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Zu "geschichte für heute" wurden 67 Titel gefunden

Neu
Perspektiven erweitern: Globalgeschichte statt Eurozentrismus?
geschichte für heute 2/2025
Michael Borgolte setzt sich mit neuen, globalen Zugängen zur Geschichte in Hinblick auf das Mittelalter auseinander. Danach gab es im mittelalterlichen Jahrtausend noch keine wirklich globale Vernetzung. Die Menschen lebten in mehreren Welten, die gar nicht oder nur wenig untereinander verbunden waren. Die größte Kommunikationsgemeinschaft bildeten Europa, Afrika und Asien (‚Eufrasien‘). Die Analyse ihrer Beziehungen ergibt, dass Christen und Muslime die stabilste Konnektivität schufen und das umfassendste System der Integration der Fernhandel war. Die Conquista gehört zu den wenigen globalhistorischen Themen, die in den Lehrplänen für Geschichte enthalten sind. Allerdings finden sich hier immer wieder alte Klischees über die amerikanischen Bevölkerungen und die Gründe für den Sieg der Spanier. Die Heterogenität der betroffenen Gesellschaften ist ebensowenig Thema wie ihre Komplexität. Die Kölner Professorin Silke Hensel stellt neuere Forschungsergebnisse dar und ermöglicht so differenzierte Perspektiven.Joël Glasman schließlich fragt, was passiert, wenn man den gesamten Geschichtsunterricht aus der Perspektive der Globalgeschichte neu denkt – und plädiert für eine Revolution.

20,90 €
Neu
Orte der Demokratie – Demokratiebildung
geschichte für heute 1/2025
Im Mittelpunkt des Heftes stehen verschiedene Aspekt der Demokratiegeschichte. Sara Traub widmet sich den ersten modernen Demokratieversuchen auf deutschem Boden: Die Mainzer Republik 1792/93 etablierte die Ideen der Französischen Revolution endgültig in den deutschen Ländern. Dietrich Heither untersucht in seinem Beitrag "1823 – 1923 – heute" die über zweihundertjährige Geschichte der deutschen Burschenschaften, die durch ein weltanschauliches Kontinuum gekennzeichnet war, das im völkischen Denken sein Zentrum hat. Die bundesdeutsche Geschichte dokumentiert das Festhalten an der völkischen Ideologie, die nach wie vor zum Kernbestand des burschenschaftlichen politischen Denkens zählt und die Verankerung im rechtsextremen Milieu begründetThomas Kaufmann setzt sich mit der Publizistik des Bauernkrieges auseinander und zeigt, dass einige Publikationen eine entscheidende Rolle bei der Mobilisierung und interregionalen Verbindung des ,Bauernkrieges‘ als eines weite Teile Süd- und Mitteldeutschlands erfassenden Phänomens darstellt. Die ,Stimme‘ der Bauern in den Quellen zu finden, ist dabei ausgesprochen schwierig. Für jede Perspektive auf den Bauernkrieg ist zentral, das ihm vor allem in der deutschen Erinnerungskultur in der DDR und der Bundesrepublik eine sehr unterschiedliche Bewertung zuteilwurde.Kristopher Muckel erörtert anhand einer Analyse von Lehrplänen aus Bayern und NRW, wie digitale Medien im Geschichtsunterricht zum Einsatz kommen sollten.

19,99 €
Neu
Abonnement geschichte für heute
4 Hefte im Jahr
Als Zeitschrift des Verbands der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands ist geschichte für heute die Fachzeitschrift für engagierte Lehrkräfte. Zentrale Themenfelder sind – neben den neuesten Entwicklungen in Wissenschaft und Unterrichtspraxis – die Bildungspolitik, die Förderung des Geschichtsbewusstseins in Schule und außerschulischer Bildung und Geschichtskultur.Weitere Informationen zur gfh Für Studierende und Referendar*innen bieten wir die gfh für die Dauer der Ausbildung zum halben Preis an. Bitte reichen Sie zeitnah eine entsprechende Bescheinigung nach.Kündigung 8 Wochen (30. April bzw. 31. Oktober) vor dem Ende des aktuellen Abrechnungszeitraums.

33,45 € - 66,90 €
Neu
Raub und Holocaust – und der irreführende Begriff der „Arisierung“
Der Beitrag von Benno Nietzel bilanziert die von den 1990er bis in die 2010er Jahre reichende Forschungskonjunktur zur Beraubung der jüdischen Bevölkerung im Nationalsozialismus und ordnet diese in den weiteren Kontext einer Hinwendung der Forschung zur Beteiligung „gewöhnlicher“ Deutscher an der Herrschaft des NS-Regimes ein. Anschließend werden auch Irrwege und Defizite der Forschung angesprochen. Schließlich geht es um die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um die Beraubung der jüdischen Bevölkerung, die von den Wiedergutmachungsbemühungen der Nachkriegszeit bis hin zu heutigen Kontroversen um die städtische Erinnerungskultur reichen. Der Raub an der jüdischen Bevölkerung während der Shoah war als flächendeckende Massenpraxis nicht nur in Deutschland, sondern europaweit verbreitet. Das NS-Regime nannten den Raub jedoch nicht beim Namen, sondern entwickelte eine antisemitische Sprache, die die vielfältigen Raubpraktiken sprachlich anleitete und einordnete. Anhand von Beispielen der Sprache des Raubs in Deutschland und Europa analysiert Veronika Duma in ihrem Beitrag die vielfältigen Praxen und Akteure des Raubs und plädiert für eine Sensibilisierung des Sprechens über den Raub im Nationalsozialismus in der universitären Lehre, in der Bildungsarbeit und im Schulunterricht.

18,99 € - 19,90 €
Neu
Kant, der Frieden und die offenen Fragen der Aufklärung
geschichte für heute 3/2024
2024 jährt sich der Geburtstag Immanuel Kants zum dreihundertsten Mal. Welche Relevanz haben die Schriften des Philosophen für uns heute und wie lassen sie sich im Geschichtsunterricht vermitteln? Ulrich Bongertmann geht dieser Frage anhand der Schrift "Vom ewigen Frieden" nach, die Wege zu einer dauerhaften Friedensordnung diskutiert, heute ein höchst aktuelles Thema. Auch der Beitrag von Christoph Kampmann beschäftigt sich mit der Deutung von Friedens- und Sicherheitsordnungen in der Frühen Neuzeit. Als Einstieg in das Schwerpunktthema erläutert der Kurator der großen Kant-Ausstellung in der Kunsthalle Bonn Konzeption und Rezeption der Ausstellung. 

18,99 € - 19,90 €
Neu
Von der Bildung zur Ausbildung? Lehrerausbildung
Diese Ausgabe von gfh setzt sich unter verschiedenen Blickwinkeln mit der aktuellen  Geschichtslehrer*innenausbildung auseinander. In einem Einführungsbeitrag werden neue Forschungsperspektiven zur Professionalisierung von Geschichtslehrkräften und mögliche Auswirkungen auf den Unterrichtserfolg zusammengefasst und diskutiert, wie die Lehrer*innenbildung an deutschen Universitäten in den letzten Jahren angepasst wurde, um bessere Lehrkräfte hervorzubringen. In zwei Beiträgen kommen Studierende selbst zu Wort. Sie reflektieren die Relevanz des Themas Digitalisierung für das Lehren und Lernen von Geschichte und ihre Erfahrungen als Vertretungslehrkräfte während des Studiums.

19,90 €
Fragile Fakten
geschichte für heute 4/2023
Anlässlich des 54. Historikertages in Leipzig stellt der Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, Lutz Raphael, Problemlagen und Themenfelder vor, die mit dem Motto „Fragile Fakten“ verbunden sind. „Faktenchecks“ sind auch für Historikerinnen und Historiker zum Tagesgeschäft geworden, wenn in der Öffentlichkeit über Geschichte gestritten wird. Außerdem geht es u.a. um politische Manipulation der Vergangenheit zu Zwecken der Propaganda und der Heroisierung politischer Gemeinschaften, um die wissenschaftstheoretische Klärung historischer „Tatsachen“ als komplexe Konstrukte historischer Forschung und um wissenschaftsethische Fragen, wie mit kritischen Fakten in Wissenschaft und Öffentlichkeit umzugehen ist.Ulf Thiel nimmt den Historikertag zum Anlass,  über die Geschichte der Stadt Leipzig, ihrer Universität und des dortigen Geschichts(lehrer)studiums zu informieren.

18,90 €
Krisenjahr 1923
geschichte für heute 3/2023
Krise, Krieg(sfolgen), Inflation ... Der Blick aus dem Jahr 2023 auf die Geschehnisse 100 Jahre zuvor lohnt sich in vielfacher Hinsicht. Im Jahr 1923 bündelten sich in Deutschland die einschneidenden, katastrophalen Erfahrungen der vergangenen Jahre: ein Krieg in einer bis dahin unbekannten, nicht einmal erahnten Dimension; die verheerenden Niederlage, die noch dazu als überraschend, unverdient und unerklärlich erlebt wurde; die Revolution, der sich schier unendliche Umsturzversuche, Aufstände, politische Morde, Putsche von rechts wie von links anschlossen; die Hyperinflation, die den Mittelstand beinahe vollständig enteignete; ein Friedensdiktat, das Deutschland umfängliche Gebietsabtretungen und auf Jahrzehnte Reparationen in Milliardenhöhe auferlegte; schließlich die Besetzung des Ruhrgebiets und der vergebliche Versuch, sich im „Ruhrkampf“ den Alliierten zu widersetzen. Kaum einer der Zeitgenossen überstand diesen Wirbel der Veränderungen, der Leidenschaften und des Irrsinns unbeschadet. Dass es dennoch gelang, die Republik nach noch einmal zu stabilisieren, mutete die Zeitgenossen wie ein Wunder an.

18,90 €
Jüdisches Leben in Deutschland
geschichte für heute 2/2023
2021 wurde das Festjahr „321–2021: 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ begangen. Sylvia Löhrmann, ehemalige Ministerin für Schule und Weiterbildung in NRW, stellt Unterrichtsprojekte vor, die in diesem Zusammenhang entstanden sind. Auch der Beitrag von Ulrich Hausmann zeigt anhand konkreter Beispiele, wie vielfältig die deutsch-jüdische Geschichte in- und miteinander verwoben ist. Darüber hinaus stellt dieses Heft neue interdisziplinäre Forschungen zur mittelalterlichen Monumentalmikwe in Köln vor und erläutert dessen museale Vermittlung, setzt sich mit einem der wichtigsten Akteure im deutsch-jüdischen Kultursystem in Kaiserreich und Weimarer Republik auseinander, dem "Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens", und führt vor Augen, wie die Kooperation mit einem außerschulischen Lern-, Gedenk- und hier auch Spielort – der Ehemaligen Synagoge Kippenheim – für die Schule auf vielfältige Weise fruchtbar gemacht werden kann.

18,90 €
Deutsches Kaiserreich – ein neuer Blick zurück
geschichte für heute 1/2023
Eckart Conze richtet  seinen Blick auf die jüngste Debatte über das Kaiserreich und seinen Ort in der deutschen Geschichte. Er verfolgt dabei zum einen historiographische Entwicklungen, nicht zuletzt die Historisierung des Kaiserreichs nach 1945, und diskutiert die Bedeutung der Sonderwegsthese in diesem Zusammenhang; zum anderen fragt er nach den Gründen gegenwärtiger Bemühungen in Wissenschaft und Öffentlichkeit, die Geschichte des Nationalstaats von 1871 zu entproblematisieren und nicht zuletzt die Geschichte des Kaiserreichs vom Aufstieg, der Machtübernahme, der Herrschaft und den Verbrechen des Nationalsozialismus zu trennen. Darüber hinaus richtet der Beitrag exemplarisch einen kritischen Blick auf zentrale Entwicklungen der Zeit nach 1871: von der politisch-konstitutionellen Ordnung über die Dynamiken der Fundamentalpolitisierung bis hin zur Außen- und Kolonialpolitik.Vor dem Hintergrund der aktuellen Kaiserreichsdebatte lotet Christine Krüger Potenziale und Schwierigkeiten der transnationalen und vergleichenden Kaiserreichsgeschichte aus. Exemplarisch nimmt sie dazu Antisemitismus, die Frauenbewegung und die bürgerliche Sozialreform in den Blick.

