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Produktinformationen

Abstracts:

Martin Sabrow: Die DDR in der deutschen Geschichte Der Essay erörtert die Gründe für die anhaltende Konjunktur der Auseinandersetzung mit der DDR, indem er zum einen den Weg ihrer zeitgeschichtlichen Erschließung nach 1989 nachzeichnet und zum anderen die unterschiedlichen DDR-Erzählungen thematisiert, die das zeitgenössische Bild der DDR jenseits der Wissenschaft bestimmen, um schließlich nach dem Verhältnis von Zeitgeschichte und Aufarbeitung zu fragen.

Martin Sabrow: The GDR in German history This essay discusses reasons for the current boom of examining the GDR by showing the path of its analysis within contemporary history after 1989 and by presenting the different GDR narratives that have modeled the current image of the GDR beyond academic discussion. Finally, it considers the interrelation of contemporary history and reappraisal.

Roland Jahn: 20 Jahre Akteneinsicht in Deutschland: Was lehren uns die Stasi-Unterlagen? Die Öffnung der Stasi-Unterlagen vor 20 Jahren machte Transparenz und Aufklärung möglich, war Voraussetzung für Wiedergutmachung und gesellschaftliche Debatten. Die Nutzung der Stasi-Akten ist noch immer ein wesentlicher Pfad, auf dem die Aufarbeitung der SED-Diktatur voranschreitet. Diesen Pfad beschreiten auch viele junge Menschen, die begreifen wollen, was Diktatur in der DDR bedeutete. Neben den so wichtigen Gesprächen mit Zeitzeugen ermöglichen ihnen die Stasi-Akten einen eindrucksvollen Einblick in das Funktionieren der Diktatur. Auch international stößt der für die Stasi-Unterlagen gefundene Weg der geregelten Akten-Öffnung auf Interesse. Trotz der besonderen Bedingungen in Deutschland nach 1990 bietet er eine Orientierungshilfe für Akteure in Staaten, die heute Diktaturen überwinden. Ihnen ist dabei die Suche nach Übergangsgerechtigkeit ein elementares Anliegen. Dabei gilt national wie international, dass Aufklärung kein Verfallsdatum hat.

Roland Jahn: 20 years of access to Stasi records in Germany: What lessons can be learned? The decision to open the Stasi files for public access 20 years ago granted transparency and clarification, thus providing the basis for redress and public debates. Usage of the Stasi files is still an essential path for the reappraisal of the SED dictatorship to proceed. This path has also been followed by many young people who have been trying to understand what dictatorship in the GDR actually meant. In addition to the highly important eye witness talks, gaining insight in Stasi files provided them with an impressive idea of the functioning of the dictatorship. This approach of a regulated opening of Stasi files has also met with international interest. In spite of the special circumstances in Germany after 1990, it has offered orientation for citizens in states that are in the process of overcoming dictatorships even today. To them, the search for transitional justice is an essential objective in that matter. In the course of this, it still holds true internationally, as well as nationally, that clarification does not have any expiry date.

Hartmann Wunderer: Erinnerung an die Wissenschaftspropädeutik Ein wissenschaftspropädeutischer Unterricht soll die Studierfähigkeit von Schülerinnen und Schülern fördern. Dieser Anspruch an die Arbeit vor allem in der Sekundarstufe II wurde allerdings kaum genauer präzisiert, er trat in den letzten Jahren - wohl auch durch die Diskussion und Kompetenzen und Bildungsstandards - in den Hintergrund. Der Aufsatz umreißt die spezifischen Chancen des Geschichtsunterrichts für wissenschaftspropädeutisches Lernen. Da Geschichte kein Lernfach darstellt, sondern seinen Gegenstand erst selbst herstellen muss, eignet sich der Geschichtsunterricht zur Auseinandersetzung mit der Komplexität des Wirklichen, zur Methodenreflexion und zur Kritik der Erkenntnisgewinnung.

Hartmut Wunderer: Reminder of academic propaedeutics Academic propaedeutics in the classroom is meant to support the students´academic skills. This general claim, especially for higher secondary education, has hardly ever been specified yet, however. Instead, the discussion on competencies and educational standards may have pushed it from the centre of attention a bit in recent years. This text presents specific possibilities of history education for academic propaedeutics. As history education is not just about learning facts by heart, but rather about establishing its own subject matter, it qualifies for an analysis of the complexity of reality, for reflections on methodology and for an examination of ways of understanding.

