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Produktinformationen

Politische Bildung ist und bleibt eine langfristige gesellschaftliche Aufgabe, die jede Generation für ihre Belange und in ihrem Interesse weiterentwickeln muss, um den Bestand der Demokratie zu sichern und sie zu stärken. Dabei übernimmt die politische Bildung vielfältige Rollen, die ihr je nach historischer Situation und gesellschaftlichem Bedarf übertragen werden: Sie begleitet und unterstützt politischen und sozialen Wandel, sie antizipiert Veränderungen, sie ist Mitinitiatorin von Umbrüchen, teilweise reagiert sie aber auch nur auf sie. Sie kann eher die Anpassung an politische Verhältnisse zum Ziel haben, aber auch bestehenden Verhältnissen Widerstand entgegensetzen und Alternativen aufzeigen.

Über Demokratieentwicklung und die Unterstützung der Handlungsfähigkeit in demokratischen Gesellschaften als Rahmen der politischen Bildung besteht weitgehender Konsens. Unterstellt wird damit auch, dass notwendige Einstellungen und Kompetenzen erlernbar sind. Organisierte politische Bildung wird von Lehrenden vermittelt; Teilnehmende eigenen sich ihre vielfältigen Inhalte an bzw. lernen sie. Damit stellt sich aber neben der Frage nach methodisch-didaktisch sinnvollen Vermittlungsformen von Inhalten auch die Frage nach den (biographischen) Wirkungen – bezogen insbesondere auf die Teilnehmenden, darüber hinaus aber auch auf die Lehrenden und deren berufliches Umfeld. Teilnehmende setzen sich durch den Besuch politischer Bildungsveranstaltungen, der zumeist aus subjektiven Gründen passiert, Erfahrungen aus, die sie sonst vermutlich so nicht machen würden. Die Frage, welche (biographischen) Wirkungen die Teilnahme an politischer Bildung auslösen kann, ist bisher nur in Ansätzen beantwortet. Zu Wirkungen bzw. Effekten politischer Bildung bei Teilnehmenden liegen aktuell sehr wenige empirische Erhebungen und Forschungsergebnisse vor. In den Standardhandbüchern zur politischen Bildung finden sich dazu keine Kapitel, und auch Evaluationen zum Stand der politischen Bildung bzw. zum Bildungsurlaub behandeln das Thema nur am Rande.

Die Wirkungsforschung in der politischen Bildung befindet sich in einem Spannungsverhältnis, gleichzeitig liegen bisher nur relativ wenige grundlegende Untersuchungen vor. Der oftmals gewählte Zugang, die Lehrenden zur Motivation der Teilnehmenden zu befragen, gibt – wenn überhaupt – Begründungen für die Teilnahme. Er kann aber keinen Aufschluss darüber geben, welche (langfristigen biographischen) Wirkungen die Teilnahme bei Einzelpersonen hatte. Wissen über diese Fragestellung würde zur Legitimation der politischen Bildung beitragen. Denn es ist anzunehmen, dass Personen durch ihr Denken und Handeln weitere Kreise beeinflussen, als durch die tatsächliche Teilnahme an politischer Bildung erreicht werden.

In diesem Kontext versammelt diese Ausgabe des Journals Beiträge, in denen einerseits aktuelle Ergebnisse der Wirkungsforschung zur politischen Jugend- und Erwachsenenbildung dargestellt werden. Anderseits zieht das Heft auch eine vorläufige Bilanz der Wirkungsforschung in der politischen Bildung und diskutiert dabei das Thema insgesamt vor dem Hintergrund bisheriger Studien in Bezug auf seine Relevanz für die Zukunft der politischen Bildungsforschung.

Inhaltsübersicht


Inhalt



MitDenken

4    Martin Nugel
      „Da sind auch noch andere, die man
      berücksichtigen muss!“ Demokratie im
      Jugendverband aus Sicht von Ehrenamtlichen


SchwerPunkt

Wirkungen politischer Bildung

10    Klaus-Peter Hufer
        Wirkungslose Wirkungsforschung?  
        Rückblick und Ausblick

16    Nadine Balzter
        Zur Debatte der Wirkungsforschung und  
        Rekonstruktion biographischer Nachhaltigkeit
        politischer Jugendbildung

22    Eva Zimmermann, Frank König
        Wie wirkt politische Bildung? 
        Wege zur Erfassung von Wirkungen und
        Wirkungsbedingungen in der politischen Bildung

28    Helmut Bremer, Laura Schlitt, Tim Zosel
        „Jugend partizipiert“ – Distanz zwischen
        Jugend und Politik überbrücken

34    Christine Zeuner, Antje Pabst
        Mehrfachteilnahme am Bildungsurlaub
        Bildungsbiographische Wirkungen


ZeitZeugen

40     Wolfgang Benz
         Gedenkstättenbesuche als Patentrezept
         der historisch-politischen Bildung?


BildungsPraxis

44     Susanne Offen
         breit aufgestellt! Fortbildung zur Prävention
         von Ungleichwertigkeitsvorstellungen
         Bericht von Jens Schmidt
         Komplexe Verhältnisse. Bildungsprozesse
         zwischen Theorie und Praxis. Wirkungen
         politischer Bildung am Beispiel der Fortbildungs-
         reihe „breit aufgestellt“. Gespräch mit
         Andreas Hechler

 

MitDenken

4   Nicht irgendeine Partizipation!
       Wie steht es um die Realitäten demokratischer Prozesse
       in der Jugendverbandsarbeit und deren Bedeutung für die
       politische Mündigkeit junger Menschen? Die Jugendverbände
       müssen ihren Blick stärker auf die gesellschaftliche
       Heterogenität richten!

 

SchwerPunkt

10   Wirkungslose Wirkungsforschung?
        Die Kategorien einer Qualitätsüberprüfung sind nicht
        vereinbar mit den Ansprüchen und Zielen politischer Bildung,
        argumentiert Klaus-Peter Hufer, denn wie „misst“
        man Toleranz, Empathie, Solidarität, Kritikfähigkeit?

 

SchwerPunkt

22   Politische Bildung als Feuerwehr
        Aktuell dienen zusätzliche Finanzmittel für politische
        Bildung kaum der finanziellen Absicherung einer auf
        Dauer angelegten Angebotsinfrastruktur – ein Fehler:
        Politische Bildung ist darauf gerichtet, längerfristig auf
        Prozesse politischer Sozialisation einzuwirken.