18,90 €
Strittige Erinnerung
geschichte für heute 4/2022
Über die Erinnerung an Vergangenes und Erinnerungskultur wird vielfältig gestritten. Die Beiträge dieser Ausgabe behandeln Formen des Erinnerns an den Holocaust und deren mögliche Einordnung in den Horizont deutscher Kolonialverbrechen (Beitrag Arnd Bauerkämper) sowie das höchst aktuelle Thema (post-)kolonialer Provenienzforschung (Oussounou Abdel-Aziz Sandja). Philipp Bernhard entwickelt Leitlinien für einen Geschichtsunterricht durch die "postkoloniale Brille", Ulrich Bongertmann diskutiert anhand des neuen Berliner Humboldt Forums Fragen zur künftigen deutschen Geschichtskultur. Wie sich unterschiedliche bzw. sich widersprechende Geschichtsbilder ganz konkret auswirken können, erläutert Jan Kusber anhand des Ukraine-Krieges. Schließlich untersucht Dominik Herzner in einer empirischen Studie den didaktischen Mehrwert von Stadtführungen für unterschiedliche Lerngruppen.

17,99 € - 18,90 €
Serien im Geschichtsunterricht
geschichte für heute 3/2022
„Babylon Berlin“ gilt als die bislang erfolgreichste und teuerste deutsche Fernsehserie. Sie prägt unser Bild der Weimarer Republik, indem sie selber mit historischen Bildern spielt. Der Beitrag von Hanno Hochmuth und Bettina Köhler widmet sich sowohl der detailverliebten Abbildungsebene als auch dem Geschichtsbild von „Babylon Berlin“. Es wird gezeigt, wie in der Serie Abstriche von der historischen Genauigkeit gemacht werden und wie hierbei Geschichtsvergessenheit und Geschichtsversessenheit aufeinandertreffen. Im Hinblick auf den Einsatz von „Babylon Berlin“ im Schulunterricht wird diskutiert, wie historische Filme und Serien dabei helfen können, einen multiperspektivischen Blick auf die Geschichte zu richten, und warum Filmkompetenz eine wichtige historische Kompetenz bildet.Geschichtliche Serien mit komplexer Story und Narrationsstruktur, einer oftmals opulenten Ausstattung und historischen Bezügen liegen im Trend. Englischsprachige sowie deutsche Produktionen stehen nicht nur in der Gunst von Jurymitgliedern sehr hoch, sondern sind auch beim Publikum überaus beliebt und führen zu millionenfachen Abrufen in Mediatheken und Streamingangeboten. Durch die länger zur Verfügung stehende erzählte Zeit, eine starke emotionale Bindung an die eingeführten Figuren und dramatisch zugespitzte Handlungsverläufe entfalten Geschichtsserien eine große Wirkmacht und prägen Vorstellungen der Zuschauer*innen über die historischen Ereignisse bzw. Epochen. Dies muss keineswegs negativ sein, sondern lässt sich gewinnbringend für historische Lernprozesse nutzen, wie Britta Wehen-Peters in ihrem Beitrag beschreibt. Indem Schüler*innen sich mit Fragen nach den produktseitigen Darstellungsstrategien und den individuellen Aneignungsprozesse auf Rezipientenseite auseinandersetzen, lassen sich sowohl Einsichten in Grundprinzipien von Geschichte als auch in geschichtskulturelle Diskussionen gewinnen.

17,99 € - 18,90 €
Mittelalter
geschichte für heute 2/2022
Aussagen über Ausbrüche und Auswirkungen von Seuchen finden sich in mittelalterlich-frühneuzeitlichen Schriftquellen unterschiedlicher Art. Anhand ausgewählter Beispiele werden im Beitrag von Kay Peter Jankrift die Besonderheiten der verschiedenen Zeugnisse im Hinblick auf Möglichkeiten und Grenzen der Interpretation des Seuchengeschehens aufgezeigt. Norbert Schmeiser beschäftigt sich kritisch mit dem Topos der Juden als Sündenböcke zur Erklärung von spätmittelalterlichen Judenpogromen, der immer wieder in Geschichtsbüchern reproduziert wird. Schulbuchempfehlungen legen hingegen nahe, Perspektiven aus der jüdischen Gemeinschaft zu vermitteln. Unabhängig vom Mittelalterschwerpunkt untersucht Gerrit Dworok die Transformation des Osmanischen Reichs zur Republik Türkei als Beispiel exemplarisch-interkulturellen Geschichtslernens. Er erläutert fachdidaktische Hintergründe und stellt ein Modell vor, wie interkulturell orientierte Unterrichtseinheiten auch unabhängig von curricularen Neujustierungen in den Alltag des Geschichtsunterrichts eingebaut werden können. Sein Beitrag enthält auch Quellenmaterial für den Unterricht.Karl-Hermann Rechberg analysiert, wie anhand von NS-Propaganda ein kritischer Umgang mit politischer Inszenierung eingeübt werden kann und welche Hürden dabei umgangen werden müssen. Experten warnen beispielsweise davor, bei der Konfrontation Lernender mit nationalsozialistischer Selbstinszenierung die Perspektive der Urheber zu transportieren. Empirische Daten anhand einer Untersuchung zu Lernerfahrungen von Schulklassen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg zeigen, dass diese Gefahr immer noch besteht. Anhand dieser Daten werden konkrete Herausforderungen für die pädagogische Auseinandersetzung herausgearbeitet und drei didaktische Lösungsvorschläge für instruktionale Lehr-Lern-Formate formuliert.

18,90 €
Gesellschaftslehre – ein Trendfach?
geschichte für heute 1/2022
Das Fach Gesellschaftslehre bzw. Gesellschaftswissenschaften integriert die traditionellen Schulfächer Geschichte, Geografie und „Politische Bildung“ (Politik, Gemeinschaftskunde oder Sozialkunde) zu einem eigenständigen Unterrichtsfach. Manche Bildungsexperten haben das Integrationsfach zum „Trendfach“ erhoben. Andere Stimmen aus dem Schulbereich sind dagegen nach einigen Jahren mit negativen Erfahrungen in der Bilanz eher skeptischer geworden, da letztlich die Lehrkräfte ihre Gestaltungsfreiheit so nutzen, dass sie den Herausforderungen durch das fachfremde Unterrichten möglichst aus dem Wege gehen. Die vollmundig angekündigte Integration der Perspektiven bleibt oft ein leeres Versprechen. In diesem Heft beurteilen verschiedene Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Blickwinkeln Vor- und Nachteile, Erfahrungen und die Perspektiven des Faches.

17,99 € - 18,90 €
Deutungskämpfe
geschichte für heute 4/2021
Deutungskämpfe sind das Thema des diesjährigen Historikertages in München. In einem Interview erläutert Prof. Dr. Eva Schlotheuber, Vorsitzende des Verbandes der Hirstorikerinnen und Historiker Deutschlands, welche Bedeutung Deutungskämpfe heute innerhalb von politischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatte haben und um welche Deutungen konkret gestritten wird. Leonhard Schumacher vergleicht in seinem Beitrag "Republiken am Abgrund: Triumvirat und  Ermächtigungsgesetz" historische Vorgänge in der Antike und der Moderne: Die im Detail vielfach  untersuchten Probleme der lex Titia vom November 43 v. Chr. und des sogenannten  Ermächtigungsgesetzes Hitlers vom März 1933 bieten aus der Rückschau in Methode, Zielsetzung und Wirkung deutlich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. 

18,90 €
Historisches Lernen auf Distanz
geschichte für heute 3/2021
Die Beiträge bieten erste empirische Einsichten in die radikalen Veränderungen des  Geschichtsunterrichts durch das pandemiebedingte Distanzlernen im Jahr 2020. Der verbreiteten  These des Modernisierungsschubs für den Unterricht, der sich durch die  Umstellung von konventionellem auf digitalisierten Unterricht ergebe, wird eine  domänenspezifische Analyse der Unterrichtspraxis aus GeschichtslehrerInnensicht  entgegengestellt. Marcel Mierwald beleuchtet den aktuellen Trend hin zu digitalen Medien im Geschichtsunterricht  bei gleichzeitig in Studien konstatierter geringer Lernwirksamkeit. Mit…

18,90 €
Außerschulische Lernorte
geschichte für heute 2/2021
Außerschulische Lernorte sollen im erfahrungsarmen Fach Geschichte für Authentizität und Anschaulichkeit sorgen. Diese Erwartung ist berechtigt, doch sie lässt sich nur verbunden mit einer geschichtsdidaktischen Qualifizierung in dem Sinne erfüllen, dass an diesen Orten historisches Lernen ermöglicht wird. Oft wird allerdings bereits der emotionale Überschuss, den solche Orte oft bieten und der Schülerinnen und Schüler in ihren Bann zu ziehen vermag, für historisches Lernen gehalten. Ganz besonders trifft das auf Gedenkstätten zu, die neben ihren wissenschaftlichen Bestrebungen immer auch Tei…

17,99 € - 18,90 €
Macht Umwelt Geschichte?
geschichte für heute 1/2021
Das Forschungsfeld „Umweltgeschichte“ hat sich seit den 1990er Jahren stark gewandelt. Ging es bis dahin hauptsächlich um Verschmutzungsprobleme als unerwünschtes Nebenprodukt der Industrialisierung, hat der Boom der Globalgeschichte auch der Umweltgeschichte neue Fragestellungen und Forschungskontroversen eröffnet. Eine Grundfrage lautet seither, ob Umweltprobleme als klassische Gemeinwohlthemen zu betrachten sind, die auf technische Mittel und politisch-administrative Maßnahmen setzen oder ob es sich um einen breiten Kampf um Gerechtigkeit handelt, den bestimmte sozial oder ethnisch definierten Gruppe als „environmentalism of the poor“ führen. Der „Environmental Justice Atlas“ umfasste im September 2020 insgesamt 3267 Fallgeschichten aus aller Welt und bildet eine ernüchternde Lektüre hinsichtlich der Wirksamkeit von Umweltbewegungen. Der Aufsatz von Frank Uekötter zeigt die Interdependenzen entgrenzter Umweltgeschichte an den Beispielen der Eukalyptusplantagen als „Bäume der Diktatoren“, den Bananenplantagen in Honduras, den Fleischbaronen von Chicago oder der Produktion des Guano-Düngers in Peru. Eine intendierte Geschichte der materiellen Lebensgrundlagen steckt erst in den Anfängen, da die Umweltgeschichte innerhalb der Wissenschaften immer noch eine prekäre Randexistenz führt. Der Aufsatz von Uwe Walter gibt zunächst einen knappen Überblick zu antiken Sichten auf Mensch, Umwelt und Klima. Anthropogene Einflüsse spielten lokal und regional durchaus eine Rolle, aufs Große gesehen freilich nicht, schon wegen der im Vergleich mit der Moderne geringen Bevölkerungsdichte. Im Mittelpunkt stehen die Eigenart des mittelmeerischen Klimas und dessen Veränderungen über die lange Dauer der Antike. Als gesichert kann ein begünstigendes „römisches Klimaoptimum“ zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr. gelten, während in der Spätantike eine Kaltzeit andere Krisenfaktoren (u. a. Epidemien, reichinterne Konflikte, Migrationen) offenbar verstärkte. Aus der historischen Rückschau ergibt sich in jedem Fall die Einsicht, dass Menschen in der Antike auf einen Klimawandel mit Anpassung und Kreativität reagierten – die Vorstellung, man könne die Veränderungen durch ein globales Regime aufhalten, erscheint aus dieser Perspektive geradezu irregeleitet und geeignet, Ressourcen in großem Umfang falsch einzusetzen.  

