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EU – Krisen als Konstante?
POLIS 2/2017
- von
- Deutsche Vereinigung für politische Bildung - DVPB
- unter Mitarbeit von
- Ingo Friedrich, Andreas Kalina, Nour El-Amine, Armin Scherb, Roland Sturm, Johannes Varwick, Manuel Wäschle
Keine Fachzeitschrift verfügt über das Umfangsbudget, um auch nur annähernd die zahlreichen aktuellen Krisenherde und Baustellen der Europäischen Union mit ihrem derzeit bedrohlichen Desintegrationspotenzial angemessen zu bearbeiten. Und auch die wechselnde Aktualität der Ereignisse, wie zuletzt die Präsidentschaftswahlen in Frankreich, kann auf dem Reflexionniveau einer Fachzeitschrift nicht simultan eingefangen werden. Folgende Auswegentscheidung wurde daher für das vorliegende Heft getroffen:Andreas Kalina versucht mit einem thematischen Übergriff, die Diversität der Problemlagen unter das…
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Bestellnummer: | po2_17 |
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ISSN: | 1433-3120 |
Reihe: | POLIS |
Erscheinungsjahr: | 2017 |
Auflage: | 1. Auflage 2017 |
Seitenzahl: | 34 |
- Beschreibung Keine Fachzeitschrift verfügt über das Umfangsbudget, um auch nur annähernd die zahlreichen aktuellen Krisenherde und Bauste… Mehr
- Inhaltsübersicht Zeitung Kommentar: Ordnet die Bundeszentrale und die Landeszentralen einheitlich den Parlamenten zu! Fachbeiträge Andreas Ka… Mehr
- Autor*innen Dr Ingo FriedrichDiplom-Volkswirt, Päsident des Europäischen Wirtschaftssenats und ehem Vizepräsident des Europäischen Parla… Mehr
Keine Fachzeitschrift verfügt über das Umfangsbudget, um auch nur annähernd die zahlreichen aktuellen Krisenherde und Baustellen der Europäischen Union mit ihrem derzeit bedrohlichen Desintegrationspotenzial angemessen zu bearbeiten. Und auch die wechselnde Aktualität der Ereignisse, wie zuletzt die Präsidentschaftswahlen in Frankreich, kann auf dem Reflexionniveau einer Fachzeitschrift nicht simultan eingefangen werden. Folgende Auswegentscheidung wurde daher für das vorliegende Heft getroffen:
Andreas Kalina versucht mit einem thematischen Übergriff, die Diversität der Problemlagen unter das immer wieder diskutierte Demokratiedilemma zu subsumieren. Das Allgemeine in den Besonderheiten der EU-Entwicklung bearbeiten Johannes Varwick und Manuel Wäschle mit der Darstellung der Integrationsmöglichkeiten vor dem Hintergrund unterschiedlicher Länderbedingungen und nationaler Partikularinteressen. In der Auswahl spezifischer Problemlagen fiel die redaktionelle Entscheidung zu Gunsten einer Beschäftigung mit dem BREXIT. Roland Sturm hat dazu eine Situationsanalyse mit vorsichtigen Rückschlüssen auf mögliche politische Konsequenzen vorgelegt.
Wenn ein Pulse for Europe im Augenblick die Gegenbewegung zu beobachtbaren Re-Nationalisierungstendenzen bildet, dann findet diese Initiative nicht nur in der Befürwortung bei renommierten EU-Politikern Anklang, wofür ein Kurzinterview mit dem Vizepräsidenten des EU-Parlaments Ingo Friedrich Zeugnis gibt, sondern realisiert sich auch in auf Nachhaltigkeit angelegten Initiativen und Konzepten der Politischen Bildung. Diese nehmen einerseits die Denkweisen späterer Lehrpersonen in den Blick. Armin Scherb und Nour El-Amine haben sich dabei um die Auswertung einer Umfrage unter Studierenden der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg bemüht. Für die Didaktische Werkstatt hatte sich überdies Olga Bombardelli (Università degli Studi di Trento) bereit gefunden, die konzeptionellen Grundlagen des EU-geförderten Projekts SPACE (Students Promoting Aktive Citizenship in Europe) zu erläutern.
Zeitung
Kommentar: Ordnet die Bundeszentrale und die Landeszentralen einheitlich den Parlamenten zu!
Fachbeiträge
Andreas Kalina
Am Ende der europäischen Einigungsgeschichte?
Die Europäische Union im Demokratiedilemma
Johannes Varwick und Manuel Wäschle
„European Union“ oder „European Onion“ – Chancen und Risiken eines Europas der unterschiedlichen Geschwindigkeiten
Roland Sturm
Der Brexit und seine Folgen für Europa
Forum
POLIS-Interview mit Ingo Friedrich
„Eurovision(en)“ nur noch beim Song Contest?
Didaktische Werkstatt
Armin Scherb und Nour El-Amine
Einstellungen zukünftiger Politiklehrerinnnen und -lehrer zur EU – Selbsterkundung als Seminarkonzept
Olga Bombardelli
Erasmus Plus Projekte und Europäisches Bewusstsein – „SPACE“
(Students Promoting Active Citizenship in Europe)
DVPB aktuell
Impul
Termine
Berichte
Literatur
Rezensionen
Vorschau / Impressum
Dr Ingo Friedrich
Diplom-Volkswirt, Päsident des Europäischen Wirtschaftssenats und ehem Vizepräsident des Europäischen Parlaments.