Daniel Bernsen: Acht Thesen zum Arbeiten mit interaktiven Whiteboards im Geschichtsunterricht Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der fachdidaktischen Diskussion werden in dem Beitrag zunächst allgemein didaktisch und darauf aufbauend fachspezifisch die Potentiale von interaktiven Whiteboards für den Geschichtsunterricht in den Blick genommen. Entgegen bisheriger Urteile in der Fachdidaktik wird dabei die Flexibilität des Einsatzes in allen Unterrichtsphasen sowie die vereinfachten Reaktionsmöglichkeiten auf Schülerbeiträge und den Unterrichtsverlauf betont. Zentral für die Unterrichtsarbeit scheint insbesondere die Erweiterung des bisherigen Tafel- und Medieneinsatzes durch die Integration, Verknüpfung und Veränderbarkeit verschiedenster Medienarten in den digitalen Wandtafeln. Trotz der didaktischen Chancen der Medienintegration und der Verknüpfung mit digitalen Geräten der Schüler gibt es auch Probleme. Diese sieht der Autor vor allem in den hohen Anschaffungs- und Folgekosten, der technischen Wartung und fehlenden Ausbildung der Lehrkräfte.

Daniel Bernsen: Eight theses on working with interactive whiteboards in the history classroom Based on a synopsis of the discussion on subject didactics, this text presents possibilities of interactive whiteboards in history lessons on a general didactical level, as well as specifically related to subject didactics of history education. As opposed to all recent verdicts in the area of subject didactics, the flexibility of the usage of interactive whiteboards in various stages of lessons and the facilitation of reactions to students´ contributions and the course of the lesson are stressed here. Diversification of former usages of the board and of other media through the integrating, linking and modifying of different types of media via digital whiteboards may be seen as a decisive aspect. In spite of the didactical possibilities of the integration of media and a linking with the students´ digital gadgets, the author also mentions some problematic issues, namely the high costs, the necessity for technical maintenance and a lack of teacher training in that matter.

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Inhaltsübersicht
Thema - Die DDR in der deutschen Geschichte Martin Sabrow: Die DDR in der deutschen Geschichte Roland Jahn: 20 Jahre Akteneinsicht: Was lehren uns die Stasi-Unterlagen? Aus Fachwissenschaft und Fachdidaktik Hartmann Wunderer: Erinnerung an die Wissenschaftspropädeutik Daniel Bernsen: Acht Thesen zum Arbeiten mit interaktiven Whiteboards im Geschichtsunterricht Szene Institutionen stellen sich vor Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße, Potsdam Die Gedenkstätte Bautzen - ein besonderer Lernort Gedenkstätte Point Alpha Forum Björn Nölte: Geschichtslehrerausbildung in Brandenburg aus Sicht der Zweiten Phase Stefan Frindt: Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten "Vertraute Fremde. Nachbarn in der Geschichte" Nachrichten aus dem Bundesverband und den Landesverbänden u.a. Berichte zu den Sektionen des VGD auf dem Historikertag in Mainz Zahlreiche Buchbesprechungen aus Fachwissenschaft und Fachdidaktik Leitrezension: Joachim Rohlfes: Universalhistorische Analyse und sozial-romantische Fibel: David Graeber, Schulden
Autor*innen
Daniel Bernsen StD, Regionaler Fachberater für Geschichte Koblenz, Eichendorff-Gymnasium Koblenz, Friedrich-Ebert-Ringt 26-30, 56068 Koblen Stefan Frindt Körber-Stiftung, Kehrwieder 12, 20457 Hamburg Roland Jahn Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, BStU, Karl-Liebknecht-Straße 31/33, 10178 Berlin, Postanschrift 10106 Berlin Björn Nölte Hauptseminarleiter am Landesinstitut für Lehrerbildung – Studienseminar Potsdam, Karl-Marx-Str. 33/34, 14482 Potsdam Prof. Dr. Martin Sabrow Zentrum für Zeithistorische Forschung, Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam Dr. Hartmann Wunderer Lehrer an einem Wiesbadener Gymnasium, Otto-Reutter-Str. 4c, 65201 Wiesbaden
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Aufarbeitung der Aufarbeitung
Die DDR im geschichtskulturellen Diskurs
Seit der Wiedervereinigung ringen im öffentlichen Diskurs unterschiedliche Geschichten und Deutungen der DDR-Vergangenheit um Anerkennung. Dagegen verbindet sich mit der geschichtspolitischen Forderung nach Aufarbeitung der Wunsch nach einem klaren DDR-Bild, das einer Verdrängung und Verharmlosung der zweiten deutschen Diktatur entgegenwirkt. Dieses Spannungsverhältnis zwischen Pluralisierung und Normierung in Geschichtswissenschaft, Geschichtspolitik, Medien und vor allem im Bereich der historisch-politischen Bildung diskutieren die Beiträge dieses Bandes. In der Zusammenschau bieten sie Einsichten in unterschiedlichste Prozesse der Transformation von Erfahrung und Erinnerung und sie verstehen sich als Plädoyer für eine Historisierung des Aufarbeitungsprozesses, auf deren Basis weiterführende Perspektiven historisch-politischer Bildung diskutiert werden können.

