Jahrbuch Engagementpolitik 2017

Engagement für und mit Geflüchteten

herausgegeben von
Ansgar Klein, Rainer Sprengel, Johanna Neuling
unter Mitarbeit von
Franziska Adelmann, Katharina Boele-Woelki, Judith Büschleb, Stefan Diefenbach-Trommer, Michael Ernst‐Pörksen, Adalbert Evers, Horst Fabian, Frank Gesemann, Birger Hartnuß, Konrad Hummel, Gisela Jakob, Wolfgang Kaleck, Ansgar Klein, Holger Krimmer, Ulrike Lunacek, Meike Matthias, Johanna Neuling, Andreas Pautzke, Thomas Röbke, Roland Roth, Elisabeth Schönrock, Lilian Schwalb, Rudolf Speth, Rainer Sprengel, Rupert Graf Strachwitz, Burkhart Veigel, Henning von Vieregge

Das Engagement von und für Geflüchtete steht im Mittelpunkt des Jahrbuchs für Engagementpolitik 2017. Darin werden Bedarfe und Rahmenbedingungen des bürgerschaftlichen Engagements in den Blick genommen, damit dieses nachhaltig – auch in Fragen der Integration oder bei anderen Problemen – eine tragende Rolle spielen kann. Das Jahrbuch ist zugleich geprägt von der Erinnerung an das Wirken von Prof. Dr. Thomas Olk für Bürgergesellschaft, bürgerschaftliches Engagement und das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE). Diese Erinnerungsarbeit ist ebenso eine Auseinandersetzung mit Aufgabe…

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Bestellnummer: 40397
EAN: 9783734403972
ISBN: 978-3-7344-0397-2
Reihe: Jahrbuch Engagementpolitik
Erscheinungsjahr: 2017
Seitenzahl: 208
Produktinformationen

Das Engagement von und für Geflüchtete steht im Mittelpunkt des Jahrbuchs für Engagementpolitik 2017. Darin werden Bedarfe und Rahmenbedingungen des bürgerschaftlichen Engagements in den Blick genommen, damit dieses nachhaltig – auch in Fragen der Integration oder bei anderen Problemen – eine tragende Rolle spielen kann. Das Jahrbuch ist zugleich geprägt von der Erinnerung an das Wirken von Prof. Dr. Thomas Olk für Bürgergesellschaft, bürgerschaftliches Engagement und das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE). Diese Erinnerungsarbeit ist ebenso eine Auseinandersetzung mit Aufgaben, Methoden und Zielen von Engagementpolitik und der Überwindung von Widerständen. Die weiteren Beiträge des Engagementpolitischen Jahrbuchs geben einen Einblick in aktuelle Diskussionen.


** Mit der Bestellung eines Titels zur Fortsetzung erhalten Sie diesen Titel sowie alle künftigen Titel der entsprechenden Reihe direkt nach Erscheinen zugesandt. Ein weiterer Vorteil: Sie sparen rund 20 Prozent gegenüber der Einzelbestellung. Der Fortsetzungsbezug ist jederzeit kündbar - eine kurze Mitteilung an uns genügt!

Inhaltsübersicht

Einleitung

Sonderseiten zum Tod von Thomas Olk

Nachruf und Würdigung

Adalbert Evers, Birger Hartnuß, Gisela Jakob, Ansgar Klein
Die Zivilgesellschaft verliert einen ihrer wichtigsten Fürsprecher
Ein persönlicher Nachruf enger Wegbegleiter, Mitstreiter und Freunde von Thomas Olk 

Thomas Röbke
Engagementnetzwerke oder: von Ungleichzeitigkeiten und Verspätungen

I. Engagementpolitische Diskurse im politischen Mehrebenensystem

Bund

Holger Krimmer
Zivilgesellschaftsforschung als Gemeinschaftsaufgabe 

Thomas Röbke
Bürgerschaftliches Engagement als gesellschaftlicher Innovationsmotor

Rupert Graf Strachwitz
Engagementstrategien der Bundesregierung

Stefan Diefenbach-Trommer
Warum Gemeinnützigkeit politisch ist und es keinen „politischen Verein“ braucht
Fachgespräch der hessischen Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen

Michael Ernst-Pörksen
Steuerrechtliche Regelungen zur politischen Intervention durch gemeinnützige Körperschaften.
Gegenwärtiger Stand und mögliche Reformansätze

Wolfgang Kaleck
Warum wir Whistleblower schützen müssen

Länder und Kommunen

Henning von Vieregge
Bildung und Engagement Jetzt sind die Hochschulen gefordert

Stefan Diefenbach-Trommer
Politische Debatte über das Gemeinnützigkeitsrecht

Europa und International

Horst Fabian
Die Umweltkrise als Katalysator vielfältiger chinesischer Umweltbewegungen
Graduelle Demokratisierung, langer Marsch durch die Institutionen statt demokratischem Bruch?

Ulrike Lunacek
Lieben ohne Angst für alle!
Alltäglicher Diskriminierung von LGBTI-Menschen in der EU endlich ein Ende setzen

II. Schwerpunktthema: Engagement für und mit Geflüchteten

Katharina Boele-Woelki, Meike Matthias, Judith Büschleb, Franziska Adelmann
Rechtliche Rahmenbedingungen des Engagements für und mit Geflüchteten

Ansgar Klein
Bedarfe der Engagementförderung in der Flüchtlingshilfe

Konrad Hummel
Die Reifeprüfung der Zivilgesellschaft

Rudolf Speth
Die Zivilgesellschaft im Einwanderungsland Deutschland

Frank Gesemann, Roland Roth
Bürgerschaftliches Engagement in der kommunalen Flüchtlings- und Integrationspolitik
Ergebnisse einer Umfrage bei Städten, Landkreisen und Gemeinden 

Elisabeth Schönrock, Andreas Pautzke
Bürgerschaftliches Engagement gegen Rechtsextremismus

Burkhart Veigel
Fluchthelfer versus Schlepper und Schleuser?

III. Kalendarium

Rainer Sprengel
Engagementpolitisches Kalendarium 1. Juli 2015 bis 2. Juni 2016

IV. Aus dem Netzwerk BBE

Ansgar Klein, Andreas Pautzke
1. Bericht aus dem Netzwerk
2. Organisation und Finanzierung der Netzwerkarbeit und eine Übersicht über laufende Projekte
3. Überblick über Fachveranstaltungen, Tagungen und Kongresse
4. Überblick über Publikationen
5. Förderer und Unterstützer
6. Lilian Schwalb: Weiterentwicklung der BBE-Fachdebatte

Dokument
BBE AG 3 „Freiwilligendienste“
Impulspapier
Freiwilligendienste als Orte der politischen Bildung

Autor*innen

Adelmann, Franziska,
verantwortlich für die Informationguides von We.Inform

Boele-Woelki, Katharina,
Prof. Dr. Dr. h.c. mult., Präsidentin der Bucerius Law School

Büschleb, Judith,
Initiatorin und Leiterin von We.Inform

Diefenbach-Trommer, Stefan,
Vorstand und Koordinator der Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“

Ernst-Pörksen, Michael,
Dr., Volkswirt, berät seit Anfang der 1990er-Jahre – im Rahmen einer Steuerberatungsgesellschaft – gemeinnützige Körperschaften und beschäftigt sich im internationalen Zusammenhang mit dem Vergleich von national unterschiedlichen Handlungsfeldern und rechtlichen Rahmenbedingungen zivilgesellschaftlicher Strukturen

Evers, Adalbert,
Prof. Dr., lehrte Sozialpolitik an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Senior Fellow am CSI der Universität Heidelberg und Gastprofessor am Ersta Sköndal University College (Stockholm)

Fabian, Horst,
Dr., von 1992-2012 Programmkoordinator Ostasien von CIM/GTZ, dem Personalvermittler der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Seit seiner Pensionierung zivilgesellschaftlicher Botschafter Europa–China

Gesemann, Frank,
Dr., Geschäftsführer von DESI – Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration

Hartnuß, Birger,
Referent in der „Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung“ in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz

Hummel, Konrad,
Dr., Konversionsbeauftragter der Stadt Mannheim

Jakob, Gisela,
Prof. Dr., lehrt Theorien der Sozialen Arbeit an der Hochschule Darmstadt

Kaleck, Wolfgang,
Rechtsanwalt und Generalsekretär des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR). Er hat sich in den vergangenen Jahren mit Menschenrechtsverletzungen in Argentinien bis Abu Ghraib und Kolumbien bis zu den Philippinen beschäftigt. Vertritt aktuell den NSA-Whistleblower Edward Snowden

Klein, Ansgar,
PD Dr., Geschäftsführer des BBE, Privatdozent für Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und Publizist

Krimmer, Holger,
Dr., Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung der Wissenschaftsstatistik im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. Leiter der Geschäftsstelle ZiviZ (Zivilgesellschaft in Zahlen)

Lunacek, Ulrike,
Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Delegationsleiterin der Grünen in Österreich, stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter sowie Präsidentin der LGBT-Intergroup

Matthias, Meike,
arbeitet bei We.Inform

Neuling, Johanna,
Politikwissenschaftlerin, Redakteurin, Lektorin, Fachfrau für Öffentlichkeitsarbeit (www.johanna-neuling.de), freie Mitarbeiterin im BBE

Pautzke, Andreas,
stellvertretender Geschäftsführer des BBE

Röbke, Thomas,
Dr., geschäftsführender Vorstand des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement Bayern e. V. Seit Februar 2016 Vorsitzender des BBE-Sprecher_innenrates

Roth, Roland,
Prof. Dr., lehrte bis Ende 2014 Politikwissenschaft an der Hochschule Magdeburg- Stendal, war sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission des Bundestages „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ und der Expertengruppe des 2. Freiwilligensurveys von 2004. Mitbegründer von DESI – Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration

Schönrock, Elisabeth,
Referentin im Projekt „Demokratiestärkung ländlicher Raum“ im BBE

Schwalb, Lilian,
Dr., Politik- und Verwaltungswissenschaftlerin, Leiterin des Bereichs Netzwerkbetreuung und -entwicklung im BBE

Speth, Rudolf, PD
Dr., Privatdozent für Politikwissenschaft an der FU Berlin und Publizist (www. rudolf-speth.de)

Sprengel, Rainer,
Dr., Leiter „Information und Kommunikation/Newsletter“ im BBE, Fellow am Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft

Strachwitz, Rupert Graf,
Dr., Leiter des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft

Veigel, Burkhart,
Dr., von 1961 bis 1970 Fluchthelfer in Berlin und hat in dieser Zeit etwa 650 Menschen aus der DDR in die Freiheit gebracht. Sein Buch „Wege durch die Mauer – Fluchthilfe und Stasi zwischen Ost und West“ erschien 2011. Erhielt 2012 das Bundesverdienstkreuz

von Vieregge, Henning,
Dr., Lehrbeauftragter am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, assoziierter Wissenschaftler am Maecenata Institut, ehemaliger Hauptgeschäftsführer im Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA e. V.

Stimmen zum Buch

"Durch seine thematisch-inhaltlichen wie service-orientierten Teile ist das Jahrbuch eine Hilfe für jeden, der sich mit Engagement- und Demokratiepolitik beschäftigt bzw. damit beruflich oder ehrenamtlich befasst ist."