17,99 € - 18,90 €
Aspekte der Geschichtskultur
geschichte für heute 1/2020
Computerspiele mit historischem Hintergrund werden immer beliebter und haben prägenden Einfluss auf die Vergangenheitsvorstellungen Jugendlicher und junger Erwachsener. Am Beispiel des Dokumentarmodus des im Alten Ägypten spielenden „Assassin’s Creed: Origins“ untersucht Mathias Herrmann mit fachwissenschaftlichem und fachdidaktischem Blick, welches Potential das Medium Computerspiel für den Geschichtsunterricht hat. Die geschichtskulturelle Abhandlung von Manuel Köster untersucht am Beispiel des Hermannsmythos die politische Instrumentalisierung einer „empirisch nicht triftigen Narration“ (J. Rüsen) im „langen 19. Jahrhundert.“ Dabei werden die Verwendung des Mythos und seine Veränderungen unter wechselnden politischen Vorzeichen zur antinapoleonischen, antifranzösischen, antikatholischen oder völkischen Agitation dargestellt. Der diachrone Vergleich verschiedener Quellengattungen zeigt dann das heuristische Potential für die Analyse des gesellschaftlichen Umgangs mit Geschichte auf. Anhand zweier neuer Großsynthesen erörtert Herfried Münkler in seinem Aufsatz grundlegende Fragen einer modernen Geschichte des Krieges. Eine mögliche Perspektive privilegiert die Frage, wie Kriege gehegt, wenn möglich verhindert werden können. Wer die Geschichte Europas vom ausgehenden 17. Jahrhundert bis 1990 so erzählt, muss freilich manches ausblenden, etwa die Verlagerung exzessiver Gewalt an die (z.T. koloniale) Peripherie. Welchen Wert das Lernen der Europäer für Gegenwart und Zukunft in einer globalisierten Welt haben kann, muss zweifelhaft bleiben. Zu diskutieren ist ferner die Annahme, zeitweilige Konjunkturen des Krieges hätten die europäische Entwicklung in Richtung auf Fortschritt beschleunigt. Dem gegenüber steht eine ‚kältere‘, analytischere Sicht, die sich nicht auf die europäische Neuzeit beschränkt, sondern generell den Wandel des Krieges in Abhängigkeit von der Naturbeherrschung des Menschen studiert. Dieser sozio-ökonomische bzw. -ökologische Zugriff, der als Leitstruktur die Trias von Wildbeuter-, Agrar- und Industriegesellschaft zugrunde legt, kann langfristige Prozesse erhellen und zu einer universalgeschichtlichen Typologie des Krieges gelangen. Freilich ist diese Perspektive nicht leicht durchzuhalten, zumal wenn es die beiden großen Kriege des 20. Jahrhunderts zu erklären gilt. Der Beitrag von Jörn Rüsen zielt darauf, die strikte Opposition von „Standardisierung oder Pluralisierung“ durch eine „Standardisierung der Pluralisierung“ zu ersetzen. Ausgehend von Art. 1 GG gibt die Menschenwürde als universelle Norm dem Geschichtsunterricht eine kulturdifferenzübergreifende anthropologische Grundlage und Ausrichtung. Empirisch weitet diese Norm den historischen Blick auf die Menschheit und ihre vielfältige Ausprägung der Lebensformen in Raum und Zeit. Dabei bezieht sich unser kulturell verpflichtendes Verständnis der Menschenwürde auf den individualisierten einzelnen Menschen als Person; es schließt Anerkennung wie Kritik ein. Die auch geschichtsdidaktisch relevante Frage nach der deutschen Identität widerspricht dem nicht, wenn diese durch eine ausgeprägte Offenheit gegenüber Strittigkeit und Zukunft sowie einen inneren Bezug auf eine transnationale Menschheit definiert wird. Die Geschichtsdidaktik hat nur dann die Chance, einer Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken, wenn sie die (deutsche) Nation angemessen thematisiert.

16,99 € - 18,90 €
Ostmitteleuropa nach 1918
geschichte für heute 4/2020
Die Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg führte zu einer historischen Zäsur, die nicht nur die politische Landkarte dieses Teils der Welt veränderte, sondern auch die Flucht und Vertreibung von mehr als einer Million Menschen zur Folge hatte. Im Mittelpunkt stand dabei der am 10. August 1920 unterzeichnete Vertrag von Sèvres, der letzte der fünf Pariser Vorortverträge, die nach der Niederlage des Deutschen Reiches und seiner Verbündeten unterzeichnet worden waren. Der Vertrag von Sèvres sollte nach dem Willen der Siegermächte eine quasi-koloniale Ordnung in den Gebieten umsetzen, die bis dahin dem Osmanischen Reich gehörten. Dies beinhaltete die Absicht, das Territorium der heutigen Türkei zu zerlegen und in Einflussbereiche zu unterteilen. Das türkische Volk widersetzte sich jedoch diesem „Todesurteil“; und vier Jahre nach dem Waffenstillstand von Mudros musste die Suche nach Frieden im Orient nahezu von vorne beginnen. Das Ergebnis war der Frieden von Lausanne vom 24. Juli 1923, der der Region eine völlig andere Nachkriegsordnung gab, als es der Vertrag von Sèvres vorgesehen hatte. Während der Vertrag von Sèvres von den Türken als nationale Demütigung wahrgenommen wurde, half der Vertrag von Lausanne ihnen, ihren Wunsch nach nationaler Selbstbestimmung zu verwirklichen. Józef Piłsudski (1867 – 1935) verkörpert wie kein anderer die Wandlungen der polnischen Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er gilt als Vater der 1918 wiedererlangten Unabhängigkeit und Verteidiger der Freiheit gegen den Bolschewismus. Aber er putschte auch 1926 gegen eine gewählte Regierung und regierte Polen bis zu seinem Tod autoritär. Der Beitrag von Stephan Lehnstaedt untersucht die Mystifizierung Piłsudskis seit der Zwischenkriegszeit, aber auch den Wandel der Perzeptionen angesichts der Umbrüche 1945 und 1990. Außerdem wird gezeigt, wie die heutige polnische Regierung den „Vater des Vaterlands“ mit seinen vormodernen Staatsvorstellungen in ihr Geschichtsbild vom ethnisch homogenen Nationalstaat integriert. Paweł Machcewicz schlug 2007 vor, ein Museum des Zweiten Weltkriegs in Polen zu gründen. Die brutale deutsche und kurze Zeit später auch sowjetische Besetzung Polens und vieler anderer anderer Staaten in Ostmitteleuropa sollte einer internationalen Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Die häufig vernachlässigten Erfahrungen der Polen und der anderen osteuropäischen Nationen sollten so in das internationale Bewusstsein rücken. Es überraschte ihn, als gerade von der rechten Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) Sturm gegen die Museumspläne geblasen wurde. Seine Gegner warfen ihm „Pazifismus“ vor und dass er die Heldentaten polnischer Kämpfer ausblende. Tatsächlich ist ein Wesenszug des Museums ein vergleichender internationaler Zugang zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Es gelang Paweł Machcewicz, das Museum 2017 trotz großer Widerstände zu eröffnen, im selben Jahr verlor er aber seinen Posten als Museumsdirektor. Ein gegenwärtiger Trend im Bereich digitaler Formate der Geschichtsvermittlung liegt in der Entwicklung und Nutzung von Augmented- und Virtual-Reality-Anwendungen. Neben Gedenkstätten, Medienanstalten und Museen setzen auch Produzenten aus den Bereichen Touristik, Stadtmarketing und Spieleindustrie auf die neue Technologie. Allen Angeboten gemein ist der Anspruch, Vergangenheit „erlebbar“ und „nachvollziehbar“ darstellen zu wollen und den Nutzerinnen und Nutzern somit ein „Eintauchen“ (= Immersion) in die historischen Situationen zu ermöglichen. Dass dabei eine kritische Distanz zum Dargestellten häufig unterlaufen wird, ist nicht nur ein Manko bei Virtual-Reality-Angeboten kommerzieller Anbieter, sondern wird auch von Institutionen der historisch-politischen Bildung billigend in Kauf genommen – was u. a. eine Abkehr vom „Beutelsbacher Konsens“ darstellt. Der Beitrag führt in den Bereich der Augmented- und Virtual-Reality ein, verweist auf Beispiele aus dem Bereich der außerschulischen Geschichtsvermittlung (u. a. Virtual-Reality-Angebote von Gedenkstätten, Museen, Medienanstalten) und eröffnet Perspektiven für eine kritisch-reflektierte Nutzung im Geschichtsunterricht.

16,99 € - 18,90 €
Hansebilder
geschichte für heute 3/2020
In den Beiträgen zum Schwerpunkt dieser Ausgabe wird das Hansebild in der aktuellen Forschung beleuchtet. Die Hanse wird gegenwärtig als loser Zusammenschluss von Kaufleuten und Städten zur Beförderung gemeinsamer primär wirtschaftlicher Interessen verstanden. Jenseits dieses allgemeinen Verständnisses haben verschiedene Forschungsstränge vor allem die Heterogenität und die dynamische Entwicklung dieses Phänomens betont, das über ein halbes Jahrtausend in Nordeuropa wirkte. Nicht begründet in der Forschung ist allerdings der heute in der Öffentlichkeit beliebte EU-Vergleich. F. Bernward Fahlbusch untersucht in seinem Beitrag die Darstellung der Hanse in den Schulbüchern der Generation ca. 2005 bis 2020 und prüft, ob die Fortschritte der Historiographie Berücksichtigung gefunden haben. Besonderes Gewicht wird dabei auf die Rezension der (unzulänglichen) kartographischen Darstellungen gelegt.  

16,99 € - 18,90 €
Urteilen im Geschichtsunterricht
geschichte für heute 2/2020
Das historische Urteilen, lange ein kaum behandeltes Feld des Geschichtsunterrichts, gerät in den letzten zehn Jahren immer mehr in den Fokus der Fachdidaktik und wird auch in den Lehrplänen immer prominenter. Angesichts der Wichtigkeit des Anforderungsbereiches III für das historische Lernen verwundert es kaum, dass sich in den Kollegien der Ruf häuft, griffige Fortbildungen zum Urteilen präsentiert zu bekommen. Das ist verständlich, denn Urteilen ist ein schwieriges Geschäft. Da die empirische Forschung noch in den Anfängen steckt, sind lediglich Annäherungen an das Urteilen möglich. Gleichzeitig verspricht diese noch offene Situation eine gewisse Kreativität und eine flexible Vielfalt in den Lösungsansätzen, von denen wir einige in diesem Heft vorstellen wollen. Alle Beiträge sind praxisorientiert, wollen das Schreiben fördern und nutzen tatsächlich erprobte oder im Abitur eingesetzte Aufgabentypen, um ihre jeweiligen Vorschläge zu veranschaulichen, den Umgang damit zu analysieren oder zu kritisieren.

16,99 € - 18,90 €
Sprachsensibler Geschichtsunterricht
geschichte für heute 1/2019
Geschichte ist in der Sek I ein weitgehend mündliches Fach. Während die allgemeine Sprachkompetenz immer weiter zurückgeht, haben viele Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten, sich im Geschichtsunterricht fachangemessen auszudrücken, besonders im schriftlichen Bereich. Dabei haben sprachliche Quellen immer noch einen bedeutenden Anteil im Unterricht. Als Aufgabe für Seminarausbildung ergibt sich Handlungsbedarf: Lehramtsanwärter müssen in Planung- und Durchführungsebene geschult werden, im Blick auf sprachsensiblen Geschichtsunterricht fach- und sachangemessene Aufgaben zu stellen. Dies gilt nicht nur für sprachliche Quellen, sondern auch für Bilder, Fotos und Audioquellen.  Geschichtsunterricht an modernen Schulen findet in Klassen statt, deren Schüler unterschiedliche kulturelle und sprachliche Voraussetzungen haben. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, Lehrpersonen dahingehend zu schulen, dass sie die sprachlichen Voraussetzungen von anspruchsvollen Texten im Unterricht klären können. Die Schüler werden dadurch dazu befähigt, nicht nur Geschichte, sondern auch (Fach-)Sprache zu lernen. Um Schülerinnen und Schüler über die sprachlichen Voraussetzungen historischen Lernens aufklären zu können, müssen Lehrer die bildungssprachlichen Anforderungen der Gegenstände, die sie lehren, verstehen. Bildungssprache unterscheidet sich von Alltagssprache. Nicht selten haben Schüler noch wenig Erfahrung mit den sprachlichen Voraussetzungen der Texte und Aufgaben, die ihnen im Geschichtsunterricht der Schule begegnen. Kurz: Es ist nicht nur wichtig zu erkennen, dass Geschichte eine sprachbasierte Disziplin ist. Geschichtslehrerinnen und Geschichtslehrer müssen bei der Klärung bildungssprachlicher Voraussetzungen historischen Lernens auch unterstützt werden. Bei vielen Lernenden, unabhängig davon, ob ein- oder mehrsprachig, besteht in Deutschland ein großes Defizit im Hinblick auf ihre Lese- und Schreibkompetenz. Dadurch entstehen häufig Verständnisprobleme im Umgang mit Lehrbuchtexten und Quellen. Diese Kompetenzen entwickeln sich nicht automatisch, sondern bedürfen einer stetigen Einübung und professionellen Entwicklung. Syntaktische Strukturen und entsprechende Begriffe müssen eingeführt und reflektiert werden. Schließlich gilt es, großes sprachliches Potential ebenso zu erschließen, wie die Möglichkeit, eigene Denk- und Ausdrucksprozesse bei den Lernenden. Hierdurch wird die wichtigste Kompetenz von allen gefördert: selbstbestimmtes, kritisches Denken.   Ein neuer Service für unsere Leserinnen und Leser: das Beitragsverzeichnis! Nach zehn Jahrgängen der gfh seit 2008 ist es schwierig, die Übersicht zu wahren. Daher haben der Wochenschau Verlag und die Redaktion ein vollständiges Beitragsverzeichnis online gestellt, das nach Autoren (alphabetisch) und übergeordneten Themen geordnet ist. Außerdem sind alle vorgestellten Institutionen aufgelistet. Über eine Suchfunktion lässt sich eine Recherche leicht durchführen. Sie finden es auf der Homepage der Zeitschrift:http://geschichtefuerheute.de/beitragsverzeichnis/