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Oh, wie schön ist die DDR
Kommentare und Materialien zu den Ergebnissen einer Studie
Die Veröffentlichung der Ergebnisse einer Befragung von über 5000 Schülern durch die beiden Autoren („Soziales Paradies oder Stasi-Staat? Das DDR-Bild von Schülern – ein Ost-West-Vergleich“, Stamsried 2008) führte zu lang anhaltenden Diskussionen über den Umgang mit der DDR und die Vermittlung von Kenntnissen über den SED-Staat. Dabei wurde die Rolle der Schule und der Lehrer besonders kontrovers diskutiert. Aus den insgesamt ca. 4000 Zuschriften, Leserbriefen und Beiträgen im Internet haben die Autoren eine typische Auswahl zusammengestellt, um der kontroversen Diskussion eine Quellengrundlage zu geben. Das Buch wird eingeleitet mit einer kurzen illustrierten Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse, damit der Leser den Hintergrund der Kommentare versteht. Anschließend werden die Kommentare von den Autoren erläutert und in den Kontext der geschichtspolitischen Auseinandersetzung um die DDR und die deutsche Teilungsgeschichte gestellt.

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geschichte für heute

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Coverabbildung Antisemitismus und Nahostkonflikt – aktuelle Herausforderungen
Antisemitismus und Nahostkonflikt – aktuelle Herausforderungen
geschichte für heute 1/2026
Für den Nahostkonflikt gilt noch mehr als sonst, dass man die heutige Situation und ihre Konflikte nicht ohne ihre Vorgeschichte verstehen kann. Dieses Heft setzt sich mit verschiedenen Aspekten im Kontext von Antisemitismus, dem 7. Oktober 2023 und seinen Folgen auseinander. Dabei geht es unter anderem um die Israelforschung an deutschen Universitäten, die Darstellung jüdischer Geschichte in Schulgeschichtsbüchern und die Dekonstruktion von Erklärungsmustern für den Nahostkonflikt. 

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Dynamiken der Macht
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Angesichts der Rückkehr von Krieg und Gewalt ist das Thema des Bonner Historikertags 2025 „Dynamiken der Macht“ hochaktuell. Für die Geschichtswissenschaft ist die Analyse von Machtbeziehungen zwischen Staaten, zwischen sozialen Gruppen und in den Geschlechterbeziehungen ein Dauerthema. Neue Ansätze aus den Kulturwissenschaften haben die Perspektiven der Forschung verändert, die Vielfalt der Themen und die Pluralität der Ansätze im Fach erheblich ausgeweitet. Einen Überblick liefert der Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD), Lutz Raphael.Der Westfälische Frieden 1648 zählt zu den bedeutendsten Friedensschlüssen Europas. Er ist ein fester Bestandteil europäischer Erinnerungskultur und wird auch heutzutage immer wieder öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt. Michael  Rohrschneider zeigt in seinem Beitrag, dass dieser Frieden stets als Projektionsfläche diente, um politische Botschaften zu vermitteln, und dass die Frage, ob man von diesem wertegeleiteten Referenzfrieden auch mit Blick auf aktuelle Friedensstiftungsprozesse etwas lernen könne, gegenwärtig auf großes Interesse stößt.

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geschichte für heute 3/2025
Perspektiviert durch seine persönliche Geschichte von Hoffnung und Kooperation in den 1980ern und 1990ern zu Entfremdung und schließlich dem Bruch und Abbruch deutsch-russischer Wissenschaftsbeziehungen im Februar 2022, setzt sich der ausgewiesene Osteuropahistoriker Jan Kusber mit den deutsch-russischen Beziehungen von der Frühen Neuzeit bis in unsere Gegenwart auseinander.Bastian Matteo Scianna widmet sich der jüngeren deutschen Russlandpolitik seit den 1990er Jahren. Die "Utopie der Verflechtung" war danach keinesfalls ausschließlich made in Germany. In einem geschichtsdidaktischen Beitrag werden die Potenziale von Personalisierung und Personifizierung für einen ideologiekritischen Geschichtsunterricht diskutiert und anhand praktischer Beispiele vorgestellt.

