Zu "Martin Stupperich" wurden 6 Titel gefunden

Urteilen im Geschichtsunterricht
geschichte für heute 2/2020
Das historische Urteilen, lange ein kaum behandeltes Feld des Geschichtsunterrichts, gerät in den letzten zehn Jahren immer mehr in den Fokus der Fachdidaktik und wird auch in den Lehrplänen immer prominenter. Angesichts der Wichtigkeit des Anforderungsbereiches III für das historische Lernen verwundert es kaum, dass sich in den Kollegien der Ruf häuft, griffige Fortbildungen zum Urteilen präsentiert zu bekommen. Das ist verständlich, denn Urteilen ist ein schwieriges Geschäft. Da die empirische Forschung noch in den Anfängen steckt, sind lediglich Annäherungen an das Urteilen möglich. Gleichzeitig verspricht diese noch offene Situation eine gewisse Kreativität und eine flexible Vielfalt in den Lösungsansätzen, von denen wir einige in diesem Heft vorstellen wollen. Alle Beiträge sind praxisorientiert, wollen das Schreiben fördern und nutzen tatsächlich erprobte oder im Abitur eingesetzte Aufgabentypen, um ihre jeweiligen Vorschläge zu veranschaulichen, den Umgang damit zu analysieren oder zu kritisieren.

16,99 € - 18,90 €
Deutschland und Frankreich – Geschichtsunterricht für Europa / France – Allemagne. L’enseignement de l’histoire pour l’Europe
Die deutsch-französischen Schulbuchgespräche /Les rencontres franco-allemandes sur les manuels scolaires dans le contexte européen
Warum sollte sich eine deutsche oder französische Lehrkraft für Geschichte für die Probleme ihrer Kollegen jenseits der Grenze interessieren? Warum überhaupt eine deutsch-französische Veröffentlichung zum Geschichtsunterricht? Schließlich verbreiten unsere Unterrichte schon lange keine einseitigen oder falschen Darstellungen des anderen Landes mehr. Doch anstelle nationalistischer Inhalte wird durchaus eine Art „didaktischer Nationalismus“ sichtbar. Der Umgang mit Geschichte und die Standards für guten Geschichtsunterricht werden diesseits und jenseits des Rheins sehr unterschiedlich definiert, so dass die Kolleginnen und Kollegen, die gewöhnlich nur ihre eigenen Standards kennen, den Eindruck haben, im Nachbarland, einem Kernland Europas, werde „schlechter Unterricht“ erteilt. Historiker und Didaktiker beider Länder zeigen Wege aus diesem Dilemma und nehmen über die bilaterale Einigung hinaus einen Geschichtsunterricht für Europa in den Blick. _____________________________________________ Pourquoi un professeur français ou allemand d’histoire devrait-il s’intéresser aux problèmes de son collègue de l’autre côté de la frontière ? A vrai dire, pourquoi faut-il une publication franco-allemande sur l’enseignement de l’histoire ? Après tout, nos enseignements ne propagent plus depuis longtemps des images unilatérales ou fausses de l’autre pays. Mais à la place des contenus nationalistes, une sorte de « nationalisme didactique » se dessine. La relation à l’histoire et les critères d’un bon enseignement d’histoire sont définis très différemment de part et d’autre du Rhin, si bien que les enseignants qui ne connaissent généralement que leurs propres traditions nationales, ont l’impression que dans le pays voisin, un pays au cœur de l’Europe, on fait de « mauvais cours ». Des historiens et des didacticiens de France et d’Allemagne explorent des chemins nouveaux pour sortir de ce dilemme et élaborent, au-delà de l’entente bilatérale, un enseignement de l’histoire pour l’Europe.

29,99 € - 36,90 €
Vertrieben, geflohen - angekommen?
Das Thema Flucht und Vertreibung im Geschichts- und Politikunterricht
Die enorme Anzahl der Menschen, die auf der Flucht vor Verfolgung, Bürgerkrieg und sozialem Elend in Europa Schutz suchen, wird zur Herausforderung für den Zusammenhalt des Kontinents und für die politische Stabilität Deutschlands. In diesem Band wird das Phänomen Flucht und Vertreibung in einen größeren historisch-politi­schen Zusammenhang gestellt und mit der aktuellen Migrationskrise in Verbindung gesetzt. Die Beiträge beleuchten aus historischer, politikwissenschaftlicher, psychologischer und didaktischer Sicht zahlreiche Aspekte der hochkomplexen Flüchtlingsthematik. Auch Sonderaspekte wie Filme über Flucht und Vertreibung sowie der Umgang mit fluchtbedingten Traumata werden berücksichtigt und die Entwicklung der Asylpolitik in Deutschland ausführlich erörtert. Der Band will dazu beitragen, den Angstreaktionen in Teilen der Bevölkerung zu begegnen und das historisch-politische Denken in rationalere Bahnen zu lenken. Er wendet sich vor allem an Lehrende in Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung sowie an alle, die sich für das Thema interessieren oder sich mit der Problematik von Flucht und Vertreibung näher auseinandersetzen wollen. Für die tägliche Arbeit der Lehrenden enthält das Buch wertvolle Hinweise auf Materialien zur Behandlung des Themas im Unterricht. Es bietet eine Fülle von Hinweisen und Anregungen zur Bearbeitung der entscheidenden Fragen, wie die Integration von Flüchtlingen und Migranten gelingen kann und welchen Beitrag die international seit langem geforderte Menschenrechtsbildung in unseren Schulen dazu leisten sollte.

