

EU
- von
- Hannes Kliewer
Frieden durch Integration – so lautet der Kerngedanke der Europäischen Union. Tatsächlich ist es heute für EU-Bürger*innen eine Selbstverständlichkeit, in einem demokratischen und friedlichen Europa zu leben. Doch immer wieder wird die EU auch auf eine Bewährungsprobe gestellt: 2008/2009 durch die Wirtschafts- und Finanzkrise, 2015 im Umgang mit Flüchtlingen, 2019 in der Debatte um den Brexit, die mit der Befürchtung einhergeht, andere Länder könnten den Briten bald nachfolgen und jüngst in der Corona-Pandemie, in der sich die europäische Gemeinschaft einer nie dagewesenen Herausforderung ge…
Bestellnummer: | 1520 |
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Format: | geheftet |
Reihe: | Wochenschau, Sek. I |
Erscheinungsjahr: | 2020 |
Seitenzahl: | 48 |
- Beschreibung Frieden durch Integration – so lautet der Kerngedanke der Europäischen Union. Tatsächlich ist es heute für EU-Bürger*innen e… Mehr
- Inhaltsübersicht Welche Rolle spielt die Europäische Union für unseren Alltag?Was steckt hinter dem Insektensterben?Sollte die EU den Unkraut… Mehr
- Autor*innen Hannes Kliewer (OStR) ist Lehrer für Gemeinschaftskunde, Wirtschaft und Deutsch an einem Gymnasium in Baden-Württemberg.
- Downloads Die methodisch-didaktische Handreichung zum Heft finden Sie hier zum Download (PDF). Mehr
Welche Rolle spielt die Europäische Union für unseren Alltag?
Was steckt hinter dem Insektensterben?
Sollte die EU den Unkrautvernichter Glyphosat verbieten?
Das Verbot aus Sicht von Verbänden und Arbeitsgemeinschaften
Wie entstehen Gesetze in der EU?
Methode Tipps zum Erstellen eines Flussdiagramms
Die Rolle der Institutionen der EU bei der Gesetzgebung
Die Asyl- und Migrationspolitik der EU
Methode Konfliktanalyse: Sollte die EU ihre Asyl- und Migrationspolitik reformieren?
Warum fliehen Menschen nach Europa?
Die Asylpolitik der EU: Eine Frage der Solidarität?
Methode Die Welt in Stühlen: Wohin flüchten die Menschen?
Sollten alle EU-Staaten minderjährige Geflüchtete aus dem Lager in Moria aufnehmen?
Sollte die Asylpolitik der EU reformiert werden?
Rechtspopulismus: Eine Gefahr für Europa?
EU - quo vadis?
Arbeitsblatt Umfrage:Welche Rolle spielt die EU für Jugendliche?
Arbeitsblatt Selbsteinschätzung: So fühle ich mich in Europa
Die EU im Alltag: Was bedeutet der Europäische Binnenmarkt?
Die Europäische Integration: Historisch wertvoll, aber auch zukunftsfähig?
Was waren die Motive für die Gründung einer Europäischen Gemeinschaft?
Etappen der Europäischen Integration
Wie geht die Europäische Integration nach dem Brexit weiter?
Wie könnte eine Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der EU zukünftig aussehen?
Die EU in der Corona-Krise
Wie sieht die Zukunft der EU aus?
Szenarien zur Zukunft der EU
Methode Szenario-Technik: Die Zukunft der EU
Die methodisch-didaktische Handreichung zum Heft finden Sie hier zum Download (PDF).
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Keine Fachzeitschrift verfügt über das Umfangsbudget, um auch nur annähernd die zahlreichen aktuellen Krisenherde und Baustellen der Europäischen Union mit ihrem derzeit bedrohlichen Desintegrationspotenzial angemessen zu bearbeiten. Und auch die wechselnde Aktualität der Ereignisse, wie zuletzt die Präsidentschaftswahlen in Frankreich, kann auf dem Reflexionniveau einer Fachzeitschrift nicht simultan eingefangen werden. Folgende Auswegentscheidung wurde daher für das vorliegende Heft getroffen:Andreas Kalina versucht mit einem thematischen Übergriff, die Diversität der Problemlagen unter das immer wieder diskutierte Demokratiedilemma zu subsumieren. Das Allgemeine in den Besonderheiten der EU-Entwicklung bearbeiten Johannes Varwick und Manuel Wäschle mit der Darstellung der Integrationsmöglichkeiten vor dem Hintergrund unterschiedlicher Länderbedingungen und nationaler Partikularinteressen. In der Auswahl spezifischer Problemlagen fiel die redaktionelle Entscheidung zu Gunsten einer Beschäftigung mit dem BREXIT. Roland Sturm hat dazu eine Situationsanalyse mit vorsichtigen Rückschlüssen auf mögliche politische Konsequenzen vorgelegt. Wenn ein Pulse for Europe im Augenblick die Gegenbewegung zu beobachtbaren Re-Nationalisierungstendenzen bildet, dann findet diese Initiative nicht nur in der Befürwortung bei renommierten EU-Politikern Anklang, wofür ein Kurzinterview mit dem Vizepräsidenten des EU-Parlaments Ingo Friedrich Zeugnis gibt, sondern realisiert sich auch in auf Nachhaltigkeit angelegten Initiativen und Konzepten der Politischen Bildung. Diese nehmen einerseits die Denkweisen späterer Lehrpersonen in den Blick. Armin Scherb und Nour El-Amine haben sich dabei um die Auswertung einer Umfrage unter Studierenden der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg bemüht. Für die Didaktische Werkstatt hatte sich überdies Olga Bombardelli (Università degli Studi di Trento) bereit gefunden, die konzeptionellen Grundlagen des EU-geförderten Projekts SPACE (Students Promoting Aktive Citizenship in Europe) zu erläutern.
