Politische Bildung und Jugendsozialarbeit gemeinsam für Demokratie
Neue Wege der Primärprävention
- herausgegeben von
- Andrea Keller, Andrea Pingel, Karl Weber, Andreas Lorenz
- unter Mitarbeit von
- Sakina Abushi, Ann-Kristin Beinlich, Henning Flad, Julia Franz, Michaela Glaser, Julia Jenkner, Andrea Keller, Michael Kiefer, Robert Kläsener, Christine Müller, Zijad Naddaf, Götz Nordbruch, Andrea Pingel, Wolfgang Sander, Julia Schad-Heim, Marie Schwinning, Andreas Thimmel, José Torrejón, Tom Uhlig, Tom Urig, Benedikt Widmaier
Wir erleben aktuell zunehmend demokratiegefährdende politische Tendenzen hin zu den Extremen: Demokratiefeindliche Parteien, aber auch fundamentalistische Gruppen gewinnen an Zuwachs, während viele Menschen, gerade Jugendliche, an Halt verlieren. Es ist eine unserer wichtigsten Herausforderungen, diesen Strömungen entgegenzuwirken.Der Band führt aus Sicht von Jugendsozialarbeit und politischer Bildung Ansätze der Primärprävention gegen Antisemitismus, Rassismus und religiösen Fundamentalismus zusammen. Sie beruhen auf einer wissenschaftlichen Reflexion und fachpolitischen Einordnung der Prax…
Bestellnummer: | 41147 |
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EAN: | 9783734411472 |
ISBN: | 978-3-7344-1147-2 |
Reihe: | Non-formale politische Bildung |
Erscheinungsjahr: | 2021 |
Auflage: | 1 |
Seitenzahl: | 176 |
- Beschreibung Wir erleben aktuell zunehmend demokratiegefährdende politische Tendenzen hin zu den Extremen: Demokratiefeindliche Parteien… Mehr
- Inhaltsübersicht Editorial Andrea Keller und Andrea Pingel: Einleitung Teil I: Wissenschaftliche Grundlagen und Perspektiven Wolfgang Sander:… Mehr
- Autor*innen Sakina Abushi, Islamwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei ufuq.de, Berlin.Ann-Kristin Beinlich, Referent… Mehr
Der Band führt aus Sicht von Jugendsozialarbeit und politischer Bildung Ansätze der Primärprävention gegen Antisemitismus, Rassismus und religiösen Fundamentalismus zusammen. Sie beruhen auf einer wissenschaftlichen Reflexion und fachpolitischen Einordnung der Praxiserfahrungen aus dem innovativen Bundesprogramm Respekt
Coaches. Konkrete Beispiele zeigen, wie es gelingt, die Lebenswelt junger Menschen, ihre Suche nach Identität und Religion einzubeziehen und Partizipation zu ermöglichen.
Das Buch richtet sich an alle, die mit oder für Jugendliche arbeiten und an aktuellen Fachdebatten im Themenfeld Prävention interessiert sind. Insbesondere pädagogischen Fachkräfte in Jugend- und Bildungsarbeit, in der Schulsozialarbeit und in den Jugendmigrationsdiensten kann es als Anregung und Weiterbildung dienen.
Editorial
Andrea Keller und Andrea Pingel:
Einleitung
Teil I: Wissenschaftliche Grundlagen und Perspektiven
Wolfgang Sander:
Die wieder entdeckte Religion – neue Herausforderungen für die politische Bildung
Michaela Glaser:
Warum wenden sich junge Menschen islamistischen Islamauslegungen zu?
Ein Überblick über zentrale Erklärungsdimensionen
Julia Franz:
Adressatenorientierung statt Identitätskonstruktionen
Zijad Naddaf und Andreas Thimmel:
Zum Verhältnis von Jugendsozialarbeit, politischer Bildung und Prävention in der Migrationsgesellschaft
Michael Kiefer:
Was macht eine erfolgreiche Prävention gegen islamistische Radikalisierung aus?
Teil II: Fachliche Reflexionen, Konzepte und Standpunkte
Andrea Pingel:
Teilhabe für alle jungen Menschen – Prävention und Partizipation in der Jugendsozialarbeit
Benedikt Widmaier:
Extremismusprävention. Kritische Anmerkungen zur Verbindung von Risikopädagogik und politischer Bildung
Marie Schwinning:
Glaube und politische Bildung: (k)ein Widerspruch?