AWV-Informationen, 5/2017

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Vertreibung, Flucht, Asyl
Soziales Engagement und politische Bildung – Geflüchtetenarbeit: Bildungsangebote und Praxisbeispiele – Interkulturelle Pädagogik, Interkulturelle Öffnung, „Schwarz-Rot-Bunt“ – Beutelsbacher Konsens: Überwältigende Wirtschaft
Aktuell sind über 60 Millionen Menschen weltweit dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, um sich und ihre Angehörigen in Sicherheit zu bringen. Mit der Erhöhung der Geflüchtetenzahlen diversifizieren sich die Fluchtmotive. Zu den altbekannten Gründen wie (Bürger-)Krieg, politische Verfolgung und Vertreibung kommen seit ein paar Jahren auch Fluchtmotive wie Klimawandel, Umweltzerstörung, Naturkatastrophen sowie die zunehmende Armut, oft gepaart mit Hungerkatastrophen, hinzu. Im Zuge der Globalisierung erlangte ein Teil der Welt, unser Teil, unvorstellbaren Wohlstand. Die Globalisierung kehrt sich aktuell gewissermaßen um: Auf einmal kommt der andere, ärmere Teil der Welt zu uns, auch da es bei uns friedlich ist. Diese Entwicklungen machen es immer schwieriger, klar und eindeutig von legitimen Fluchtgründen zu sprechen und welche Fluchtmotive mehr oder weniger Berechtigung haben als andere. Die stark steigenden Zahlen derjenigen, die von ihrem Grundrecht auf Asyl Gebrauch machen (möchten) und zum Teil lebensgefährliche Überfahrten über das Mittelmeer auf sich nehmen, fordern die bisherigen Strukturen und Verfahren heraus. Da viele Menschen die Passage mit dem Leben bezahlen oder irgendwo in Europa unter den unwürdigsten Bedingungen leben sind damit auch moralische Fragen verbunden. Schon seit einigen Monaten hört man in Politik, Öffentlichkeit und Medien kaum mehr etwas davon, dass unsere Werte universell, Menschenrechte unteilbar, das Grundgesetz unmittelbar geltendes Recht und die Würde des Menschen unantastbar seien – zumindest im aktuellen Kontext von Vertreibung, Flucht und Asyl. Hierzulande gibt es Vorbehalte und Ängste, die Gesellschaft könnte durch die Aufnahme der vielen Schutzsuchenden überfordert sein – an den radikalisierten Überzeugungen innerhalb der deutschen Gesellschaft hat sich bereits das Journal 4/2015 abgearbeitet. Doch zugleich gibt es aktuell viele zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich für die Unterstützung von Geflüchteten einsetzen. Diesen gesellschaftlichen Rückenwind gilt es zu nutzen, um vor allem die Kommunen, andere lokale Akteure, und die politische Bildung noch besser zu unterstützen. Dieses Heft widmet sich den aktuellen Herausforderungen des Themas in Theorie und Praxis. Einleitend wird ein Schlaglicht auf das komplexe Themenfeld geworfen, wobei insbesondere aktuelle Phänomene und Motive der Migration sowie ökonomistische Kategorisierungen Geflüchteter sowie Geschlechterverhältnisse kritisch besprochen werden. Ebenfalls wird detailliert darauf eingegangen, wie die deutsche Gesellschaft mit einem wachsenden Anteil von Zugewanderten umgehen sollte und wie eine Kulturalisierung von sozialen Problemlagen vermieden werden kann. Auf drei theoretischen Beiträge folgen drei Beispiele aus der Praxis politischer Bildung. Hierbei werden die Notwendigkeit einer interkulturellen Öffnung der Einrichtungen politischer Bildung betont und Praxisbeispiele der Unterstützung und Orientierung für Flüchtlinge sowie von Bildungsangeboten für die aufnehmende Gesellschaft vorgestellt. Zudem werden Tipps zur Auseinandersetzung mit Vorurteilen, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gegeben; auch im Kontext einer internationalen Jugendbegegnung. Über das SchwerPunkt-Thema hinaus thematisiert das Heft ein Modellprojekt zwischen Schule und außerschulischer Bildungseinrichtung, in dem Gelingensbedingungen einer Verbindung von sozialem und politischem Lernen erarbeitet wurden.