 

 

SchwerPunkt

34   Nachhaltige Bildungsbiographien
        Wie beeinfl usst Bildungsfreistellung langfristig die bio-
        graphische Entwicklung eines Menschen – hinsichtlich
        seiner inneren und äußeren Welt? Orientierungen und
        neue Perspektiven werden vermittelt, argumentieren
        Christine Zeuner und Antje Pabst.

 

BildungsPraxis

44   Prävention von Ungleichwertigkeitsvorstellungen
        Die Rubrik stellt ein Fortbildungsangebot in den Mittelpunkt,
        das Multiplikator/-innen unterstützen will, gegen
        extrem rechte Ideologieelemente Stellung zu nehmen,
        aber auch ihre Verbindungslinien zu ausgrenzenden
        Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft zu analysieren.

 

ÜberGrenzen

68   Untergang der liberalen Weltordnung?
        Welche Trump-Doktrin lässt sich kurz nach den Midterm
        Elections im November 2018 erkennen? Der Beitrag er-
        läutert, was diese Präsidentschaft weltordnungspolitisch
        bedeutet und wie politische Bildung auf die Herausfor-
        derungen weltpolitischer Umbrüche reagieren kann.

 

3/2018

 

 

VorGänge

52    Politik verständlich machen / Giffey: Gesetz zur
        Förderung der Demokratie kommt! / CLAIM
        – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit /
        Partizipation und Demokratie in der Arbeits-
        welt / Weltoffen leben: Jugendaustausch in
        unruhigen Zeiten / querstadtein – Die Stadt mit
        anderen Augen sehen

 

 

LeseZeichen
60    Potenziale politischer Erwachsenenbildung /
        Menschenrechte im Bildungsprozess / Jugend-
        arbeit zwischen Diktatur und Demokratie /
        Politische Utopien der Jugend / Demokratische
        Fitnessübung für junge Menschen

 

 

ÜberGrenzen

68    David Sirakov, Sarah Wagner
        Untergang der liberalen Weltordnung?
        Die Außenpolitik von Donald Trump in der
        außerschulischen politischen Bildung

 

 

AusBlick

74    AdB: Stärkung der Bildungsfreistellung /
        Bundeskongress politische Bildung: Emotionen
        / Ausschreibung „bap Preis Politische Bildung“
        / Ausstellung und Kampagne „100 Jahre
        Frauenwahlrecht“ / Jugend- und Netzpoli-
        tisches Forum / EAF: Stipendien „Junge
        Akademie“ / Hooligans gegen Satzbau:
        Publikation / Personen & Organisationen /
        Veranstaltungen

Autor*innen

Nadine Balzter,
M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der Technischen Universität Darmstadt. Arbeitsschwerpunkte: Politische Jugendbildung, Politisches Engagement, Erwachsenenbildung, erziehungswissenschaftliche Biographieforschung, Differenzreflexive Professionalisierung, Gender und Dis/ability Studies.

Prof. em. Dr. Wolfgang Benz
studierte Geschichtswissenschaft, Politische Wissenschaft und Kunstgeschichte in Frankfurt/M., Kiel und München. Von 1969 bis 1990 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München. Im Anschluss lehrte er von 1990 bis 2011 an der Technischen Universität Berlin und leitete das zugehörige Zentrum für Antisemitismusforschung mit den Schwerpunkten Vorurteils- und Antisemitismusforschung sowie der Erforschung des Nationalsozialismus, in denen er internationale Anerkennung genießt. Einige seiner Veröffentlichungen gelten als Standardwerke der Geschichtsforschung zur Zeit des Nationalsozialismus und zu den Abläufen des Holocaust, darunter die mit Hermann Graml und Hermann Weiß herausgegebene „Enzyklopädie des Nationalsozialismus“ (1997), das mehrbändige „Handbuch des Antisemitismus“ (2008 – 2015) ebenso wie die mit Barbara Distel herausgegebene Reihe „Der Ort des Terrors. Die Welt der nationalsozialistischen Zwangslager“ (2005 – 2009), die als umfassendste Darstellung des NS-Lagersystem gilt und erstmals die verfügbaren Forschungsergebnisse im engeren Sinne der Aufarbeitung zusammenführte.

Prof. Dr. Helmut Bremer
ist Leiter des Fachgebiets Erwachsenenbildung/Politische Bildung an der Universität Duisburg-Essen. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Politische Erwachsenenbildung, Adressaten- und Teilnehmerforschung, soziale Ungleichheit, Bildung und Weiterbildung, Habitus, Lernen und Sozialisation.

Andreas Hechler
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Bildungsreferent bei „Dissens – Institut für Bildung und Forschung“ in Berlin. Schwerpunkte seiner Arbeit in den letzten Jahren waren geschlechterreflektierte Neonazismusprävention, Intergeschlechtlichkeit in der Pädagogik, Männlichkeit, sexualisierte Gewalt und der Themenkomplex NS-„Euthanasie“, Familienbiographien, Ableismus und Erinnerungspolitik.

Klaus-Peter Hufer,
Dr. rer. pol. phil. habil, ist außerplanmäßiger Professor an der Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Bildungswissenschaften. Er war über 50 Jahre als Fachbereichsleiter in der Kreisvolkshochschule Viersen tätig und ist Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen zur Theorie und Praxis politischer Bildung und Erwachsenenbildung.

Dr. Susanne Offen
ist Bildungswissenschaftlerin sowie Studienrätin für das Lehramt an berufsbildenden Schulen mit den Unterrichtsfächern Politik und Sozialpädagogik. Aktuell verwaltet sie eine Professur für Sachunterricht an der Leuphana Universität Lüneburg. Der außerschulischen politischen Bildung ist sie über Arbeit und Leben Hamburg verbunden. Seit Frühjahr 2017 ist sie zudem Teil der erweiterten Journal-Redaktion.

Dr. des. Antje Pabst,
Bildungs- und Erziehungswissenschaftlerin, ist wiss. Mitarbeiterin an der Professur für Erwachsenenbildung der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind das Lernen Erwachsener, Beruf und Beruflichkeit im Wandel der Zeit sowie Literalität und Grundbildung.