Dr Andreas Kalina
ist als wissenschaftlicher Referent an der Akademie für Politische Bildung in Tutzing für die Fachbereiche Europäische Integration sowie Gesellschaftlicher und politischer Wandel verantwortlich.
Nour El-Amine
ist Mitarbeiterin im Fach Didaktik der Sozialkunde an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Dr phil habil Armin Scherb
lehrt als Professor für Didaktik der Sozialkunde an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Professor Dr Roland Sturm
lehrt Politische Wissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und forscht seit über 30 Jahren zum Thema UK.
Prof Dr Johannes Varwick
hat den Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Universität Halle-Wittenberg inne.
Manuel Wäschle M A
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Halle-Wittenberg.
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POLIS
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Was bedeutet eine dekoloniale Perspektive für die Politische Bildung? Um dieser Frage nachzugehen, skizziert Manuela Boatcă einführend grundlegende Facetten post- und dekolonialer Perspektiven. Paul Mecheril und Matthias Rangger setzen sich mit Mündigkeits-Konzepten politischer Bildung auseinander. Alisha Heinemann geht Überschneidungen von Diversity und Dekolonialisierung sowie den Fallstricken nach. Paul Scheidt und Clara Wahl reflektieren historisch-politische Bildung im Sinne eines multidirektionalen Erinnerns. Maida Schuller analysiert schließlich Schulbücher aus postkolonialer Perspektive.
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Politische Bildung soll die Entwicklung von Mündigkeit fördern und zur politischen Urteils- und Handlungsfähigkeit führen. Sie soll darüber präventiv gegen antidemokratische Menschen verachtende und Menschenrechte missachtende Einstellungen und Verhaltensweisen wirken. Politische Bildung ist aber viel mehr als Prävention gegen politischen Extremismus, darin sind sich die Autorinnen und Autoren dieses Heftes einig. Samuel Salzborn erörtert zunächst den in der bundesdeutschen Forschung weit verbreiteten statischen Extremismusbegriff, der auf der Annahme einer genuin nicht-extremistischen Mitte und zweier extremistischer Pole in der Gesellschaft beruht, und stellt diesem einen dynamischen gegenüber. Susanne Achour und Thomas Gill setzen sich kritisch mit dem Präventionsgedanken auseinander und zeigen auf, dass ein sicherheitspolitisches Konzept von Extremismusprävention in der politischen Bildung nicht brauchbar ist. Daran knüpfen die Überlegungen von Benedikt Widmaier an, der danach fragt, ob die freiheitlich demokratische Grundordnung überhaupt ein Leitbegriff politischer Bildung sein kann. Katharina Rhein wirft einen Blick in die Geschichte der politischen Bildung und zeigt auf, wie sie in den Anfangsjahren der Bundesrepublik im Sinne eines positiven Verfassungsschutzes begriffen wurde. In der Didaktischen Werkstatt beschäftigen sich Martina Tschirner und Christoph Bauer mit aktuellen Unterrichtsmaterialien, die zur Prävention von Linksextremismus konzipiert wurden. Im Impuls dokumentieren wir eine Stellungnahme der Landeszentralen für politische Bildung zur aktuellen Lage und künftigen Aufgaben der politischen Bildung.
In den vergangenen Jahren hat Sprachbildung als fächerübergreifende Kompetenz Einzug in die bundesdeutschen Lehrpläne genommen. Das übergreifende Ziel ist es, über das Erlernen von Fachsprache bildungssprachliche Fähigkeiten zu erwerben, die gesellschaftliche Teilhabe im weitesten Sinne ermöglichen. Im Rahmen eines klaren Entwicklungskonzeptes von Alltagssprache zu Bildungssprache sind auch die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer aufgefordert, sich mit diesem Thema vertieft auseinanderzusetzen und Umsetzungsmöglichkeiten für die Praxis auszuarbeiten. Mit der Förderung von Sprachkompetenz im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht stellen sich auch grundsätzliche Fragen zum Verhältnis von Sprache und Politik erneut. In einem Überblick erläutert Constanze Spieß aus sprachwissenschaftlicher Perspektive politische Kommunikation und zeigt auf, wie dabei Sprache strategisch genutzt wird. Welche Voraussetzungen und Implikationen das Verhältnis von Sprache und Politik insbesondere für das lernende Subjekt und damit auch für politische Lehr-Lernsituationen hat, arbeitet Marc Partetzke heraus. Annemarie Jordan blickt in ihrem Beitrag darauf, welche Bedeutung Unterrichtsprache im Kompetenzerwerb hat und diskutiert, welche Hürden sich für Schüler*innen im Erreichen politischer Mündigkeit in Verbindung mit der Sprachfähigkeit ergeben können. Sven Oleschko fragt in seinem Beitrag, wie die Forderung nach Sprachbildung im Fachunterricht praktisch umgesetzt werden kann. Er plädiert dafür, den sprachsensiblen Fachunterricht als Chance zu begreifen. In der Didaktischen Werkstatt stellen Sabine Manzel und Claudia Forkarth den Lehr-Lern-Zyklus als praktisches Element zur Sprachbildung im Politikunterricht vor. Auch in der Zeit des coronabedingten Lockdowns hat sich die enge Verbindung zwischen Sprache und Politik gezeigt: So sind beispielsweise in Berlin Transparente und Graffiti genutzt worden, um trotz sozialer Isolation die politische Sprache nicht zu verlieren. Bilder davon finden sich in dieser Ausgabe.
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