Eurokrise, mangelnde Akzeptanz der EU in der Öffentlichkeit, komplexe Entscheidungsprozesse, uneinheitliches Auftreten in der internationalen Politik, Demokratiedefizit: Die europäische Integration und mit ihr die zentrale politische Organisation des Kontinent, die Europäische Union (EU), befindet sich in einer Phase der Neuorientierung. Wie soll eine EU mit fast 30 Mitgliedstaaten künftig funktionieren? Welche Integrationsmodelle sind denkbar? Der Titel des Bandes, "Krise und Zukunft der EU", ist bewusst gewählt. Denn die Geschichte der europäischen Integration ist einerseits eine Geschichte von Krisen, vom Umgang mit Krisen und von der Überwindung von Krisen. Doch andererseits bleibt die europäische Integration trotz vieler Schwierigkeiten ein faszinierendes Projekt, das nicht am Ende ist, sondern Zukunft hat. Die Form dieser Zukunft ist freilich höchst ungewiss.
Am 25. März 2017 jährt sich zum 60. Mal die Unterzeichnung der Römischen Verträge. Die Erinnerung an dieses zentrale Gründungsdokument der Europäischen Union wird von einigen offiziellen Feierlichkeiten begleitet. Doch so richtig zum Feiern ist derzeit allenfalls den Nationalisten, nicht aber den Befürwortern der europäischen Integration zu Mute. Schließlich befindet sich die EU in einer tiefen Krise, deren Ausgang – trotz oder wegen ihrer langen Dauer – noch immer nicht absehbar ist. Eine besondere Brisanz liegt dabei in der Unübersichtlichkeit und wechselseitigen Verstärkung unterschiedlicher Krisendimensionen: der Wirtschafts- und Finanzkrise, der Eurokrise, der Krise demokratischer Organisationsformen, der Krise der europäischen Migrationspolitik und nicht zuletzt spezifischer sozialer und kultureller Krisen. In dieser Gemengelage folgt der Integrationsprozess nicht mehr, wie noch in der Vergangenheit, dem Muster von Entwicklungskrisen. Diese hatten noch stets eine Krisenlösung in Gestalt einer weiteren Vergemeinschaftung der Politik eröffnet. Derzeit – der Brexit und die nationalistisch-populistische Aufladung der öffentlichen Debatten weisen hierauf hin – bewegt sich der europäische Geleitzug jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Vieles deutet darauf hin, dass sich die EU in einer Bestands- oder Existenzkrise befindet oder doch zumindest in einem Zwischenstadium der EUrosion, deren Verlauf ungewiss ist und europapolitisch bedenklich stimmt. Genau diese Unübersichtlichkeit und Ungewissheit soll in der vorliegenden Ausgabe von POLITIKUM ergründet, kontrovers diskutiert und, soweit möglich, auch reduziert werden. In den Beiträgen geht es unter anderem um folgende Fragen: Wie stellt sich die aktuelle Krise historisch dar? Was sind ihre zentralen Dimensionen und Ursachen? Inwiefern wird das Auseinanderdriften Europas nicht nur durch ökonomische, sondern auch durch soziale und kulturelle Prozesse begünstigt? Warum und in welchen Formen wird der nationalistische Populismus immer stärker? Und welche Folgen hat dies für den Fortgang der Integration? Kann die EU durch die Förderung eines „Europas der Regionen“ stabilisiert werden? Welche Auswege aus der Krise sind derzeit denkbar? Welche Schritte sollten ergriffen werden? Anlass zu optimistischen Szenarien gibt es momentan sicherlich kaum, so aber doch vielleicht Schimmer der Hoffnung.
Wochenschau, Sek. I