Religion und Politik in der Lebenswelt junger Menschen
Andrea Keller:
Religionssensible politische Bildungsarbeit mit jungen Menschen
Sakina Abushi und Götz Nordbruch:
Religion und Religiosität in der Bildungs- und Präventionsarbeit
Tom Uhlig:
Zwischen Bagatellisierung und Problematisierung.
Zur Diskussion von Antisemitismus in der Mehrheitsgesellschaft und unter Muslim*innen
Henning Flad:
Zwischen Nächstenliebe und rechten Vereinnahmungsversuchen.
Die Kirchen in der Auseinandersetzung mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
Teil III: Erfahrungen aus der Praxis von Jugendsozialarbeit und politischer Bildung
Christine Müller:
Prävention, Stigmatisierung oder politische Bildung?
Das Programm Respekt Coaches und die Anforderungen an eine rassismuskritische und diskriminierungssensible Bildungsarbeit
Julia Schad-Heim und Robert Kläsener:
Demokratiebildung als Prävention?
Synergien zwischen außerschulischer politischer Bildung und Jugendsozialarbeit nutzen
Julia Jenkner:
Gender, Rap und Graffiti – Einblicke in zielgruppenorientierte Präventionsarbeit im Programm Respekt Coaches
José Torrejón:
Respekt Coaches als Bereicherung und Stärkung der Jugendmigrationsdienste?
Erfahrungsbericht mit einem neuen Programm
Ann-Kristin Beinlich:
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Praxiserfahrungen der Kooperation von politischer Bildung und Jugendsozialarbeit im Projekt „Respekt Coaches/Anti-Mobbing-Profis“
Tom Urig:
Zwei Jahre Respekt Coaches: Einblicke und Bewertungen. Mögliche Konsequenzen, Ideen und Perspektiven
Sakina Abushi, Islamwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei ufuq.de, Berlin.
Ann-Kristin Beinlich, Referentin am St. Jakobushaus, Akademie der Diözese Hildesheim, Goslar und assoziierte Forscherin am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt am Main.
Henning Flad, Politikwissenschaftler und Projektleiter der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus, Berlin.
Julia Franz, Prof. Dr., Professorin für Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Fallverstehen an der Alice Salomon Hochschule, Berlin.
Michaela Glaser, Soziologin und Präventionsexpertin, Koordinatorin des Forschungsvorhabens „Frühe Distanzierungen junger Menschen vom religiös begründetem Extremismus – eine biografische Interviewstudie“, Frankfurt University of Applied Sciences, Frankfurt/Main.
Julia Jenkner, Sozialpädagogin (B.A.) und Sexualpädagogin in Ausbildung, projektverantwortliche Mitarbeiterin im Bundesprogramm Respekt Coaches beim Jugendmigrationsdienst der Caritas, Nürnberg.
Andrea Keller, Dr., Koordinatorin für das Projekt „Religionssensible politische Bildungsarbeit“ bei der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (AKSB), Bonn.
Michael Kiefer, Dr., Vertretung der Professur „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt muslimische Wohlfahrtspflege“, Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften, Institut für Islamische Theologie, Universität Osnabrück.
Robert Kläsener, Referent für politische Bildung der Kommende Dortmund, Leitung der Fachgruppe Arbeit – Bildung – Soziales der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e. V. (AKSB).
Christine Müller, Referentin bei der Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit Nordrhein-Westfalen e. V. (LAG KJS NRW), Köln.
Zijad Naddaf, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kindheit, Jugend, Familie und Erwachsene, Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung, TH Köln.
Götz Nordbruch, Dr., Islam- und Sozialwissenschaftler, Mitbegründer und Co-Geschäftsführer des Vereins ufuq.de, Berlin.
Andrea Pingel, M. A., Dipl. Pol., ist Grundsatzreferentin im Berliner Büro der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit e. V. (BAG KJS) und seit vielen Jahren in der Jugendhilfe und der politischen Bildung auf Bundesebene engagiert.
Wolfgang Sander, Prof. Dr., Professor (em.) für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft, Justus-Liebig-Universität Gießen.
Julia Schad-Heim, Bundesreferentin für Jugendsozialarbeit und Bildung bei IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit - Deutschland e.V. in Freiburg i.Br., Themenfeldverantwortung „Bildung“ bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e.V.
Marie Schwinning, Referentin für politische Bildung in der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), Düsseldorf.