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Michael Borgolte setzt sich mit neuen, globalen Zugängen zur Geschichte in Hinblick auf das Mittelalter auseinander. Danach gab es im mittelalterlichen Jahrtausend noch keine wirklich globale Vernetzung. Die Menschen lebten in mehreren Welten, die gar nicht oder nur wenig untereinander verbunden waren. Die größte Kommunikationsgemeinschaft bildeten Europa, Afrika und Asien (‚Eufrasien‘). Die Analyse ihrer Beziehungen ergibt, dass Christen und Muslime die stabilste Konnektivität schufen und das umfassendste System der Integration der Fernhandel war. Die Conquista gehört zu den wenigen globalhistorischen Themen, die in den Lehrplänen für Geschichte enthalten sind. Allerdings finden sich hier immer wieder alte Klischees über die amerikanischen Bevölkerungen und die Gründe für den Sieg der Spanier. Die Heterogenität der betroffenen Gesellschaften ist ebensowenig Thema wie ihre Komplexität. Die Kölner Professorin Silke Hensel stellt neuere Forschungsergebnisse dar und ermöglicht so differenzierte Perspektiven.Joël Glasman schließlich fragt, was passiert, wenn man den gesamten Geschichtsunterricht aus der Perspektive der Globalgeschichte neu denkt – und plädiert für eine Revolution.

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Im Mittelpunkt des Heftes stehen verschiedene Aspekt der Demokratiegeschichte. Sara Traub widmet sich den ersten modernen Demokratieversuchen auf deutschem Boden: Die Mainzer Republik 1792/93 etablierte die Ideen der Französischen Revolution endgültig in den deutschen Ländern. Dietrich Heither untersucht in seinem Beitrag "1823 – 1923 – heute" die über zweihundertjährige Geschichte der deutschen Burschenschaften, die durch ein weltanschauliches Kontinuum gekennzeichnet war, das im völkischen Denken sein Zentrum hat. Die bundesdeutsche Geschichte dokumentiert das Festhalten an der völkischen Ideologie, die nach wie vor zum Kernbestand des burschenschaftlichen politischen Denkens zählt und die Verankerung im rechtsextremen Milieu begründetThomas Kaufmann setzt sich mit der Publizistik des Bauernkrieges auseinander und zeigt, dass einige Publikationen eine entscheidende Rolle bei der Mobilisierung und interregionalen Verbindung des ,Bauernkrieges‘ als eines weite Teile Süd- und Mitteldeutschlands erfassenden Phänomens darstellt. Die ,Stimme‘ der Bauern in den Quellen zu finden, ist dabei ausgesprochen schwierig. Für jede Perspektive auf den Bauernkrieg ist zentral, das ihm vor allem in der deutschen Erinnerungskultur in der DDR und der Bundesrepublik eine sehr unterschiedliche Bewertung zuteilwurde.Kristopher Muckel erörtert anhand einer Analyse von Lehrplänen aus Bayern und NRW, wie digitale Medien im Geschichtsunterricht zum Einsatz kommen sollten.

20,90 €
Coverabbildung Abonnement geschichte für heute
Abonnement geschichte für heute
4 Hefte im Jahr
Als Zeitschrift des Verbands der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands ist geschichte für heute die Fachzeitschrift für engagierte Lehrkräfte. Zentrale Themenfelder sind – neben den neuesten Entwicklungen in Wissenschaft und Unterrichtspraxis – die Bildungspolitik, die Förderung des Geschichtsbewusstseins in Schule und außerschulischer Bildung und Geschichtskultur.Weitere Informationen zur gfh Für Studierende und Referendar*innen bieten wir die gfh für die Dauer der Ausbildung zum halben Preis an. Bitte reichen Sie zeitnah eine entsprechende Bescheinigung nach.Die Abonnementbedingungen entnehmen Sie bitte den AGB.

