NSU. Die Folgen

Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2/2016

herausgegeben von
Reiner Becker, Irina Bohn, Maria do Mar Castro Varela, Tina Dürr-Oberlik, Benno Hafeneger, Beate Küpper, Timo Reinfrank
unter Mitarbeit von
Reiner Becker, Clemens Binninger, Irina Bohn, Frank Buchheit, Jan Buschbom, Selda Demir, Dorina Feldmann, Benno Hafeneger, Olga Janzen, Ramona Kahl, Christoph Kopke, Beate Küpper, Kurt Möller, Julian Muckel, Florian Neuscheler, Gerolf Nittner, Kurt Salentin, Samuel Salzborn, Gebhard Schultz, Andreas Zick, Almut Zwengel

Zum sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU), seinen Mord- und weiteren Gewalt- und Straftaten liegen diverse Publikationen vor, mehrere Untersuchungsausschüsse der Länder und des Bundes haben sich mit ihm befasst und befassen sich noch damit. Neben den Untersuchungsausschüssen sind es vor allem journalistische Recherchen, zivilgesellschaftliche Akteur_innen und die Angehörigen der Mordopfer mit den Nebenklageanwält_innen, die weitere Fragen zum NSU, der rechtsextremen Szene und der Arbeit von zuständigen Behörden aufgeworfen haben. Einiges ist aufgeklärt, vieles noch nicht und…

... mehr

Bestellnummer: 40414
EAN: 9783734404146
ISBN: 978-3-7344-0414-6
Reihe: Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit
Erscheinungsjahr: 2016
Auflage: 1. Auflage 2016
Seitenzahl: 160
Produktinformationen

Zum sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU), seinen Mord- und weiteren Gewalt- und Straftaten liegen diverse Publikationen vor, mehrere Untersuchungsausschüsse der Länder und des Bundes haben sich mit ihm befasst und befassen sich noch damit.

Neben den Untersuchungsausschüssen sind es vor allem journalistische Recherchen, zivilgesellschaftliche Akteur_innen und die Angehörigen der Mordopfer mit den Nebenklageanwält_innen, die weitere Fragen zum NSU, der rechtsextremen Szene und der Arbeit von zuständigen Behörden aufgeworfen haben. Einiges ist aufgeklärt, vieles noch nicht und es bleibt abzuwarten, was noch ans Tageslicht befördert wird. Dabei zeigt u. a. der Verhandlungsverlauf des Münchener „NSU-Prozesses“ gegen Beate Zschäpe wegen Mittäterschaft in zehn Mordfällen, besonders schwerer Brandstiftung und Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und vier mutmaßliche Helfer und Unterstützer, welchen Aufklärungsbedarf es noch gibt. Wie der NSU entstand und was er über die Gesellschaft verrät – davon ist wenig bekannt. Vor allem die gesellschaftlichen Ursprünge der rassistischen Mordtaten, „Sinn“ und „Funktion“ dieses Terrorismus bedürfen ebenso weiterer Aufhellung wie die Mechanismen der Radikalisierung der Gewaltgruppe jenseits von Einzeltätertheorien und simplen Schuldzuweisungen an staatliche Institutionen.

Auch fünf Jahre nach dem Öffentlichwerden des „NSU-Komplex“ gibt es noch viele offene Fragen zur Vernetzung und Einbindung des „Trios“ in die rechtsextreme Szene, zu ihren Kontaktleuten, Helfer_innen und Mitwisser_innen „vor Ort“ sowie zur Arbeit von Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten bzw. von einzelnen Mitarbeiter_innen.

Nicht zuletzt bedarf es sorgfältiger Aufbereitung, Sortierung, Einordnung und Interpretation der zahlreichen bekannt gewordenen Informationen und ihrer Zusammenführung zu einem Gesamtbild, das auch fünf Jahre nach dem öffentlichen Bekanntwerden der NSU-Untergrundgruppe noch unvollständig ist. Das vorliegende Themenheft leistet dazu einen Beitrag aus unterschiedlichen Perspektiven.

