Zu "Bernd Remmele" wurden 11 Titel gefunden
Die Vorstellung, was unter Ökonomischer Bildung zu verstehen ist, hat Konsequenzen sowohl für Inhalte, Perspektiven und Gestaltung entsprechender Lehr-Lernprozesse als auch für ihre curriculare Verortung. Zwar ist die Bedeutung Ökonomischer Bildung im Hinblick auf ihren allgemeinbildenden Wert weitgehend unumstritten. Kontrovers wird hingegen die Frage diskutiert, ob sie als Prinzip in (fast) allen Fächern, als Teil eines Kombinations- bzw. Integrationsfachs oder aber im Rahmen eines eigenständigen Fachs erworben werden soll.In 26 Beiträgen werden sowohl Gegenstandsfelder und anzustrebende Kompetenzen als auch Werte, Diversität und Methoden der Ökonomischen Bildung untersucht. Darüber hinaus wird das Verhältnis zu anderen Disziplinen wie Religion, Geschichte oder Mathematik in den Blick genommen.Die Lektüre verdeutlicht nicht nur, warum Ökonomische Bildung ein eigenständiges Unterrichtsfach benötigt, sondern zeigt auch die ökonomische Perspektive und Ansätze zum interdisziplinären Unterrichten auf. Insofern richtet sich der Band sowohl an Wirtschaftsdidaktiker und Bildungspolitiker als auch an Lehrkräfte und Lehramtsstudierende.
Die Diskussion einer Grundbildung für Erwachsene beschäftigt sich mit Fragen der Alphabetisierung und z.T. der Numeralität. Aber ökonomische Bildung stellt ebenfalls einen Kompetenzbereich dar, der für eine autonome Lebensführung in der heutigen Gesellschaft von zentraler Bedeutung ist. Das vorliegende Buch bietet einen ersten Überblick über die ökonomischen Kompetenzanforderungen, denen sich Erwachsene heute gegenübersehen. Hierzu werden grundlegende Kriterien zur näheren Bestimmung dieser Anforderungen entwickelt und erläutert. Die Autorinnen und Autoren stellen zum einen ein Modell der ökonomischen Kompetenzanforderungen in verschiedenen Lebenssituationen (als Verbraucher, Erwerbstätige und Wirtschaftsbürger) vor. Zum anderen betonen sie das politische Ziel, die Bedingungen für diese Lebenssituationen so zu gestalten, dass sie auf Grundbildungsniveau erlernbar sind.
In diesem imposanten Tagungsband der Deutschen Gesellschaft für ökonomische Bildung bearbeiten Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler sowie Wirtschaftsdidaktiker grundlegende und unterrichtspraktische Fragen der Entrepreneurship-Education einerseits und der Arbeitnehmer- und Berufsorientierung andererseits. Die Beiträge verdeutlichen nachdrücklich, welch‘ unverzichtbaren Beitrag ökonomische Bildung in allgemein bildenden Schulen zur Orientierung in der modernen Berufs- und Arbeitswelt leistet.
Für die Entwicklung von Bildungsstandards der Schulfächer ist die Konstruktion eines Kompetenzmodells unabdingbare Voraussetzung. Für die Domäne Wirtschaft fehlte ein solches bisher. Die vier Autoren legen nun erstmals Bildungsstandards vor, die auf einem solchen Modell basieren. Es bezieht sich einerseits auf den Bildungsauftrag von Schule und andererseits auf die domänenspezifischen Kompetenzerwartungen zur Bewältigung ökonomisch geprägter Lebenssituationen. Die mit seiner Hilfe gewonnenen Bildungsstandards werden für die verschiedenen Schulabschlüsse an allgemeinbildenden Schulen im Detail formuliert und mit exemplarischen Aufgabenbeispielen versehen. Für die Verwirklichung eines solchen Konzepts fordern die Autoren bildungspolitische Entscheidungen, weitere Forschung und eine Reihe schulpraktischer Maßnahmen. Das Buch liefert eine wichtige Grundlage für die Lehrerbildung der ersten und zweiten Phase und bietet Lehrerinnen und Lehrern Hilfestellungen zur zielgerichteten Planung kompetenzorientierten Wirtschaftsunterrichts.