Andreas Thimmel, Prof. Dr., Professor an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Leiter des Instituts für Kindheit, Jugend, Familie und Erwachsene (KFJE), TH Köln.
José Torrejón, Referent und Bundestutor JMD bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit e. V. (BAG KJS), Berlin.
Tom David Uhlig, Mitarbeiter der Bildungsstätte Anne Frank e.V., Frankfurt/Main sowie Mitherausgeber der Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie Freie Assoziation und der Psychologie & Gesellschaftskritik.
Tom Urig, Koordination „Respekt Coaches“ in der katholischen Trägergruppe, Referent bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit e. V. (BAG KJS), Berlin.
Benedikt Widmaier, Politikwissenschaftler, Direktor der Akademie Haus am Maiberg, Heppenheim.
Non-formale politische Bildung
Partizipation und Politikdistanz, demokratisches Handeln und Rechtspopulismus. Das Buch präsentiert vielfältige Eindrücke in Einstellungen Jugendlicher zu Demokratie und Politik und lotet Potenziale der Jugendverbände aus. Wie können Jugendverbände demokratisches Handeln unterstützen? Welchen Beitrag kann die Pfadfinder:innenbewegung, einer der größten Jugendverbände, konkret leisten? Welche praktischen Erfahrungen gibt es? Eine spannende Lektüre zu einem oft vernachlässigten Bereich demokratischen Lernens und politischer Bildung.
Die Autor*innen dieses neuen Bands befassen sich aus klassismuskritischer Perspektive u. a. mit sexueller Bildung, queerer Jugendbildung, Geschlechterbildung, Antisemitismus und Heteronormativität. Sie gewähren Einblicke in Empowerment-Projekte, veranschaulichen verschiedene emanzipatorische Herangehensweisen und werfen konstruktive Fragen für die Weiterentwicklung der außerschulischen politischen Bildung auf.
Bildungsfreistellung als bildungspolitisches Instrument wird kontrovers diskutiert. Die Studie analysiert aus der subjektiven Perspektive von Teilnehmenden, welche Wirkungen und Effekte die Mehrfachteilnahme an entsprechenden Veranstaltungen hat.
Wie engagiert sich die jüngere Generation? Wofür steht sie ein? Welche Protestformen wählen sie? Das Buch präsentiert Einblicke in die Protestkultur junger Menschen aus vielen verschiedenen Perspektiven.
Zeit für Bildung ist im Lebenslauf der Menschen ungleich verteilt. Während sie im Kinder- und Jugendalter überwiegt, wird sie im Erwachsenenalter zu einem raren Gut. Die Zuteilung oder Verteilung von bzw. die Verfügung über Bildungs- und Lernzeiten unterliegt zudem spezifischen gesellschaftlichen Aushandlungs- und Verhandlungsprozessen. Dies betrifft v. a. den Zugang zur betrieblichen Weiterbildung, der innerbetrieblichen Steuerungsprozessen unterliegt. Dagegen erhalten Erwachsene im Rahmen von Bildungsfreistellungs-, Bildungsurlaubs- und Bildungszeitgesetzen in 14 Bundesländern ein verbrieftes Recht auf frei verfügbare Bildungszeit. Ziel des vorliegenden Sammelbandes ist es, sich aus der Perspektive von Wissenschaft, Bildungspolitik, Bildungspraxis (Träger und Einrichtungen) und aus der Sicht von Teilnehmenden mit den besonderen Implikationen der Bildungszeitgesetze auseinanderzusetzen. Darüber hinaus wird gefragt, welche Bedeutung Zeit für Bildung in vorgeschriebenen Formen der beruflichen Weiterbildung und im Rahmen gesellschaftlicher Transformationsprozesse, wie der Digitalisierung, hat.