Dr. Martin Nugel
arbeitet als Lehrkraft für besondere Aufgabe am Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik der Universität Bamberg und war Fachbereichsleiter für schulbezogene Kinder- und Jugendarbeit bei der Evangelischen Jugend Nürnberg.

Laura Schlitt
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen im Fachgebiet Erwachsenenbildung/Politische Bildung. Ihre aktuellen Arbeitsschwerpunkte sind das Feld des politischen Dokumentarfilms sowie der Habitus von Erwachsenenbildner/-innen.

Jens Schmidt
ist Jugendbildungsreferent bei Arbeit und Leben Hamburg. Seine Themenschwerpunkte sind geschlechterbezogene Bildungsarbeit und intersektionale politische Bildung. Er ist Projektleiter der Fortbildungsreihe „breit aufgestellt“, Leiter des Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus Hamburg und des Projekts empower – Beratung von Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.
Dr. David Sirakov ist Direktor der Atlantischen Akademie. Er hat Politikwissenschaft und Öffentliches Recht an der Universität Trier studiert und wurde an der TU Kaiserslautern mit einer Arbeit zu den russisch-amerikanischen Beziehungen promoviert.

Dr. David Sirakov
ist Direktor der Atlantischen Akademie. Er hat Politikwissenschaft und Öffentliches Recht an der Universität Trier studiert und wurde an der TU Kaiserslautern mit einer Arbeit zu den russisch-amerikanischen Beziehungen promoviert.

Sarah Wagner,
M.A., ist Bildungsreferentin an der Atlantischen Akademie. Sie hat Politikwissenschaft, Englisch und Bildungswissenschaften an der Universität Trier und an der Universität Nebraska-Omaha studiert.

Prof. Dr. Christine Zeuner
ist Professorin für Erwachsenenbildung an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg und Mitglied der Journal-Redaktion. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind politische Erwachsenenbildung, Internationale Erwachsenenbildung sowie Literalität und Grundbildung.

Eva Zimmermann
hat Erziehungswissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig studiert. Derzeit arbeitet sie am Deutschen Jugendinstitut, Außenstelle Halle, in der Evaluation des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

Tim Zosel
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Duisburg-Essen im Fachgebiet Erwachsenenbildung/Politische Bildung. Seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte sind politische Bildung und Flucht sowie Politikbilder von Pädagog/-innen.

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Wo steht die außerschulische politische Jugend- und Erwachsenenbildung?
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Wie politische Bildung wirkt
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Mit der Wirkungsstudie wird erstmals empirisch belegt, wie sich politische Jugendbildung längerfristig auswirkt und in politischen Haltungen sowie politischen Aktivitäten von Teilnehmenden niederschlägt. Dazu haben die Forscher junge Erwachsene biographisch-narrativ interviewt, die etwa fünf Jahre zuvor an Veranstaltungen und Projekten der politischen Jugendbildung teilgenommen haben. Die Analyse der Interviews und Gruppendiskussionen macht deutlich, wie sich diese Bildungserfahrungen – vor dem Hintergrund der jeweiligen Biographie – mit vorhandenen Kenntnissen und Einstellungen verknüpfen und wie sich die jungen Erwachsenen im politischen Raum verorten. Anders als im gegenwartsorientierten und emotional turbulenten Jugendalter sind junge Erwachsene erstmals in der Lage, ihre Entwicklungen und Bildungseffekte zu reflektieren und zu bilanzieren. Erstmals liegt eine träger- und veranstaltungsübergreifende bundesweite Studie vor, die Aussagen darüber erlaubt, wie Jugendliche die Anregungen und Impulse aus Veranstaltungen politischer Bildung in ihrem weiteren Lebenslauf nutzen konnten.

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Erwachsene - lernfähig aber unbelehrbar?
Was der Konstruktivismus für die politische Bildung leistet
Der Autor beschreibt eine Vielzahl an Varianten des Konstruktivismus, erklärt lernpsychologische Grundlagen, vermittelt neurowissenschaftliche Erkenntnisse, zieht daraus schließlich didaktische und methodische Folgerungen für die politische Erwachsenenbildung und stellt entsprechende Beispiele vor. Dieses Buch ist mehr als eine erkenntnisreiche, spannende Einführung in die Debatten des Konstruktivismus. Die Leserinnen und Leser erhalten Anregungen und Zugänge, wie Konstruktivismus für die Erwachsenenbildung fruchtbar gemacht werden kann.

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Journal für politische Bildung

Neu
Zeit
Journal für politische Bildung 4/2024
Das kommende Journal für politische Bildung setzt sich mit dem Thema Zeit auseinander. Die Autor*innen beschäftigen sich damit, welche Zeitformate die politische Bildung nutzt bzw. nutzen sollte, was Zeitverknappung insbesondere für die Erwachsenenbildung bedeutet und welche Wahrnehmung und Dimensionen von Zeit für die politische Bildung eine Rolle spielen.

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Neu
Ästhetische Zugänge
Journal für politische Bildung 3/2024
Im Heft "Ästhetische Zugänge" wird die Bedeutung von ästhetischen Zugängen wie Bildern, Spielen, Comics, Theater etc. und ihre Möglichkeiten für die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen diskutiert . Fragen sind u. a.: Was ist unter ästhetischen Zugängen zu verstehen und wie können ästhetische Erfahrungen für Menschen zu bildenden Momenten werden? Wie können im Rahmen politischer Bildungsprozesse ästhetische Zugänge konkret aussehen und welche Potentiale sind damit verbunden? Welche Personengruppen können evtl. durch ästhetische Zugänge besser für politische Bildung und die Reflexion gesellschaftspolitischer Spannungsfelder und die eigene Verstrickung in diese erreicht werden? Inwiefern regt ästhetisches Arbeiten zu politischem Handeln und zur Reflexion an?