Inhaltsübersicht

Editorial  

Schwerpunkt

Samuel Salzborn:
Der NSU und die Folgen für die politische Kultur in Deutschland  

Frank Buchheit, Beate Küpper, Kurt Möller, Florian Neuscheler:
Was nützt Ausstiegshilfe? Zur Evaluation des Aussteigerprogramms für Rechtsextremisten NRW

Dorina Feldmann, Christoph Kopke, Gebhard Schultz:
Todesopfer rassistischer Gewalt. Sind die unterschiedlichen Perspektiven von Staat und Zivilgesellschaft miteinander vereinbar?

Interview mit Clemens Binninger:
„Terrorgruppe NSU II“   

Selda Demir, Julian Muckel:
Der NSU-Anschlag auf die Keupstraße.
Folgen und Konsequenzen aus der Sicht von Engagierten der Initiative „Keupstraße ist überall“

Gerolf Nittner:
„Überaffinität mit den Tätern“.
Kontrovers und emotional aufgeladen: Podiumsdiskussion „Der NSU und die Stadt“ beim Fachtag in Kassel  

Forum

Olga Janzen, Kurt Salentin, Andreas Zick:
Wirkungen und Grenzen von Moscheeführungen: Empirische Beobachtungen  und Herausforderungen

Irina Bohn, Reiner Becker:
Wie kann Integration von Flüchtlingen gelingen, damit die Stimmung nicht kippt?

Almut Zwengel:
Über Stereotype und Vorurteile.
Grundsätzliche Überlegungen und Analyse von Kommentaren zu den Übergriffen in der letzten Silvesternacht in Köln

Marktplatz
Die Refugee Law Clinic in Gießen: Ein praxisbezogenes Ausbildungsprogramm an der Justus-Liebig-Universität
„Verstärker“ – netzwerkaktivierende Bildungsarbeit. Ein Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Hasswelle erreicht die Kommunen
Widespread racism against Black people in Europe: ENAR report on Afrohobia
Jugend gegen Extremismus – eine Förderausschreibung der Robert Bosch Stiftung
Creative Change e. V. – Jugend kann die Welt bewegen
Interventionen. Zeitschrift für Verantwortungspädagogik
Wir sind laut, wir sind viele, wir sind gegen Hass im Netz: No Hate Speech Movement
Zusammenhalt durch Teilhabe 
Schwarz-Rot-Bunt. IB pro Demokratie und Akzeptanz

Buchbesprechungen

Kurt Edler: Islamismus als pädagogische Herausforderung
(von Jan Buschbom)  

Jürgen Manemann: Der Dschihad und der Nihilismus des Westens
(von Ramona Kahl)

Thorsten Gerald Schneiders (Hrsg.): Salafismus in Deutschland
(von Benno Hafeneger)  

Autorinnen und Autoren 

Autor*innen

Reiner Becker
Dr., Politikwissenschaftler, Leiter des Demokratiezentrums Hessen an der Philipps-Universität Marburg, Mitglied der Redaktion.

Clemens Binninger
seit 2002 Mitglied des Bundestags, Mitglied im Innenausschuss und Vorsitzender des derzeitigen Untersuchungsausschusses „Terrorgruppe NSU II“ sowie Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums.

Irina Bohn
Leiterin des Geschäftsfelds „Sozialer Zusammenhalt und Beteiligung“ am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V., Frankfurt/M.

Frank Buchheit
Dipl.-Päd., M. Eval., ist Mitarbeiter des Referats Prävention beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg und freier Evaluator in ähnlichen Feldern.

Jan Buschbom
Historiker, Vorstand und wissenschaftlicher Berater von Violence Prevention Network.

Selda Demir
engagiert sich in der Initiative „Keupstraße ist überall“ und ist hauptberuflich als Dolmetscherin und Übersetzerin tätig.

Dorina Feldmann
studentische Mitarbeiterin im Projekt „Analyse und Bewertung von aufgeklärten Tötungsdelikten in Berlin hinsichtlich ihrer politischen Aspekte (1990-2014)“, Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin.