Wir erleben aktuell zunehmend demokratiegefährdende politische Tendenzen hin zu den Extremen: Demokratiefeindliche Parteien, aber auch fundamentalistische Gruppen gewinnen an Zuwachs, während viele Menschen, gerade Jugendliche, an Halt verlieren. Es ist eine unserer wichtigsten Herausforderungen, diesen Strömungen entgegenzuwirken.Der Band führt aus Sicht von Jugendsozialarbeit und politischer Bildung Ansätze der Primärprävention gegen Antisemitismus, Rassismus und religiösen Fundamentalismus zusammen. Sie beruhen auf einer wissenschaftlichen Reflexion und fachpolitischen Einordnung der Praxiserfahrungen aus dem innovativen Bundesprogramm RespektCoaches. Konkrete Beispiele zeigen, wie es gelingt, die Lebenswelt junger Menschen, ihre Suche nach Identität und Religion einzubeziehen und Partizipation zu ermöglichen.Das Buch richtet sich an alle, die mit oder für Jugendliche arbeiten und an aktuellen Fachdebatten im Themenfeld Prävention interessiert sind. Insbesondere pädagogischen Fachkräfte in Jugend- und Bildungsarbeit, in der Schulsozialarbeit und in den Jugendmigrationsdiensten kann es als Anregung und Weiterbildung dienen.
Internationale Jugendarbeit ist abhängig von politischen Entscheidungen und entfaltet zugleich eine eigenständige politische Aktivität. Der Autor beschäftigt sich in diesem Buch mit der Frage, wie sich internationale Jugendarbeit als politisches Handlungsfeld konstituiert. Hierzu wird der politiktheoretische Begriff der "politischen Differenz" und seine Verarbeitung im bildungstheoretischen Diskurs sowie in Ansätzen der politischen Bildung rekonstruiert. Damit leistet der Autor einen Beitrag zur theoretisch-konzeptionellen Weiterentwicklung der internationalen Jugendarbeit und entfaltet eine kritisch-emanzipatorische Perspektive, die Bildung und Demokratie ins Zentrum rückt.
Dieser Band blickt im Sinne des Utopischen nach vorne und fragt: Wieviel Utopie braucht die Erwachsenenbildung? Denn pädagogisches Denken kommt ohne Zukunftsentwürfe nicht aus, so die Herausgeberinnen. (Politische) Erwachsenenbildung heißt, sich als mündiger Bürger in der Gesellschaft zu bewegen und neben Kritik- und Urteilsfähigkeit auch eine Utopiefähigkeit zu entwickeln. Wie soll sich sonst etwas ändern? Dabei beginnt der Diskurs bereits bei der Definition: Was ist eigentliche eine Utopie? Die Vielfältigkeit des Nachdenkens über utopische Momente in der Erwachsenenbildung zeigt sich in den Aufsätzen der hier versammelten Autorinnen und Autoren. Sie begegnen ihnen auf unterschiedliche Art und Weise und bieten Anregungen, die (utopische) Welt der Erwachsenenbildung in Theorie und Praxis zu betreten. Das Buch ist der klugen Denkerin Christine Zeuner gewidmet, die in ihrem wissenschaftlichen Wirken stets die Spannungsfelder der Erwachsenenbildung aufspürt.
Die Studie fragt danach, wie sich die Teilhabe an einer Gemeinschaft als Teil des Aufwachsens unter den Bedingungen einer postmigrantischen Gesellschaft realisiert. Wie gelingt es heterogenen Jugendlichen, miteinander Gemeinschaft zu gestalten und welche Rolle spielen dabei kulturelle Unterschiede? Anhand einer standardisierten Befragung und leitfadengestützter Interviews mit Fachkräften, Ehrenamtlichen und Jugendlichen wird analysiert, wie Öffnungsprozesse in konfessionellen Jugendverbänden gestaltet werden können. Die Untersuchung macht deutlich, dass partizipatives Handeln die Grundlage interkultureller Öffnung ist, wenn es darum geht eine Gemeinschaft zu bilden – oder anders gesagt: Nur, wer wirklich teilhaben kann, wird sich auch als Teil unserer Gesellschaft fühlen. In der Jugendverbandsarbeit wird dies exemplarisch sichtbar.
Islamische und migrantische Vereine gelten als wichtige Akteure in der Extremismusprävention. Bisher fehlt es jedoch an Erkenntnissen darüber, welche Rolle sie in der Präventionsarbeit einnehmen (können) und mit welchen spezifischen Herausforderungen sie dabei konfrontiert sind. Die Untersuchung macht deutlich, dass sich islamische und migrantische Vereine in einem erheblichen Spannungsfeld von gesellschaftlicher Erwartung und der Verantwortung gegenüber der eigenen Community befinden. Der Band bietet auf Grundlage einer bundesweiten qualitativen Interviewstudie konkrete Handlungsempfehlungen für die präventive Praxis und die politische Bildung.
