

Krieg und Frieden
- herausgegeben von
- Johannes Varwick
- unter Mitarbeit von
- Gotthard Breit, Chang-Hwa Jung, Reinhard Meyers, Ulf von Krause, Hans-Joachim Reeb, Bernhard Rinke, Young-Sik Huh, Christian Stock, Georg Weißeno, Patrick Wagner
23,50 €
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Bestellnummer: | 4958 |
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EAN: | 9783899749588 |
ISBN: | 978-3-89974958-8 |
Format: | Broschur |
Reihe: | politische bildung |
Erscheinungsjahr: | 2014 |
Seitenzahl: | 192 |
- Beschreibung
- Inhaltsübersicht Krieg und Frieden Johannes Varwick: Einleitung Patrick Wagner: Vom totalen Krieg zum latenten Unfrieden. Kriegführung und Po… Mehr
- Autor*innen Dr. Young-Sik Huh Professor für Didaktik der Sozialwissenschaften an der PH Cheongju, Cheongnamstr. 2065, 361-712 Cheongju,… Mehr
- Stimmen zum Buch „Insgesamt ist dem Herausgeber, dem Politikwissenschaftler Johannes Varwick, mit diesem Zeitschriftenband eine gelungene Auf… Mehr
Krieg und Frieden
Johannes Varwick: Einleitung
Patrick Wagner: Vom totalen Krieg zum latenten Unfrieden. Kriegführung und Politik im Jahrzehnt des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1923)
1. Vier Jahre Patt: der Erste Weltkrieg als Stellungskrieg der Soldaten und Diplomaten
2. Von Verdun nach Compiègne: Der Siegfrieden als einziger Ausweg aus dem totalen Krieg
3. Von Sarajevo nach Wladiwostok: Der totale Krieg als Katalysator ethnischer und ideologischer Gewalt
4. Von Versailles nach Lausanne: Der rasche Zerfall der neuen Weltordnung
Reinhard Meyers: Krieg und Kriegsentwicklung in der wissenschaftlichen Diskussion
1. Entwicklungsdynamik
2. Grundkonstanten der Diskussion: Entwicklung des Staates, der Produktivkräfte und der Destruktionsmittel
3. Bilanz: Elemente einer historischen Formenlehre von Krieg und Frieden
Bernhard Rinke: Warum herrscht Frieden? Ursachen stabilen zwischenstaatlichen Friedens
1. Von der Kriegsursachenforschung zur Friedensursachenforschung
2. Frieden durch internationale Regime und Organisationen: Der Institutionalismus
3. Frieden durch Freihandel und Demokratisierung: Der Liberalismus
4. Warum Frieden herrscht
Ulf von Krause: Parlamentarische Befugnisse („War Powers“) im Spiegel der Theorie des „Demokratischen Friedens“.
Eine vergleichende Betrachtung Deutschlands, Großbritanniens, der USA und Frankreichs
1. Theorie des „Demokratischen Friedens“
2. Systematisierung von parlamentarischen Einflussmöglichkeiten
3. Ergebnis
Christian Stock: Deutschland und der Einsatz militärischer Gewalt zur Konfliktbewältigung
