Zu "Timo Reinfrank" wurden 14 Titel gefunden
Das Demokratiefördergesetz befindet sich in der Anhörungsphase und wird möglicherweise noch im Jahr 2023 beschlossen und in Kraft treten. Diese Ausgabe des Journal kommentiert das Gesetz fachlich, fragt nach der Rolle der politischen Bildung und reflektiert, ob die politische Bildung sich dieses Gesetz aneignen kann bzw. aneignen will. Neben einer Einführung in zentrale Begrifflichkeiten im Demokratie-Kontext wird das Demokratiefördergesetz aus Sicht verschiedener ausgewählter Vertreter*innen der politischen Bildung kommentiert. Verschiedene Fachartikel aus der Praxis flankieren die Debat…
Ob bei Klimawandel, Krieg oder Pandemie: Wissenschaft wird immer wieder in Frage gestellt und delegitimiert – sei es durch wissenschaftsexterne extreme Akteur*innen oder sogar durch Mitglieder des Wissenschaftsbetriebs selbst. Doch bei aller Delegitimierung wird Wissenschaft auf der anderen Seite vermehrt zentrale Kategorie politischer Diskurse. Diese Ausgabe beschäftigt sich mit den vielfältigen Problemen und Herausforderungen für Wissenschaftsbetrieb, Demokratie, (Politische) Bildung und Zivilgesellschaft, welche mit der Infragestellung und Verabsolutierung von wissenschaftlichem Wissen einhergehen, sowie der Frage, was dagegen unternommen werden kann.
Klageschriften über die vermeintlich unpolitische und kaum engagierte Jugend gehörten über Jahre hinweg zu den Dauerbrennern der Presselandschaft. Passé, seitdem Greta Thunberg freitags die Schule bestreikte und ihrem Beispiel weltweit Millionen junger Menschen folgten. Die Jugend entdeckt die Klimakrise als Thema und macht sich Sorgen um die Zukunft des Planeten. In eine ganz gegenwärtige Kommunikationskrise trudelte die Regierungspartei CDU im vergangenen Jahr aufgrund eines Youtube-Videos: Unter dem Namen „Die Zerstörung der CDU“ hatte es der Youtuber „Rezo“ ins Netz gestellt. Millionen klickten das Zerstörungsvideo an und die überwiegende Mehrheit der über 30-Jährigen im Land fragte sich: Wer ist dieser Mensch mit den blauen Haaren und warum kann er eine bundespolitische Debatte anstoßen? Die Jugend ist also doch politisch und engagiert. Die Frage ist: Entdeckt die junge Generation die Demokratie wieder oder erfindet sie gerade ganz neue Antworten darauf, wie im Zeitalter sozialer Netzwerke Partizipation und Mitbestimmung gestaltet werden?
„Shrinking Spaces“ ist ein Begriff, der bisher vor allem im Kontext von Politik und Entwicklungszusammenarbeit bekannt ist und beschreibt die Zunahme schwindender Handlungsräume für zivilgesellschaftliche Organisationen in autokratischen Systemen. Doch zeigen sich auch in den etablierten Demokratien einzelne, aber immer deutlich konturiertere Facetten, welche von Shrinking Spaces zeugen. Legt man diese einzelnen Bruchstücke nebeneinander, so wird das Mosaik immer deutlicher, welches die zunehmende Einschränkung von Handlungsspielräumen der Zivilgesellschaft visualisiert. Der vorliegende Schwe…
Zum sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU), seinen Mord- und weiteren Gewalt- und Straftaten liegen diverse Publikationen vor, mehrere Untersuchungsausschüsse der Länder und des Bundes haben sich mit ihm befasst und befassen sich noch damit. Neben den Untersuchungsausschüssen sind es vor allem journalistische Recherchen, zivilgesellschaftliche Akteur_innen und die Angehörigen der Mordopfer mit den Nebenklageanwält_innen, die weitere Fragen zum NSU, der rechtsextremen Szene und der Arbeit von zuständigen Behörden aufgeworfen haben. Einiges ist aufgeklärt, vieles noch nicht und es bleibt abzuwarten, was noch ans Tageslicht befördert wird. Dabei zeigt u. a. der Verhandlungsverlauf des Münchener „NSU-Prozesses“ gegen Beate Zschäpe wegen Mittäterschaft in zehn Mordfällen, besonders schwerer Brandstiftung und Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und vier mutmaßliche Helfer und Unterstützer, welchen Aufklärungsbedarf es noch gibt. Wie der NSU entstand und was er über die Gesellschaft verrät – davon ist wenig bekannt. Vor allem die gesellschaftlichen Ursprünge der rassistischen Mordtaten, „Sinn“ und „Funktion“ dieses Terrorismus bedürfen ebenso weiterer Aufhellung wie die Mechanismen der Radikalisierung der Gewaltgruppe jenseits von Einzeltätertheorien und simplen Schuldzuweisungen an staatliche Institutionen. Auch fünf Jahre nach dem Öffentlichwerden des „NSU-Komplex“ gibt es noch viele offene Fragen zur Vernetzung und Einbindung des „Trios“ in die rechtsextreme Szene, zu ihren Kontaktleuten, Helfer_innen und Mitwisser_innen „vor Ort“ sowie zur Arbeit von Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten bzw. von einzelnen Mitarbeiter_innen. Nicht zuletzt bedarf es sorgfältiger Aufbereitung, Sortierung, Einordnung und Interpretation der zahlreichen bekannt gewordenen Informationen und ihrer Zusammenführung zu einem Gesamtbild, das auch fünf Jahre nach dem öffentlichen Bekanntwerden der NSU-Untergrundgruppe noch unvollständig ist. Das vorliegende Themenheft leistet dazu einen Beitrag aus unterschiedlichen Perspektiven.
