Brücken bauen, Menschen stärken
Der Internationale Bund in der deutsch-deutschen Bildungs- und Sozialgeschichte
- herausgegeben von
- Marion Reinhardt
- unter Mitarbeit von
- Dirk Altbürger, Maik Altenburg, Bärbel Angrick, Jürgen Banse, Karin Bock, Karin Böllert, Rita Braches-Chyrek, Hartmut Brombach, Gerhard Christe, Horst Dreimann, Susanne Dünkel, Ulrike Frühauf, Manfred Gerspach, Benno Hafeneger, Christine Kolmer, Michael Kroll, Alice Lot, Christian Lüders, Ronald Lutz, Stephanie Meiland, Monika Möbius, Jutta Müller, Christiane Nitze, Nicole Pötter, Franz Prüß, Marion Reinhardt, Jana Rickhoff, Manfred Ritzau, Angelika Schmidt-Koddenberg, Richard Schottdorf, Alissa Schreiber, Petra Tabakovic, Frank Teutschbein, Andreas Thimmel, Bernd Umbach, Claudia Wallner, Carmen Wasch, Stefanie Weber, Michael Werner, Randolf Wiese, Walter Würfel
Der dritte Band zur Geschichte des Internationalen Bundes (IB) schließt an die beiden Bände „Gründungsgeschichte des Internationalen Bundes“ und „Von Altlasten und Neuanfängen“ an und umfasst 50 Jahre, nämlich den Zeitraum von 1969 bis 2019. Die Entwicklungen der Pädagogik in Ost und West zwischen 1969 und 1989 werden von renommierten Wissenschaftler*innen nachgezeichnet und die wichtigsten Felder des IB von Praktiker*innen vorgestellt. Dabei erfährt der Entwicklungsschub durch die Wiedervereinigung und die Entwicklung des IB in der ehemaligen DDR besondere Aufmerksamkeit.
Bestellnummer: | 41476 |
---|---|
EAN: | 9783734414763 |
ISBN: | 978-3-7344-1476-3 |
Erscheinungsjahr: | 2023 |
Seitenzahl: | 464 |
Produktinformationen
Der dritte Band der Geschichte des Internationalen Bundes
Aus dem 1949 gegründeten "Internationalen Bund für Kultur- und Sozialarbeit – Jugendsozialwerk", der seine Aufgabe zunächst in Hilfen für heimat- und arbeitslose Jugendliche in der Nachkriegsgesellschaft West-Deutschlands sah, entwickelte sich in den letzten 70 Jahren mit dem „Internationalen Bund“ (IB) einer der größten, bundesweit arbeitenden Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit mit einem umfassenden Portfolio von Angeboten und Leistungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aller Altersstufen.
Nachdem die Gründungsgeschichte des IB aufgearbeitet und in zwei Bänden dokumentiert ist, war es an der Zeit, die folgenden 50 Jahre bis zum 70. Geburtstag des IB im Jahre 2019 zu recherchieren, zu dokumentieren und zu analysieren.
Inhaltlich sind diese Jahre in erster Linie geprägt durch
- die Differenzierung und Professionalisierung der Arbeitsfelder, vor allem in der Sozial- und Bildungsarbeit, sowie die fachliche und räumliche Ausweitung der Arbeit in den 1970er und 1980er Jahren,
- die politische Wende mit dem Beitritt der ehemaligen DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes 1989/1990 und dem daraus folgenden Aufbau des IB in den neuen Bundesländern sowie
- 30 Jahre neue Bundesrepublik, in denen unter anderem die vielfältigen Integrationshilfen für ganz unterschiedliche Zielgruppen im Vordergrund standen und in denen auch das zivilgesellschaftliche Engagement des IB ausgebaut und profiliert wurde
- das sich wandelnde Selbstverständnis eines freien Trägers als aktiver Teil der Zivilgesellschaft mit seinem Engagement für Demokratie, Integration und Emanzipation.
