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Produktinformationen
Ein Blick auf die Weltkarte zeigt, dass autoritäre politische Systeme im 21. Jahrhundert – entgegen der normativen Warte westlicher Demokratieforschung – eine politische Konstante sind. Mindestens ein Viertel aller Staaten werden derzeit autoritär regiert. Dazu gesellen sich Staaten, die einen Transformationsprozess weg vom Autoritarismus zu verzeichnen haben, aber beständige Defizite hinsichtlich der Etablierung einer liberalen Demokratie aufweisen. Der Band diskutiert Beispiele autoritärer Staaten außerhalb der OECD-Welt und analysiert die grundlegenden Herrschaftsmechanismen autoritärer Herrschaft. Im Vordergrund stehen das politische Institutionengefüge und politische Legitimationsstrategien genauso wie Elitenmuster oder Wandlungsprozesse autoritärer Regime.
Inhaltsübersicht
Einleitung Holger Albrecht/Rolf Frankenberger Die „dunkle Seite“ der Macht: Stabilität und Wandel autoritärer Regime Petra Stykow Autoritäre Systeme in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion Rolf Frankenberger Institutioneller Wandel in Russland – Die Konsolidierung der Autokratie Christoph H. Stefes Regimebeständigkeit und „Revolution“: Armenien und Georgien im Vergleich Heike Holbig Die Finanzkrise in China: Auswirkungen auf die Legitimität der Parteiherrschaft Marco Bünte Autoritäre Regime in Südostasien: Persistenz und Wandel von Militärregimen Maria Josua Autoritäre Regime im Vorderen Orient: Herrschaftssicherung trotz Herrscherwechsel Thomas Demmelhuber Das Familienunternehmen Ägypten Michael Schmidmayr Die Modernisierung des Autoritarismus in den arabischen Golfstaaten Jörg Kemmerzell Strukturelemente autoritärer Regime im Afrika Beatrice Schlee Politische Apathie als Antwort auf die Krise in Simbabw Peter Thiery Autoritarismus und Demokratie in Lateinamerika Franziska Stehnken Kuba – Im Herbst der Patriarchen Abstracts Autorinnen und Autoren
Autor*innen
Holger Albrecht Dr. Holger Albrecht studierte und promovierte am Institut für Politikwissenschaft der Universität Tübingen und ist seit 2008 Assistenzprofessor für Politikwissenschaft an der American University in Kairo, Ägypten. Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit autoritären Regimen sowie mit Wahlen, politischer Opposition und islamistischen Bewegungen in der arabischen Welt. Holger Albrecht ist Autor zahlreicher Artikel in Zeitschriften und Sammelbänden. Marco Bünte Dr. Marco Bünte, Politikwissenschaftler, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am GIGA Institut für Asienstudien. Er arbeitet seit vielen Jahren über die politische Entwicklung in Südostasien. Seine Forschungsschwerpunkte sind autoritäre Regime in Asien, Fragen der Demokratisierung und Dezentralisierung sowie die Erforschung von politischen Gewaltphänomenen. Thomas Demmelhuber Dr. Thomas Demmelhuber studierte Politikwissenschaft und Middle Eastern Studies in Erlangen und Berkeley, CA. Als Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung promovierte er 2008 zum Thema „Die EU-Mittelmeerpolitik und der Reformprozess in Ägypten. Von der Partnerschaft zur Nachbarschaft“ (2009) und arbeitet seit 2008 als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Politische Wissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. In seinen aktuellen Forschungsarbeiten untersucht er den autoritären Systemtypus der arabischen Golfmonarchien nach der Rolle von traditionellen Herrschaftsmechanismen und liberalem Denken. Rolf Frankenberger Dr. Rolf Frankenberger ist Akademischer Rat am Institut für Politikwissenschaft der Universität Tübingen. Zu seinen wissenschaftlichen Interessenschwerpunkten gehören autoritäre politische Systeme, Transformation von Politik und Ökonomie, Russland und der postsowjetische Raum sowie Systemtheorie und Theorien der Postmoderne. Siegfried Frech Siegfried Frech ist Publikationsreferent bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und verantwortet die Zeitschrift „Der Bürger im Staat“ und die Didaktische Reihe. Er hat einen Lehrauftrag (Didaktik politischer Bildung) am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen. Heike Holbig Dr. Heike Holbig ist Wissenschaftliche Referentin für die Politik Chinas am German Institute of Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg und Mitherausgeberin der Vierteljahreszeitschrift Journal of Current Chinese Affairs. Sie studierte Sinologie, Volkswirtschaftslehre und Europawissenschaften in Erlangen, Beijing, Heidelberg und Berlin. