Die Generation, die ihre Demokratie wiederentdeckt

Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 1/2020

von
Reiner Becker, Irina Bohn, Tina Dürr-Oberlik, Beate Küpper, Timo Reinfrank
unter Mitarbeit von
Simone Abendschön, Peter-Georg-Albrecht, Irina Bohn, Thorsten Gabor, Benno Hafeneger, Matthias Heyl, Hannah Jestädt, Ruth Manstetten, Lukas Paul Meya, Christoph Richter, Dieter Rucht, Michael Scholl, Christopher Schmitz, Ludwig Weigel, Nava Zarabian

Klageschriften über die vermeintlich unpolitische und kaum engagierte Jugend gehörten über Jahre hinweg zu den Dauerbrennern der Presselandschaft. Passé, seitdem Greta Thunberg freitags die Schule bestreikte und ihrem Beispiel weltweit Millionen junger Menschen folgten. Die Jugend entdeckt die Klimakrise als Thema und macht sich Sorgen um die Zukunft des Planeten. In eine ganz gegenwärtige Kommunikationskrise trudelte die Regierungspartei CDU im vergangenen Jahr aufgrund eines Youtube-Videos: Unter dem Namen „Die Zerstörung der CDU“ hatte es der Youtuber „Rezo“ ins Netz gestellt. Millionen kl…

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Bestellnummer: 41055
EAN: 9783734410550
ISBN: 978-3-7344-1055-0
Reihe: Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit
Erscheinungsjahr: 2020
Seitenzahl: 168
Produktinformationen

Klageschriften über die vermeintlich unpolitische und kaum engagierte Jugend gehörten über Jahre hinweg zu den Dauerbrennern der Presselandschaft. Passé, seitdem Greta Thunberg freitags die Schule bestreikte und ihrem Beispiel weltweit Millionen junger Menschen folgten. Die Jugend entdeckt die Klimakrise als Thema und macht sich Sorgen um die Zukunft des Planeten. In eine ganz gegenwärtige Kommunikationskrise trudelte die Regierungspartei CDU im vergangenen Jahr aufgrund eines Youtube-Videos: Unter dem Namen „Die Zerstörung der CDU“ hatte es der Youtuber „Rezo“ ins Netz gestellt. Millionen klickten das Zerstörungsvideo an und die überwiegende Mehrheit der über 30-Jährigen im Land fragte sich: Wer ist dieser Mensch mit den blauen Haaren und warum kann er eine bundespolitische Debatte anstoßen? Die Jugend ist also doch politisch und engagiert. Die Frage ist: Entdeckt die junge Generation die Demokratie wieder oder erfindet sie gerade ganz neue Antworten darauf, wie im Zeitalter sozialer Netzwerke Partizipation und Mitbestimmung gestaltet werden?

Inhaltsübersicht

Editorial

Schwerpunkt

Dieter Rucht: Politische Generationen als Konstrukt – Betrachtungen anlässlich von Fridays for Future

Simone Abendschön: Fridays for Future als Partizipationssignal von Jugendlichen

Christopher Schmitz: Authentizität statt Komplexität?

Theoretische Überlegungen zum demokratischen Potenzial von Influencing

Peter-Georg Albrecht: Von manifest und latent rechtsextremen Senioren und denjenigen, die dagegenhalten

Christoph Richter: Landnahme von Rechtsaußen. Die Wahlerfolge derAfD in Brandenburg, Sachsen und Thüringen

Matthias Heyl:„Silence is no longer here because of us”. Vom Recht, Bescheid zu wissen

Ruth Manstetten, Irina Bohn: „Wir leben Demokratie!“: Die Jugendforen der Partnerschaften für Demokratie als Orte gelebter Partizipation

Thorsten Gabor: Engagement fördert Demokratie und Zivilgesellschaft – drei Praxisbeispiele aus der Arbeit mit jungen Menschen

Ludwig Weigel, Michael Scholl: In Vielfalt vereint gegen die Angriffe der AfD

Forum

Benno Hafeneger, Hannah Jestädt: Anträge und Anfragen mit dem Ziel, demokratische Handlungsspielräume einzuschränken: Eine erste Zwischenbilanz der Studie „AfD im Hessischen Landtag“

Lukas Paul Meya: „Ich sage dir: Mein Ziel ist es, die Welt zu retten.“ – Politikvorstellungen im aktuellen Deutschrap am Beispiel von Kollegah

Nava Zarabian: Deutschrap: Eine Jugendkultur als Chance für politische Bildung

Marktplatz

Broschüre gibt Einordnung und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Verschwörungstheorien