Mit einem Mix aus fachwissenschaftlichen Beiträgen, Praxisberichten, Zeitzeugenerfahrungen, Stellungnahmen und Kompendien zur Geschichte des IB in den letzten 70 Jahren werden in diesem Sammelband beispielhaft inhaltliche und fachpolitische Entwicklungen der deutschen Bildungs- und Sozialpolitik reflektiert. Ebenfalls deutlich wird das Selbstverständnis des IB als Akteur in der Zivilgesellschaft, der zeitbezogene gesellschaftliche und fachpolitische Debatten und Entscheidungen mit beeinflusst und prägt.
Inhaltsübersicht
I. Der IB in der Bundesrepublik Deutschland von 1969 bis 1989
Der IB in den 1970ern und 1980ern – Beginn einer neuen Ära (Marion Reinhardt)
Vertiefungen
Berufliche Bildung in den 1970er- und 1980er-Jahren (Walter Würfel)
Jugendarbeitslosigkeit und Jugendhilfe – Entwicklung der Jugendsozialarbeit am Beispiel hessischer Beratungsstellen (Marion Reinhardt)
Der IB auf neuem Terrain in den Erziehungshilfen – das Jugendwohnheim Zingelswiese in Frankfurt am Main (Christine Kolmer)
II. Der Transformationsprozess in Bildung und Sozialer Arbeit
Aufeinandertreffen zweier Systeme
Kinder- und Jugendhilfe, Soziale Arbeit und berufliche Bildung – „Rahmenbedingungen Ost“ bis zur Wende (Franz Prüß)
Kinder- und Jugendhilfe, Soziale Arbeit und berufliche Bildung – „Sicht West“ bis Ende der 1980er-Jahre (Benno Hafeneger)
Merkmale der Transformation. Soziale Arbeit zwischen Aufbau, Abbau und Normalisierungen in der wiedervereinten Bundesrepublik – ein Streifzug (Karin Bock/Stephanie Meiland)
Der Beginn des IB in den neuen Bundesländern – Beispiele aus der Praxis
Der Beginn des IB in Leipzig – ein Erfahrungsbericht (Carmen Wasch)
Der Beginn der Kindertageserziehung im IB – Berliner und Potsdamer Erfahrungen (Manfred Ritzau)
Das Kinder- und Jugendhilfezentrum im Mueßer Holz in Schwerin (Bärbel Angrick)
Vom DDR-Jugendwerkhof zum Jugendhilfe- und Ausbildungsverbund in der Lutherstadt Wittenberg – Ein Beispiel gesellschaftspolitischer Umwandlung (Michael Werner)
Wie alles begann – Jugendsozialarbeit in der Region Leipzig (Monika Möbius)
Der Aufbau der Migrationshilfen durch die Jugendgemeinschaftswerke – Das Beispiel des JGW Erfurt (Alice Lot)
Das erste IB-Berufsbildungszentrum in den neuen Bundesländern in Frankfurt an der Oder (Maik Altenburg)
Der IB in der beruflichen Rehabilitation – Das Beispiel Neuenhagen in Brandenburg (Susanne Dünkel/Randolf Wiese)
Die Geschichte des Jugendgästehauses in Jena (Ulrike Frühauf)
Die Bedeutung der Bundes- und Länderprogramme für den Aufbau von Jugendhilfestrukturen in den neuen Ländern – Zwei Beispiele (Jana Rickhoff)
Die Rolle des IB in der Wende aus der Sicht von Zeitzeugen – Interviews
Friedrich und Christel Magirius, Leipzig
Christine Bergmann, Berlin
Hans Geisler, Dresden
Sabine Bergmann-Pohl, Berlin
Jugendberichterstattung und Transformationsprozess (Christian Lüders)
Zur Personalpolitik des IB nach der Wende (Jutta Müller/Frank Teutschbein)
„Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und guter Umgang“ – Gespräch mit der Vorsitzenden des Konzernbetriebsrates Heidrun Winkler
