen ergründen können. Doch wer nimmt Teil am „Blick über den Tellerrand“? Und mit welchen Erfahrungen und neuen Selbstverständnissen kommen die Jugendlichen zurück?
Basierend auf qualitativen Interviews und einer intersektionalen Mehrebenenanalyse wird das Feld anhand ausgewählter diversitätsbewusster Projekte aus dem Bereich der internationalen Jugendbegegnungen sowohl aus Sicht der Teilnehmer*innen als auch aus Sicht der Teamer*innen beleuchtet. Hierbei werden Projekte fokussiert, die sich bewusst an Jugendliche wenden, die sich aus Sicht formalisierter Bildung eher als „Bildungsbenachteiligte“ beschreiben lassen. Diese sind auch nach jahrelangen Versuchen, das Stigma von teuren Projekten für privilegierte Jugendliche zu überwinden, noch immer marginalisiert in der Internationalen Jugendarbeit zu finden, obwohl das Interesse an den Projekten milieuunabhängig vorhanden ist.
Ulrike Becker zeigt in ihrem Band, welche Chancen differenzsensible Projekte bieten und vor welchen Herausforderungen sie dennoch stehen. Damit eröffnet sie neue Erkenntnisse für das Feld einer diversitätsbewussten Internationalen Jugendarbeit.