Benno Hafeneger
Dr., Professor (em.) für Erziehungswissenschaft am Institut für Er­ziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg, Mitglied der Redaktion.

Olga Janzen
M.A., ist Soziologin am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld.

Ramona Kahl
Dr. des., wissenschaftliche Mitarbeiterin im Demokratiezentrum Hessen sowie im BMBF-Projekt „WM³ – Weiterbildung Mittelhessen“ am Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg.

Christoph Kopke
Dr., Professor für Politikwissenschaft und Soziologie an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin, Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement.

Beate Küpper
Dr., Professorin für Soziale Arbeit für Gruppen und Konfliktsituationen, stellvertretende Leitung des Instituts SO.CON an der Hochschule Niederrhein, Mitglied der Redaktion.

Kurt Möller
Dr., Professor für Theorien und Konzepte Sozialer Arbeit. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Forschung zu Gewalt, Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit, Jugendarbeit, Jugendpolitik, Kultur- und Bildungsarbeit an der Hochschule Esslingen.

Julian Muckel
engagiert sich in der Initiative „Keupstraße ist überall“ und arbeitet hauptberuflich in der Opferberatung Rheinland (OBR), Beratungsstelle für Betroffene rechter und rassistischer Gewalt.

Florian Neuscheler
Sozialarbeiter (M.A.), zzt. wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Soziale Einflussnahme auf Ausstiegswillige der ‚rechten Szene‘ zur Identifikation ausstiegshemmender Faktoren“ sowie im Projekt „Evaluation der ‚Beratungsstelle Hessen – religiöse Toleranz statt Extremismus‘ “.

Gerolf Nittner
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Demokratiezentrums Hessen im „beratungsNetzwerk hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“.

Kurt Salentin
Dr., ist empirischer Sozialforscher an der Universität Bielefeld. Er lehrt und forscht zu Migration und Integration, Diskriminierung, Religiosität und Segregation von Einwanderern.

Samuel Salzborn
Dr., Professor für Grundlagen der Sozialwissenschaften am Institut für Politikwissenschaft der Universität Göttingen. Weitere Informationen unter http://www.salzborn.de

Gebhard Schultz
wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Analyse und Bewertung von aufgeklärten Tötungsdelikten in Berlin hinsichtlich ihrer politischen Aspekte (1990-2014)“, Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin.

Andreas Zick
Dr., Sozialpsychologe, Professor für Sozialisation und Konfliktforschung, leitet das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) an der Universität Bielefeld.

Almut Zwengel
Prof. habil. Dr., Soziologie mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, Hochschule Fulda.

Stimmen zum Buch

Abschließend lässt sich sagen, dass es den Herausgeber_innen gelungen ist, dem eigenen Anspruch, Wissenschaft mit Praxis zu verknüpfen, gerecht zu werden. Dass sich das Ganze durch die äußerst wissenschaftliche Schreibe zuweilen etwas mühselig liest, nun, das liegt in der Natur der Sache, schließlich ist das auch eine Fachzeitschrift und kein Fanzine."

Christian Gerkuhn, Antigewalt-Trainer, Berlin
www.zusammen-wachsen.berlin

 

„Die Reihe im Allgemeinen zeichnet sich durch ein ausgewogenes Verhältnis von einheitlichem Schwerpunkt und gleichzeitiger Themenvielfalt aus. Die Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis gelingt durch eine klare Struktur des Heftes mit einleitendem Theoriebeitrag und folgenden Praxisbezügen. (…) Somit ist „Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit“ eine Bereicherung auf dem Markt der Fachdidaktik, die auch für Lesende ohne Vorkenntnisse zugänglich ist.“

 