Politische Bildner*innen können aufgrund ihrer beruflichen Position teilweise Macht über andere ausüben. Die pädagogische Berufsethik muss sich daher explizit mit Fragen der Manipulation, Indoktrination und Propaganda auseinandersetzen, um die Legitimität ihrer pädagogischen Praxis in unterschiedlichen Kontexten und Formaten zu gewährleisten. Tetyana Kloubert beleuchtet im vorliegenden Buch Erfahrungen im Umgang mit Propaganda und Indoktrination in der Praxis von Civic Education in den USA.
Wie entsteht Rassismus? Welche Zusammenhänge lassen sich zwischen Sprache und Rassismus beobachten? Sollte rassismuskritische Bildung nicht eine Querschnittsaufgabe aller Bildungsarbeit sein? So steht vor dem Hintergrund neuer bundespolitischer Programme zur Extremismusprävention und Demokratieförderung nicht nur die non-formale politische Bildung vor neuen Herausforderungen, Klärungsprozessen und Selbstverständnisdebatten. Die Autorinnen und Autoren des Bandes widmen sich der vielschichtigen Ausdifferenzierung der rassismuskritischen Bildung: Neben dem Thema Antisemitismus werden auch Kolonialismus sowie Nachhaltigkeit und Globalisierung behandelt. Auch Rassismus im Kontext von Populismus und Rechtsextremismus kommt zur Sprache. Unterschiedliche Institutionen werden im Hinblick auf Rassismus (-kritik) betrachtet. Zudem finden sich im Band medienpädagogisch und -analytisch orientierte Beiträge. Dabei wird deutlich, welchen wichtigen Beitrag politische Bildung leisten kann, um Rassismus präventiv und aktiv entgegenzutreten. ** Mit der Bestellung eines Titels zur Fortsetzung erhalten Sie diesen Titel sowie alle künftigen Titel der entsprechenden Reihe direkt nach Erscheinen zugesandt. Ein weiterer Vorteil: Sie sparen rund 20 Prozent gegenüber der Einzelbestellung. Der Fortsetzungsbezug ist jederzeit kündbar - eine kurze Mitteilung an uns genügt!
In der Fachdiskussion um Grundbildung und in der praktischen Bildungsarbeit ist die Dimension politischer Grundbildung bisher wenig beachtet. Der Sammelband bringt diese Diskussion voran und verfolgt eine Annäherung an Inhalte, Begriff und Zielgruppen sowie an die praktische Umsetzung politischer Grundbildung. Politische Grundbildung verfolgt das Ziel, Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen von politischer Teilhabe ausgeschlossen sind oder ausgeschlossen werden, eine bessere politische Partizipation zu ermöglichen. Die Beiträge regen dazu an, Grundbildung kritisch zu reflektieren. Darunter fällt auch die Kernfrage, wer mit welchen Interessen (politische) Grundbildung definiert, fördert und ausgestaltet.
Welche Chancen ergeben sich aus der Entwicklung des Internets zum Mitmachnetz und durch die rasante Verbreitung von sozialen Medien unter Jugendlichen für die politische Jugendbildung? Die Beiträge dieses Bandes geben anregende Einblicke in vielfältige Praxisprojekte: Neue Formate wurden erprobt und digitale Medien zur Erkundung der Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen, zur Visualisierung von Wünschen, zur Artikulation von Interessen, zur Präsentation von Forderungen und zur Kommunikation mit Entscheidungsträgern eingesetzt. Im Vordergrund standen die Ideen, Online- und Offline-Medien in der Praxis zu verknüpfen, die Tools des Web 2.0 anzuwenden, mit digitalen Medien kreativ zu arbeiten und Ansätze der Partizipation zu stärken. Weiter werden Anregungen für eine zukünftige Praxis im dynamischen Feld der außerschulischen politischen Bildung formuliert.
