Zu "Gudrun Heinrich" wurden 5 Titel gefunden
Wo steht die Politische Bildung? Der Band nimmt eine Standortbestimmung politischer Bildung unter Berücksichtigung gesellschaftspolitischer Herausforderungen wie Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, dem Klimawandel sowie didaktischer Herausforderungen wie der Frage nach der Normativität sowie dem vermeintlichen Neutralitätsgebot politischer Bildung vor.
Am 23. Mai 2019 feiern wir den 70. Geburtstag unseres Grundgesetzes. Dies bietet den Anlass für die politische Bildung einen Blick zurück auf die Entstehung unserer Verfassung aber auch auf die bisherigen Leistungen zu werfen. Angesichts der zunehmenden Angriffe auf freiheitliche Werte und Grundrechte haben wir gelernt, das Grundgesetz zu schätzen. Dies sollte aber nicht verhindern Reformbedarfe zu benennen und Herausforderungen zu beschreiben.Aus dem breiten Spektrum möglicher Fragen, die sich an Entstehung und Zukunftsperspektiven der Verfassung stellen, haben wir eine begrenzte Auswahl betreffen müssen.Zunächst führt der Historiker Wolfgang Benz in die Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes ein und vermittelt Zuversicht für eine im Gegensatz zu der Weimarer Republik stabile demokratische Gesellschaft der Bundesrepublik. In die jüngere Geschichte blickt Klaus-Dieter Kaiser, der die Verfassungsdiskussionen der sich auflösenden DDR in den Blick nimmt. Im Alter von 70 Jahren darf man dem Jubilar auch Reformbedarfe zu seinem Geburtstag mit auf den Weg geben. Dies tut Utz Schliesky wenn er deutlich macht, dass das Grundgesetz auf die Herausforderungen der Digitalisierung nicht oder nicht in ausreichendem Maße Rahmenbedingungen der Regelung bietet. „Der Islam gehört zu Deutschland“ – bieten aber auch die verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen dafür die Chance und wo sind Regelungsbedarfe? Dies fragt Kirsten Wiese in ihrem Beitrag.Das Jubiläum der Verabschiedung des Grundgesetzes bot auch Künstlerinnen und Künstlern den Anlass, sich mit den einzelnen Artikeln unserer Verfassung intensiv zu beschäftigen. Ergebnis ist eine Ausstellung der Künstlergruppe Amorph. Einen Einblick in das Projekt bieten wir Ihnen im Rahmen des Forums. Dass politische Debatten auch spielerisch angeregt werden können, zeigen Claudia Carla und Claudia Kühirt, die das Spiel „GG 20“ im Rahmen der Didaktischen Werkstatt präsentieren.An dieser Stelle gilt der Dank allen Autorinnen und Autoren, sowie den Künstlerinnen und Künstlern, die es uns ermöglicht haben das Heft auf besondere Weise zu gestalten.Dr. Gudrun Heinrich
Rechtsextremismus heute: Nie war das Bild moderner, die Palette der Stile breiter, die Nähe zu den Ausdrucksformen aktueller Jugendkulturen größer. Die neuen Formen sind zeitgemäß und dynamisch, das gewünschte Image ist cool, subversiv und provokant. Die Inhalte sind jedoch im Kern gleich geblieben: rassistisch und demokratiefeindlich. Erlebniswelt Rechtsextremismus – der Begriff steht für Mittel und Strategien, um junge Menschen für diese Szene zu gewinnen. „Rechts“ zu sein verspricht Action, Tabubruch und Anerkennung, zu den Lockmitteln zählen multimediale Angebote im Social Web, Events wie Flashmobs und Konzerte. Gerade an Jugendliche richtet die Szene ihre wichtigsten Werbebotschaften: Kameradschaft und Zusammenhalt in unsicheren Zeiten. Feindbilder verbinden nach innen und können nach außen Türen öffnen. Zurzeit steht vor allem die Hetze gegen geflüchtete Menschen im Mittelpunkt rechtsextremistischer Kampagnen. Die Propaganda sucht den Anschluss an Stimmungen in der Mitte der Gesellschaft. Manchmal gibt sie sich jung und intellektuell, etwa die ‚Identitäre Bewegung‘, die sich als Neue Rechte versteht. Rechtsextremismus im modernen Gewand fordert die politische Bildung heraus. Auch die gründlich überarbeitete Neuausgabe dieses Bandes verbindet Analysen mit Impulsen für die Praxis: 19 Projektskizzen stellen Methoden und Ansätze vor, wie in der Arbeit mit Jugendlichen der kritische Blick auf den Rechtsextremismus geschärft werden kann. Das Onlineangebot, das Leserinnen und Lesern des Bandes mit dieser Neuausgabe zur Verfügung steht, bietet ergänzendes Material zu jedem Beitrag: Aufsätze, Präsentationen und Arbeitsblätter. Die Publikation will Mut machen – Elemente zu erproben, mit eigenen Ideen zu kombinieren und Ansätze fortzuentwickeln.