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Neu
Wozu Evaluation?
Journal für politische Bildung 2/2024
Der Begriff Evaluation stammt aus dem Französischen (évaluer) und bedeutet so viel wie Bestimmen, Bewerten und Beurteilen. Die Fragen, was Evaluation und Evaluationspraxis im Kontext politischer Bildung für wen und aus wessen Perspektive bedeutet und auf welche Weise sie praktiziert wird, zeigen ein breites Spektrum an Reflexions- und Diskussionsmöglichkeiten auf, die sich allesamt auch unter dem Titel dieser Ausgabe „Wozu Evaluation?“ versammeln. Quantitativ im Heft am häufigsten vertreten ist der Begriff Wirkung mit mehr als 25 Treffern. Dass dieser nicht nur in der politischen Bildung mit besonderen Erwartungen verknüpft wird, ist einerseits verständlich, entlässt das Feld mit Blick auf die derzeitigen politischen Konjunkturwellen und erwartbaren Einsparungen andererseits aber auch nicht ohne den Auftrag, sich mit ihrer Bedeutung für Praxis und Forschung auseinanderzusetzen. Die Beschränkung von Evaluation auf Wirkung allein ist zu eng für die Vielfalt der politischen Bildung, wie in den Schwerpunktartikeln am Anfang des Heftes deutlich wird. Wie Evaluation in der politischen Bildung eingeordnet und kritisch beleuchtet werden kann, ist hier einzusehen. Es folgen Praxisbeiträge, die aufzeigen, wie Evaluationen in den verschiedenen Handlungsfeldern der politischen Bildung operativ zum Einsatz kommen und welche Potentiale und Herausforderungen einem dabei begegnen. Das Heft macht deutlich, dass Evaluation trotz ihres konjunkturellen Hochs durch Bundesprogramme wie dem Forschungs- und Transfervorhaben „PreVal“ schon immer ein zentrales Thema des Feldes war und dass, mit Blick auf die Adressat*innenperspektiven, auch aus guten Gründen.

19,90 €
Neu
Zukunft
Journal für politische Bildung 1/2024
Die politische Bildung muss sich mit Zukunftsvisionen und Utopien auseinandersetzen, um auf die ständigen Krisen und Unsicherheiten zu reagieren, vor allem aber, um diese pro-aktiv mitzugestalten. Sind Stapelkrisen, multiple Krisen, Dauerkrisenzustand die neue Realität? Welche Entwicklungsperspektiven und Zukunftsvisionen stehen dem gegenüber? Welche Folgen hat die aktuelle Häufung von Krisen auf individueller, gesellschaftlicher, politischer Ebene? Welche Aufträge und Anfragen ergeben sich daraus für die politische Bildung, insbesondere auch mit Blick auf das Generationenverhältnis?

19,90 €
Bildungsstätten
Journal für politische Bildung 4/2023
Die vierte Ausgabe des JOURNALS widmet sich der Bedeutung von Bildungsstätten als wichtige Orte der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Zwar ist die Bildungsstätte nur einer von vielen und anderen Orten der politischen Bildung, übernimmt jedoch – und das nicht nur historisch betrachtet – mit ihren eigentümlichen Charakter eine besondere Stellung in der Landschaft der politischen Bildung. Als außeralltägliches Angebot bietet sie Menschen an anregungsreichen Orten wie Bildungszentren, Akademien, Tagungsstätten oder Jugendhöfen Raum, Zeit und Gelegenheit für diskursive Begegnung und Kommunikation. Dabei werden nicht nur Seminarreihen und Workshop-Formate, sondern auch lebensweltliche und praktische Bildungs- und Lernmöglichkeiten angeboten, um Demokratie erfahrbar zu machen. Doch die Bildungsstätten stehen zunehmend unter ökonomischen und politischen Druck. Bereits seit Jahren schrumpft ihre Landkarte in der Bundesrepublik zusammen und stellt auch große Träger zunehmend vor die Frage, ob und wie sie ihre Bildungsstätte(n) weiter bewirtschaften können (vgl. Waldmann in diesem Heft). Zur Wahrheit gehört aber auch, dass rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien, Gruppen und Strömungen, Bildungsstätten schließen wollen, weil deren weltoffenes und pro-demokratisches Programm nicht in ihr politisches Meinungsbild passt. Und auch mit Blick auf die Zukunft und die beabsichtigte Mittelkürzung für die politische Bildung im Doppelhaushalt 2024/2025 schaut es für die politischen Bildungsstätten eher düster aus (vgl. Klein, Vorsitzender des bap, Ausgabe 03/2023). Diese Ausgabe entwirft einen Gegenhorizont zu den eher mürrischen und mitunter eklatanten Rahmenbedingungen von Bildungsstätten und betont deren wichtigen Beitrag für die soziale Infrastruktur der politischen Bildung als auch deren handlungspraktische Impulse für die einzelnen Besucher:innen und Teilnehmer:innen. Dabei weitet das Magazin seinen Blick und schaut über die vermeintlich klassische Jugendbildungsstätte hinaus. Beleuchtet werden neben exemplarischen Einblicken in die Geschichte (vgl. Buhrmann in diesem Heft), Entwicklung und den aktuellen Stand (vgl. Wohnig in diesem Heft), ausgewählte Perspektiven wie die Bedeutung von Raum (vgl. Eble in diesem Heft) oder aber Schwerpunkte wie die Arbeit von Familienbildungsstätten (vgl. Müller-Giebeler in diesem Heft) oder Bildungszentren der Gewerkschaften (vgl. Venzke in diesem Heft). Die Gesamtschau der Eindrücke veranschaulicht das schöpferische Potential von Bildungsstätten als Orte der Demokratie. Denn in einer Zeit zunehmenden Populismus, politischer Polarisierung und gesellschaftlicher Spaltung sind sie wichtiger denn je. Sie bieten Menschen Sie bieten Menschen in einer Zeit mit und ohne Krisen die Möglichkeit, sich mit komplexen gesellschaftlichen Zusammenhängen auseinanderzusetzen und sich eine eigene Meinung im Austausch mit anderen zu bilden. Seit dem 07. Oktober dieses Jahres steht die Gesellschaft Kopf. Marc Grimm ordnet in diesem Heft den barbarischen Angriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas im westlichen Negev auf Israel ein. Orte der politischen Bildung sind nicht nur jetzt gefragt, sich als Räume zu begreifen, an denen Antisemitismus und deren Funktionsweise und Erscheinungsformen thematisiert und reflektiert werden, können und sollten. Nicht nur Fachkräfte der politischen Bildung müssen in diesem Zusammenhang (weiter) mit Basiswissen ausgestattet werden, um „die notwendige Handlungssicherheit im Feld der Antisemitismusprävention zu erlangen“ (Grimm in diesem Heft). Bildungszentren wie die Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule in Hamburg, die Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main oder die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, um nur einige von ihnen zu nennen, leisten hier seit vielen Jahren Pionierarbeit. Den Schwerpunkt dieser Ausgabe gestalteten Jana Trumann und Alexander Wohnig.