1. Einleitung
2. Internationale Jugendarbeit – Was ist das?
2.1 Die internationale Jugendarbeit – eine historische Perspektive
2.2 Die Internationale Jugendarbeit als Bildungschance
2.3 Die Frage der Teilhabe in der IJA
2.3.1 Ein kritischer Blick auf Reproduktionen von Diskriminierungen in der Jugendarbeit
2.3.2 Benennungspraxen in der IJA und ihre Folgen
2.4 Diversitätsbewusstsein als Querschnittsaufgabe in der IJA
2.4.1 Diversitätsbewusste internationale Jugendarbeit
2.4.2 Mobilitätsbildung für alle
2.5 Forschungsstand
3. Theoretische Grundlegung: Sozial benachteiligte Jugendliche in Bildungsprojekten der IJA –
Intersektionalität als Perspektive auf Ungleichheit
3.1 Bildung und Kultur in der Jugendarbeit
3.2 Intersubjektivität, inkorporierte Diskurse und kulturelle Identität
3.3 Intersektionalität – Was ist das?
3.4 Zugänge zur Internationalen Jugendarbeit unter intersektionaler Perspektive
3.4.1 Intersektionale Ungleichheitsanalysen – ihre Perspektiven, Chancen und Risiken
3.4.2 Die vier verwendeten Strukturkategorien
3.4.3 Die Analyse auf verschiedenen Ebenen
3.5 Postkoloniale Kritik am Forschungsvorhaben
3.6 Zwischenfazit: Intersektionalität als Chance für die Internationale Jugendarbeit
4. Anlage und Durchführung der Studie
4.1 Das Forschungsinteresse
4.2 Problemstellung und Forschungsfragen
4.3 Methodologische Einbettung: Praxeologische Intersektionalitätsforschung
4.4 Methoden der Datenerhebung
4.4.1 Das Leitfaden-Interview
4.4.2 Transkriptionsregeln
4.5 Vorgehen im Forschungsprozess
4.5.1 Die Analyse auf drei Ebenen
4.5.2 Die acht Schritte einer intersektionalen Mehrebenenanalyse
4.6 Der Feldzugang und die empirische Basis
4.6.1 Feldzugang
4.6.2 Die ausgewählten Organisationen
4.6.3 Die ausgewählten Interviews
5. Die Analyse – Auswertung einzelner Interviews
5.1 Teamer Aaron
5.1.1 Identitätskonstruktionen von Aaron
5.1.2 Symbolische Repräsentationen identifizieren
5.1.3 Bezüge zu Sozialstrukturen
5.1.4 Analyse der Wechselwirkungen zentraler Identitätskategorien auf drei Ebenen
5.2 Organisatorin Claudia
5.2.1 Identitätskonstruktionen von Claudia
5.2.2 Symbolische Repräsentationen von Claudia identifizieren .
5.2.3 Bezüge zu Sozialstrukturen finden
5.2.4 Wechselwirkungen zentraler Kategorien auf drei Ebenen
5.3 Organisator Maurice
5.3.1 Identitätskonstruktionen von Maurice
5.3.2 Symbolische Repräsentationen identifizieren
5.3.3 Bezüge zu Sozialstrukturen finden
5.3.4 Wechselwirkungen zentraler Kategorien auf drei Ebenen
5.4 Teamer Jerome
5.4.1 Identitätskonstruktionen von Jerome
5.4.2 Symbolische Repräsentationen identifizieren
5.4.3 Bezüge zu Sozialstrukturen
5.4.4 Wechselwirkungen zentraler Identitätskategorien auf drei Ebenen
5.5 Gemeinsamkeiten der Teamer*innen
5.6 Teilnehmer Maik
5.6.1 Identitätskonstruktionen von Maik
5.6.2 Symbolische Repräsentationen identifizieren
5.6.3 Bezüge zu Sozialstrukturen
5.6.4 Wechselwirkungen zentraler Differenzkategorien auf drei Ebenen
5.7 Teilnehmer Thomas
5.7.1 Identitätskonstruktionen von Thomas
5.7.2 Symbolische Repräsentationen in Thomasʼ Aussagen generieren
5.7.3 Bezüge zu Sozialstrukturen .
5.7.4 Wechselwirkungen zentraler Identitätskategorien auf drei Ebenen
5.8 Teilnehmerin Jennifer
5.8.1 Identitätskonstruktionen von Jennifer
5.8.2 Symbolische Repräsentationen in Jennifers Aussagen generieren
5.8.3 Bezüge zu Sozialstrukturen
5.8.4 Wechselwirkungen zentraler Identitätskategorien auf drei Ebenen
6. Analyse aller Interviews: Gesamtschau .
6.1 Identitätskonstruktionen vergleichen und clustern
6.1.1 Zentrale Identitätskategorien der Teamer*innen vergleichen
6.1.2 Identitätskonstruktionen der Teamer*innen clustern
6.1.3 Zentrale Identitätskonstruktionen der Teilnehmer*innen vergleichen
6.1.4 Identitätskonstruktionen der Teamer*innen und der Teilnehmer*innen clustern
6.2 Strukturdaten ergänzen und Herrschaftsverhältnisse analysieren
6.2.1 Teamer*innen Themengruppe 1: ermächtigen, bestärken, aufklären
6.2.2 Teamer*innen Themengruppe 2: Erfahrungstransfer in den Alltag, Alltagsstrukturen durchbrechen
6.2.3 Teilnehmer*innen Themengruppe 1: Perspektivwechsel, individuelle Stärkung
6.2.4 Teilnehmerin Themengruppe 2: an Bildung teilhaben, Softskill im Lebenslauf
6.2.5 Übersicht zu den vier Gruppen
6.3 Vertiefung der Analyse genannter Repräsentationen
6.4 Wechselwirkungen in der Gesamtschau herausarbeiten
6.4.1 Strukturebene - Identitätsebene und Identitätsebene - Strukturebene
6.4.2 Repräsentationsebene - Identitätsebene und Identitätsebene - Repräsentationsebene
6.4.3 Repräsentationsebene - Strukturebene und Strukturebene - Repräsentationsebene
7. Fazit und Ausblick
7.1 Welche Folgen von Differenzkategorien lassen sich trotz diversitätsbewusster Bemühungen bei den Teamer*innen und Teilnehmer*innen finden?
7.2 Welche Fremdbeschreibungen lassen sich in den Selbstbeschreibungen der Teamer*innen und Teilnehmer*innen erkennen?
7.3 Inwiefern lassen sich Dekonstruktionen/ Neubewertungen von nationalen Kulturvorstellungen in den Aussagen ausmachen?
7.4 Intersektionalität und Diversität als Hintergrundfolie für die IJA
8. Internationale Jugendarbeit – wo geht die Reise hin?
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
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