Mittelalter
geschichte für heute 2/2022
- herausgegeben von
- Bundesverband der Geschichtslehrer Deutschlands und Landesverbände
- unter Mitarbeit von
- Gerrit Dworok, Kay Peter Jankrift, Karl-Hermann Rechberg, Norbert Schmeiser
Aussagen über Ausbrüche und Auswirkungen von Seuchen finden sich in mittelalterlich-frühneuzeitlichen Schriftquellen unterschiedlicher Art. Anhand ausgewählter Beispiele werden im Beitrag von Kay Peter Jankrift die Besonderheiten der verschiedenen Zeugnisse im Hinblick auf Möglichkeiten und Grenzen der Interpretation des Seuchengeschehens aufgezeigt. Norbert Schmeiser beschäftigt sich kritisch mit dem Topos der Juden als Sündenböcke zur Erklärung von spätmittelalterlichen Judenpogromen, der immer wieder in Geschichtsbüchern reproduziert wird. Schulbuchempfehlungen legen hingegen nahe, Perspek…
Bestellnummer: | gfh2_22 |
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ISSN: | 1866-2099 |
Erscheinungsjahr: | 2022 |
Seitenzahl: | 144 |
Produktinformationen
Aussagen über Ausbrüche und Auswirkungen von Seuchen finden sich in mittelalterlich-frühneuzeitlichen Schriftquellen unterschiedlicher Art. Anhand ausgewählter Beispiele werden im Beitrag von Kay Peter Jankrift die Besonderheiten der verschiedenen Zeugnisse im Hinblick auf Möglichkeiten und Grenzen der Interpretation des Seuchengeschehens aufgezeigt.
Norbert Schmeiser beschäftigt sich kritisch mit dem Topos der Juden als Sündenböcke zur Erklärung von spätmittelalterlichen Judenpogromen, der immer wieder in Geschichtsbüchern reproduziert wird. Schulbuchempfehlungen legen hingegen nahe, Perspektiven aus der jüdischen Gemeinschaft zu vermitteln.
Unabhängig vom Mittelalterschwerpunkt untersucht Gerrit Dworok die Transformation des Osmanischen Reichs zur Republik Türkei als Beispiel exemplarisch-interkulturellen Geschichtslernens. Er erläutert fachdidaktische Hintergründe und stellt ein Modell vor, wie interkulturell orientierte Unterrichtseinheiten auch unabhängig von curricularen Neujustierungen in den Alltag des Geschichtsunterrichts eingebaut werden können. Sein Beitrag enthält auch Quellenmaterial für den Unterricht.
Karl-Hermann Rechberg analysiert, wie anhand von NS-Propaganda ein kritischer Umgang mit politischer Inszenierung eingeübt werden kann und welche Hürden dabei umgangen werden müssen. Experten warnen beispielsweise davor, bei der Konfrontation Lernender mit nationalsozialistischer Selbstinszenierung die Perspektive der Urheber zu transportieren. Empirische Daten anhand einer Untersuchung zu Lernerfahrungen von Schulklassen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg zeigen, dass diese Gefahr immer noch besteht. Anhand dieser Daten werden konkrete Herausforderungen für die pädagogische Auseinandersetzung herausgearbeitet und drei didaktische Lösungsvorschläge für instruktionale Lehr-Lern-Formate formuliert.
Inhaltsübersicht
Mittelalter
Die Nadel im Heuhaufen
Mittelalterlich-frühneuzeitliche Seuchen im Spiegel zeitgenössischer Schriftquellen
Norbert Schmeiser
Juden als Sündenböcke und „Andere“?
Zur Erklärung von spätmittelalterlichen Judenpogromen in Geschichtsbüchern
Juden als Sündenböcke und „Andere“?
Zur Erklärung von spätmittelalterlichen Judenpogromen in Geschichtsbüchern
Impulse für den Geschichtsunterricht
Gerrit Dworok
Vom Osmanischen Reich zur Republik Türkei
Transformationsgeschichten als Beispiel exemplarisch-interkulturellen Geschichtslernens
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Transformationsgeschichten als Beispiel exemplarisch-interkulturellen Geschichtslernens
Karl-Hermann Rechberg
Anhand von NS-Propaganda einen kritischen Umgang mit politischer Inszenierung einüben
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Forum
Wolfgang Geiger
Das „Ermächtigungsgesetz“ war auch inhaltlich verfassungswidrig
Zu Leonhard Schumacher: Republiken am Abgrund …, in gfh 4/2021
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Geschichte vor Ort - außeschulische Lernorte und Projekte
Neuer Lern- und Erinnerungsort in Berlin:
Das Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
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