14,99 € - 18,90 €
Zweimal 70 Jahre - Bundesrepublik und DDR
geschichte für heute 4/2019
Die friedliche Revolution in der DDR und der blutige Regimewechsel in Rumänien bilden die Gegenpole in der Geschichte des Umbruchs von 1989/90. Sie markieren – zwischen Kerzendemonstration und Massenerschießung – das politische Handlungsspektrum, in dem sich der Sturz der kommunistischen Diktaturen vollzog. Die Folgen für die gesellschaftlichen Umwandlungsprozesse waren schwerwiegend und prägen die Erinnerung an „1989“ bis heute. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Beitrag von Peter Ulrich Weiß, Wunder der Gewaltlosigkeit? Die Revolutionen 1989/90 in der DDR und in Rumänien, die historischen Ursachen für die Gewaltabkehr bzw. die Gewalteskalation. Der Aufsatz von Manfred Kittel, Vom Pragmatismus zur Moralpolitik – Siebzig Jahre „Vergangenheitsbewältigung“ in der Bundesrepublik Deutschland, misst „Erfolg“ oder „Misserfolg“ der Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus in der Bundesrepublik vor allem an deren Bedeutung für die politische Stabilität der zweiten deutschen Demokratie. Aus diesem Grunde herrschte anfänglich ein robuster Pragmatismus des wechselseitigen „Beschweigens“ (H. Lübbe) vor; das nur auf diesem Wege für erreichbar gehaltene Ziel demokratischer Stabilität stand allerdings von Anfang an in einem Spannungsverhältnis zu weitergehenden moralischen Erwartungen nicht nur auf Seiten der NS-Opfer. Die weitere Entwicklung war dann seit den 1980er-Jahren von einer zunehmenden Moralisierung geprägt.Wer nach der Stabilität der zweiten deutschen Demokratie fragt, muss über den Umgang mit den unmittelbaren Folgen der NS-Diktatur hinaus zudem mittelbare, im weiteren Sinne mentalitätsgeschichtliche Folgen dieser Vergangenheit für die großen Linien der Politik der Bundesrepublik bedenken. Die Demokratie gilt besonders in Ostdeutschland als gefährdet. Viele Statistiken suggerieren, dass die Ostdeutschen nicht in der Demokratie angekommen seien. Der Artikel von Frank Bösch, „Sonderfall Ostdeutschland?“ Zum Demokratieverständnis in Ost und West, differenziert diese spektakulären Meldungen. So wird deutlich, dass in vielen Bereichen die Unterschiede zwischen Ost und West gering groß sind und es eine deutliche Annäherung bei der Demokratieakzeptanz gibt. Weniger akzeptiert ist etwa in Ostdeutschland nicht die Demokratie, sondern deren Umsetzung. Abschließend wird hinterfragt, wie aussagekräftig die Unterteilung in Ost und West ist.

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Erinnerungskultur im Wandel
geschichte für heute 2/2019

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Bedrohte Ordnungen
geschichte für heute 3/2019

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Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus
geschichte für heute 2/2018

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Aufgabenkultur und Aufgabenformate
geschichte für heute 3/2018

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Gespaltene Gesellschaften
geschichte für heute 4/2018
Abstracts Jürgen Kocka: Gespaltene Gesellschaft? Die gegenwärtige Krise in historischer PerspektiveMit der Chiffre der „gespaltenen Gesellschaft“ wird die Wahrnehmung einer komplexen, teils widersprüchlichen Krisenhaftigkeit angezeigt, die Veränderungen in der Arbeitswelt, wachsende soziale Ungleichheit, vielfältige Zukunftsängste, Flucht- und Migrationsphänomene, politische Instabilität durch populistische Bewegungen und auf internationaler Ebene neuen Protektionismus bei gleichzeitigen Globalisierungsschüben bündelt. Seit dem 19. Jahrhundert hat der „organisierte Kapitalismus“ in Westeuropa den Sozialstaat tief verankert und ausgeweitet, während die gegenwärtige Globalisierung alle erreichten Standards in Frage stellt. Eine Folge davon ist die durch die Migrationskrise genährte antiliberale Systemkritik rechtspopulistischer Kräfte, die sich gegen die etablierten „Eliten“ wendet, die der liberalen Ordnung verhaftet sind. Bisher war diese Ordnung international lange durch den Einfluss der USA stabil gehalten worden, doch mit dem Schwinden ihrer politisch-kulturellen Macht wird Europa mehr auf sich selbst gestellt. Gleichzeitig erhöht die globale Digitalisierung über z. B. die „sozialen Medien“ politische Beteiligungschancen vieler Individuen, die sich in einer schärferen Kritik an der liberalen Ordnung und repräsentativen Demokratie äußert, und erzeugt einen neuen Strukturwandel der  Öffentlichkeit, in der illiberale Alternativen an Attraktivität gewinnen. Doch im historischen Vergleich relativiert sich die Krisenhaftigkeit der Gegenwart und öffnet den Blick auf den hohen Grad von Konsens und auf gegenläufige Entwicklungen, die immer noch in der deutschen Gesellschaft zu entdecken sind. Daher ist es am Ende nicht eindeutig, dass wir in einer „gespaltenen Gesellschaft“ leben. Herfried Münkler: Gespaltene GesellschaftenGeteilte Gesellschaften, in denen viele Trennlinien zwischen unterschiedlichen Parteien und Gruppen vorliegen, können ihren friedlichen Zustand des Zusammenlebens verlassen und gespaltene Gesellschaften werden, in denen zwei Gruppen sich antagonistisch bekämpfen. Liberale Gesellschaften haben eine hohe Geteiltsheitstoleranz. Gegenwärtig dramatisieren Gruppen die Migrationssituation und verlieren sich nostalgisch in einer Vorstellung einer homogenen Gemeinschaft, die es historisch nie gegeben hat. Spaltung beginnt in den Köpfen der Beobachter. An drei Beispielen veranschaulicht Herfried Münkler diese Beobachtung: An der Vor- und Verlaufsgeschichte des Dreißigjährigen Kriegs, am Kommunistischen Manifest und an den Vorstellungen der „Neuen Rechten“, die mittels Spaltung der Gesellschaft gegenwärtig zu einer gedachten ethnisch-kulturellen Homogenität zurückkehren will. Markus Bernhardt: Neue Ideen zur Bildanalyse im Geschichtsunterricht der MittelstufeBilder sind, um ihr Lernpotenzial zu entfalten, als Quelle zu behandeln. Vom dekorativen Einsatz ist abzusehen, denn Bilder zeigen nicht die Wirklichkeit, sondern sie sind eine Aussage über sie. Zur Erschließung der Bildaussage stellt die Geschichtsdidaktik Methoden zur Verfügung, doch die Zuordnung dieser Methoden zu bestimmten Verstehensprozessen ist noch ohne theoretische Absicherung. Elemente dieser Annahmen sind dabei sinnvoll, weil sie mit einem von der kognitivenPsychologie entwickelten Verstehensmodell korrespondieren. Damit besteht eine theoretische Legitimation der Methoden. Die Folgen der Überlegungen für den Geschichtsunterricht liegen in der Schulung der Wahrnehmung und in einer Ausweitung der Hintergrundinformationen.

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Karl Marx und der Marxismus
geschichte für heute 1/2018

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Menschen in Bewegung
geschichte für heute 2/2017

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Mythen und Metaphern
geschichte für heute 3/2017

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Russische Revolution 1917 und Geschichtsunterricht
geschichte für heute 4/2017

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Historisches Lernen digital
geschichte für heute 1/2017

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Historisches Denken lernen im Geschichtsunterricht
Im Geschichtsunterricht ist „Weltbegegnung“ nicht unmittelbar möglich. Aus der Konstruktivität von Geschichte ergibt sich, dass historische Einsichten aus Zeugnissen und Materialien der Vergangenheit rekonstruiert werden müssen. Aus diesem Konstruktcharakter ergeben sich signifikante Strukturmerkmale, die für historisches Denken konstitutiv sind. Diese können Ausgangspunkt oder Teil der Unterrichtsplanung sein, damit Schülerinnen und Schüler induktiv historisch denken lernen können. In diesem Heft werden einige Konzepte zur Umsetzung im Geschichtsunterricht vorgestellt. Birger Hass zeigt, wie durch den exemplarischen Vollzug der Narrativität wesentliche Verfahren des historischen Denkens erfahren und eingeübt werden können. Dieter Grupp geht von dem Strukturmerkmal der Retrospektivität aus. Beide Unterrichtssequenzen sind geeignet, einen Beitrag zur reflektierten Sinnbildung und Förderung des historischen Denkens zu leisten.

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Glaubensfragen

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Erinnern und Gedenken
Die Weltöffentlichkeit horchte auf, als in den letzten Wochen und Monaten Nachrichten bekannt wurden, dass die Terroristen des so selbst genannten „Islamischen Staates“ systematisch antike Kulturstätten in ihrem Einflussbereich zerstören.Worum geht es den Kulturbarbaren des IS? Auf der einen Seite darum, durch den Verkauf von Raubgütern die Fortführung des Krieges zu finanzieren, auf der anderen Seite aber auch darum, durch die Zerstörung dessen, was nicht verkauft werden kann, die Erinnerung an die vielfältige altorientalische Vor- und Frühgeschichte mit ihren zahlreichen Gottheiten, die nicht in das Weltbild der Terroristen passen, gewaltsam auszulöschen und damit der Vergessenheit anheimzugeben. Neu sind solche gezielten Zerstörungen indes nicht, die Vergangenheit ist voll mit Beispielen von Fällen, in denen Erinnerungen an vorangegangene Kulturen zerstört wurden. Unter dem Terminus damnatio memoriae sind solche Versuche, die Erinnerung an den Gegner aus dem kollektiven Gedächtnis auszulöschen, bekannt, die Bücherverbrennungen im Mai 1933 wären ein Beispiel aus der deutschen Geschichte dafür. Aleida Assmann prägte die Bezeichnung des strafenden Vergessens dafür. Die Beiträge dieser Ausgabe von geschichte für heute nehmen verschiedene Beispiele in den Blick, unter welchen Bedingungen Erinnerungen erhalten, überformt oder ausgelöscht werden, und dringen damit nicht nur zu einem zentralen Thema der Geschichte vor, sondern hinterfragen auch kritisch die Funktionen des Unterrichtsfaches Geschichte bei der Herausbildung und Tradierung von Mythen selbst. Das aktuelle Zerstörungswerk des „IS“ mag ein – wenn auch trauriger – Anlass sein, diese Frage wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken.