Online-Kurse gegen Hate Speech: Ein EU -Projekt nun auch in deutscher Sprache

hass-im-netz.info: Überarbeitet und im neuen Design

Rechtsextremismus wahrnehmen und dokumentieren: Strategien gegen Rechtsextremismus im Kreis Groß-Gerau

Prisma – Medienpädagogische Interventionen im Feld der Neuen Rechten

Demokratiearbeit trotz Gegenwind von AfD und Co – Das Treibhaus Döbeln

Buchbesprechungen

Christoph Butterwegge: Die zerrissene Republik (von Benno Hafeneger)

Julia Ebner: Radikalisierungsmaschinen (von Pit Reinesch)

Autorinnen und Autoren

Autor*innen

Prof. Dr. Simone Abendschön ist Professorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Methoden der Politikwissenschaft an der Universität Gießen. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich u.a. mit Fragen politischer Sozialisation von Kindern und Jugendlichen.

Dr. Peter-Georg Albrecht ist Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Magdeburg-Stendal. Er arbeitet u.a. zu Fragen von Zivilgesellschaft und Demokratietheorie, Sozialer Arbeit und Wohlfahrtsverbänden.

Irina Bohn ist stellvertretende Institutsleiterin und Bereichsleiterin für "Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention" am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. Frankfurt/M.

Thorsten Gabor ist Referent in der Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Baden-Württemberg.

Prof. (em.) Dr. Benno Hafeneger lehrte und forscht am Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg.

Matthias Heyl ist Historiker und Erziehungswissenschaftler. Er ist Leiter der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Ravensbrück und der Pädagogischen Dienste der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück in der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.

Hannah Jestädt, M.A. Erziehungs- und Bildungswissenschaften, ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department Erziehungswissenschaft der Universität Siegen.

Ruth Manstetten war bis Dezember 2019 Mitarbeiterin des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V., Frankfurt/M. in der wissenschaftlichen Begleitung der Partnerschaften für Demokratie im Bundesprogramm "Demokratie leben!"

Lukas Paul Meya Lukas Paul Meya ist Politikwissenschaftler und schloss ein Lehramtsstudium in ab. Von 2017 bis 2020 arbeitete er für die Berliner Firma planpolitik an der Entwicklung interaktiver Formaten politischer Bildung, zuletzt hauptsächlich im Bereich von Online-Planspiele. Seit März ist er Redaktionsvolontär beim Mitteldeutschen Rundfunk.

Christoph Richter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena. Seine Arbeitschwerpunkte sind Rechtsextremismus- und Demokratieforschung, soziale Ungleichheit und sozialer Wandel.

Dieter Rucht ist Soziologe. Bis zu seiner Emeritierung im Juni 2011 war er Ko-Leiter der Forschungsgruppe Zivilgesellschaft, Citizenship und politische Mobilisierung in Europa. Rucht untersuchte in seiner Karriere zahlreiche politische und soziale Protestbewegungen.

Michael Scholl leitet den Bereich Medien und Kommunikation beim Deutschen Bundesjugendring.

Christopher Schmitz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Göttinger Institut für Demokratieforschung. Schwerpunkte seiner Arbeit sind politische Kulturforschung, Netzkultur und politische Kommunikation in sozialen Netzwerken.

Ludwig Weigel ist Referent für jugendpolitische Themen beim Deutschen Bundesjugendring.

Nava Zarabian studierte Islam- und Musikwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität in Bonn. Sie ist Fachreferentin für Islamismus im Internet.

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Klageschriften über die vermeintlich unpolitische und kaum engagierte Jugend gehörten über Jahre hinweg zu den Dauerbrennern der Presselandschaft. Passé, seitdem Greta Thunberg freitags die Schule bestreikte und ihrem Beispiel weltweit Millionen junger Menschen folgten. Die Jugend entdeckt die Klimakrise als Thema und macht sich Sorgen um die Zukunft des Planeten. In eine ganz gegenwärtige Kommunikationskrise trudelte die Regierungspartei CDU im vergangenen Jahr aufgrund eines Youtube-Videos: Unter dem Namen „Die Zerstörung der CDU“ hatte es der Youtuber „Rezo“ ins Netz gestellt. Millionen klickten das Zerstörungsvideo an und die überwiegende Mehrheit der über 30-Jährigen im Land fragte sich: Wer ist dieser Mensch mit den blauen Haaren und warum kann er eine bundespolitische Debatte anstoßen? Die Jugend ist also doch politisch und engagiert. Die Frage ist: Entdeckt die junge Generation die Demokratie wieder oder erfindet sie gerade ganz neue Antworten darauf, wie im Zeitalter sozialer Netzwerke Partizipation und Mitbestimmung gestaltet werden?

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