Macht als Google-Suchwort klärt scheinbar schnell und einfach auf: es ist die Fähigkeit, auf Denken und Verhalten anderer Personen und Gruppen einzuwirken, Ziele zu erreichen und sich nicht anderen unterwerfen zu müssen. Max Weber hat Macht als Chance bezeichnet, „innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen“. Das dürfte etwa dem gebildeten Alltagsbewusstsein entsprechen, wobei allenfalls noch das komplementäre Wort „Gegenmacht“ auftauchen könnte. Macht ist danach ein soziales Verhältnis von Chance und Unterordnung. Macht ist aber nicht nur ein soziales Verhältnis, sondern realisiert sich auch durch die Wirkung und Schaffung der räumlichen Verhältnisse, im alltäglichen Geographie-Machen und in der großen „Geopolitik“; es realisiert sich in der alltäglichen Normierung in Schule, Justiz, Wirtschaft, Ethik und Politik. Wenn man Macht zusätzlich attribuiert, etwa durch das Adjektiv „strukturell“, und wenn man das Wort damit negativ konnotiert wie im Begriff „strukturelle Gewalt“ (Galtung), kommt noch die normative Eigenschaft der Vermeidbarkeit und Ungerechtigkeit dazu, eine Beeinträchtigung grundlegender Bedürfnisse, die außerdem eine Emanzipation von Gleichen unter Gleichen strukturell unmöglich macht. Macht wird – von Menschen gegen Menschen – „ausgeübt“. Derartige alltägliche subjektive Definitionen sind nicht falsch oder überholt, allein schon deshalb nicht, weil sie existieren und wirken. Damit lassen sich auch Fälle bearbeiten und Einstellungen beeinflussen. Aber die Gefahr ist groß, dass damit der Begriff Macht unterkomplex und affektbeladen bleibt. Die Beiträge in diesem Heft beschreiben den Begriff Macht aus unterschiedlichen Perspektiven.
Ökonomische Bildung trägt zur finanziellen Allgemeinbildung und Verbraucherbildung maßgeblich bei. Sie folgt dabei der Leitidee des mündigen Verbrauchers und des mündigen Wirtschaftsbürgers, um Schülerinnen und Schüler zu einer reflektierten, selbstbestimmten und verantwortungsvollen Teilnahme am Marktgeschehen zu befähigen. Der vorliegende Band enthält einerseits grundlegende Beiträge, die sich mit den Zielen der finanziellen Allgemeinbildung und der ökonomischen Verbraucherbildung auseinandersetzen. Er enthält ebenso fachdidaktische Analysen, wie besonders relevante Lebenssituationen im Ökonomieunterricht thematisiert und analysiert werden können.
Lange Zeit wurden Fachdidaktiken reduziert auf das Erstellen von Lehrmaterialien und weniger als innovatives Feld der Wissenschaft gesehen. Angesichts dieser Außensicht und angesichts der zunehmenden Bedeutung ökonomischer Bildung ist es das Anliegen dieses Bandes, für den Bereich der Wirtschaftsdidaktik Aufklärung zu leisten. Dazu wird in drei großen Abschnitten– das wissenschaftliche Selbstverständnis grundlegend und mit Blick auf aktuelle Herausforderungen diskutiert,– exemplarisch Einblick in Forschungsmethoden und in die Forschung zu den Methoden ökonomischer Bildung gegeben und – schließlich werden neuere Forschungsansätze in ausgewählten Unterrichtsfeldern vorgestellt.Die Autorinnen und Autoren sind an deutschen Hochschulen im Bereich der ökonomischen Bildung – zumeist in der Lehrerausbildung – tätige Wissenschaftler. Auch wenn der Band Forschungsfragen in den Mittelpunkt stellt, wendet er sich nicht nur an Wissenschaftler, sondern bietet den Fachlehrerinnen und -lehrern sowie deren Ausbildern der zweiten Phase interessante Einblicke in unterrichtsrelevante Erkenntnisse.
Eine wesentliche Aufgabe von Schulbildung besteht in der Förderung von Fähigkeiten und Werten, mit deren Hilfe Schülerinnen und Schüler aktiv, verantwortungsvoll und kritisch gesellschaftliche Prozesse reflektieren und selbstbewusst an ihnen teilhaben können. Letztendlich sollen sie alle später an der Gestaltung einer lebenswerten, demokratischen Gesellschaft mitwirken können. Ein zentraler Aspekt zur Verwirklichung dieser Ziele ist das Erreichen einer ökonomischen Mündigkeit. Hierunter zählt ein Nachdenken über Normen, die den individuellen Konsum beeinflussen ebenso, wie die von Selbstwirksamkeit geprägte Teilhabe an der Arbeitsgesellschaft. Nicht zuletzt sollen wir alle als Bürger bei Wahlen überlegt abstimmen, aber darüber hinaus auch ökonomische Rahmenbedingungen gestalten und verändern können. Um in all diesen Rollen sachgerecht handeln zu können, benötigen wir ökonomische Bildung. Die Autorinnen und Autoren setzen sich mit den unterschiedlichen Facetten gesellschaftlicher Partizipation auseinander – immer unter der Perspektive einer durch die Schule zu leistenden Vorbereitung im Ökonomieunterricht.