Gründungsgeschichte des Internationalen Bundes
Themen, Akteure, Strukturen
- von
- Marion Reinhardt
- unter Mitarbeit von
- Benno Hafeneger, Jacqueline Plum, Kerstin von Lingen, Reiner Becker
Der Aufbau von Integrationshilfen für entwurzelte, zugewanderte Jugendliche und die Entwicklung einer international geprägten Kulturarbeit für junge Menschen – das waren die Ziele des „Internationalen Bundes für Kultur- und Sozialarbeit“. Gegründet wurde er am 11. Januar 1949 in Tübingen.Die vorliegende Dokumentation untersucht die Gründungsgeschichte des IB und wirft damit auch ein gesellschaftspolitisch interessantes Licht auf die Übergänge von der Nazi-Diktatur zu den ersten beiden Jahrzehnten der jungen Bundesrepublik
Bestellnummer: | 40415 |
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EAN: | 9783734404153 |
ISBN: | 978-3-7344-0415-3 |
Reihe: | Sachbuch |
Erscheinungsjahr: | 2017 |
Auflage: | 1. |
Seitenzahl: | 360 |
Der Aufbau von Integrationshilfen für entwurzelte, zugewanderte Jugendliche und die Entwicklung einer international geprägten Kulturarbeit für junge Menschen – das waren die Ziele des „Internationalen Bundes für Kultur- und Sozialarbeit“ (schon damals kurz „IB“ genannt). Gegründet wurde er am 11. Januar 1949 in Tübingen, der Landeshauptstadt des damaligen Württemberg-Hohenzollern.
Die drei Initiatoren dieses überkonfessionellen und nicht parteipolitisch gebundenen „Freien Trägers der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit“, so der heutige Namenszusatz, waren sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Der französische Offizier Henri Humblot war im Auftrag der Besatzungsmacht für die demokratische Umerziehung der deutschen Jugendlichen zuständig. Carlo Schmid war Staatspräsident von Württemberg-Hohenzollern und einer der Väter des Grundgesetzes. Der dritte, Heinrich Hartmann, war bis zum Ende der NS-Zeit Hauptabteilungsleiter im Kulturamt der Reichsjugendführung der Hitlerjugend gewesen.
Gründungsmitglieder des IB waren dann Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im damaligen Württemberg-Hohenzollern, so beispielsweise fast das gesamte Landeskabinett.
Die vorliegende Dokumentation befasst sich auf Basis umfangreichen historischen Materials mit den verschiedenen Aspekten der Gründungsgeschichte des IB und wirft damit auch ein gesellschaftspolitisch interessantes Licht auf die Übergänge von der Nazi-Diktatur zu den ersten beiden Jahrzehnten der jungen Bundesrepublik.
Wie hat sich der IB in seinen Anfängen gesellschaftlich und politisch positioniert? Ist die Personalstrategie aufgegangen, ehemalige NS-Funktionäre einzubinden und ihnen so die Möglichkeit zur persönlichen Wiedergutmachung zu geben? Welche Konzepte und Programme zur Integration von Jugendlichen wurden in der Frühphase des IB entwickelt und realisiert? Wie gestaltete sich der Weg von einem regionalen zu einem bundesweiten Träger mit einem vielfältigen Angebot von Bildungs- und Sozialarbeit? Antworten auf diese Fragen liefert diese Dokumentation.
Wissenschaftliche Expertisen zu zentralen Themen rund um die Gründungsgeschichte des IB ergänzen diese Veröffentlichung ebenso wie Kurzbiografien der wichtigsten Gründungspersönlichkeiten und ein Überblick über die ersten Gremien und Mandatsträger.
Dieser Band ist zusammen mit dem Nachfolgeband als Paket bestellbar: http://www.wochenschau-verlag.de/geschichte-des-internationalen-bundes.html
Einleitung
Die Vorgeschichte in der Besatzungszeit
Hintergründe, Motive und Interessen der drei Initiatoren
Vor der Gründung
Die Gründung des „Internationalen Bundes für Kultur- und Sozialarbeit“
Kultur- und Sozialarbeit verständigen sich
Die Gründungsversammlung und ihre Ergebnisse
Zur Kommunikation in der medialen Öffentlichkeit
Die Anfänge in Württemberg-Hohenzollern
Anfang und vorläufiges Ende der Kulturarbeit
Das Jugendsozialwerk beginnt mit seiner Arbeit
Mitbegründer der Jugendsozialarbeit
Der Weg zum bundesweiten Träger
Neujustierung des Vereins
Entwicklungsschub durch die Jugendflucht aus der DDR
Der IB im Wirtschaftswunder
Fazit und Ausblick
“Wir stellen uns unserer Geschichte…“ – Fragen an die Präsidentin und den Vorstandsvorsitzenden des IB
Expertisen
- Benno Hafeneger: Hitlerjugend – Staatsjugend im Dritten Reich
- Jacqueline Plum: Französische Kulturpolitik in Deutschland 1945 – 1949.
- Benno Hafeneger: „Jugendnot“ - Ein Lagebild über die Nachkriegszeit und erste Hälfte der 1950er Jahre
- Kerstin von Lingen: Ein Experiment unter dem Schutz der Besatzungsmacht: Der Aufbau des „Jugendsozialwerks“ durch ehemalige HJ-Funktionäre in der französischen Besatzungszone, 1945-1949
- Reiner Becker: „Wir sind zu ganz wesentlichen Teilen das, was wir erinnern und vergessen“ Vergangenheitspolitik und Erinnerungskultur in der Bundesrepublik
Anhang
1. Gremien und Mandatsträger/-innen im IB
2. Kurzbiografien aus den Gründungsjahren
Der Band „[...] bietet reichhaltiges Material und auch einige illustrierende Bilder und Dokumente, die eine gelungene Anschauung und Reflektion vom Aufbau neuer gesellschaftlicher Strukturen im Nachkriegsdeutschland bieten.“
Dr. Christoph Mecking, Stiftung und Sponsoring 06.17
„Marion Reinhardt hat eine Dokumentation verfasst, die für den IB, aber sicher auch für die Geschichte der Sozialen Arbeit von herausragender Bedeutung ist. Das Buch fokussiert auf die Gründerzeit des IB. Es gibt wenig Auskunft über den heutigen Stand der Organisation. Dafür aber kann der Versuch von Humblot, Schmid und Hartmann, die Funktionäre der Hitlerjugend in den neuen deutschen Staat zu integrieren, als Erfolgsgeschichte bewertet werden.“
Prof. Dr. Christiane Vetter, socialnet.de
Der Aufbau von Integrationshilfen für entwurzelte, zugewanderte Jugendliche und die Entwicklung einer international geprägten Kulturarbeit für junge Menschen – das waren die Ziele des „Internationalen Bundes für Kultur- und Sozialarbeit“. Gegründet wurde er am 11. Januar 1949 in Tübingen.
Die vorliegende Dokumentation untersucht die Gründungsgeschichte des IB und wirft damit auch ein gesellschaftspolitisch interessantes Licht auf die Übergänge von der Nazi-Diktatur zu den ersten beiden Jahrzehnten der jungen Bundesrepublik