III. Handlungsfelder deutscher Bildungs- und Sozialarbeit
in den ersten drei Jahrzehnten nach der Wende
Zur öffentlichen Kindertageserziehung in den ersten drei Jahrzehnten nach der Wende: Umbau in Ost, Impulse für West? (Karin Bock/Rita Braches-Chyrek)
Ambulante und stationäre Hilfen zur Erziehung (Karin Böllert)
Jugendsozialarbeit im Spannungsfeld von Arbeitsmarkt-, Jugend- und Bildungspolitik (1989 bis 2019) (Nicole Pötter)
Gegen den Strom: 30 Jahre Mädchen*arbeit im vereinten Deutschland (Claudia Wallner)
Die IB-Arbeit im gesellschaftlichen Kontext von Migrationsbewegungen und Integrationsdiskursen (Angelika Schmidt-Koddenberg)
Die Entwicklung der beruflichen Bildung benachteiligter Jugendlicher in den ersten 30 Jahren in der neuen Bundesrepublik (1989 bis 2019) (Gerhard Christe)
Der IB als Träger von Freiwilligendiensten (Hartmut Brombach)
Hilfen für Menschen mit Behinderungen (Manfred Gerspach)
Die Entwicklung der Freien Schulen in den neuen Bundesländern am Beispiel Sachsen-Anhalt (Jürgen Banse)
Die Geschichte der Freien Schulen im IB (Bernd Umbach)
Jugendwohnheime in freier Trägerschaft (Michael Kroll/Alissa Schreiber)
Armut und Obdachlosigkeit in Ostdeutschland – Thesen zur Verwandlung einer Gesellschaft (Ronald Lutz)
Internationaler Jugendaustausch zwischen 1989 und 2019 (Andreas Thimmel)
Internationale Arbeit des IB (Horst Dreimann/Richard Schottdorf)
IV. Der IB als gesellschaftspolitischer und zivilgesellschaftlicher Akteur
Der IB in gesellschaftspolitischer Verantwortung – über „Pro Demokratie“ zu Schwarz-Rot-Bunt (Petra Tabakovic)
Menschsein stärken durch bürgerschaftliches Engagement (Christiane Nitze/Stefanie Weber)
Der IB in Gremien und Netzwerken – Kooperation und Mitgestaltung als Maxime (Petra Tabakovic)
V. Die Entwicklung des IB von 1969 bis 2019
Der Internationale Bund in den letzten zwei Jahrzehnten der alten Bundesrepublik (Marion Reinhardt)
Eckdaten zu politisch-gesellschaftlichen Entwicklungen
Zentrale Aspekte der Unternehmensgeschichte
Entwicklungen in einzelnen Arbeitsfeldern
Der Internationale Bund in den ersten drei Jahrzehnten der neuen Bundesrepublik (Marion Reinhardt)
Eckdaten zu politisch-gesellschaftlichen Entwicklungen
Der Verein und das Unternehmen „Internationaler Bund“
Einige Beispiele zur Entwicklung von Arbeitsfeldern
VI. Who is who – Persönlichkeiten im IB
(Dirk Altbürger)
VII. Rückblicke und Ausblicke – Gespräch mit Petra Merkel,
Präsidentin des Internationalen Bundes
Kurzbeschreibung
Der dritte Band zur Geschichte des Internationalen Bundes (IB) schließt an die beiden Bände „Gründungsgeschichte des Internationalen Bundes“ und „Von Altlasten und Neuanfängen“ an und umfasst 50 Jahre, nämlich den Zeitraum von 1969 bis 2019. Die Entwicklungen der Pädagogik in Ost und West zwischen 1969 und 1989 werden von renommierten Wissenschaftler*innen nachgezeichnet und die wichtigsten Felder des IB von Praktiker*innen vorgestellt. Dabei erfährt der Entwicklungsschub durch die Wiedervereinigung und die Entwicklung des IB in der ehemaligen DDR besondere Aufmerksamkeit.