Lucas Frings, lernen-aus-der-geschichte.de


Sie könnten auch an folgenden Titeln interessiert sein

Wie kann Integration von Flüchtlingen gelingen, damit die Stimmung nicht kippt?
Eine Expertise
Flüchtlinge gehören derzeit zur täglichen kommunalen Arbeit.Was wir deshalb brauchen sind Handlungsempfehlungen. Die vorliegende Studie zeigt Maßnahmen, mit denen man ein gesellschaftliches Klima der Offenheit und der aktiven Partizipation für die Integration von Flüchtlingen schaffen kann.Es gilt, nicht nur eine kurzfristige Willkommenskultur zu schaffen, sondern die Anerkennung und Integration von Flüchtlingen auch mittelfristig sicherzustellen.Das Buch bietet kurz und praxisnah Antworten auf folgende Fragen:• Wie kann das bürgerschaftliche Engagement und das Interesse für die Belange von Flüchtlingen aufrechterhalten werden?• Wie können Flüchtlinge aktiv in das Geschehen vor Ort eingebunden werden?• Wie können Bürger/innen in den Prozess integriert werden?• Wie können die demokratischen Kräfte auf kommunaler Ebene gestärkt werden?• Welche aktiven Maßnahmen sind gegen rechte Aktivitäten geboten?

11,99 € - 12,90 €
Rechtsextremismus im sozialräumlichen Kontext
Viktimisierung durch rechtsextreme Gewalt und raumorientierte Opferberatung
Am Beispiel einer westdeutschen Großstadt werden in dieser Studie die rechtsextreme Szene und ihre Raumkämpfe sowie deren Wirkungsmacht auf die (potentiellen) Opfer untersucht. Die Autorin beschreibt ein sozialräumliches Koordinatensystem, in dem Gewalt und Viktimisierung stattfinden. Die Ergebnisse ihrer Studie sind nicht nur soziologisch, sondern auch für die Praxis der Opferberatung relevant. Ein weiterer Fokus liegt auf der Rolle der bystander, die über eine direkte Einflussnahme auf rechtsextreme Gewalttaten hinaus auch bezogen auf die sozialräumliche Perspektive in der Prävention eine konflikt­deeskalierende Position einnehmen können. Damit erfährt der Begriff des bystander eine erweiterte Definition, die über den einzelnen rechtsextremen Angriff hinausgeht.

36,80 €

Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit

Neu
Abonnement Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit
Zwei Hefte im Jahr
Die Zeitschrift bietet eine Plattform für den Austausch guter Ansätze aus Wissenschaft und Praxis. Lesen Sie von erfolgreichen Modellprojekten, innovativen Konzepten sowie von neuen Erkenntnissen aus der Wissenschaft und profitieren Sie von wertvollen Erfahrungen aus der Praxis.Weitere Informationen zur ZDgM Für Studierende und Referendar*innen bieten wir die ZDgM für die Dauer der Ausbildung zum halben Preis an. Bitte reichen Sie zeitnah eine entsprechende Bescheinigung nach.  Kündigung 8 Wochen (30. April bzw. 31. Oktober) vor dem Ende des aktuellen Abrechnungszeitraums.

52,00 €
Neu
Demokratierelevante Bedrohung
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 1/2024
Seit einigen Jahren richten sich Anfeindungen und Angriffe gegen die Demokratie selbst, ihre Institutionen, gewählte Repräsentant:innen, Amts- und Mandatsträger: innen und all jene, die dem „verhassten“ Staat zugeordnet werden. Die Bedrohungen richten sich etwa gegen jene, die im Zuge der Demokratisierung mehr Teilhabe und Gleichwertigkeit einfordern und zugebilligt bekommen. Das Schwerpunktheft „Demokratierelevante Bedrohung“ der Zeitschrift Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit Nr. 1/24 zeigt einen Ausschnitt solcher Bedrohung. Dabei werden primär Angriffe auf bzw. in demokratische Strukturen, Institutionen und engagierte Personen zum zentralen Thema.