Als Anfang 2011 in ganz Ägypten Aufbruchsstimmung herrschte, waren viele in der westlichen Welt überrascht: Gut ausgebildete junge Menschen forderten soziale und politische Beteiligung; zivilgesellschaftliche Einrichtungen arbeiteten mit nicht-offiziellem Status; neue demokratische Ideen nahmen Form an. Nur wenige Fachleute hatten die Entstehung einer kritischen Gegenöffentlichkeit in arabischen Ländern – auch in Ägypten – bereits im Gefolge von 9-11 bemerkt. Beteiligte an Austauschprogrammen mit Ägypten lernten über Jahrzehnte die Entwicklung nicht-staatlicher Einrichtungen im Schatten des Mubarak-Regimes kennen. Sie erlebten, wie die junge Generation in Ägypten heranwuchs, die im Jahr 2011 den politischen Wandel einleitete. Dieses Buch fasst die Erfahrungen von 20 Jahren Austauscharbeit mit Ägypten vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in der arabischen Welt zusammen. Anhand der durchgeführten Projekte beschreibt es die Inhalte, Lernprozesse und Wirkungsgeschichte politischer Bildung in einer internationalen (und interkulturellen) Konstellation. Gleichzeitig werden die Erfahrungen dieser Zusammenarbeit zu den Analysen (der Fachliteratur und zum Diskurs) in den Referenzwissenschaften in Beziehung gesetzt. Die einzelnen Kapitel befassen sich mit den Themenschwerpunkten politische Rahmenbedingungen und Förderung, dem sensiblen Überschneidungsfeld von Religion und Politik, mit Demokratiebegriff und demokratischer Entwicklung, mit Strukturen und Gestaltung der Zivilgesellschaft, den Erfahrungen in multilateralen Projekten, der Kurz- und Langzeitwirkung politischer Bildung und den Perspektiven der Zusammenarbeit mit arabischen Ländern. Die Publikation richtet sich an Fachkräfte, Trainer/innen und Fördergeber, die das Aktions- und Wirkungsspektrum politischer Bildung im internationalen Kontext reflektieren möchten. Gleichzeitig bietet es wertvolle praktische Anregungen für die Arbeit mit Gruppen aus Europa und der arabischen Welt.
Stichworte wie „Vergangenheitsbewältigung“ oder „Erinnerungskultur“ waren nicht nur konstitutiv, sondern lange Zeit auch prägend für das Selbstverständnis der Politischen Bildung in Deutschland nach 1945. Gerade im Zusammenhang mit den sich häufenden Erinnerungsjahren stellt sich deshalb die Frage, in wie weit Adornos berühmte Formel einer „Erziehung nach Auschwitz“ und seine pädagogische Prämisse und Forderung, „dass Auschwitz nicht noch einmal sei“, heute noch von zentraler Bedeutung für Politische Bildung ist oder sein sollte. Diese Frage ist nicht zu trennen von aktuellen Forderungen, eine historisch-politische Bildung zu entwickeln, die auch den nachfolgenden Generationen und jungen Migranten/innen gerecht werden kann. Weitere aktuelle Herausforderungen für eine zeitgemäße „Politische Bildung nach Auschwitz“ sind der wachsende Rechtsextremismus und die Frage nach einer Europäisierung von Erinnerung. Siebzig Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz knüpft die non-formale Politische Bildung mit der Beteiligung an diesen Debatten an ihre normativ aufklärerischen Traditionen an. Der Band liefert einen wichtigen Beitrag zum Diskurs über Ziele, Aufgaben und Selbstverständnis der Politischen Bildung, der über die oft selbst gesetzten, engen Grenzen von schulischer Politikdidaktik und außerschulischer Politischer Bildung hinaus reicht und Erinnerungspädagogik als gemeinsame Aufgabe in den Blick nimmt. Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“
Es macht einen Unterschied, ob Menschen sich für Menschenrechte, Vielfalt und Miteinander einsetzen oder passiv rassistische und antisemitische Parolen, Übergriffe und Morde hinnehmen. Angesichts der Gefahr, die von Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus für plurale Gesellschaften ausgeht, bündelt der Sammelband fachkundige Analysen, lebhafte Berichte und solide Empfehlungen für demokratisches Gegenengagement. Erfahrene PraktikerInnen und ausgewiesene WissenschaftlerInnen thematisieren Fallstricke und Gelingensfaktoren für erfolgreiches zivilgesellschaftliches Engagement. Dabei gehen sie von der Situation vor Ort aus, analysieren schonungslos auch staatliche Bewältigungsprobleme und vermessen Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Engagements auf lokaler, regionaler, nationaler und transnationaler Ebene. Das Buch befasst sich mit Beispielen aus der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik und stellt diese zweisprachig vor. Česko-německý sborník. Je opravdu velký rozdíl, jestli se lidé zasazují o lidská práva, roz-manitost a mírumilovné soužití, nebo jestli pasivně přijímají rasistická a antisemitská hesla, útoky a vraždy. V souvislosti s nebezpečím, které pro pluralitní společnosti představuje pravicový extremismus, antisemitismus a rasismus, jsou v tomto sborníku shromážděny odborné analýzy, poutavé zprávy a fundovaná doporučení pro demokratickou angažovanost. Zkušení odborníci z praxe a renomovaní vědci tematizují nástrahy a faktory úspěchu pro zdařilou angažovanost občanské společnosti. Vycházejí přitom ze situace na daném místě, bez skrupulí také analyzují obtíže při řešení problematiky ze strany státu a zvažují možnosti angažovanosti občanské společnosti na místní, regionální, národní a transnacionální úrovni. Kniha se zabývá příklady ze Spolkové republiky Německo a z České republiky a prezentuje je v obou jazycích. ** Mit der Bestellung eines Titels zur Fortsetzung erhalten Sie diesen Titel sowie alle künftigen Titel der entsprechenden Reihe direkt nach Erscheinen zugesandt. Ein weiterer Vorteil: Sie sparen rund 20 Prozent gegenüber der Einzelbestellung. Der Fortsetzungsbezug ist jederzeit kündbar – eine kurze Mitteilung an uns genügt!