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Gewinner und Verlierer
Martin Schulze Wessel: Gewinner und Verlierer Der Autor beleuchtet einige wichtige Aspekte des Mottos der diesjährigen Historikertages „Gewinner und Verlierer“. Die Rede davon gehört seit der Antike zum Kernbestand historischen Geschehens, heute ergänzt um Prozesse der Modernisierung, Urbanisierung und Globalisierung. Gewinner und Verlierer gibt es nicht nur in der Ereignisgeschichte, auch in der Deutungsgeschichte. Eine Behandlung des 1. Weltkrieges und seiner Folgen ist besonders aufschlussreich, erweisen sich doch Kriegsgewinner wie Frankreich und England langfristig als Verlierer, während die neu entstehenden Staaten in Ost- und Südosteuropa sich als Gewinner fühlen können. Doch bedeutsamer als eine Gewinnergeschichte für die Geschichtswissenschaft wie gesellschaftlich/staatliche Bewusstseinsentwiclung erweist sich eine Behandlung der Verlierer. Martin Schulze Wessel: Winners and Losers The author highlights several relevant aspects of the motto of this year's Historikertag: “Winners and Losers”. The talk of it has been a key constituent of historical occurrences ever since antiquity and has lately seen an addition in procedures of modernization, urbanization and globalization. Winners and losers do not only exist in the history of events, but also in the history of interpretation. Dealing with the First World War and its consequences is especially instructive since winners like France and England would turn out as losers in the long run whereas the newly emerging countries in Eastern and Southern Europa can feel like winners. With regard to historiography as for the development of social/political consciousness, the treatment of losers proves even more significant than a history of winners. Rolf Schörken: Erinnerungen an die HJ-Erziehung Der Autor reflektiert seine Kindheits- und Jugendlichenerinnerungen, bruchstückhaft für die Zeit als fünfjähriger „Pimpf“, differenziert für die Zeit beim Jungvolk, der HJ und als Luftwaffenhelfer. Er bietet eine problemorientierte Darstellung der politischen Gefühlslandschaft seiner Kinderzeit und Jugend, bei der auch die Bedeutung der Leitwörter des NS-Regimes (Fahne, Ehre, Führer, Vaterland, Kameradschaft, Großdeutschland, Das Reich, Volk) aus der Sicht der damals Betroffenen kritisch dargestellt werden, gefolgt von der Behandlung „jugendlicher Feindbilder“ sowie den Erfahrungen und Lernprozessen des 15-jährigen Luftwaffenhelfers („Lernen der letzte Dreck zu sein“). Der Autor verbindet dabei die Perspektive von damals mit der Weiterentwicklung von Sehweisen des Geschehens bis heute. Rolf Schörken: Memories of Hitler Youth-Education The author reflects his childhood and juvenile memories – fragmentary in the case of the five-year-old “Pimpf”, and more complex for the times at the Jungvolk, the Hitler Youth and as Luftwaffe auxiliary personnel. He offers a problem-oriented account of the (political) emotional landscape of his childhood and youth, which also echos the meaning of key terms of the National Socialist Regime (flag, honour, Führer, fatherland, comradeship, Greater Germany, the Reich, the German people) from the perspective of then affected youths. He continues with the treatment of “juvenile enemy stereotypes” as well as the experiences and processes of learning of a 15-year-old Luftwaffe auxiliary soldier (“learning to be the ultimate scum”). The author connects the scope of that time with the development of perspectives up to the present day. Hans-Christof Kraus: Neues zur Urkatastrophe. Aktuelle Veröffentlichungen zum Ersten Weltkrieg Der Autor behandelt 24 aktuelle Veröffentlichungen (eins von 2006, 3 aus 2011, 20 von 2013-14) zum Ersten Weltkrieg als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Dabei wird deutlich, dass von einer jüngeren Historikergeneration, die Fischer-Thesen zunehmend kritisch gesehen werden. Hans-Christof Kraus: News on the Great Seminal Catastrophe. Current Publications on the First World War The author reviews 24 contemporary publications on the First World War as the great seminal catastrophe of the 20th century (one publication from 2006, three from 2011, 20 published during the last two years). His observations reveal that a younger generation of historians regard F. Fischer's theses on the German war guilt (Germany's key debate on the war in the sixties) more and more critically.

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Der Erste Weltkrieg

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Ein verdrängter Genozid im 20. Jahrhundert?
gfh 3/2013
Mit dem Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe von soll nun selbstverständlich weder die Türkei retrospektiv auf die Anklagebank gesetzt noch der Armeniergenozid zu einem paradigmatischen Geschehen erklärt werden, einem Geschehen, das gleichsam stellvertretend für alle Genozide des 20. Jahrhunderts stehen könne und daher mindestens ebenso viel Beachtung fi nden müsse wie die quantitativ „größeren“ Verbrechen dieser Art in der Sowjetunion unter Stalin, im nationalsozialistischen Deutschland oder in Kambodscha unter Pol Pot. Aber während zumindest die beiden erstgenannten als gut erforscht und in der Geschichtskultur zumindest partiell verankert gelten können und zudem die eskalierende Dynamisierung der Gewalt in der Überschneidungszone der beiden Machtsysteme, den „Bloodlands“, jüngst noch mit schmerzhafter Deutlichkeit vor Augen geführt wurde3, herrscht über den Armeniergenozid vielfach Unwissen oder – fast noch problematischer – eine bloß ungefähre Ahnung. Abhilfe zu schaffen hat der niedersächsische Geschichtslehrerverband in Kooperation mit anderen Einrichtungen in der viel beachteten Fachtagung „Völkermord als Thema im Unterricht“ (Hannover, 23./24.2.20124) unternommen; zwei Referate erscheinen hier in überarbeiteter und dokumentierter Fassung. Mihran Dabag stellt den Vorgang in den Kontext der rapiden und krisenhaften Transformierung des Osmanischen Reiches und seiner Umwandlung in einen „modernen“ – und das bedeutete in der Vorstellung der Zeit: homogenen – Nationalstaat. Martin Stupperich spiegelt in Berichten von Repräsentanten des Deutschen Reiches die Mitwisserschaft und Mitverantwortung von Entscheidungsträgern im Kaiserreich. Vor diesem Hintergrund sei die tendenziell eher beschweigende Haltung der aktuell politisch Verantwortlichen hierzulande wie auch das nahezu vollständige Ignorieren des Themas im Geschichtsunterricht mehr als problematisch. Wie die Erinnerung an den Armeniergenozid im französischen Geschichtsunterricht integriert ist, zeigt Joachim Cornelißen.

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Canossa
gfh 2/2013
Konzept der Zeitschrift Die neue Zeitschrift versteht sich als gemeinsames wissenschaftliches Forum für die Didaktiken im Bereich der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Sie bürgt für wissenschaftliche Qualität durch ein double-blind Peer-Review-Verfahren. Die neue Zeitschrift befasst sich mit fachspezifischem und mit facherübergreifendem Lehren und Lernen. Sie schlägt Brücken zwischen den Didaktiken der gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen Geographie, Geschichte, Politik und Wirtschaft, der Erziehungswissenschaft und der Lehrerbildung. Sie thematisiert theoretische, empirische, fachgeschichtliche und handlungsbezogene Forschungen, aktuelle wissenschaftliche Herausforderungen und Kontroversen sowie anwendungsbezogene Fragestellungen in den gesellschaftswissenschaftlichen Didaktiken. Zur Homepage der Zeitschrift und den Bezugsbdedingungen im Abo hier.

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Die DDR in der deutschen Geschichte
gfh 1/2013
Abstracts: Martin Sabrow: Die DDR in der deutschen Geschichte Der Essay erörtert die Gründe für die anhaltende Konjunktur der Auseinandersetzung mit der DDR, indem er zum einen den Weg ihrer zeitgeschichtlichen Erschließung nach 1989 nachzeichnet und zum anderen die unterschiedlichen DDR-Erzählungen thematisiert, die das zeitgenössische Bild der DDR jenseits der Wissenschaft bestimmen, um schließlich nach dem Verhältnis von Zeitgeschichte und Aufarbeitung zu fragen. Martin Sabrow: The GDR in German history This essay discusses reasons for the current boom of examining the GDR by showing the path of its analysis within contemporary history after 1989 and by presenting the different GDR narratives that have modeled the current image of the GDR beyond academic discussion. Finally, it considers the interrelation of contemporary history and reappraisal. Roland Jahn: 20 Jahre Akteneinsicht in Deutschland: Was lehren uns die Stasi-Unterlagen? Die Öffnung der Stasi-Unterlagen vor 20 Jahren machte Transparenz und Aufklärung möglich, war Voraussetzung für Wiedergutmachung und gesellschaftliche Debatten. Die Nutzung der Stasi-Akten ist noch immer ein wesentlicher Pfad, auf dem die Aufarbeitung der SED-Diktatur voranschreitet. Diesen Pfad beschreiten auch viele junge Menschen, die begreifen wollen, was Diktatur in der DDR bedeutete. Neben den so wichtigen Gesprächen mit Zeitzeugen ermöglichen ihnen die Stasi-Akten einen eindrucksvollen Einblick in das Funktionieren der Diktatur. Auch international stößt der für die Stasi-Unterlagen gefundene Weg der geregelten Akten-Öffnung auf Interesse. Trotz der besonderen Bedingungen in Deutschland nach 1990 bietet er eine Orientierungshilfe für Akteure in Staaten, die heute Diktaturen überwinden. Ihnen ist dabei die Suche nach Übergangsgerechtigkeit ein elementares Anliegen. Dabei gilt national wie international, dass Aufklärung kein Verfallsdatum hat. Roland Jahn: 20 years of access to Stasi records in Germany: What lessons can be learned? The decision to open the Stasi files for public access 20 years ago granted transparency and clarification, thus providing the basis for redress and public debates. Usage of the Stasi files is still an essential path for the reappraisal of the SED dictatorship to proceed. This path has also been followed by many young people who have been trying to understand what dictatorship in the GDR actually meant. In addition to the highly important eye witness talks, gaining insight in Stasi files provided them with an impressive idea of the functioning of the dictatorship. This approach of a regulated opening of Stasi files has also met with international interest. In spite of the special circumstances in Germany after 1990, it has offered orientation for citizens in states that are in the process of overcoming dictatorships even today. To them, the search for transitional justice is an essential objective in that matter. In the course of this, it still holds true internationally, as well as nationally, that clarification does not have any expiry date. Hartmann Wunderer: Erinnerung an die Wissenschaftspropädeutik Ein wissenschaftspropädeutischer Unterricht soll die Studierfähigkeit von Schülerinnen und Schülern fördern. Dieser Anspruch an die Arbeit vor allem in der Sekundarstufe II wurde allerdings kaum genauer präzisiert, er trat in den letzten Jahren - wohl auch durch die Diskussion und Kompetenzen und Bildungsstandards - in den Hintergrund. Der Aufsatz umreißt die spezifischen Chancen des Geschichtsunterrichts für wissenschaftspropädeutisches Lernen. Da Geschichte kein Lernfach darstellt, sondern seinen Gegenstand erst selbst herstellen muss, eignet sich der Geschichtsunterricht zur Auseinandersetzung mit der Komplexität des Wirklichen, zur Methodenreflexion und zur Kritik der Erkenntnisgewinnung. Hartmut Wunderer: Reminder of academic propaedeutics Academic propaedeutics in the classroom is meant to support the students´academic skills. This general claim, especially for higher secondary education, has hardly ever been specified yet, however. Instead, the discussion on competencies and educational standards may have pushed it from the centre of attention a bit in recent years. This text presents specific possibilities of history education for academic propaedeutics. As history education is not just about learning facts by heart, but rather about establishing its own subject matter, it qualifies for an analysis of the complexity of reality, for reflections on methodology and for an examination of ways of understanding. Daniel Bernsen: Acht Thesen zum Arbeiten mit interaktiven Whiteboards im Geschichtsunterricht Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der fachdidaktischen Diskussion werden in dem Beitrag zunächst allgemein didaktisch und darauf aufbauend fachspezifisch die Potentiale von interaktiven Whiteboards für den Geschichtsunterricht in den Blick genommen. Entgegen bisheriger Urteile in der Fachdidaktik wird dabei die Flexibilität des Einsatzes in allen Unterrichtsphasen sowie die vereinfachten Reaktionsmöglichkeiten auf Schülerbeiträge und den Unterrichtsverlauf betont. Zentral für die Unterrichtsarbeit scheint insbesondere die Erweiterung des bisherigen Tafel- und Medieneinsatzes durch die Integration, Verknüpfung und Veränderbarkeit verschiedenster Medienarten in den digitalen Wandtafeln. Trotz der didaktischen Chancen der Medienintegration und der Verknüpfung mit digitalen Geräten der Schüler gibt es auch Probleme. Diese sieht der Autor vor allem in den hohen Anschaffungs- und Folgekosten, der technischen Wartung und fehlenden Ausbildung der Lehrkräfte. Daniel Bernsen: Eight theses on working with interactive whiteboards in the history classroom Based on a synopsis of the discussion on subject didactics, this text presents possibilities of interactive whiteboards in history lessons on a general didactical level, as well as specifically related to subject didactics of history education. As opposed to all recent verdicts in the area of subject didactics, the flexibility of the usage of interactive whiteboards in various stages of lessons and the facilitation of reactions to students´ contributions and the course of the lesson are stressed here. Diversification of former usages of the board and of other media through the integrating, linking and modifying of different types of media via digital whiteboards may be seen as a decisive aspect. In spite of the didactical possibilities of the integration of media and a linking with the students´ digital gadgets, the author also mentions some problematic issues, namely the high costs, the necessity for technical maintenance and a lack of teacher training in that matter. Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.

