DVPB – 50 Jahre im Interesse Politischer Bildung
POLIS 4/2015
- von
- Deutsche Vereinigung für politische Bildung - DVPB
- unter Mitarbeit von
- Annette Adam, Hans-Peter Bartels, Ulrich Bongertmann, Gudrun Heinrich, Hans-Joachim von Olberg, Wolfgang Sander, Michael Schröder
Seit 50 Jahren engagiert sich die Deutsche Vereinigung für Politische Bildung im Interesse Politischer Bildung. Auf der DVPB-Herbsttagung in Berlin war das ein Grund zum Feiern. Die POLIS dokumentiert die Festrede, mit der Wolfgang Sander unsere Verbandsgeschichtsschreibung eröffnet. Sander beschreibt historische Leistungen der DVPB und umreißt zugleich inhaltliche Handlungsfelder der künftigen Verbandsarbeit. Die praktische Arbeit der DVPB als Interessenvertretung der Politischen Bildung erläutert Helmut A. Bieber anhand einer Mindmap. Diese Übersicht kann als Jubiläumsbeilage aus der Heftmi…
Bestellnummer: | po4_15 |
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EAN: | po4_15 |
ISBN: | po4_15 |
Reihe: | POLIS |
Erscheinungsjahr: | 2015 |
Auflage: | 1. Auflage 2015 |
Seitenzahl: | 34 |
- Beschreibung Seit 50 Jahren engagiert sich die Deutsche Vereinigung für Politische Bildung im Interesse Politischer Bildung. Auf der DVPB… Mehr
- Inhaltsübersicht ZeitungAufruf des Bundesausschuss Politische Bildung zur Integration von Flüchlingen Fachbeiträge Wolfgang SanderFünfzig Jah… Mehr
- Autor*innen Annette Adam ist Fachlehrerin am Berufsschulzentrum „August von Parseval“ in Bitterfeld und Vorsitzende des DVPB-Landesverba… Mehr
Zeitung
Aufruf des Bundesausschuss Politische Bildung zur Integration von Flüchlingen
Fachbeiträge
Wolfgang Sander
Fünfzig Jahre Deutsche Vereinigung für Politische Bildung
Hans-Joachim von Olberg
Die Gründung der „Vereinigung für staatsbürgerliche Bildung und Erziehung“ vor dem 1. Weltkrieg
Jubiläumsbeilage
Helmut A. Bieber
Die DVPB als Mindmap
Mindmap
Forum
Herausforderungen der Politischen Bildung – Aufgaben der DVPB
BDA stoppt kritische Publikation der bpb – POLIS im Gespräch mit der Projektleiterin und den Autoren
Didaktische Werkstatt
Jan Eike Thorweger
Lobbyismus am Fallbeispiel „Ökonomie und Gesellschaft“
DVPB aktuell
Impuls
Termine
Personen
Berichte
Nordrhein-Westfalen: Barcamp „Brennpunkt Politischer Bildung“
Bayern: Bericht über Jahrestagung in Tutzing
Bremen: Interdisziplinäre Kooperation mit der Universität Bremen im Rahmen der Sommerakademie
Thüringen: Jenaer Gespräche zur Politischen Bildung
–: Planungsüberlegungen für das Jahr 2016
Mecklenburg-Vorpommern: Jahreskongress zur Politischen Bildung
mit bpb-Präsident Thomas Krüger
Niedersachsen: Ankündigung: Planspieltagung und interdisziplinäre
Tagung zum Thema „Flucht und Vertreibung“
Literatur
Rezensionen
Vorschau / Impressum
Annette Adam
ist Fachlehrerin am Berufsschulzentrum „August von Parseval“ in Bitterfeld und Vorsitzende des DVPB-Landesverbandes Sachsen-Anhalt.
Dr. Hans-Peter Bartels
(Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages und bis Mai 2015 Mitglied des Deutschen Bundestags) ist beratendes Mitglied des Bundesvorstandes der DVPB.
Ulrich Bongertmann
(Fachleiter für Geschichte und Latein am Studienseminar Rostock und Fachreferent im Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern) ist Bundesvorsitzender des Verbandes der der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD).
Dr. Gudrun Heinrich
ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften der Universität Rostock sowie Vorsitzende des DVPB-Landesverbandes
Mecklenburg-Vorpommern.
Hans-Joachim von Olberg
ist Lehrbeauftragter an der Fachhochschule und der Universität in Münster sowie Redakteur von POLIS.
Prof. Dr. Wolfgang Sander
lehrt Didaktik der Sozialwissenschaften an der Justus-Liebig Universität Gießen.