Der Autor beschreibt eine Vielzahl an Varianten des Konstruktivismus, erklärt lernpsychologische Grundlagen, vermittelt neurowissenschaftliche Erkenntnisse, zieht daraus schließlich didaktische und methodische Folgerungen für die politische Erwachsenenbildung und stellt entsprechende Beispiele vor. Dieses Buch ist mehr als eine erkenntnisreiche, spannende Einführung in die Debatten des Konstruktivismus. Die Leserinnen und Leser erhalten Anregungen und Zugänge, wie Konstruktivismus für die Erwachsenenbildung fruchtbar gemacht werden kann.
Mit der Wirkungsstudie wird erstmals empirisch belegt, wie sich politische Jugendbildung längerfristig auswirkt und in politischen Haltungen sowie politischen Aktivitäten von Teilnehmenden niederschlägt. Dazu haben die Forscher junge Erwachsene biographisch-narrativ interviewt, die etwa fünf Jahre zuvor an Veranstaltungen und Projekten der politischen Jugendbildung teilgenommen haben. Die Analyse der Interviews und Gruppendiskussionen macht deutlich, wie sich diese Bildungserfahrungen – vor dem Hintergrund der jeweiligen Biographie – mit vorhandenen Kenntnissen und Einstellungen verknüpfen und wie sich die jungen Erwachsenen im politischen Raum verorten. Anders als im gegenwartsorientierten und emotional turbulenten Jugendalter sind junge Erwachsene erstmals in der Lage, ihre Entwicklungen und Bildungseffekte zu reflektieren und zu bilanzieren. Erstmals liegt eine träger- und veranstaltungsübergreifende bundesweite Studie vor, die Aussagen darüber erlaubt, wie Jugendliche die Anregungen und Impulse aus Veranstaltungen politischer Bildung in ihrem weiteren Lebenslauf nutzen konnten.
Zur ReiheDie außerschulische politische Jugend- und Erwachsenenbildung findet in vielfältigen Arbeitskontexten statt. Diese Kontexte verknüpft die Reihe non-formale politische Bildung. Die ausgewählten Publikationen der Reihe schlagen alle eine Brücke zwischen theoretischer Reflexion und praktischer Arbeit und sind dadurch eine gewinnbringende Lektüre für alle, die im Feld der Politischen Bildung tätig sind.
Engagement und Partizipation genießen heute in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Vor diesem Hintergrund ist das in der politischen Bildung traditionsreiche Bildungsziel „Partizipation“ für die eigene Profession zu überprüfen und zu präzisieren: Wie können Theorie und Praxis einer handlungsorientierten politischen Bildung zeitgemäß weiter entwickelt werden und wie kann politische Bildung auf neue gesellschaftliche Herausforderungen und Trends reagieren. Mit den hier dargestellten Ergebnissen eines Projekts an der Schnittstelle von sozialem Engagement und politischer Bildung wird deutlich, dass soziale Erfahrungen sehr gut geeignet sind, die Frage nach dem Politischen im engeren Sinne zu stellen und damit einer Kernaufgabe der politischen Bildung nachzukommen.Der Band beschreibt entsprechende Kooperationen zwischen Schule und außerschulischer politischer Bildung und liefert darüber hinaus Anregungen aus der Wissenschaft.