28,00 €
Neu
Buzzwords
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2/2023
In der vorliegenden Ausgabe präsentieren die Autor*innen eine Reihe von Schlüsselbegriffen/Buzzwords, auf die in der außerschulischen und schulischen politischen Bildung, in der Demokratiebildung, der Beratungs- und Präventionsarbeit derzeit immer wieder selbstverständlich Bezug genommen wird. Das Heft bildet theoretische Reflexionen wie auch Perspektiven aus der Praxis in Bezug auf die Begriffe ab und arbeitet ihre Ursprünge, Implikationen und Verwendungsweisen, wie auch ihre Effekte heraus.

28,00 €
(De)Legitimationen von Wissen
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 1/2023
Ob bei Klimawandel, Krieg oder Pandemie: Wissenschaft wird immer wieder in Frage gestellt und delegitimiert – sei es durch wissenschaftsexterne extreme Akteur*innen oder sogar durch Mitglieder des Wissenschaftsbetriebs selbst. Doch bei aller Delegitimierung wird Wissenschaft auf der anderen Seite vermehrt zentrale Kategorie politischer Diskurse. Diese Ausgabe beschäftigt sich mit den vielfältigen Problemen und Herausforderungen für Wissenschaftsbetrieb, Demokratie, (Politische) Bildung und Zivilgesellschaft, welche mit der Infragestellung und Verabsolutierung von wissenschaftlichem Wissen einhergehen, sowie der Frage, was dagegen unternommen werden kann.

28,00 €
Wissenschaftsfeindlichkeit. Angriffe auf Wissenschaft(ler*innen) und ihre Bedeutung für Bildung und Demokratie
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2/2022
Wie selten zuvor spielt Wissenschaft in der Covid-19-Pandemie eine zentrale Rolle im öffentlichen Diskurs. Wissenschaft und ihre Akteur*innen sahen sich schnell Infragestellungen, schweren Anfeindungen und Ablehnung ausgesetzt. Hinter dieser Wissenschaftsfeindlichkeit steckt oftmals eine Strategie, die das Ziel verfolgt, wissenschaftliche Prozesse und Erkenntnisse zu delegitimieren. Diese Ausgabe der Zeitschrift „Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit“ befasst sich mit Phänomenen und Positionen der Wissenschaftsfeindlichkeit und nimmt Wissenschaftskommunikation und die große Bedeutung der Wissenschaft für die Demokratie in den Blick.

28,00 €
Geschlechtersensible politische Bildung. Das rechtsextreme Geschlechterbild
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 1/2022
Geschlecht und Geschlechterbilder spielen eine wichtige Rolle in Ideologie und Mobilisierung der rechtsextremen Szene. Doch Geschlechterverhältnisse verändern sich und führen zu personellen und ideologischen Veränderungen auch innerhalb der autoritären und extremen Rechten. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Schwerpunkt dieser Ausgabe Fragen zum Verhältnis von Rechtsextremismus und Geschlecht. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Möglichkeiten und Herausforderungen einer geschlechtersensiblen politischen Bildungs- und Beratungsarbeit.

26,99 € - 28,00 €
Haltung
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2/2021
Überall begegnen wir Haltung – ein Containerbegriff, der, insbesondere, wenn er mit symbolträchtigen Zeichen und Bildern verknüpft wird, zentralen Aufforderungscharakter hat: Wer bist du, wofür stehst du, was ist dein Standpunkt, deine Position? Ein jeder/eine jede wird in der Lage sein, Haltung für sich zu definieren, verfügt über Vorstellungen und Erfahrungswissen, was unter Haltung zu verstehen ist. Doch wie kann der Begriff Haltung über das Alltagsverständnis hinaus gefasst und beschrieben werden? Es drängt sich also die Frage auf: „Was ist Haltung?“ Im Schwerpunkt dieser Ausgabe blicken die Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Perspektiven auf den Begriff Haltung. Dabei wird klar: einfache und eindeutige Antworten kann es zu diesen Fragen nicht geben. Das Heft ist vielmehr eine Einladung zum Denken.