18,90 €
Autoritäre Versuchung
Journal für politische Bildung 3/2023
Rechte und rechtsextreme Strömungen etablieren sich zunehmend in der europäischen Parteienlandschaft. In Deutschland sind die jüngsten Wahlerfolge und aktuellen Umfragehochs der AfD an diese Entwicklungen anschlussfähig. Welche Aufgabe hat politische Bildung in Zeiten autoritärer Strömungen und Bewegungen? Wie lässt sich politische Bildung in autoritären Räumen gestalten? Und was brauchen politische Bildner*innen, um ihre Arbeit in einer sich zunehmend entgrenzenden Gesellschaft zu gestalten? Diese Ausgabe des Journal stellt sich der Herausforderung, ausgewählte Antworten und Überlegungen zu diskutieren. Das Heft schaut darauf, wie sich politische Bildung in diesen komplexen Zusammenhängen aufstellt, und gestattet einen differenzierten, aber auch vertieften Einblick in verschiedene Perspektiven, Zugänge und Bildungspraxen.

18,90 €
Demokratiebildung
Journal für politische Bildung 2/2023
Das Demokratiefördergesetz befindet sich in der Anhörungsphase und wird möglicherweise noch im Jahr 2023 beschlossen und in Kraft treten. Diese  Ausgabe des Journal  kommentiert das Gesetz fachlich, fragt nach der Rolle der politischen Bildung und reflektiert, ob die politische Bildung sich dieses Gesetz aneignen kann bzw. aneignen will. Neben einer Einführung in zentrale Begrifflichkeiten im Demokratie-Kontext wird das Demokratiefördergesetz aus Sicht verschiedener ausgewählter Vertreter*innen der politischen Bildung kommentiert. Verschiedene Fachartikel aus der Praxis flankieren die Debat…

18,90 €
Die Welt im Konflikt
Journal für politische Bildung 1/2023
Im Heft wird der Frage nachgegangen, wie das Thema Krieg in der politischen Bildung aufgenommen werden kann bzw. wird. Dabei geht es u. a. um Informationen zu und Orientierungen in Konflikten, die Beschäftigung mit Desinformation/Fake News und um die Rolle von Medien in internationalen Konflikten. Zudem geht es darum, wie Jugendliche auf die Entwicklungen des Krieges sowie Bilder desselben reagieren, wie sich Prozesse der Militarisierung des Denkens und der persönlichen Positionierung vollziehen, wie Krieg und Gewalt im Alltag präsent sind und wie über den Krieg gesprochen wird. Weiter gil…

18,90 €
Arbeitswelt
Journal für politische Bildung 4/2022
Die vielfältigen Arbeitswelten in Großindustrie, Handwerksbetrieben, öffentlicher Verwaltung, zivilgesellschaftlichen Organisationen usw. sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Z. B. sind Belegschaften heterogener geworden, die Klimakatastrophe verlangt nach ressourcenschonenden Produktionsweisen und nachhaltigen Produkten und nicht zuletzt führen die aktuell massiv steigenden Energiepreise zu gravierenden finanziellen Belastungen und bedrohen die Existenz zahlreicher Betriebe. Wie kann politische Bildung diese Prozesse begleiten? Damit ist auch die Frage nach der Bedeutung der jeweiligen Arbeitsverhältnisse für die Demokratie gestellt. Was kann politische Bildung dabei leisten und welche Formate und Aktivitäten bieten sich dazu an? Wie können aufsuchende politische Bildung, Angebote des Bildungsurlaubs, Diskurse bei Tagungen diese Themen aufgreifen? Einige Antworten geben die Beiträge dieses Hefts.

14,99 €
Krisenerfahrungen
Journal für politische Bildung 3/2022
Krisenerfahrungen und was wir daraus lernen können. Vor nun über zwei Jahren wurde die Welt, unsere Gesellschaft und auch die politische Bildung durch die Corona-Pandemie in eine völlig neue Situation hineingeworfen: Die Verwundbarkeit vieler Strukturen, globaler Verflechtungen und eingespielter Routinen wurde schonungslos offengelegt; das gesellschaftliche, politische und persönliche Handeln zielte auf die Bekämpfung der Pandemie; von den Regierenden wurde Schutz und Sicherheit erwartet, die Politik reagierte mit Einschränkungen, um die massive Gesundheitskrise zu bewältigen; Wissenschaftler*innen hatten in einer Situation mit vielen Unbekannten enormen Einfluss auf Entscheidungen; eine physische Distanzierung war das probate Mittel, um Infektionen mit Covid-19 einzudämmen; Einrichtungen der politischen Bildung mussten ihre Tätigkeit einstellen und gerieten in eine existenzbedrohende Lage mit einschneidenden Folgen für Mitarbeitende. Wir wollen in dieser Ausgabe des JOURNAL zurückblicken, eine erste Bilanz ziehen und darüber nachdenken, wie ein Leben mit dem Virus aussieht. Welche Entwicklungen und Erfahrungen waren die Ausnahme, welche gehören ab jetzt dazu? Im Vordergrund stehen insbesondere die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche. Es liegen mittlerweile zahlreiche Ergebnisse empirischer Forschung vor. Erfahrungen mit Bildungsangeboten unter den Bedingungen räumlicher Distanz wurden reflektiert. Die Beiträge dieser Ausgabe sind Wortmeldungen aus einem Prozess kontinuierlicher Reflexion von Entwicklungen und Erfahrungen und nehmen auf eine umfangreiche Erkenntnis- und Wissensproduktion in zahlreichen empirischen Forschungsprojekten Bezug.