Seit 50 Jahren engagiert sich die Deutsche Vereinigung für Politische Bildung im Interesse Politischer Bildung. Auf der DVPB-Herbsttagung in Berlin war das ein Grund zum Feiern. Die POLIS dokumentiert die Festrede, mit der Wolfgang Sander unsere Verbandsgeschichtsschreibung eröffnet. Sander beschreibt historische Leistungen der DVPB und umreißt zugleich inhaltliche Handlungsfelder der künftigen Verbandsarbeit. Die praktische Arbeit der DVPB als Interessenvertretung der Politischen Bildung erläutert Helmut A. Bieber anhand einer Mindmap. Diese Übersicht kann als Jubiläumsbeilage aus der Heftmitte herausgelöst werden. Vorläufer unsere Interessenvertretung entdeckt Hans-Joachim von Olberg in der „Vereinigung für staatsbürgerliche Bildung und Erziehung“ vor dem 1. Weltkrieg. Für die Darstellung deren Gründungsphase hat er bislang unbekannte Dokumente ausgewertet. Ein aktuelles Handlungsfeld der DVPB wird durch das „vorläufige Vertriebsverbot“ in Erinnerung gerufen, dass das Bundesinnenministerium für eine Publikation der Bundeszentrale für politische Bildung erteilt hat. POLIS dokumentiert den Skandal und steht im Gespräch mit betroffenen WissenschaftlerInnen. Für die Didaktische Werkstatt entwickelt Jan Eike Thorweger an dem Fallbeispiel eine Unterrichtsstunde zum Thema Lobbyismus. Auf der Berliner Herbsttagung hat sich die DVPB nachdrücklich für die Unabhängigkeit und Überparteilichkeit der bpb ausgesprochen. Diese und weitere Nachrichten finden Sie wie üblich im Zeitungsteil sowie in der DVPB aktuell.
Wie können demokratische Kräfte mit dem Phänomen des Rechtsextremismus angemessen umgehen? Diese Frage stellen sich die Herausgeber und Autoren dieses neuen Bandes – und zwar in Bezug auf den Ort, an dem die konkrete Auseinandersetzung von Demokraten mit Rechtsextremen stattfi ndet. In drei exemplarischen Regionalstudien aus Mecklenburg-Vorpommern zeigen die Autoren, dass sich die untersuchten Orte zunächst durchgehend gegen die weitere Ausbreitung rechtsextremer Bestrebungen engagieren. Dabei fällt auf, dass es vielfach am praktischen Umgang mit radikalen und extremistischen Kräften fehlt und gerade im ländlichen Raum viele Unsicherheiten bestehen. Das Buch steht nicht nur für einen refl ektierten Umgang und eine fundierte Analyse, sondern zeigt Akteuren auch sinnvolle Handlungsalternativen zur Bekämpfung und zur Prävention des Rechtsextremismus abseits des urbanen Lebens auf.