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100 Jahre Geschichtslehrerverband
gfh 4/2013
geschichte für heute - zeitschrift für historisch-politische bildung Die neue Bundeszeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands Die Zeitschrift ersetzt als Vierteljahresschrift die bisherigen regionalen Zeitschriften der Landesverbände „Geschichte, Politik und Didaktik“ (GPD), „Informationen für den Geschichts- und Gemeinschaftskundelehrer“ und „Geschichte und Politik in der Schule“ (GPS).  Zentrale Inhalte sind Bildungspolitik, Förderung des Geschichtsbewusstseins in Schule und außerschulischer Bildung, Geschichtskultur sowie Buchbesprechungen, Verbandsinformationen und Verbandspolitik. Die Bezugsbedingungen im Abo finde Sie hier.  

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Zeitzeugengespräche - Erinnerungskultur
Abstracts Ralph Erbar: Zeugen der Zeit? Zeitzeugengespräche in Wissenschaft und Unterricht Der Beitrag befasst sich mit der Bedeutung von Zeitzeugen in Wissenschaft und Unterricht. Zu häufig werden Zeitzeugen immer noch als authentisches Fenster zur Vergangenheit betrachtet. Dabei liegt ihre eigentliche Bedeutung auf einem ganz anderen Feld. Der Aufsatz untersucht, auf welche Weise die Erinnerungen von Zeitzeugen im Laufe der Zeit überformt werden, und kommt zu dem Ergebnis, dass diese Erinnerungen folglich individuell konstruierte Geschichte sind. Da Zeitzeugen lebende Quellen sind, gelten für die Arbeit mit ihnen besondere Kriterien quellenkritischen Arbeitens. Ralph Erbar: Witnesses of Time? Eyewitness Talks in Academic Research and History Education This article analyses the role of eyewitnesses in academic research and history education: Too often eyewitnesses are seen as authentic windows to the past. Their real relevance, however, may be seen in a totally different field. The author looks into possible ways in which memories of eyewitnesses have been modified over time, concluding that those memories rather present their individual constructions of history. As eyewitnesses embody "living sources", one should use special criteria for the source-critical analysis of their accounts. Christiane Bertram: Wirksamkeit von Zeitzeugenbefragungen im Geschichtsunterricht, ein Beitrag für die empirische Geschichtsdidaktik Die Doppelgesichtigkeit des Zeitzeugen, der gleichzeitig Quelle und Darstellung ist, macht ihn so spannend, aber auch so risikoreich für den Geschichtsunterricht. In der zur Zeit laufenden Interventionsstudie wird am Beispiel des Themas "Friedliche Revolution in der DDR" untersucht, welche Effekte die Zeitzeugenbefragung im Hinblick auf die Förderung der Re- und De-Konstruktionskompetenz wie auch auf den Erwerb von Faktenwissen und auf das Geschichtsinteresse hat. Neben einer Vorstellung des Gesamtprojekts werden im vorliegenden Beitrag die Ergebnisse aus der Vorstudie, in der das Messinstrument entwickelt wurde, berichtet. Christine Bertram: On the Efficiency of Eyewitness Interviews in History Education. A Contribution to Empirical History Didactics The two-faced character of eyewitnesses as both sources and narratives makes them exciting but also precarious guests in the history classroom. The ongoing intervention survey shows the effects of eyewitness interviews regarding students' re- and deconstruction skills, their acquisition of factual knowledge, as well as their interest in history, focusing on the example of the peaceful revolution in the GDR. This article presents the overall project, as well as the results of the pilot generating the measuring instrument. Axel Janowitz: Von Einsichten und Erinnerungen. Überlegungen zum Wechselverhältnis von Einsicht in die Stasi-Akten und Erinnerungsrekonstruktion Vor 20 Jahren, im Jahr 1992, nahmen erstmals Menschen auf gesetzlich geregelter Grundlage Einsicht in Unterlagen, die die DDR-Staatssicherheit zu ihnen gesammelt hatte. Aus ihnen erfuhren sie, mit welchen Methoden die Staatssicherheit sie ausspioniert hatte, und wie die Stasi in ihr Leben eingegriffen hatte. Vor allem aber lasen die von Stasi-Maßnahmen Betroffenen, wer sie verraten, wer zu ihnen gehalten hatte. Der Moment der Akteneinsicht konnte bis dahin Erinnertes in einem vollkommen neuen Licht erscheinen lassen. Mehrere Millionen Menschen haben diesen Schritt gemacht, haben Banales oder Schockierendes gelesen. Wenn Schüler heute auch Zeitzeugen zur DDR-Geschichte befragen, haben sie die außerordentliche Chance, sich mit der persönlichen "Gegenperspektive" zur schriftlichen Stasi-Überlieferung zu beschäftigen. Zugleich aber können sie erfahren, in welcher Weise Erinnerung sich durch die Akteneinsicht verändert hat. Dieses biografisch aber auch aufarbeitungsgeschichtlich deutlich zu verortende Ereignis ermöglicht hervorragende historische, wissenschaftspropädeutische und gegenwartsbezogene Zugänge zur jüngsten Geschichte. Axel Janowitz: On Insights and Memories. Considerations on the Interrelationship of the Examination of Stasi Records and the Reconstruction of Memory Twenty years ago, in 1992, for the first time, people were given access to their GDR State Security files based on a process regulated by law. They learned how State Security had spied on them and how it had messed with their lives. Above all, victims learned who had betrayed- and who had supported them. The moment they looked into their files could show them earlier memories in a dramatically different light. Several million people have taken that step, have read banal or shocking details. Students interviewing eyewitnesses of GDR times are being given the extraordinary opportunity to analyse the personal counter perspectives to written Stasi records understanding how the witness' memory has changed by the examination of their personal file. This event which can be easily located in biographical terms but also in respect to a victim's coming to terms with their past, offers exceptional historical and scientifically propaedeutic approaches to recent history, also offering transfers to the present day.

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Migration

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Ressourcen-Konflikte

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Kulturkonflikte
Abstracts Wolfram Reiss: Das Bild der Anderen. Die Darstellung Europas und seiner Geschichte in arabischen Geschichtsbüche Es werden ägyptische Schulbücher untersucht, die Europa, auf einem niedrigeren Kulturniveau stehend, als den "Erzfeind" der arabisch-muslimischen Kultur ansehen, gegen dessen imperialistisches Streben der islamische Orient sich wehren muss. Einen Schwerpunkt der Darstellung bildet hier die Abwehr der Kreuzzüge, auf die fast nahtlos der europäische Imperialismus folgt. Auffällig ist, dass diese polemisch-apologetische Darstellung in anderen arabischen Ländern (untersucht werden Palästina, Syrien, Libanon, Jordanien, Algerien) nicht in gleicher Weise anzutreffen ist. The Image of the Other. The Depiction of Europe and its history in Arabic history textbooks The author's analysis of Egyptian history textbooks shows that they present Europe as culturally inferior, as the Arabo-Muslim culture's "arch-enemy", against whose imperialist ambitions the Islamic East must defend itself. The aspect of fighting off the crusades marks a focus. It is followed, almost without transition, by the topic of European Imperialism. The fact that this polemic-apologetic approach cannot be found in other Arab states in the same way (text books from Palestine, Syria, Lebanon, Jordan and Algeria have been analyzed) is striking. Gisbert Gemein: Alles "Heilige Kriege"? Heiliger Krieg im alten Israel, Kreuzzugsgedanken in Mittelalter und Gegenwart, Wandel des Dschih Der Aufsatz unterscheidet in seinem ersten Teil die religiös begründeten Kriege (etwa der Exodusgeschichte) von den Makkabäer-Kriegen oder dem Bar-Kochba-Aufstand, bei denen es um das Überleben einer monotheistischen Kultur ging. Dort ausgeprägte Momente (z.B. Märtyrertum) werden später vom Christentum und Islam übernommen. Der zweite Teil behandelt die Wandlung des Kreuzzugsgedanken im Mittelalter sowie sein Verständnis seit dem 18. Jahrhundert, wobei auch auf die Instrumentalisierung des Kreuzzugsbegriff durch die heutige islamische Propaganda eingegangen wird. Beim Dschihad wird zwischen dem Großen und Kleinen unterschieden. Bei seinen jeweiligen historischen Ausformungen wird auf die jüngste Entwicklung zum modernen Dschihadismus (Terrorismus) besonders eingegangen. Nothing but "Holy Wars"? Holy War in ancient Israel, the concept of crusade in medieval and present times, transition of jihad In its first part this essay contrasts religiously motivated wars (as in the Exodus narrative) with the Wars of the Maccabees or the Bar Kokhba Rising supporting the survival of a monotheistic culture. Specific aspects coined in that revolt, such as the idea of martyrdom, were adopted by Christianity and Islam. The second part of this essay covers the transition of the concept of crusade in the course of the Middle Ages, as well as its manifestations since the 18th century including its instrumentalization by modern Islamic propaganda. The author distinguishes between the notions of great and small jihad. Concerning its respective manifestations, the essay focuses on the latest development towards a modern jihadism (terrorism). Kulturgrenzen. Interview mit Dr. Auma Obama Guido Knopp befragt Auma Obama zu kulturellen Grenzen, aber auch Grenzen der eigenen Identität, nach ihren Erfahrungen in Deutschland (Gleichberechtigung der Frau, Mauerfall), aber auch zu ihrem Bruder, dem amerikanischen Präsidenten. Guido Knopp interviews Dr. Auma Obama about the topics of cultural borders, the limitations of one's own identity, Obama's experiences in Germany concerning women’s emancipation and the Fall of the Wall, as well as her brother, the American President. Michael Epkenhans: Das Bild des Ersten Weltkrieges von Hans Herzfeld bis heute Der Aufsatz beschreibt den Wandel des Bildes vom 1. Weltkrieg, geht dabei auch auf die Kriegsschuldfrage aus heutiger Sicht ein, behandelt aber vorrangig den Krieg in seinem globalhistorischen Kontext (u.a. Eintritt der USA, Krieg im Nahen Osten, Auswirkungen auf die Kolonien), ohne seine mentalitätsgeschichtlichen Aspekte, den Kampf der Ideologien, den Wandel in der Kriegsführung und seine Auswirkungen auszuklammern. Zum Schluss geht er auch auf die Frage der Frauenbeschäftigung ein. The image of the First World War. From Hans Herzfeld to the present This essay describes the transition of the image of World War I, covering the war-guilt question from a modern perspective but focusing on the war in its global context (US entry into the war, war in the Middle East, consequences for the colonies) without neglecting its aspects of mentality, the clash of ideologies and its consequences. It closes with a consideration of female labour.