18,50 €
Zugänge
Journal für politische Bildung 2/2022
Wie Politik und Gesellschaft haben auch die Akteur*innen der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung geschockt und mit Entsetzen auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24.02.2022 reagiert. Das Thema „Aufrüstung und Krieg(sgefahr)“ wurde im 16. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2020 als einer von sieben Megatrends genannt, die die Demokratie (und die politische Bildung) aktuell und in den kommenden Jahren herausfordern. Die Wenigsten werden daran gedacht haben, dass diese Thematik so schnell in erschreckender Weise brisant wird.Das Thema „Zugänge“ nimmt verschiedene für die Praxis der politischen Bildung äußerst relevante Aspekte auf: Wie können in Bildungsprozessen Zugänge zu komplexen und abstrakten Fragestellungen und eventuell weit entfernten Themen eröffnet werden? Haben alle Jugendlichen und Erwachsenen die gleichen Zugangschancen zu Angeboten politischer Bildung? Was sind Gründe für die vielfach beklagte Ungleichheit der Zugänge? Welche Relevanz haben dabei Profile, eine milieugeprägte Ausstattung der Einrichtungen bzw. die Zusammensetzung der Mitarbeitenden? Wie sinnvoll ist es, wenig erreichbare Gruppen zu identifizieren oder Zielgruppen nach bestimmten Merkmalen eng und dekontextualisiert zu beschreiben? Kann eine Vernetzung mit unterschiedlichen Kooperations­partner*innen Zugänge zu unterschiedlichen sozialen Milieus und Communitys eröffnen? Werden mit digitalen Angeboten wirklich neue Adressat*innen erreicht? Auf welche Barrieren treffen neue Akteur*innen z.B. migrantischer Organisationen, die sich als Träger*innen politischer Bildung verstehen? Ein grundlegendes Ziel politischer Bildung ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, allen Mitgliedern einer demokratischen Gesellschaft gleiche Möglichkeiten der gesellschaftlichen und politischen Teilhabe zu eröffnen. In der Praxis kann man jedoch den vielfachen Differenzen nicht entkommen, muss sie aber kritisch reflektieren.

14,99 € - 18,50 €
Debatten
Journal für politische Bildung 1/2022
Wer den „Bericht der Bundesregierung zu Stand und Perspektiven der politischen Bildung in der Bundesrepublik Deutschland“ (1992) mit dem 16. Kinder- und Jugendbericht zur „Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter“ (2020) vergleicht, erkennt schnell Trends der politischen Bildung der zurückliegenden 30 Jahre. Der erste Bericht bezieht sich auf politische Bildung insgesamt, der zweite „nur“ auf die Jugendbildung, doch Kontinuität besteht in der bleibenden Aufgabe der Befähigung der Menschen zu einer auf Mündigkeit zielende und auf normativen Grundlagen der Demokratie basierende Teilnahme und Mitgestaltung politischer Prozesse. Zeichen des Wandels sind, dass zahlreiche Akteure neuen Typs entstanden sind, innovative Arbeitsansätze sich etabliert haben, kontroverse Debatten um Konzepte geführt wurden und bestehende Herausforderungen sich in neuer Schärfe gezeigt haben (z. B. autoritäre Orientierungen, Ideologien von Ungleichheit, Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung, Erreichbarkeit von Zielgruppen). Diagnostiziert wurde eine Krise politischer Bildung, in die Debatten politischer Bildung hielten die Worte Zertifizierung und Qualitätsmanagement Einzug, die Evaluation von Projekten und Programmen wurde Standard. Dominierendes Förderprinzip wurde die befristete Förderung von Projekten, verbunden mit einem Steuerungsanspruch der Geldgeber. Diskurse um Migration, soziale Gerechtigkeit, Partizipation und Teilhabe, Inklusion sowie um Europäisierung, Digitalisierung und globale Krisen markieren aktuelle Herausforderungen, und immer wieder drängt die Frage nach Begriff und Selbstverständnis politischer Bildung auf die Agenda.

14,99 € - 18,50 €
Thema: Globale Krisen
Journal für politische Bildung 4/2021
Globale Krisen sind für die politische Jugend- und Erwachsenenbildung ein zentrales Thema. Wie können abstrakte Fragestellungen oder Themen wie globale Gerechtigkeit, die Hintergründe von Migrationsbewegungen, die Ambivalenzen der Digitalisierung sowie der Globalisierung in Angeboten der politischen Bildung angemessen und für die Teilnehmenden nachvollziehbar bearbeitet werden? Kann politische Bildung zur Bewältigung globaler Krisen überhaupt beitragen? Übernimmt sie sich dabei nicht und weckt bei Teilnehmenden falsche Hoffnungen, wenn sie behauptet, in diesem Zusammenhang eine Schlüsselfunktion zu übernehmen oder zumindest einen relevanten Beitrag zur Überwindung von Krisen zu leisten? Die Ermutigung zum Handeln und die Vermittlung von Handlungskompetenzen sind konstitutive Bestandteile aller Konzepte politischer Bildung. Wie können Bildungsprozesse zu komplexen und abstrakten Themen gestaltet werden, wie weit müssen sie reichen, welche Dimensionen müssen sie umfassen, damit diese Ansprüche eingelöst werden können? Zunächst geht es sicherlich darum, das Ausmaß einer Krise zu begreifen, Ursachen, Hintergründe und Zusammenhänge zu analysieren, drohende Folgen zu sehen und Ideen zu Lösungen zu erarbeiten. Zur politischen Bildung gehört jedoch unabdingbar auch, sich mit Möglichkeiten individuellen und kollektiven Handelns zu befassen, um einen Beitrag zur Bewältigung einer Krise leisten zu können. An den Konzepten des Anthropozän, der Nicht-Nachhaltigkeit und der imperialen Lebensweise zeigen die Beiträge dieser Ausgabe die Komplexität der Problemlagen auf und unterstreichen die Herausforderungen für die Gestaltung von Bildungsprozessen. 

14,99 € - 18,00 €
Aufgabe: Demokratie stärken. Perspektiven des 16. Kinder- und Jugendberichts
Journal für politische Bildung 3/2021
Die Bundesregierung ist verpflichtet, in jeder Legislaturperiode dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat einen „Bericht über die Lage junger Menschen und die Bestrebungen und Leistungen der  Kinder- und Jugendhilfe“ vorzulegen. Im November 2020 wurde der von einer unabhängigen Kommission interdisziplinärer Expert*innen erarbeitete Bericht zum Thema „Förderung demokratischer Bildung im  Kindes- und Jugendalter“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf fast 700 Seiten bietet der Bericht einen  systematischen, empirisch untermauerten, umfassenden Bericht zur politischen Bildung junger  Menschen. Diese Ausgabe des "Journal" möchte die Fachöffentlichkeit mit Erkenntnissen des Berichts näher bekannt  machen. Dabei hat sich die Redaktion entschieden, den Bericht primär aus der Perspektive der  organisierten außerschulischen politischen Jugendbildung in den Blick zu nehmen.