33,45 € - 66,90 €
Coverabbildung Raub und Holocaust – und der irreführende Begriff der „Arisierung“
Raub und Holocaust – und der irreführende Begriff der „Arisierung“
Der Beitrag von Benno Nietzel bilanziert die von den 1990er bis in die 2010er Jahre reichende Forschungskonjunktur zur Beraubung der jüdischen Bevölkerung im Nationalsozialismus und ordnet diese in den weiteren Kontext einer Hinwendung der Forschung zur Beteiligung „gewöhnlicher“ Deutscher an der Herrschaft des NS-Regimes ein. Anschließend werden auch Irrwege und Defizite der Forschung angesprochen. Schließlich geht es um die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um die Beraubung der jüdischen Bevölkerung, die von den Wiedergutmachungsbemühungen der Nachkriegszeit bis hin zu heutigen Kontroversen um die städtische Erinnerungskultur reichen. Der Raub an der jüdischen Bevölkerung während der Shoah war als flächendeckende Massenpraxis nicht nur in Deutschland, sondern europaweit verbreitet. Das NS-Regime nannten den Raub jedoch nicht beim Namen, sondern entwickelte eine antisemitische Sprache, die die vielfältigen Raubpraktiken sprachlich anleitete und einordnete. Anhand von Beispielen der Sprache des Raubs in Deutschland und Europa analysiert Veronika Duma in ihrem Beitrag die vielfältigen Praxen und Akteure des Raubs und plädiert für eine Sensibilisierung des Sprechens über den Raub im Nationalsozialismus in der universitären Lehre, in der Bildungsarbeit und im Schulunterricht.

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Coverabbildung Kant, der Frieden und die offenen Fragen der Aufklärung
Kant, der Frieden und die offenen Fragen der Aufklärung
geschichte für heute 3/2024
2024 jährt sich der Geburtstag Immanuel Kants zum dreihundertsten Mal. Welche Relevanz haben die Schriften des Philosophen für uns heute und wie lassen sie sich im Geschichtsunterricht vermitteln? Ulrich Bongertmann geht dieser Frage anhand der Schrift "Vom ewigen Frieden" nach, die Wege zu einer dauerhaften Friedensordnung diskutiert, heute ein höchst aktuelles Thema. Auch der Beitrag von Christoph Kampmann beschäftigt sich mit der Deutung von Friedens- und Sicherheitsordnungen in der Frühen Neuzeit. Als Einstieg in das Schwerpunktthema erläutert der Kurator der großen Kant-Ausstellung in der Kunsthalle Bonn Konzeption und Rezeption der Ausstellung. 

18,99 € - 19,90 €
Coverabbildung Von der Bildung zur Ausbildung? Lehrerausbildung
Von der Bildung zur Ausbildung? Lehrerausbildung
Diese Ausgabe von gfh setzt sich unter verschiedenen Blickwinkeln mit der aktuellen  Geschichtslehrer*innenausbildung auseinander. In einem Einführungsbeitrag werden neue Forschungsperspektiven zur Professionalisierung von Geschichtslehrkräften und mögliche Auswirkungen auf den Unterrichtserfolg zusammengefasst und diskutiert, wie die Lehrer*innenbildung an deutschen Universitäten in den letzten Jahren angepasst wurde, um bessere Lehrkräfte hervorzubringen. In zwei Beiträgen kommen Studierende selbst zu Wort. Sie reflektieren die Relevanz des Themas Digitalisierung für das Lehren und Lernen von Geschichte und ihre Erfahrungen als Vertretungslehrkräfte während des Studiums.

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Fragile Fakten
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Anlässlich des 54. Historikertages in Leipzig stellt der Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, Lutz Raphael, Problemlagen und Themenfelder vor, die mit dem Motto „Fragile Fakten“ verbunden sind. „Faktenchecks“ sind auch für Historikerinnen und Historiker zum Tagesgeschäft geworden, wenn in der Öffentlichkeit über Geschichte gestritten wird. Außerdem geht es u.a. um politische Manipulation der Vergangenheit zu Zwecken der Propaganda und der Heroisierung politischer Gemeinschaften, um die wissenschaftstheoretische Klärung historischer „Tatsachen“ als komplexe Konstrukte historischer Forschung und um wissenschaftsethische Fragen, wie mit kritischen Fakten in Wissenschaft und Öffentlichkeit umzugehen ist.Ulf Thiel nimmt den Historikertag zum Anlass,  über die Geschichte der Stadt Leipzig, ihrer Universität und des dortigen Geschichts(lehrer)studiums zu informieren.