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Vertreibung und Erinnerung - Migrationsaspekte; Terror und Terrorismus
Margarete Dörr: Wahrheit und Versöhnung Die Festrede zum 50jährigen Jubiläum des Frauenverbandes der Vertriebenen,ist ein "dokument humaine" der Rednerin Margarete Dörr,als Historikerin und speziell Geschichtsdidakterin hochgeachtet. Unter dem Leitwort "Wahrheit und Versöhnung" schildert sie zunächst das Schicksal ihrer Eltern (Vater Baltendeutscher, Mutter Wolgadeutsche) mit ihren leidvollen Erfahrungen der sowjetischen Geschichte, dann ihr eigenes mit der Vertreibung aus dem Baltikum 1939 nach dem Hitler-Stalin-Pakt in die neue Heimat Württemberg. Im Hauptteil der Rede steht die polnisch-deutsche Geschichte , die Gewalttaten der deutschen Besatzer und die Vertreibung der Deutschen nach 1945. Sie benennt und begründet fünf Ebenen, die bei einer klärenden Erinnerung dieser Vorgänge bewusst gemacht werden müssen, bis eine echte Versöhnung , die sie an mehreren Beispielen vergegenwärtigt, gelingen kann. Truth and Reconciliation Margarete Dörr’s speech celebrating the 50th anniversary of the Womens’ Federation of Expellees represents a document humaine. Focusing on the motto "Truth and Reconciliation", Dörr, venerated for her merits as a historian and an educationalist in the field of History teaching, describes her parents’ fate (Baltic-German and Volga-German) and their painful experiences with Soviet history, then proceeds with her own: Expulsion from the Baltic states in 1939 after the Nazi-Soviet Pact and arrival in her new home Württemberg. The main part of her speech focuses on Polish-German history, the atrocities of the German occupying forces and the expulsion of the Germans after 1945. She identifies and explains five levels of realization which are compulsory for a clarifying memory of those events, leading towards real reconciliation. This process is shown with the help of several examples. Uwe Walter: Terror und Terrorismus, historisiert. Eine Einführung Die Einleitung stellt wesentliche typologische Merkmale von Terror und Terrorismus anhand von Beispielen aus der Antike vor, bestimmt dann jedoch in einer historischen Skizze beide als spezifische Phänomene der Moderne. Terror and Terrorism, historicized. An introduction The introduction outlines some characteristic features of terror and terrorism sketching examples from ancient history. Both, nevertheless, should be determined as specific phenomena of the modern age. Michael Wagner: Die Terreur während der Französischen Revolution. Ursachen, Entstehung und Charakter einer revolutionären Reinigungsdiktatur Die Phase der terreur wird in den Kontext von Meistererzählungen der Französischen Revolution eingeordnet. Die "Explosion der innerstaatlichen Gewalt" lässt sich in drei Phasen einteilen. Neben den (Lynch-)Terror von unten trat der Terror von oben; eine Sonderform bildete der militarisierte Terror in den Bürgerkriegsgebieten, zumal in der Vendée. Kontingente und ideologische Motive paarten sich mit Verschwörungsfurcht; diese Kumulation führte zu einer sich selbst beschleunigenden Dynamik. Insgesamt gesehen war die terreur ein Instrument der 1793 etablierten Notstandsdiktatur, ein Mittel im innenpolitischen Machtkampf zwischen den Fraktionen der revolutionären politischen Klasse sowie ein integraler Bestandteil des Projekts einer ideologischen Neugründung Frankreichs. The Reign of Terror during the French Revolution. Causes, origins and character of a revolutionary purging dictatorship The reign of terror is usually put into the context of master narratives of the French Revolution. This "explosion of domestic violence" can be divided into three phases: The (lynch-) terror from the bottom of society complementing the terror from its top, accompanied by the militarized terror in the areas of civil war, especially the Vendée, representing a special type of terror. Contingents and ideological motivations met with conspiracy fears - a combination that led to self-accelerating dynamics. All in all the reign of terror was an instrument of the emergency dictatorship established in 1793, the means of a domestic power struggle between the respective revolutionary political groups, an essential part of the scheme of an ideological re-establishment of France. Jörg Baberowski: Misstrauen und Gewalt. Stalinismus als Despotie Der stalinistische Terror von oben verwandelte die Sowjetunion in ein "kollektives Irrenhaus". Der vom Diktator über das Land verhängte Ausnahmezustand zerbrach alle Sicherungsvorkehrungen, die es Menschen unter friedlichen Umständen ermöglichen, sich vor Gewalt und willkürlicher Verfolgung zu schützen. Ihre außergewöhnliche Wirkung erzielte die stalinistische Diktatur vor allem durch die systematische Erzeugung von Furcht; diese veranlasste die Akteure, Täter zu sein, um nicht Opfer zu werden. Der Aufsatz zeichnet am Beispiel des Stalinschen Hofes und seiner Filialen in der Provinz nach, welche Bedingungen einen Gewaltmenschen wie Stalin als Herrscher ermöglichten und welche Möglichkeiten sich dem Gewaltmenschen boten, den politischen Raum in einen Gewaltraum zu verwandeln. Suspicion and Violence. Stalinism as Despotism Stalinist state terror turned the Soviet Union into a "collective madhouse". The martial law the dictator had imposed on the country destroyed all safety precautions which, in peaceful times, usually protect people from violence or arbitrary persecution. The Stalinist dictatorship generated an atmosphere of fear, with exceptional consequences: It prompted people to become perpetrators in order to avoid being victims. Using Stalin’s court and its branches in the country as examples, this essay shows the conditions that brought forth a violent leader like Stalin and the possibilities for such a violent leader to turn the political scene into a violent one.

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Bilingualer Geschichtsunterricht
Abstracts Sylvia Semmet: Bilingualer Geschichtsunterricht – verkappte Englischstunde oder zeitgemäßer Geschichtsunterricht? Meinungen zu bilingualem Geschichtsunterricht gehen schon seit dessen Aufkommen weit auseinander: Während in vielen Fachkollegien die Ansicht vorherrscht, es handele sich hier eher um verkappten Sprachunterricht, spricht der Schulausschuss der KMK in seinem letzte Bericht zu "Konzepten für den bilingualen Unterricht" (4/2006) über denselben als einem "Beitrag zu qualitätvollem und zeitgemäßem Unterricht". Der Artikel wird sich daher mit der Frage beschäftigen, was nun diese spezifische Form des Geschichtsunterrichtes von „normalem“ Geschichtsunterricht unterscheidet, bzw. wo die Gemeinsamkeiten liegen, aber auch worin der Mehrwert des bilingualen Geschichtsunterrichts bestehen kann. Damit einhergehen wird eine Bestandsaufnahme des momentanen Standes der integrativen Didaktik und Methodik, des aktuellen Angebots an speziellen Lehrwerken und einige Überlegungen zu der Frage, wie die Qualität dieser Form des Geschichtsunterrichts weiterhin gesichert und noch ausgebaut werden kann. Content and Language Integrated Learning in History Lessons - Language Lessons in Disguise or Modern History Lessons? From the very start opinions about Content and Language Integrated Learning in History lessons have strongly diverged. Whereas many colleagues of the same subject seem to regard them as language lessons in disguise, the school committee of the Standing Conference of the Ministers of Education and Cultural Affairs calls them a "contribution to high-quality, modern education" in its recent report "Concepts for Content and Language Integrated Learning" (4/2006). This article is going to deal with the question in what way this specific form of History teaching and - learning differs from "normal" History lessons, which aspects both approaches have in common and what the added value of CLIL of History could be. This article is also going to offer an evaluation of the momentary situation in integrative didactics and methodology, the current situation in special text- and resource books on offer and some thoughts about the question, how quality standards of this form of teaching and learning could be maintained and even improved in the future. Tobias Schmuck: Peace for Our Time: appeasement als die bittere Kunst des Möglichen Die appeasement-Politik gilt nach wie vor in allen historisch beteiligten Ländern als genauso umstritten wie verfehlt. Der Beitrag versucht eine Reihe zu konstruieren, die den Gang der Ereignisse aus mehreren Perspektiven nachvollziehen lässt. Die Prämisse des bilingualen Unterrichts fordert insbesondere dazu auf, die vorhandenen britischen Ansichten der Zeitgenossen und der nachträglichen Betrachtung zu reflektieren. Methodisch soll sich die Auswahl der Arbeitsaufträge an klassisch britische Denkmuster wie die Spekulation oder die throw-away thesis annähern. Peace for Our Time: Appeasement - The Bitter Art of the Possible Up to this day, the policy of appeasement has been regarded as controversial and misguided at the same time in all the countries that were historically involved. This article is going to try and offer a contents unit enabling the student to approach this sequence of events from different perspectives. Based on the demands of CLIL teaching and -learning, British contemporary views and also later views are analysed. The methodological approach of this unit uses classical British thinking skills, such as speculation or throw-away-theses for the structure of its tasks. Helge Schröder: Bilingualer Geschichtsunterricht In dem Aufsatz wird rückblickend beschrieben, wie sich ein Gymnasium auf den Weg zur Bilingualität begeben und dadurch einen Entwicklungsschub erlebt hat. Dabei werden Herausforderungen, Schwierigkeiten, Widerstände und Erfolge skizziert und auch ein Vergleich zu anderen bilingualen Profilen gezogen. Ergänzend wird sich mit Geschichte als bilingualem Leitfach auseinandergesetzt. Abschließend werden die Chancen eines bilingualen Profils für die Schulentwicklung zusammengefasst. Content and Language Integrated Learning in History Lessons This article is going to describe the experiences the staff and students of a grammar school made when starting their way towards Content and Language Integrated Learning and how they experienced a boost in their development. In doing so, it is also going to give an insight into challenges, difficulties, resistance and success, as well as a comparison with other kinds of CLIL profiles. Additionally, the role of History as a major subject in CLIL teaching is going to be examined and potential chances of CLIL profiles for the development of schools are shown. Malte Bachem: Karl der Große - Heiliger und Urahn. Zur Frage nach Geschichtskultur im Mittelalter Innerhalb der Geschichtsdidaktik hat sich mit der Kategorie "Geschichtskultur" ein Ansatz zur Erforschung des kollektiven Umgangs mit Vergangenheit etabliert. Der Beitrag behandelt Wirkungsweisen und Funktionen der geschichtskulturellen Verarbeitung Karls des Großen in Institutionen des römischen Imperiums und des französischen Königtums an zwei Beispielen aus dem Hochmittelalter: der Heiligsprechung Karls des Großen unter Friedrich Barbarossa und der Entstehung des Gedankens von der "Rückkehr" des Karolingerkaisers an den französischen Königshof. Charlemagne - Saint or forebear. On the question of historical culture in the Middle Ages Among history educationalists the category "historical culture" has established itself as an approach to investigate in a society`s collective dealing with the past. This article is going to deal with the operational modes and functions of the processing of Charlemagne in institutions of the Roman Empire and the French royalty as far as historical culture is concerned. In order to do so, two examples from the High Middle Ages, namely Charlemagne`s canonization during the reign of Frederick I Barbarossa and the emergence of the idea of a return of the Carolingian emperor to the French royal court. Hans Christof Kraus: Niedergang oder Aufstieg. Anmerkungen zum deutschen Kulturoptimismus um 1900 Gegen die v.a. von F. Stern begründete, lange kanonische Auffassung von einem dominierenden Kulturpessimismus in Deutschland vor und nach 1918 zeigt eine genauere Untersuchung, dass in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in vielen Bereichen ein ausgesprochener Kulturoptimismus vorherrschte, verbunden mit dem weit verbreiteten Glauben an einen sich kontinuierlich und fast unaufhaltsam vollziehenden, durch Bildung und Wissenschaft beförderten Aufstieg der Menschheit sowie an die genuinen Möglichkeiten einer künftigen allgemeinen Sicherung des Friedens in Europa und der Welt. Zu allen Zeiten gab und gibt es beide Versionen der Gegenwartsdeutung und der Zukunftserwartung. Doch den zeitgenössischen Akteuren darf die Offenheit ihrer Zukunft und die Unvorhersehbarkeit des Künftigen nicht nachträglich genommen werden. Rise or Demise - Some Comments on the German Cultural Optimism around the Year 1900 As opposed to the long and canonical concept of a dominating cultural pessimism in Germany before and after 1918, as founded by F. Stern and others, a more precise analysis shows that in the years before World War I, actually a distinct cultural optimism prevailed in many areas. This optimism, together with a common belief in a steady and unstoppable advancement of mankind, supported by education and science, as well as a belief in the congenital possibilities of a future comprehensive safeguarding of peace in Europe and in the whole world was common in those days. There have always been both versions of interpretations of the present and expectations for the future but the contemporaries must not be deprived of the unpredictability of the unknown in retrospect. Michael C. Hermann: Desinteressiert, unpolitisch, distanziert. Politische Einstellungen deutscher Jugendlicher Die politische Öffentlichkeit ist verunsichert, was die politischen Einstellungen der jungen Generation betrifft. Sie wird als politisch desinteressiert, apathisch und distanziert beschrieben. Bei näherer Betrachtung erweisen sich diese Zuschreibungen als nicht haltbar. Jugendliche sind tatsächlich für konkrete politische Sachfragen sehr wohl zu mobilisieren, lehnen aber die tradierte politische Kultur Erwachsener zunehmend ab. Auch verbreitete Vorstellungen über das Entstehen politischer Weltbilder sind widerlegt: Die Bedeutung der verschiedenen Sozialisationsphasen hat sich verschoben. In das Zentrum der Analyse rücken die Massenmedien, die entscheidenden Anteil an der Konstruktion politischer Weltbilder Jugendlicher haben. All dies erfordert nicht nur eine Offensive politischer Bildungsarbeit, sondern auch eine Modernisierung der politischen Kultur moderner Demokratien an sich. Uninterested, Apolitical, Distanced - Political Attitudes of German Youths The political public has been worried about the political attitudes of the younger generation. It is seen as politically uninterested, apathetic and distanced. Yet a closer examination shows that these attributions are not correct. Young people can actually be mobilized for specific political issues, but are more and more against the traditional political culture of adults. Another topic that has been proven wrong is the wide-spread idea of the coming into existence of political views of life. The relevance of the respective phases of socialization has changed. An analysis of the decisive role of the mass media in the construction of the political views of life of youths is going to be the centre of this article. All in all, this does not only demand an offensive in political educational work but also a modernizing of the political culture of modern democracies in general. http://www.geschichtefuerheute.de/