19,99 € - 24,80 €
NS-Justiz und Nachkriegsjustiz
Beiträge für Schule und Bildungsarbeit
An den Großverbrechen des NS-Regimes waren nicht nur NSDAP, SA und SS beteiligt. Auch der Staat mit seinen Institutionen wie beispielsweise Wehrmacht, Polizei und Justiz war Täter. Nach Kriegsende trat die Selbstrechtfertigung dieser Institutionen in den Vordergrund, während die Aufklärung ihrer Verbrechen in den Hintergrund geriet. Obwohl die Straf- und Militärgerichte zahllose Justizmorde verübten, ist kein einziger Richter wegen seiner Justizverbrechen von einem bundesdeutschen Gericht verurteilt worden. Im Gegenteil, die Justiz der Bundesrepublik wurde mit belastetem Personal wiederaufgebaut. Die historische Forschung hat sich erst sehr spät mit diesen Personen und ihrem Wirken in der Bundesrepublik beschäftigt. Für die demokratische Entwicklung Deutschlands ist es jedoch von großer Bedeutung, den verbrecherischen Charakter der NS-Justiz als Teil des Unrechtssystems der Nationalsozialisten zu erkennen. Anhand von Originaldokumenten betrachtet dieser Band wichtige Forschungsergebnisse zur Beteiligung des Justizpersonals an den NS-Verbrechen. Dadurch entsteht eine interessante Sammlung aus juristischen Aspekten, aufbereitet für Historiker und am Thema Nationalsozialismus Interessierten. Für Interessierte aus der Bildungsarbeit bietet das Buch zusätzliche neue Einsichten auf die Gedenkstätte als außerschulischen Lernort.

24,80 €
Krieg und Frieden 1914 - 2014
Beiträge für den Geschichts- und Politikunterricht
Krieg und Frieden sind sowohl aus historischer als auch politischer Sicht von Bedeutung. Der vorliegende Band arbeitet die Begriffe Krieg und Frieden am Beispiel des Ersten Weltkriegs auf. Die Autoren erläutern alltagsgeschichtliche Beispiele und stellen neue Ansätze wie das Konzept des transnationalen Geschichtsunterrichts oder das binationale Projekt des deutsch-französischen Geschichtsbuchs vor. Des Weiteren werden innovative didaktische Ideen wie die Verwendung von Comics sowie Ausstellungsprojekte und medienpädagogische Vorschläge für den Unterricht zum Ersten Weltkrieg geboten. Im historischen Teil werden die Folgen des Ersten Weltkriegs betrachtet, die sich nicht nur auf das 20. Jahrhundert beziehen, sondern bis in die Gegenwart sichtbar sind. Dazu gehört der Versailler Vertrag und die darin festgelegte deutsche Kriegsschuld mit ihren Konsequenzen für das politische Bewusstsein der Deutschen und dessen Auswirkungen im Blick auf den Aufstieg des Nationalsozialismus. Aber auch die Folgen für die Geschichte Russlands bzw. der Sowjetunion, für ganz Osteuropa, den Balkan und den Nahen Osten werden betrachtet. Die Beiträge zur politischen Bildung befassen sich mit dem modernen Friedensverständnis, Perspektiven, Szenarien und Konzepten für eine friedliche Welt. Diese werden auf Grundlage der Kriege des 20. und 21. Jahrhunderts für Schule und Erwachsenenbildung aufbereitet.

29,90 €
Ein verdrängter Genozid im 20. Jahrhundert?
gfh 3/2013
Mit dem Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe von soll nun selbstverständlich weder die Türkei retrospektiv auf die Anklagebank gesetzt noch der Armeniergenozid zu einem paradigmatischen Geschehen erklärt werden, einem Geschehen, das gleichsam stellvertretend für alle Genozide des 20. Jahrhunderts stehen könne und daher mindestens ebenso viel Beachtung fi nden müsse wie die quantitativ „größeren“ Verbrechen dieser Art in der Sowjetunion unter Stalin, im nationalsozialistischen Deutschland oder in Kambodscha unter Pol Pot. Aber während zumindest die beiden erstgenannten als gut erforscht und in der Geschichtskultur zumindest partiell verankert gelten können und zudem die eskalierende Dynamisierung der Gewalt in der Überschneidungszone der beiden Machtsysteme, den „Bloodlands“, jüngst noch mit schmerzhafter Deutlichkeit vor Augen geführt wurde3, herrscht über den Armeniergenozid vielfach Unwissen oder – fast noch problematischer – eine bloß ungefähre Ahnung. Abhilfe zu schaffen hat der niedersächsische Geschichtslehrerverband in Kooperation mit anderen Einrichtungen in der viel beachteten Fachtagung „Völkermord als Thema im Unterricht“ (Hannover, 23./24.2.20124) unternommen; zwei Referate erscheinen hier in überarbeiteter und dokumentierter Fassung. Mihran Dabag stellt den Vorgang in den Kontext der rapiden und krisenhaften Transformierung des Osmanischen Reiches und seiner Umwandlung in einen „modernen“ – und das bedeutete in der Vorstellung der Zeit: homogenen – Nationalstaat. Martin Stupperich spiegelt in Berichten von Repräsentanten des Deutschen Reiches die Mitwisserschaft und Mitverantwortung von Entscheidungsträgern im Kaiserreich. Vor diesem Hintergrund sei die tendenziell eher beschweigende Haltung der aktuell politisch Verantwortlichen hierzulande wie auch das nahezu vollständige Ignorieren des Themas im Geschichtsunterricht mehr als problematisch. Wie die Erinnerung an den Armeniergenozid im französischen Geschichtsunterricht integriert ist, zeigt Joachim Cornelißen.

17,40 €