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Krisenjahr 1923
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Krise, Krieg(sfolgen), Inflation ... Der Blick aus dem Jahr 2023 auf die Geschehnisse 100 Jahre zuvor lohnt sich in vielfacher Hinsicht. Im Jahr 1923 bündelten sich in Deutschland die einschneidenden, katastrophalen Erfahrungen der vergangenen Jahre: ein Krieg in einer bis dahin unbekannten, nicht einmal erahnten Dimension; die verheerenden Niederlage, die noch dazu als überraschend, unverdient und unerklärlich erlebt wurde; die Revolution, der sich schier unendliche Umsturzversuche, Aufstände, politische Morde, Putsche von rechts wie von links anschlossen; die Hyperinflation, die den Mittelstand beinahe vollständig enteignete; ein Friedensdiktat, das Deutschland umfängliche Gebietsabtretungen und auf Jahrzehnte Reparationen in Milliardenhöhe auferlegte; schließlich die Besetzung des Ruhrgebiets und der vergebliche Versuch, sich im „Ruhrkampf“ den Alliierten zu widersetzen. Kaum einer der Zeitgenossen überstand diesen Wirbel der Veränderungen, der Leidenschaften und des Irrsinns unbeschadet. Dass es dennoch gelang, die Republik nach noch einmal zu stabilisieren, mutete die Zeitgenossen wie ein Wunder an.

18,90 €
Coverabbildung Jüdisches Leben in Deutschland
Jüdisches Leben in Deutschland
geschichte für heute 2/2023
2021 wurde das Festjahr „321–2021: 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ begangen. Sylvia Löhrmann, ehemalige Ministerin für Schule und Weiterbildung in NRW, stellt Unterrichtsprojekte vor, die in diesem Zusammenhang entstanden sind. Auch der Beitrag von Ulrich Hausmann zeigt anhand konkreter Beispiele, wie vielfältig die deutsch-jüdische Geschichte in- und miteinander verwoben ist. Darüber hinaus stellt dieses Heft neue interdisziplinäre Forschungen zur mittelalterlichen Monumentalmikwe in Köln vor und erläutert dessen museale Vermittlung, setzt sich mit einem der wichtigsten Akteure im deutsch-jüdischen Kultursystem in Kaiserreich und Weimarer Republik auseinander, dem "Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens", und führt vor Augen, wie die Kooperation mit einem außerschulischen Lern-, Gedenk- und hier auch Spielort – der Ehemaligen Synagoge Kippenheim – für die Schule auf vielfältige Weise fruchtbar gemacht werden kann.

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Coverabbildung Deutsches Kaiserreich – ein neuer Blick zurück
Deutsches Kaiserreich – ein neuer Blick zurück
geschichte für heute 1/2023
Eckart Conze richtet  seinen Blick auf die jüngste Debatte über das Kaiserreich und seinen Ort in der deutschen Geschichte. Er verfolgt dabei zum einen historiographische Entwicklungen, nicht zuletzt die Historisierung des Kaiserreichs nach 1945, und diskutiert die Bedeutung der Sonderwegsthese in diesem Zusammenhang; zum anderen fragt er nach den Gründen gegenwärtiger Bemühungen in Wissenschaft und Öffentlichkeit, die Geschichte des Nationalstaats von 1871 zu entproblematisieren und nicht zuletzt die Geschichte des Kaiserreichs vom Aufstieg, der Machtübernahme, der Herrschaft und den Verbrechen des Nationalsozialismus zu trennen. Darüber hinaus richtet der Beitrag exemplarisch einen kritischen Blick auf zentrale Entwicklungen der Zeit nach 1871: von der politisch-konstitutionellen Ordnung über die Dynamiken der Fundamentalpolitisierung bis hin zur Außen- und Kolonialpolitik.Vor dem Hintergrund der aktuellen Kaiserreichsdebatte lotet Christine Krüger Potenziale und Schwierigkeiten der transnationalen und vergleichenden Kaiserreichsgeschichte aus. Exemplarisch nimmt sie dazu Antisemitismus, die Frauenbewegung und die bürgerliche Sozialreform in den Blick.