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Medizingeschichte
Abstracts Wolfgang Woelk: Medizingeschichte: Exotenfach oder eine hilfreiche Ergänzung zur Ausbildung historischer Kompetenzen Der erste Teil des Beitrags umreißt den Gegenstand der Medizingeschichte. Es wird dargelegt, was eine moderne und mit den Standards der Geschichtswissenschaft kongruente Medizingeschichte leisten kann. Dabei konzentrieren sich die Ausführungen auf das Konzept einer Sozialgeschichte der Medizin. Innerhalb dieses Ansatzes rückt die öffentliche Gesundheitssicherung in den Mittelpunkt. Gerade in der Diskussion über die Ausgestaltung öffentlicher Gesundheit liegen Ansatzpunkte für den Einsatz im Geschichtsunterricht, da Gesundheit und Krankheit zu den "epochalen Schlüsselproblemen" gehören. Im zweiten Teil des Beitrags wird nach einer Übersicht über die Quellenlage an erprobten Beispielen des ausgehenden 19. und 20. Jahrhunderts stichwortartig dargelegt, worin der zusätzliche Erkenntnisgewinn für den Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe I und II liegen kann. The first part of this article gives a short outline of the social history of medicine focusing on the issue of public health care. This thematic priority has been chosen because of the manifold political and social implications those sciences dealing with public health usually portray and because the aspects of health and disease represent key problems in the subject of history. The second part of the article deals with the practical impact of medical history on the subject of history in secondary education and gives a general overview of potential sources. Frank Behne: "Man muss es … für das Höchste halten, den Kranken gesund zu machen": Medizin im Alten Ägypten und in der griechisch-römischen Antike Der Aufsatz zeigt, wie sich die Grundlagen der abendländischen Medizin im Altertum entwickelt haben. Dabei steht neben dem Alten Ägypten vor allem Griechenland mit Asklepios und Hippokrates im Mittelpunkt der Darstellung, die mit Galen, einem in Rom wirkenden Arzt griechischer Herkunft, schließt. In dem Beitrag wird herausgearbeitet, wie sich die Auffassung von Krankheit, ja überhaupt die Sichtweise auf den menschlichen Körper von einem eher religiös-magisch bestimmten zu einem empirisch-rationalen Verständnis gewandelt hat. Hier liegen schließlich die Ursprünge der abendländischen Medizin. This essay shows the way the foundations of occidental medicine were already laid in ancient times. Besides ancient Egypt, especially Greece is presented with Asclepius and Hippocrates as its main representatives. The outline closes giving an insight into Galen’s work, a native Greek who lived and worked in Rome. The author traces the changes in the attitudes towards diseases and even the human body starting, out being seen from a religious or even magic angle and then slowly developing into a more empirical, rational one. Wolfgang Hammer: Von der Folter zur Therapie. Traumatisierte Soldaten und die Militärpsychiatrie vom Ersten Weltkrieg bis zum Afghanistaneinsatz Die Militärpsychiatrie hat die Aufgabe, seelisch leidende Soldaten wieder kampffähig an die Front zurückzuschicken. In diesem Aufsatz wird dargestellt, wie in den beiden Weltkriegen den seelisch Leidenden als Simulanten hart behandelt wurden, wie sich aber nach dem Zweiten Weltkrieg, vor allem in Folge des Vietnamkrieges, eine an den Auswirkungen traumatisierender Erlebnisse (Psychotraumatologie) orientierte humanere Behandlung seelisch verletzter Soldaten entwickelte. Military psychiatrists try to support traumatized soldiers so that they may return to the front lines. This article shows the way these soldiers were treated harshly as malingerers during both world wars, yet how this treatment has slowly been revised after World War II and especially after the Vietnam War. A more human form of treatment which is based on experiences with severely traumatized soldiers (Psychotraumatology) has finally gained acceptance. Peter Lautzas: Über Grenzen Ausgehend von Ralf Dahrendorfs Lebenserinnerungen, deren Titel dem 48. Deutschen Historikertag 2010 als Motto dient, werden skizzenhaft einige Überlegungen zu Begriff und Erscheinungsformen von Grenze formuliert, wobei etwas näher auf die bei uns heute vorhandene Auffassung eingegangen wird. Sie ist gekennzeichnet durch die Vorstellung einer hermetischen Abriegelung aller Lebensbereiche an einer scharf gezogenen Linie. Der Grenzproblematik wird sodann kontrastiv das Phänomen der Globalisierung gegenübergestellt, das uns vor neue Herausforderungen auch in der Frage der Grenzziehungen stellt. Based upon Ralf Dahrendorf’s biographical memories whose title serves as a motto for the 48th German Historians’ Symposium 2010, the article outlines some thoughts about the concept and different variations of borders focusing on the current understanding of the term. It is characterized by the idea of a total lockdown of all areas of life through a sharply defined line. Further on, this problematic aspect of borders is contrasted with the phenomenon of globalization challenging us all with new facets of borders. Helge Schröder: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Tafelbilder im Geschichts- und Politikunterricht Tafelbilder gehören zu den Klassikern des Geschichts- und Politikunterrichtes - aber haben sie angesichts der neuen Medien noch eine Zukunft? Um diese Frage zu klären, wird zunächst die vorliegende, überwiegend praxisorientierte, Literatur gesichtet sowie die didaktische Diskussion zusammengefasst und kritisch gewürdigt. Es folgt eine Analyse des Potentials und der Chancen durch die neuen Medien, hier vertreten durch die "Intelligenten Tafeln" mit Internetzugang. In einer Schlussbetrachtung Herausforderungen für die Geschichts- und Politikdidaktik benannt. Blackboard sketches rate among the classics of History and Civics lessons – but aren’t they facing an uncertain future with all the new media in the classroom? In order to answer this question, the author presents a critical overview of the current, mainly practice-oriented publications and the didactical discussion. He proceeds with an analysis of the potential chances when using new media, focusing on interactive whiteboards providing internet access. In his conclusion he traces challenges for History and Civics didactics.

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Denkmal
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Gedenkjahr 2009
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20 Jahre friedliche Revolution
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Ungleichheiten
Uwe Walter: Ungleichheiten Der Essay durchmustert zunächst die Motti der vergangenen Historikertage und sucht einige Trends in der Geschichtswissenschaft aufzuzeigen. „Ungleichheiten“, das Thema der diesjährigen Versammlung in Dresden, umgreift erneut ein riesengroßes Feld, es lassen sich aber auch ideengeschichtliche Stränge seit der Antike verfolgen, Ungleichheiten zu konzeptualisieren, zu begründen oder anzuprangern. In diesem Sinne entwirft der Beitrag eine knappe Skizze. The essay starts with an examination of the mottoes of the previous historians’ symposia and tries to show certain trends in the science of history. „Disparities“, the topic of this year’s meeting in Dresden, encompasses a very wide range of aspects. There are, however, certain lines in the history of ideas approaching a conceptualization of the different forms of disparities and ways of explaining or actually denouncing the phenomenon. These lines can be traced since ancient times. On this basis the article draws a concise sketch. Hermann Hiery: Europa und die Öffnung der Welt Während die chinesischen Ansätze zu einer Erkundung und Eroberung überseeischer Räume trotz guter technischer Voraussetzungen im 15. Jahrhundert abbrachen, führten die Anstrengungen der (West-)Europäer zur bis heute wirksamen Europäisierung der Welt. Der Aufsatz durchmustert die gängigen Erklärungen kritisch und nennt sechs Faktoren: die Existenz einer europäischen (abendländischen) Identität bei gleichzeitiger Konkurrenz, die Selbstverständlichkeit von Fremderfahrungen, das planende Vorsorge erfordernde Klima, die Duldung und Belohnung von Außenseitern und Individualisten, die aus der Knappheit erwachsene Bereitschaft zur Aneignung und Integration von Neuem, das Christentum als helfende Kraft, mit Angst vor dem Unbekannten fertig zu werden. Nicht weltweit durchzusetzen vermochten die Europäer u.a. ihre spezifische Rationalität, das Denken in nationalen Kategorien sowie die Menschenrechte als universale Größe. Daher werden die Verhältnisse in vielen postkolonialen Regionen politisch und gesellschaftlich von Hybridformen geprägt. Whereas the Chinese approaches to the exploration and conquest of overseas territories came to a halt in the 15th century in spite of good technological conditions, the (Western) European efforts actually led to a Europeanization of the world which is still effective today. The essay examines current ways of explaining the phenomenon critically and names six factors: the existence of a European (occidental) identity on the one hand but, at the same time, a rivalry among the Europeans on the other hand, the casualness they showed when experiencing something totally alien to them, a climate utterly demanding prudent provision, the toleration and even rewarding of outsiders and individualists and, resulting from the omnipresent paucity in those days, a certain readiness to adopt and integrate new ideas. The author finally mentions Christianity as a factor supporting people in coping with the unknown. Yet neither were the Europeans able to achieve a worldwide acceptance of their specific rationality and their habit of thinking in national categories, nor an adoption of human rights as a universal concept. That is why the conditions in many postcolonial regions are shaped by political and social hybrid forms today. Gisbert Gemein/Hartmut Redmer: Interpretation von Geschichtskarten (Teil 1) Methodisches Lernen gehört zwar inzwischen zur Obligatorik eines jeden Unterrichtswerkes, doch wird die Interpretation von Geschichtskarten i.d.R. nur einmal eingeübt. Der vorliegende Beitrag versucht in sechs Lernschritten, verteilt über die Jahrgänge der Sek. I, eine den jeweiligen Altersstufen gemäße sich aufeinander aufbauende Lernprogression zu erreichen. Dabei folgen die Themen (Ägypten, Rom, mittelalterliche Stadt, historische Karten zum Zeitalter der Entdeckungen, Kalter Krieg, Bedrohung durch die Raketen Nordkoreas) dem üblichen Curriculum. Sie beinhalten aber auch unterschiedliche Kartenarten (statische und dynamische Karte, Kartenfolge, Stadtplan und Stadtansicht, historische Karte), die u.a. ideologiekritisch untersucht werden. Die umfangreichen Arbeitsaufträge und Fragen enthalten handlungsorientierte Aspekte. It is true that methodical learning does belong to the obligatory aspects of every textbook but the interpretation of historical maps is usually practised only once in students’ schooldays. The present article tries to achieve a learning progress through six progressive steps suitable for the respective age groups of the first stage of the secondary level. The topics (Ancient Egypt, The Roman Empire, Medieval Towns, Historical Maps in the Age of Discovery, The Cold War, The Threat of North Korea’s Missiles) follow the usual curriculum but also include various types of maps (static and dynamic maps, series of maps, town maps, top views of towns, historical maps) and their analysis, tracing and questioning potentially underlying ideologies. Elaborate tasks and questions also provide active learning approaches. http://www.geschichtefuerheute.de/

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