30 Jahre nach dem Fall der Mauer geht der Blick vielfach zurück auf die Ereignisse von 1989, aber auch auf die Zeit des für fast alle Menschen im Osten einschneidenden Umbruchs danach. Zunehmend kritisch wird nach den Transformationserlebnissen und danach, wie sie bis heute den Osten prägen, gefragt. Verknüpft wird dies auch mit der Frage, warum nun ausgerechnet in den ostdeutschen Bundesländern die Alternative für Deutschland (AfD) so erfolgreich ist und bei den jüngsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen 2019 zur zweitstärksten Kraft aufsteigen konnte (bei jungen Leuten wurde sie z. T. sogar stärkste), eine Partei, hart am rechten Rand, die gerade im Osten auch einen eindeutig völkisch-rechtsextremen Charakter hat. Die deutsche Geschichte lehrt, gegenüber mangelnder Demokratieerfahrung in der Bevölkerung, schleichender Aushöhlung und gezielten Umsturzversuchen durch politische Akteure höchst aufmerksam zu sein.
Der Klimawandel ist eine der zentralen politischen Aufgaben der Gegenwart und stellt die Demokratie auf eine harte Bewährungsprobe. Denn die Bewältigung des Klimawandels erfordert langfristiges, konsequentes und gemeinsames Handeln, welches sich mit den langwierigen, komplexen und interessensabwägenden Abläufen von Demokratie bei gleichzeitig kurzfristiger Perspektive von Wahlperioden beißt. Darüber hinaus versuchen gegenwärtig unterschiedliche rechtspopulistische und rechtsextremistische Akteure, die Verunsicherungen aufzugreifen und als einen weiteren ideologischen Baustein zur Infragestellung des demokratischen Systems fruchtbar zu machen. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe der Zeitschrift Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit versucht, verschiedene Facetten des Megatrends Klimawandel in seinen Bezügen zu politischen Tendenzen auszuleuchten.
Die Polarisierung der Gesellschaft ist mittlerweile zu einem Schlagwort geworden, das in kaum einer politischen Analyse fehlt. Trump, der Brexit, Migration und die fast schon wieder in den Hintergrund gerückte Fluchtbewegung aus dem Süden nach Europa, auch Globalisierung und Klimawandel, und die seit nunmehr einem Jahr anhaltende Coronapandemie … In all diesen Themenfeldern zeichnet sich tatsächlich eine ganz grundsätzliche Polarisierung der Positionierungen ab, die Zwischentöne überlagert. Die vorliegende Ausgabe der Zeitschrift für Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit will in ihrem Schwer…
Wie selten zuvor spielt Wissenschaft in der Covid-19-Pandemie eine zentrale Rolle im öffentlichen Diskurs. Wissenschaft und ihre Akteur*innen sahen sich schnell Infragestellungen, schweren Anfeindungen und Ablehnung ausgesetzt. Hinter dieser Wissenschaftsfeindlichkeit steckt oftmals eine Strategie, die das Ziel verfolgt, wissenschaftliche Prozesse und Erkenntnisse zu delegitimieren. Diese Ausgabe der Zeitschrift „Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit“ befasst sich mit Phänomenen und Positionen der Wissenschaftsfeindlichkeit und nimmt Wissenschaftskommunikation und die große Bedeutung der Wissenschaft für die Demokratie in den Blick.