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„Wir schaffen das“ war der wohl meist zitierte Satz von Kanzlerin Angela Merkel im Jahr 2015. Knapp eine Million Asylsuchende sind im vergangenen Jahr nach Deutschland eingereist. Und nicht zufällig erinnert der Ausspruch Merkels an Obamas Credo „Yes, we can“ zu Beginn seiner Amtszeit. Die Bilder vom Münchner Hauptbahnhof, an dem die Geflüchteten von Einheimischen mit Luftballons und Geschenken willkommen geheißen wurden, dominierten wochenlang die Medien – es herrschte Ausnahmezustand. „Mit ihrer Entscheidung, syrische und andere Geflüchtete nach Deutschland weiterreisen zu lassen, wurde Angela Merkel zu einer herausragenden europäischen Figur – auf gleicher Höhe mit dem Nachkriegsgiganten Konrad Adenauer, mit Helmut Schmidt und Helmut Kohl“, schrieb Roger Cohen, Deutschlandkorrespondent der New York Times kurz vor Weihnachten des letzten Jahres.Der anfänglichen Euphorie folgte bei vielen Akteuren sehr schnell die Ernüchterung. „Es ist gut, dass die nationale Politik des Durchwinkens beendet wurde“, schreibt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium Ole Schröder im vorliegenden Heft – in seiner Replik bemängelt Andreas Lipsch von Pro Asyl ein „Rollback auf ganzer Linie“.Warum flüchten immer mehr Menschen? Wie reagiert die Politik auf die Herausforderungen, die sich dadurch auf allen Ebenen des politischen Systems stellen? Findet die EU eine gemeinsame Regelung, welche Menschen aufgenommen werden und wie sie innerhalb der EU verteilt werden? Gelingt es, einen „gesamteuropäischen Marshall-Plan für die Bewältigung der Flüchtlingskrise“ zu entwickeln, wie dies Entwicklungsminister Gerd Müller fordert? Warum ist die Bundesrepublik Deutschland zum vorrangigen Ziel globaler Fluchtbewegungen geworden und wie geht sie mit den Geflüchteten um? Welche Teilhaberechte können ihnen in unserem Sozialstaat zugestanden werden? Wie meistern die Kommunen die Aufgaben der Unterbringung und der Integration in Schule bzw. Arbeitsleben? Was kann die Bildungspolitik leisten? Doch nicht nur die Politik steht vor großen Herausforderungen, sondern auch die Zivilgesellschaft. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger tragen mit ihrem Engagement dazu bei, Integration zu ermöglichen – auch sie kommen in Form fünf kurzer Interviews in diesem Heft zu Wort.Bündnis 90/Die Grünen fordern in ihrem Fraktionsbeschluss vom Januar 2016 den „Schritt von der Willkommenskultur zur Willkommensinfrastruktur“ – ob und wie uns dieser Schritt gelingt, ist das Thema des vorliegenden Hefts von "Politikum".

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„Engagement- und Demokratiepolitik“ lautet das Schwerpunktthema des zweiten engagementpolitischen Jahrbuchs des „Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement“ (BBE). Engagementpolitik hat immer auch eine demokratiepolitische Dimension. Diese zielt in erster Linie auf die gleichberechtigte Teilnahme der engagierten Bürgerinnen und Bürger an politischen Entscheidungsprozessen und auf die Partizipation der organisierten Zivilgesellschaft mit ihren Träger- und Förderorganisationen im politischen Mehrebenensystem. Das Jahrbuch des BBE dokumentiert zudem die relevanten engagementpolitischen Ereignisse, Diskurse sowie die Aktivitäten im BBE. Es stellt damit ein unverzichtbares Arbeitsmittel und Nachschlagewerk für den fachlichen und politischen Diskurs dar. Zielgruppe sind die mit Engagement- und Demokratiepolitik. beruflich oder ehrenamtlich befassten Akteurinnen und Akteure. Dazu zählen: Verbände, Stiftungen und Vereine, Ministerien, öffentlicher Dienst, kommunale Fachstellen für Engagementförderung, Freiwilligenagenturen und -zentren, Seniorenbüros, Selbsthilfekontaktstellen, Mehrgenerationshäuser etc., wie auch die Anbieter der Jugend- und Erwachsenenbildung, Entscheider und Berater zivilgesellschaftlicher Organisationen, Wirtschaft, Politik, Verwaltung, engagementfördernde Unternehmen, Akteure in Wissenschaft oder Medien.

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