14,99 € - 18,00 €
Politisches in digitalen Medien
Journal für politische Bildung 2/2021
Social Media sind einflussreiche Instrumente der politischen Meinungsbildung, insbesondere für Jugendliche. Gerade für deren Alltag hat sich die Trennung zwischen digitaler und analoger Welt überholt. Darauf muss sich die politische Bildung einstellen. Wie lässt sich eine kritische, politische Medienbildung fördern, die Kompetenzen vermittelt sowie Prozesse und Aktivitäten begleitet?

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Corona-Zeiten
Journal für politische Bildung 1/2021
Seit mehr als einem Jahr leben wir in Zeiten von Corona. Im Lockdown hatte und hat die politische Bildung einerseits damit zu kämpfen, die Existenz der Einrichtungen zu sichern, Arbeitsplätze zu erhalten und wirtschaftliche Verluste möglichst auszugleichen. Andererseits galt es, unter den Bedingungen von Corona weiterhin Seminare und Veranstaltungen durchzuführen. Mit beeindruckender Kreativität und innovativen Ideen wurden neue Formate entwickelt. Die Reaktion der politischen Bildung war ein enormer Digitalisierungsschub, der Tagungsraum wurde ins Internet verlegt. Barcamps wurden online dur…

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Musik und Politik
Journal für politische Bildung 3/2020
Musik ist ein lebensweltliches Medium, sie gibt Stimmungen, Gefühlen, Gedanken, Ideen und Sehnsüchten Ausdruck. Sie kann Gemeinschaft stiften, kann Element von Identität sein, kann Empfindungen zur Sprache bringen oder auch Einschätzungen gesellschaftlicher Entwicklungen und politische Botschaften enthalten. Sie kann provozieren, irritieren und skandalisieren, sie kann unterhalten, der Entspannung und der Zerstreuung dienen, sie kann aufrütteln und mobilisieren. Gerade diese vielfältigen Aspekte machen Musik für die politische Bildung interessant. Für die politische Bildung gilt es, das didaktische Potenzial von Musik zu entdecken und in der Praxis zu nutzen.

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Bezugswissenschaften
Journal für politische Bildung 1/2020
Gegenwärtig richten sich an die politische Bildung hohe Erwartungen. Angesichts eines zunehmenden Rechtspopulismus, einer verbreitenden Skepsis gegenüber der Demokratie, vielfachen unversöhnlichen gesellschaftlichen Debatten, der wachsenden Komplexität globaler Entwicklungen, aber auch des beeindruckenden Engagements junger Menschen für die Bewältigung von Zukunftsfragen, wird ein erhöhter Bedarf an politischer Bildung festgestellt. Welche Anregungen, Ideen, Erwartungen und Anforderungen haben mögliche Bezugswissenschaften für Konzepte und Praxis politischer Bildung bzw. auf welche Erkenntnisse von Bezugswissenschaften kann sie sich beziehen? Welche Orientierungen bieten verschiedene wissenschaftliche Disziplinen der politischen Bildung? Welche Prioritäten soll die politische Bildung aus dieser Perspektive setzen? Die Hauptbeiträge dieser Ausgabe fokussieren auf der Grundlage von Debatten und Erkenntnisse verschiedener Disziplinen Impulse für Konzepte und Praxis politischer Bildung. Der Blick von außen soll eine Reflexion aktueller Konzepte und eine Weiterentwicklung oder Vertiefung der Ansätze politischer Bildung ermöglichen und den oftmals vorherrschenden selbstreflexiven Diskurs um politische Bildung überwinden bzw. ergänzen. Die politische Bildung ist auf soziologisch informierte Analysen der Gesellschaft angewiesen. Gleichzeitig ist eine sozio­logische Grundbildung durch die Beschäftigung mit unterschiedlichen Ansätzen eine Einführung in eine für die politische Bildung konstitutive Multiperspektivität. Die Migrationsforschung zeigt Demokratiedefizite des gegebenen Systems auf, indem sie die Spannung zwischen Bürgerrechten, die immer noch weitgehend an die Zugehörigkeit zu einer Nation gebunden sind, und den allgemeinen Menschenrechten verdeutlicht. Die Psychoanalyse nimmt die emotionalen Grundlagen der Bildung des Subjekts in den Blick und zeigt, dass Mündigkeit nicht als erreichter Zustand, sondern als fortwährender Prozess begriffen werden muss. Sie macht bewusst, dass Wahrnehmungsweisen und Affekte die Menschen bis ins Unbewusste motivieren. Die Konfliktsoziologie arbeitet die Integrationsleistungen ziviler Konfliktanstrengungen heraus und hebt hervor, dass politische Bildung durch Vermittlung von Kompetenzen einer konstruktiven Bewältigung von Konflikten integrative Prozesse fördern kann. Am Beispiel der Debatten um Akzeptanz und Demokratiedefizit der Europäischen Union wird herausgearbeitet, welche Herausforderungen an politische Bildung die Beschäftigung mit multinationalen Organisationen mit sich bringt. Kann sie einen Beitrag zur Arbeit an einer transnationalen Identität leisten? Aus theologischer Sicht ist die Frage nach der Bedeutung des „Christlichen Menschenbilds“ bzw. des Menschenbilds in den Parteiprogrammen der sogenannten Volksparteien ein Beitrag zur Debatte um Grundwerte in der politischen Bildung. Die Geschichtswissenschaft schließlich regt dazu an, die Diskurse der politischen Bildung und die jeweils vorherrschenden Deutungsmuster historisch einzuordnen und zu reflektieren, um die eigene Eingebundenheit und die Beziehungen zu gesellschaftlichen Entwicklungen zu verdeutlichen.