26,80 €
Visegrád-Staaten in der EU. Polarisierung - Radikalisierung - Diskriminierung
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 1/2021
Die Polarisierung der Gesellschaft ist mittlerweile zu einem Schlagwort geworden, das in kaum einer politischen Analyse fehlt. Trump, der Brexit, Migration und die fast schon wieder in den Hintergrund gerückte Fluchtbewegung aus dem Süden nach Europa, auch Globalisierung und Klimawandel, und die seit nunmehr einem Jahr anhaltende Coronapandemie … In all diesen Themenfeldern zeichnet sich tatsächlich eine ganz grundsätzliche Polarisierung der Positionierungen ab, die Zwischentöne überlagert. Die vorliegende Ausgabe der Zeitschrift für Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit will in ihrem Schwer…

26,80 €
Die Generation, die ihre Demokratie wiederentdeckt
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 1/2020
Klageschriften über die vermeintlich unpolitische und kaum engagierte Jugend gehörten über Jahre hinweg zu den Dauerbrennern der Presselandschaft. Passé, seitdem Greta Thunberg freitags die Schule bestreikte und ihrem Beispiel weltweit Millionen junger Menschen folgten. Die Jugend entdeckt die Klimakrise als Thema und macht sich Sorgen um die Zukunft des Planeten. In eine ganz gegenwärtige Kommunikationskrise trudelte die Regierungspartei CDU im vergangenen Jahr aufgrund eines Youtube-Videos: Unter dem Namen „Die Zerstörung der CDU“ hatte es der Youtuber „Rezo“ ins Netz gestellt. Millionen klickten das Zerstörungsvideo an und die überwiegende Mehrheit der über 30-Jährigen im Land fragte sich: Wer ist dieser Mensch mit den blauen Haaren und warum kann er eine bundespolitische Debatte anstoßen? Die Jugend ist also doch politisch und engagiert. Die Frage ist: Entdeckt die junge Generation die Demokratie wieder oder erfindet sie gerade ganz neue Antworten darauf, wie im Zeitalter sozialer Netzwerke Partizipation und Mitbestimmung gestaltet werden?

25,99 € - 26,80 €
30 Jahre Mauerfall. Demokratie und nun?
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2/2019
30 Jahre nach dem Fall der Mauer geht der Blick vielfach zurück auf die Ereignisse von 1989, aber auch auf die Zeit des für fast alle Menschen im Osten einschneidenden Umbruchs danach. Zunehmend kritisch wird nach den Transformationserlebnissen und danach, wie sie bis heute den Osten prägen, gefragt. Verknüpft wird dies auch mit der Frage, warum nun ausgerechnet in den ostdeutschen Bundesländern die Alternative für Deutschland (AfD) so erfolgreich ist und bei den jüngsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen 2019 zur zweitstärksten Kraft aufsteigen konnte (bei jungen Leuten wurde sie z. T. sogar stärkste), eine Partei, hart am rechten Rand, die gerade im Osten auch einen eindeutig völkisch-rechtsextremen Charakter hat. Die deutsche Geschichte lehrt, gegenüber mangelnder Demokratieerfahrung in der Bevölkerung, schleichender Aushöhlung und gezielten Umsturzversuchen durch politische Akteure höchst aufmerksam zu sein.

26,80 €
Mega Megatrend Klimawandel
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2/2020
Der Klimawandel ist eine der zentralen politischen Aufgaben der Gegenwart und stellt die Demokratie auf eine harte Bewährungsprobe. Denn die Bewältigung des Klimawandels erfordert langfristiges, konsequentes und gemeinsames Handeln, welches sich mit den langwierigen, komplexen und interessensabwägenden Abläufen von Demokratie bei gleichzeitig kurzfristiger Perspektive von Wahlperioden beißt. Darüber hinaus versuchen gegenwärtig  unterschiedliche rechtspopulistische und rechtsextremistische Akteure, die Verunsicherungen aufzugreifen und als einen weiteren ideologischen Baustein zur Infragestellung des demokratischen Systems fruchtbar zu machen. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe der Zeitschrift Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit versucht, verschiedene Facetten des Megatrends Klimawandel in seinen Bezügen zu politischen Tendenzen auszuleuchten.