Überall begegnen wir Haltung – ein Containerbegriff, der, insbesondere, wenn er mit symbolträchtigen Zeichen und Bildern verknüpft wird, zentralen Aufforderungscharakter hat: Wer bist du, wofür stehst du, was ist dein Standpunkt, deine Position? Ein jeder/eine jede wird in der Lage sein, Haltung für sich zu definieren, verfügt über Vorstellungen und Erfahrungswissen, was unter Haltung zu verstehen ist. Doch wie kann der Begriff Haltung über das Alltagsverständnis hinaus gefasst und beschrieben werden? Es drängt sich also die Frage auf: „Was ist Haltung?“ Im Schwerpunkt dieser Ausgabe blicken die Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Perspektiven auf den Begriff Haltung. Dabei wird klar: einfache und eindeutige Antworten kann es zu diesen Fragen nicht geben. Das Heft ist vielmehr eine Einladung zum Denken.
In der vorliegenden Ausgabe präsentieren die Autor*innen eine Reihe von Schlüsselbegriffen/Buzzwords, auf die in der außerschulischen und schulischen politischen Bildung, in der Demokratiebildung, der Beratungs- und Präventionsarbeit derzeit immer wieder selbstverständlich Bezug genommen wird. Das Heft bildet theoretische Reflexionen wie auch Perspektiven aus der Praxis in Bezug auf die Begriffe ab und arbeitet ihre Ursprünge, Implikationen und Verwendungsweisen, wie auch ihre Effekte heraus.
Demokratisch, partizipativ, ermutigend, fördernd, inklusiv, im Umfeld gut verankert, offen und zukunftsfest: Lässt sich so Ihre Schule beschreiben? Glückwunsch, dann gehören Sie bereits zu den Schulen, die Kinderrechte fest in ihrer Praxis verankert haben. Dies ist jedoch nur selten oder nur zum Teil der Fall, obwohl z. B. die Förderung des Kindswohls ein zentrales Ziel der Schule sein sollte. Lothar Krappmann hat sich über eine grundlegende Erweiterung des Blicks auf die Kinderrechte Gedanken gemacht und diese in dem Manifest „Kinderrechte, Demokratie und Schule“ festgehalten. Das Manifest – erläutert und verantwortet durch eine Expertengruppe aus Wissenschaft und Praxis – zeigt, dass Kinderrechte eine zentrale Orientierung für die Weiterentwicklung der Schule sind. In diesem Buch finden Sie gute Beispiele und Umsetzungsmöglichkeiten, die auch in Ihrer Schule funktionieren.
Eine zweimal jährlich erscheinende Fachzeitschrift kann nicht der Ort für die Diskussion tagesaktueller Ereignisse sein, jedoch erscheint die erste Ausgabe in einer Zeit, die unter den Vorzeichen eines möglicherweise tief greifenden gesellschaftspolitischen Wandels steht, der sich in einigen markanten Punkten immer deutlicher offenbart. An der sogenannten „Flüchtlingsfrage“ lässt sich aber wie unter dem Brennglas ablesen, was sich die neu gegründete Zeitschrift „Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit“ auf die Fahne geschrieben hat: die Beschreibung und Analyse von Themen und Herausforderungen aus Sicht von und für Wissenschaft und Praxis. Dazu gehören Analysen der aktuellen politischen Debatten und ihrer Auswirkungen auf die Praxis sowie der Wirkmächtigkeit menschenfeindlicher Stimmungsmache, die in Diskriminierung und Gewalt münden kann, aber eben auch die Vorstellung von Best-practice-Beispielen zivilgesellschaftlichen Engagements und die Darstellung der Herausforderungen für die Entwicklung einer demokratischen Kultur. Das aktuelle Heft greift einige der Themenstränge sowohl analytisch auf und ordnet sie empirisch und praxisbezogen ein.
Geschlecht und Geschlechterbilder spielen eine wichtige Rolle in Ideologie und Mobilisierung der rechtsextremen Szene. Doch Geschlechterverhältnisse verändern sich und führen zu personellen und ideologischen Veränderungen auch innerhalb der autoritären und extremen Rechten. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Schwerpunkt dieser Ausgabe Fragen zum Verhältnis von Rechtsextremismus und Geschlecht. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Möglichkeiten und Herausforderungen einer geschlechtersensiblen politischen Bildungs- und Beratungsarbeit.