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Räume und Orte
Journal für politische Bildung 2/2020
Schwerpunkt dieser Ausgabe des JOURNAL ist die Frage nach Räumen und Orten der politischen Bildung. Als wir dieses Heft geplant haben, war die Vorstellung undenkbar, dass ein Virus demnächst das öffentliche Leben in diesem Land weitgehend stilllegen könnte. Oder dass Bildungsstätten für einen längeren Zeitraum geschlossen werden müssen, um einen Beitrag zur Eindämmung einer Pandemie zu leisten. Die Idee war, die Entwicklung neuer Formate, die sich verstärkende Vernetzung und die zunehmenden Kooperationen in der politischen Bildung zum Anlass zu nehmen, über Orte und Räume der politischen Bildung neu nachzudenken. Von der politischen Bildung sind in der jüngeren Vergangenheit eine Vielzahl neuer Formate entwickelt, andere Orte des Lernens entdeckt und neue Informations- und Kommunikationskanäle erschlossen worden. Wie können Grundlagen demokratischen Verhaltens wirkungsvoller vermittelt werden? Wie kann zur Prävention von Extremismus beigetragen, der Einsatz digitaler Medien ausgebaut, das wachsende Interesses an gesellschaftlicher und politischer Partizipation gestärkt werden? Wie gelingt es, einen besseren Zugang zu schwierig erreichbaren Zielgruppen aufzubauen? Wie kann die zunehmende Bereitschaft, sich für öffentliche Angelegenheiten zu engagieren, gestärkt werden? Von diesen Fragen sind die Innovationen geleitet. Dabei ist auch deutlich geworden, dass die Relevanz von Orten und Räumen für die Praxis politischer Bildung genauer zu reflektieren ist und die vielschichtigen Prozesse zur Gestaltung von Räumen und der Wirkung von Orten für Bildungsprozesse bewusster zu machen sind. Räume sind nicht nur physisch vorhandene, eventuell mit Einrichtungsgegenständen gestaltete Einheiten, sie werden von Akteuren angeeignet und durch die jeweilige Nutzung in ihrer Bedeutung geprägt. Sie können z.B. die Zugänge zur Bildung erleichtern oder erschweren, sie können Bildungsprozesse fördern oder blockieren, sie können Motivation anregen oder auch lähmen, auf jeden Fall sind sie pädagogisch wirksam. In den Beiträgen dieses Heftes werden diese Aspekte aufgenommen.

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Braucht Kontroversität Grenzen?
Journal für politische Bildung 4/2020
Für liberale, plurale, offene demokratische Gesellschaften sind Kontroversen und Konflikte elementar. Demokratische Gesellschaften sind geprägt von vielfältigen Interessen, durch Gruppierungen, die unterschiedliche Ziele verfolgen, von Menschen, die unterschiedliche Lebensformen bevorzugen, von Personen, für die verschiedene Wertesysteme oder Glaubensüberzeugungen relevant sind, durch Akteure, die soziale, technische und ökonomische Entwicklungen unterschiedlich oder konträr bewerten, durch Initiativen, Verbände und Parteien, die divergierende Vorstellungen davon haben, was notwendige und effiziente Lösungen für aktuelle Probleme sind und davon, wie sich die Gesellschaft weiterentwickeln sollte. Politische Jugend- und Erwachsenenbildung ist herausgefordert, sich mit den mannigfaltigen Aspekten der gesellschaftlichen Wirklichkeit, den kleinen, großen und globalen Krisen zu befassen und Hintergründe zu vermitteln, Ursachen zu analysieren, die Entwicklung begründeter Urteile und eigener Standpunkte zu ermöglichen, das Erkennen von Handlungsperspektiven zu fördern und dabei der Komplexität aktueller Problemlagen gerecht zu werden. Das handlungsleitende Prinzip der Praxis ist dabei das Kontroversitätsgebot, eines der drei im Beutelsbacher Konsens neben dem Überwältigungsverbot und der Teilnehmenden-/Subjektorientierung festgehaltenen Prinzipien, die insgesamt als Grundelemente einer Berufsethik politischer Bildner/-innen verstanden werden können. Kann politische Bildung in einem zunehmend polarisierten politischen Klima diesem Anspruch gerecht werden? Gibt es rote Linien, die in Kontroversen und konflikthaften Auseinandersetzungen nicht überschritten werden dürfen? Wie breit muss das Spektrum der vertretenen Meinungen sein, um einen reflexiven, urteilsbildenden Diskurs führen zu können? Zu beobachten ist, dass viele öffentliche Diskurse zum Spektakel werden oder sich vor allem diejenigen durchsetzen, die am lautesten schreien. Bei diesem Prozess spielen die Social Media eine große Rolle. Dort finden sich auch Meinungen zusammen, die sich ansonsten auf die Stammtischrunde in der Eckkneipe beschränken würden und sich nun im Resonanzraum Internet vernetzen. Darin zeigt sich auch eine Entleerung des demokratischen Prozesses und ein Bedeutungsverlust des argumentativen und inhaltlichen Streits um politische Positionen. Kontroversität ist jedoch deutlich mehr als das in entsprechenden Kommentaren vorherrschende Freund-Feind-Denken oder das Arrangement von Pro- und Kontra-Debatten. Kontroversität steht für Multiperspektivität, eine Haltung, die einen Konflikt oder eine gesellschaftliche Problemlage aus unterschiedlichen Perspektiven analysiert und gleichzeitig die Bedingungen der Perspektiven reflektiert. Wie können Grenzen einer demokratischen Debatte, wie die Leitplanken von Kontroversen markiert werden? Als normativer Rahmen für Debatten gelten die Grundrechte des Grundgesetzes und die Menschenrechte. Alle weiteren Überlegungen zu einem begründeten Ausschluss aus einem Diskurs bauen darauf auf. Doch Grund- und Menschenrechte bilden keine eindeutigen Schranken. Wie die Rechtsprechung zeigt, sind auch diese genauer zu interpretieren. Auch diejenigen, die ihre eigene Position absolut setzen, schließen sich aus einem Streit um bessere Lösungen aus. Prinzipiell muss eine freiheitliche, liberale und offene Demokratie bei der Komplexität gesellschaftlicher Problemlagen in der Lage sein, sich gegen ihre Feinde zu verteidigen. Dazu gehört jedoch auch, dass überlegt werden muss, welche Akteure einbezogen werden müssen, um tragfähige Lösungen für gesellschaftliche und politische Konflikte zu erzielen. Dazu bedarf es auch einer Erweiterung von Kritik- und Konfliktkompetenz als Ziel politischer Bildung.

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