Dr. Michael Schröder
ist Dozent an der Akademie für Politische Bildung Tutzing und Zweiter Vorsitzender des DVPB-Landesverbandes Bayern.
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Dieses Buch ist ein Plädoyer für eine wertgebundene, an Rationalität orientierte und kontinuierliche politische Bildung. Es ist sowohl Rückblick wie auch Bestandsaufnahme und Ausblick auf die Herausforderungen für politische Bildung in einer globalisierten, digitalen Medienwelt.
Wie sieht guter Politikunterricht aus? Wer kann was wie verbessern? Der neue Band gibt ganz konkrete Antworten auf diese Kernfragen modernen politischen Unterrichts. Die beteiligten Autorinnen und Autoren lesen sich dabei wie ein Who’s who der gegenwärtigen Politikdidaktik in Deutschland: Anja Besand, Tilman Grammes, Reinhold Hedtke, Peter Henkenborg, Dirk Lange, Andreas Petrik, Sibylle Reinhardt und Wolfgang Sander. Anhand von Leitfragen nach dem Warum und Wozu, dem Wer, dem Was, dem Wie, dem Womit, Wohin und Wo zeigen sie auf, wie eine bessere politische Bildung möglich wird. Jedes Kapitel folgt einem einheitlichen und transparenten Schema: Was ist das Problem? Was sind die relevanten Kontroversen? Was ist das didaktische Minimum? Es folgen je ein Beispiel und eine Zusammenfassung sowie Literaturtipps zum Weiterlesen. Hier lesen Sie, wie Sie Ihren Politikunterricht ganz konkret verbessern können!
POLIS
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Durch das zunehmende öffentliche Interesse und nicht zuletzt durch die Fridays-for-Future-Bewegung hat Klimapolitik einen festen Platz auf der politischen Agenda errungen. Mit der wachsenden gesellschaftlichen Aufmerksamkeit verändern sich auch die politischen Handlungsspielräume. Diese Ausgabe beschäftigt sich damit, wie Klimapolitik verstanden werden kann, beleuchtet die Perspektive von Jugendlichen und Kindern auf das Thema und zeigt in der Didaktischen Werkstatt Strategien gegen den Missbrauch scheinbar klimapolitischer Argumentation durch Akteur*innen der extremen Rechten auf.
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In den vergangenen Jahren hat Sprachbildung als fächerübergreifende Kompetenz Einzug in die bundesdeutschen Lehrpläne genommen. Das übergreifende Ziel ist es, über das Erlernen von Fachsprache bildungssprachliche Fähigkeiten zu erwerben, die gesellschaftliche Teilhabe im weitesten Sinne ermöglichen. Im Rahmen eines klaren Entwicklungskonzeptes von Alltagssprache zu Bildungssprache sind auch die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer aufgefordert, sich mit diesem Thema vertieft auseinanderzusetzen und Umsetzungsmöglichkeiten für die Praxis auszuarbeiten. Mit der Förderung von Sprachkompetenz im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht stellen sich auch grundsätzliche Fragen zum Verhältnis von Sprache und Politik erneut. In einem Überblick erläutert Constanze Spieß aus sprachwissenschaftlicher Perspektive politische Kommunikation und zeigt auf, wie dabei Sprache strategisch genutzt wird. Welche Voraussetzungen und Implikationen das Verhältnis von Sprache und Politik insbesondere für das lernende Subjekt und damit auch für politische Lehr-Lernsituationen hat, arbeitet Marc Partetzke heraus. Annemarie Jordan blickt in ihrem Beitrag darauf, welche Bedeutung Unterrichtsprache im Kompetenzerwerb hat und diskutiert, welche Hürden sich für Schüler*innen im Erreichen politischer Mündigkeit in Verbindung mit der Sprachfähigkeit ergeben können. Sven Oleschko fragt in seinem Beitrag, wie die Forderung nach Sprachbildung im Fachunterricht praktisch umgesetzt werden kann. Er plädiert dafür, den sprachsensiblen Fachunterricht als Chance zu begreifen. In der Didaktischen Werkstatt stellen Sabine Manzel und Claudia Forkarth den Lehr-Lern-Zyklus als praktisches Element zur Sprachbildung im Politikunterricht vor. Auch in der Zeit des coronabedingten Lockdowns hat sich die enge Verbindung zwischen Sprache und Politik gezeigt: So sind beispielsweise in Berlin Transparente und Graffiti genutzt worden, um trotz sozialer Isolation die politische Sprache nicht zu verlieren. Bilder davon finden sich in dieser Ausgabe.