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen politischer Legitimität sowie institutioneller und ideologischer Anpassungsprozesse im gegenwärtigen China. Maria Josua Maria Josua, M. A., ist Wissenschaftliche Angestellte am Institut für Politikwissenschaft der Universität Tübingen, Arbeitsbereich Vorderer Orient und Vergleichende Politikwissenschaft. Sie studierte Politikwissenschaft, Islamwissenschaft und Rechtswissenschaft in Tübingen und Kopenhagen. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Legitimität autoritärer Regime, politische Herrschaft im Vorderen Orient und Methoden der Vergleichenden Politikwissenschaft. Jörg Kemmerzell Dr. Jörg Kemmerzell arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Technischen Universität Darmstadt. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in Vergleichender Politikwissenschaft und Politischer Theorie mit einem besonderen Interesse an der Transformation politischer Systeme sowie der Parteienforschung. Beatrice Schlee Dr. Beatrice Schlee; Studium der Politikwissenschaft, Neueren und Neuesten Geschichte und Romanistik in Heidelberg, Freiburg, Clermont-Ferrand und Madrid. Promotion 2002 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zum Thema „Die Macht der Vergangenheit. Demokratisierung und politischer Wandel in einer spanischen Kleinstadt“ (2008). Forschungsaufenthalt in der Demokratischen Republik Kongo 2003. Von 2004 bis 2007 Landesvertreterin der Konrad-Adenauer-Stiftung für Simbabwe und Sambia mit Sitz in Harare. Seit 2008 Senior Researcher am Arnold-Bergstraesser-Institut in Freiburg mit folgenden Forschungsschwerpunkten: Autoritäre Staaten, Vergangenheitsaufarbeitung, lokale Demokratisierungsprozesse, Zivilgesellschaft. Michael Schmidmayr Dr. (des.) Michael Schmidmayr hat nach seinem Grund- und Masterstudium am Institut d‘Études Politiques de Paris (Sciences Po) an der Universität Tübingen im Fach Politikwissenschaft promoviert. Seine Dissertation beschäftigte sich mit dem Phänomen von Opposition in den autoritären Regimen der Golfstaaten, wobei er den Fall Bahrains beleuchtete. Eine Veröffentlichung ist in Vorbereitung. Michael Schmidmayr arbeitet derzeit als Referent für internationale Beziehungen in Sciences Po und lehrt am in Nancy befindlichen deutsch-französischen Campus von Sciences Po. Christoph H. Stefes Prof. Christoph H. Stefes (Ph.D.) ist seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Vergleichende und Postsowjetische Studien an der University of Colorado. Nach dem politikwissenschaftlichen Studium in Tübingen, Groningen und Denver promovierte er an der Josef Korbel School of International Studies (University of Denver). Seine Lehr- und Forschungsgebiete umfassen Vergleichende Regierungs- und Regimeforschung und insbesondere die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in den zentralasiatischen und kaukasischen Nachfolgestaaten der Sowjetunion, in denen er mehrere Jahre gelehrt und geforscht hat. Franziska Stehnken Franziska Stehnken studiert Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Philosophie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Ihr regionaler Schwerpunkt ist Lateinamerika. Thematisch beschäftigt sie sich mit Entwicklungstheorien, Struktur- und Entwicklungsproblemen owie internationalen Beziehungen der Region. Derzeit schreibt sie ihre Magisterarbeit zur Wasserpolitik in Chile. Petra Stykow Prof. Dr. Petra Stykow ist Professorin am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie befasst sich mit politischen Systemen und Politik in den postkommunistischen Gesellschaften. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Russland und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Peter Thiery Dr. Peter Thiery, Studium der Politikwissenschaft, Publizistik und Germanistik an der Universität Mainz. 1990–1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Mainz. 1999–2002 Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg. Seit 2002 Centrum für angewandte Politikforschung (C.A.P) der Universität München. Seit 2008 Institut für Politikwissenschaft der Universität Würzburg.

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