18,90 €
Coverabbildung Strittige Erinnerung
Strittige Erinnerung
geschichte für heute 4/2022
Über die Erinnerung an Vergangenes und Erinnerungskultur wird vielfältig gestritten. Die Beiträge dieser Ausgabe behandeln Formen des Erinnerns an den Holocaust und deren mögliche Einordnung in den Horizont deutscher Kolonialverbrechen (Beitrag Arnd Bauerkämper) sowie das höchst aktuelle Thema (post-)kolonialer Provenienzforschung (Oussounou Abdel-Aziz Sandja). Philipp Bernhard entwickelt Leitlinien für einen Geschichtsunterricht durch die "postkoloniale Brille", Ulrich Bongertmann diskutiert anhand des neuen Berliner Humboldt Forums Fragen zur künftigen deutschen Geschichtskultur. Wie sich unterschiedliche bzw. sich widersprechende Geschichtsbilder ganz konkret auswirken können, erläutert Jan Kusber anhand des Ukraine-Krieges. Schließlich untersucht Dominik Herzner in einer empirischen Studie den didaktischen Mehrwert von Stadtführungen für unterschiedliche Lerngruppen.

17,99 € - 18,90 €
Coverabbildung Serien im Geschichtsunterricht
Serien im Geschichtsunterricht
geschichte für heute 3/2022
„Babylon Berlin“ gilt als die bislang erfolgreichste und teuerste deutsche Fernsehserie. Sie prägt unser Bild der Weimarer Republik, indem sie selber mit historischen Bildern spielt. Der Beitrag von Hanno Hochmuth und Bettina Köhler widmet sich sowohl der detailverliebten Abbildungsebene als auch dem Geschichtsbild von „Babylon Berlin“. Es wird gezeigt, wie in der Serie Abstriche von der historischen Genauigkeit gemacht werden und wie hierbei Geschichtsvergessenheit und Geschichtsversessenheit aufeinandertreffen. Im Hinblick auf den Einsatz von „Babylon Berlin“ im Schulunterricht wird diskutiert, wie historische Filme und Serien dabei helfen können, einen multiperspektivischen Blick auf die Geschichte zu richten, und warum Filmkompetenz eine wichtige historische Kompetenz bildet.Geschichtliche Serien mit komplexer Story und Narrationsstruktur, einer oftmals opulenten Ausstattung und historischen Bezügen liegen im Trend. Englischsprachige sowie deutsche Produktionen stehen nicht nur in der Gunst von Jurymitgliedern sehr hoch, sondern sind auch beim Publikum überaus beliebt und führen zu millionenfachen Abrufen in Mediatheken und Streamingangeboten. Durch die länger zur Verfügung stehende erzählte Zeit, eine starke emotionale Bindung an die eingeführten Figuren und dramatisch zugespitzte Handlungsverläufe entfalten Geschichtsserien eine große Wirkmacht und prägen Vorstellungen der Zuschauer*innen über die historischen Ereignisse bzw. Epochen. Dies muss keineswegs negativ sein, sondern lässt sich gewinnbringend für historische Lernprozesse nutzen, wie Britta Wehen-Peters in ihrem Beitrag beschreibt. Indem Schüler*innen sich mit Fragen nach den produktseitigen Darstellungsstrategien und den individuellen Aneignungsprozesse auf Rezipientenseite auseinandersetzen, lassen sich sowohl Einsichten in Grundprinzipien von Geschichte als auch in geschichtskulturelle Diskussionen gewinnen.

17,99 € - 18,90 €
Coverabbildung Mittelalter
Mittelalter
geschichte für heute 2/2022
Aussagen über Ausbrüche und Auswirkungen von Seuchen finden sich in mittelalterlich-frühneuzeitlichen Schriftquellen unterschiedlicher Art. Anhand ausgewählter Beispiele werden im Beitrag von Kay Peter Jankrift die Besonderheiten der verschiedenen Zeugnisse im Hinblick auf Möglichkeiten und Grenzen der Interpretation des Seuchengeschehens aufgezeigt. Norbert Schmeiser beschäftigt sich kritisch mit dem Topos der Juden als Sündenböcke zur Erklärung von spätmittelalterlichen Judenpogromen, der immer wieder in Geschichtsbüchern reproduziert wird. Schulbuchempfehlungen legen hingegen nahe, Perspektiven aus der jüdischen Gemeinschaft zu vermitteln. Unabhängig vom Mittelalterschwerpunkt untersucht Gerrit Dworok die Transformation des Osmanischen Reichs zur Republik Türkei als Beispiel exemplarisch-interkulturellen Geschichtslernens. Er erläutert fachdidaktische Hintergründe und stellt ein Modell vor, wie interkulturell orientierte Unterrichtseinheiten auch unabhängig von curricularen Neujustierungen in den Alltag des Geschichtsunterrichts eingebaut werden können. Sein Beitrag enthält auch Quellenmaterial für den Unterricht.Karl-Hermann Rechberg analysiert, wie anhand von NS-Propaganda ein kritischer Umgang mit politischer Inszenierung eingeübt werden kann und welche Hürden dabei umgangen werden müssen. Experten warnen beispielsweise davor, bei der Konfrontation Lernender mit nationalsozialistischer Selbstinszenierung die Perspektive der Urheber zu transportieren. Empirische Daten anhand einer Untersuchung zu Lernerfahrungen von Schulklassen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg zeigen, dass diese Gefahr immer noch besteht. Anhand dieser Daten werden konkrete Herausforderungen für die pädagogische Auseinandersetzung herausgearbeitet und drei didaktische Lösungsvorschläge für instruktionale Lehr-Lern-Formate formuliert.