24,99 € - 26,80 €
Shrinking Spaces
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 1/2019
„Shrinking Spaces“ ist ein Begriff, der bisher vor allem im Kontext von Politik und Entwicklungszusammenarbeit bekannt ist und beschreibt die Zunahme schwindender Handlungsräume für zivilgesellschaftliche Organisationen in autokratischen Systemen. Doch zeigen sich auch in den etablierten Demokratien einzelne, aber immer deutlich konturiertere Facetten, welche von Shrinking Spaces zeugen. Legt man diese einzelnen Bruchstücke nebeneinander, so wird das Mosaik immer deutlicher, welches die zunehmende Einschränkung von Handlungsspielräumen der Zivilgesellschaft visualisiert. Der vorliegende Schwe…

26,80 €
Radikalisierung
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2/2018
„Radikalisierung“ scheint als Überschrift für das aktuelle Zeitgeschehen (leider) gut zu passen und könnte für eine zukünftige historische Betrachtung unserer Zeit ein Schlüsselbegriff sein. Denn eine Radikalisierung lässt sich derzeit in mehrfacher Hinsicht beobachten: Im Hinblick auf den Zuwachs der extremen gesellschaftlichen Ränder einerseits und auf die rasante Erosion der scheinbar so stabilen Werte der gesellschaftlichen Mitte andererseits. Die unterschiedlichen Konzepte, die hinter dem Schlagwort „Radikalisierung“ stehen, sind in Wissenschaft und Praxis allerdings nicht unumstritten. Daher leuchten die Beiträge im neuen Schwerpunkt diesen Begriff aus verschiedenen Perspektiven kritisch aus.

26,80 €
Heuristiken
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 1/2018
Gesellschaft und Politik sind in Bewegung, der Sog der öffentlichen und politischen Debatte zieht nach rechts.Dies trifft mit besonderer Wucht all jene, die von Rassismus und Antisemitismus betroffen sind, aber auch diejenigen, welche sich professionell oder ehrenamtlich dagegen engagieren. Gleichzeitig sind in den vergangenen Jahren in Wissenschaft und Praxis diverse Konzepte entwickelt worden, die systematisch Abwertung und Ausgrenzung von Personen analysieren „Sind wir gut und noch richtig aufgestellt?“ steht unter den sich verändernden gesellschaftlichen Vorzeichen laut und mit Dringlichkeit im Raum. Die Frage lautet schlicht: Was ist von den Konzepten (jeweils) brauchbar mit Blick auf die Herausforderungen der Zeit?

26,80 €
Zeitenwende
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 1/2017
Die Aufnahme von Flüchtlingen seit dem Sommer 2015 wirkt wie ein Katalysator für  eine zunehmende gesellschaftliche Polarisierung. Vorhandene Vorurteile gegenüber gesellschaftlich schwachen Gruppen finden zunehmend ihre Bindung: In den Echokammern der Sozialen Netzwerke, auf der Straße bei Pegida oder in der stetigen Etablierung der rechtspopulistischen „Alternative für Deutschland“. Welchen Folgen haben diese und andere Prozesse auf die Politische Kultur der Bundesrepublik? Wie stabil ist das demokratische System in Zeiten solcher vielfältiger Belastungsproben? Das neue Themenheft sucht aus unterschiedlichen Perspektiven nach Antworten.

26,80 €
Diskursverschiebung
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2/2017
Mit dem Aufstieg des Rechtspopulismus in den vergangenen beiden Jahren finden zunehmend Diskursverschiebungen unter dem Schlagwort „Man wird doch noch sagen dürfen…“ auf der großen gesellschaftspolitischen Bühne statt; die innovative Praxis in diesem Feld beobachtet und thematisiert aber inzwischen auch das Eindringen in die familiäre Welt. Das Spektrum reicht dabei insgesamt vom Ringen der demokratischen Gesellschaft um ihre Wertvorstellungen und die Formen der angemessenen Auseinandersetzung bis hin zu Radikalsierungen im familiären und persönlichen Kontext. Mehr zum Konzept erfahren und Gratis-Probeheft anfordern: www.demokratie-gegen-menschenfeindlichkeit.de