18,90 €
Coverabbildung Gesellschaftslehre  – ein Trendfach?
Gesellschaftslehre – ein Trendfach?
geschichte für heute 1/2022
Das Fach Gesellschaftslehre bzw. Gesellschaftswissenschaften integriert die traditionellen Schulfächer Geschichte, Geografie und „Politische Bildung“ (Politik, Gemeinschaftskunde oder Sozialkunde) zu einem eigenständigen Unterrichtsfach. Manche Bildungsexperten haben das Integrationsfach zum „Trendfach“ erhoben. Andere Stimmen aus dem Schulbereich sind dagegen nach einigen Jahren mit negativen Erfahrungen in der Bilanz eher skeptischer geworden, da letztlich die Lehrkräfte ihre Gestaltungsfreiheit so nutzen, dass sie den Herausforderungen durch das fachfremde Unterrichten möglichst aus dem Wege gehen. Die vollmundig angekündigte Integration der Perspektiven bleibt oft ein leeres Versprechen. In diesem Heft beurteilen verschiedene Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Blickwinkeln Vor- und Nachteile, Erfahrungen und die Perspektiven des Faches.

17,99 € - 18,90 €
Coverabbildung Deutungskämpfe
Deutungskämpfe
geschichte für heute 4/2021
Deutungskämpfe sind das Thema des diesjährigen Historikertages in München. In einem Interview erläutert Prof. Dr. Eva Schlotheuber, Vorsitzende des Verbandes der Hirstorikerinnen und Historiker Deutschlands, welche Bedeutung Deutungskämpfe heute innerhalb von politischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatte haben und um welche Deutungen konkret gestritten wird. Leonhard Schumacher vergleicht in seinem Beitrag "Republiken am Abgrund: Triumvirat und  Ermächtigungsgesetz" historische Vorgänge in der Antike und der Moderne: Die im Detail vielfach  untersuchten Probleme der lex Titia vom November 43 v. Chr. und des sogenannten  Ermächtigungsgesetzes Hitlers vom März 1933 bieten aus der Rückschau in Methode, Zielsetzung und Wirkung deutlich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. 

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Coverabbildung Historisches Lernen auf Distanz
Historisches Lernen auf Distanz
geschichte für heute 3/2021
Die Beiträge bieten erste empirische Einsichten in die radikalen Veränderungen des  Geschichtsunterrichts durch das pandemiebedingte Distanzlernen im Jahr 2020. Der verbreiteten  These des Modernisierungsschubs für den Unterricht, der sich durch die  Umstellung von konventionellem auf digitalisierten Unterricht ergebe, wird eine  domänenspezifische Analyse der Unterrichtspraxis aus GeschichtslehrerInnensicht  entgegengestellt. Marcel Mierwald beleuchtet den aktuellen Trend hin zu digitalen Medien im Geschichtsunterricht  bei gleichzeitig in Studien konstatierter geringer Lernwirksamkeit. Mit…

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Coverabbildung Außerschulische Lernorte
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geschichte für heute 2/2021
Außerschulische Lernorte sollen im erfahrungsarmen Fach Geschichte für Authentizität und Anschaulichkeit sorgen. Diese Erwartung ist berechtigt, doch sie lässt sich nur verbunden mit einer geschichtsdidaktischen Qualifizierung in dem Sinne erfüllen, dass an diesen Orten historisches Lernen ermöglicht wird. Oft wird allerdings bereits der emotionale Überschuss, den solche Orte oft bieten und der Schülerinnen und Schüler in ihren Bann zu ziehen vermag, für historisches Lernen gehalten. Ganz besonders trifft das auf Gedenkstätten zu, die neben ihren wissenschaftlichen Bestrebungen immer auch Tei…

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