26,80 €
NSU. Die Folgen
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2/2016
Zum sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU), seinen Mord- und weiteren Gewalt- und Straftaten liegen diverse Publikationen vor, mehrere Untersuchungsausschüsse der Länder und des Bundes haben sich mit ihm befasst und befassen sich noch damit. Neben den Untersuchungsausschüssen sind es vor allem journalistische Recherchen, zivilgesellschaftliche Akteur_innen und die Angehörigen der Mordopfer mit den Nebenklageanwält_innen, die weitere Fragen zum NSU, der rechtsextremen Szene und der Arbeit von zuständigen Behörden aufgeworfen haben. Einiges ist aufgeklärt, vieles noch nicht und es bleibt abzuwarten, was noch ans Tageslicht befördert wird. Dabei zeigt u. a. der Verhandlungsverlauf des Münchener „NSU-Prozesses“ gegen Beate Zschäpe wegen Mittäterschaft in zehn Mordfällen, besonders schwerer Brandstiftung und Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und vier mutmaßliche Helfer und Unterstützer, welchen Aufklärungsbedarf es noch gibt. Wie der NSU entstand und was er über die Gesellschaft verrät – davon ist wenig bekannt. Vor allem die gesellschaftlichen Ursprünge der rassistischen Mordtaten, „Sinn“ und „Funktion“ dieses Terrorismus bedürfen ebenso weiterer Aufhellung wie die Mechanismen der Radikalisierung der Gewaltgruppe jenseits von Einzeltätertheorien und simplen Schuldzuweisungen an staatliche Institutionen. Auch fünf Jahre nach dem Öffentlichwerden des „NSU-Komplex“ gibt es noch viele offene Fragen zur Vernetzung und Einbindung des „Trios“ in die rechtsextreme Szene, zu ihren Kontaktleuten, Helfer_innen und Mitwisser_innen „vor Ort“ sowie zur Arbeit von Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten bzw. von einzelnen Mitarbeiter_innen. Nicht zuletzt bedarf es sorgfältiger Aufbereitung, Sortierung, Einordnung und Interpretation der zahlreichen bekannt gewordenen Informationen und ihrer Zusammenführung zu einem Gesamtbild, das auch fünf Jahre nach dem öffentlichen Bekanntwerden der NSU-Untergrundgruppe noch unvollständig ist. Das vorliegende Themenheft leistet dazu einen Beitrag aus unterschiedlichen Perspektiven.

26,80 €
Gute Flüchtlinge, schlechte Flüchtlinge?!
Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 1/2016
Eine zweimal jährlich erscheinende Fachzeitschrift kann nicht der Ort für die Diskussion tagesaktueller Ereignisse sein, jedoch erscheint die erste Ausgabe in einer Zeit, die unter den Vorzeichen eines möglicherweise tief greifenden gesellschaftspolitischen Wandels steht, der sich in einigen markanten Punkten immer deutlicher offenbart. An der sogenannten „Flüchtlingsfrage“ lässt sich aber wie unter dem Brennglas ablesen, was sich die neu gegründete Zeitschrift „Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit“ auf die Fahne geschrieben hat: die Beschreibung und Analyse von Themen und Herausforderungen aus Sicht von und für Wissenschaft und Praxis. Dazu gehören Analysen der aktuellen politischen Debatten und ihrer Auswirkungen auf die Praxis sowie der Wirkmächtigkeit menschenfeindlicher Stimmungsmache, die in Diskriminierung und Gewalt münden kann, aber eben auch die Vorstellung von Best-practice-Beispielen zivilgesellschaftlichen Engagements und die Darstellung der Herausforderungen für die Entwicklung einer demokratischen Kultur. Das aktuelle Heft greift einige der Themenstränge sowohl analytisch auf und ordnet sie empirisch und praxisbezogen ein.

26,80 €