1. Dem Frieden verpflichtet?
2. Deutschland und der Einsatz der Bundeswehr
3. Rechtliche Rahmenbedingungen
4. Die Praxis des Einsatzes von Gewalt auf der internationalen Ebene
5. Moralische und politische Begründungen
6. Deutschlands Umgang mit den heutigen sicherheitspolitischen Herausforderungen
Unterrichtspraxis
Hans-Joachim Reeb: Krieg als Thema im Politikunterricht der Sekundarstufe II. Der syrische Bürgerkrieg in der politischen Bildung
Buchbesprechungen
Sammelrezension zum Thema
Die Heterogenität des Krieges im Lichte der gegenwärtigen Forschung (von Christian Stock)
Fachwissenschaft
Cabanes, Bruno/Duménil, Anne (Hrsg.): Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Katastrophe (von Stefan Schieren)
Forum
Young-Sik Huh, Chang-Hwa Jung, Georg Weißeno: Politische Bildung, Interkulturalität und Integration
Das aktuelle Thema
Gotthard Breit: Leben online – eine Herausforderung für den Politikunterricht
Dr. Young-Sik Huh
Professor für Didaktik der Sozialwissenschaften an der PH Cheongju, Cheongnamstr. 2065, 361-712 Cheongju, Südkorea
Dr. Chang-Hwa Jung
Professor für Verwaltungswissenschaft an der Universität Dankook, Jukjeon-dong 126, 448-701 Yongin, Südkorea
Dr. Ulf von Krause
Politikwissenschaftler, Generalleutnant a. D. der Bundeswehr, Königswinter
Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Meyers
Professor em. für Internationale Politik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Dr. Bernhard Rinke
Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Internationale Beziehungen und Friedens- und Konfliktforschung; Geschäftsführer des Zentrums für Demokratie- und Friedensforschung (ZeDF) an der Universität Osnabrück, Fachbereich Sozialwissenschaften, Seminarstrasse 33, 49069 Osnabrück
Christian Stock, M.A.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Dr. Johannes Varwick
Professor für Politikwissenschaft am Lehrbereich Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Emil-Abderhalden-Straße 7, 06108 Halle (Saale)
Dr. Patrick Wagner
Professor für Zeitgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Hoher Weg 4, 06120 Halle (Saale)
Dr. Georg Weißeno
Professor für Politikwissenschaft und ihre Didaktik an der PH Karlsruhe, Bismarckstr. 10, 76133 Karlsruhe
„Insgesamt ist dem Herausgeber, dem Politikwissenschaftler Johannes Varwick, mit diesem Zeitschriftenband eine gelungene Aufbereitung des anspruchsvollen Themas gelungen, der sicherlich seinen Platz in der politikdidaktischen Standardliteratur finden wird."
Hans-Joachim Reeb, Politik unterrichten 1/2014
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Nähern sich Sozialwissenschaftler, Publizisten, auch Lehrende der Friedensproblematik, so gilt allermeist den Ursachen von Gewalt und Krieg eine erste und besondere Aufmerksamkeit. Neuerdings gewinnen jedoch Erkenntnisse einer Friedensursachenforschung eine breite Resonanz. Gefragt wird, welche politischen, sozio-ökonomischen sowie sozial- und individualpsychologischen Faktoren einzeln und in ihrer Wechselwirkung nachhaltig friedensfördernd sind. Ästhetische Dimensionen einer Friedensordnung bleiben jedoch meist unterbelichtet, obgleich sich beispielsweise die Friedensproblematik über Bilder des Friedens eindrucksvoll vermitteln lässt. Dass auch ein Zugang zu verschiedenen Dimensionen des Friedens über musikalisch-kompositorische Beiträge erhellend sein kann, wird in den Abhandlungen dieses Buches erläutert: mit welchen friedensrelevanten Problemstellungen haben sich Komponisten und Komponistinnen in ihren Werken auseinandergesetzt? Markante Beispiele, die sich auch als musikalisch-erläuternde Belege friedenswissenschaftlicher Befunde eignen, werden erläutert. Sie alle finden sich in den Angeboten klassischer, d.h. wertbeständiger Musik der vergangenen fünf Jahrhunderte.
politische bildung
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Frank Umbach: Die deutsche Energiewende in internationaler Perspektive Deutschland hatte die nationale Entscheidung für den schnellen and unilateralen Atomausstieg sowie die weitreichende Energiewende nicht nur ohne einen Masterplan für den Umbau und die Finanzierbarkeit getroffen, sondern dabei auch seine Nachbarstaaten und die Europäische Kommission vorab nicht wirklich konsultiert oder die Auswirkungen auf die Nachbarstaaten und die gemeinsame EU-Energiepolitik analysiert. Zudem wurden in den Energiekonzeptionen vom Herbst 2010 und der Energiewende im Juni 2011 auch die globalen Energietrends und ihre Auswirkungen auf Deutschland nicht wirklich problematisiert. Daher untersucht das folgende Kapitel die Auswirkungen sowohl der globalen Energietrends auf Deutschland wie auch die Auswirkungen der Energiewende Deutschlands auf die Energiesicherheit der Nachbarstaaten und die gemeinsame EU-Energiepolitik. 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Against this background, the following chapter will analyse these impacts of the global energy trends on the German Energiewende as well as the impacts of the German Energiewende on its neighbourung countries and the common EU-energy policy. It will also ask the question whether the present problems and barriers of the Energiewende will be exclusively a result of the insufficient management of the Energiewende or whether these problems are also the consequence of fundamental failures of the architecture of Germany’s energy transformation concept. Christoph Gnau: „Vorsicht Hochspannung!“ Die Energiewende als Unterrichtsgegenstand in der Sekundarstufe II Die Energiewende ist in der Schule angekommen. Das Thema ist in den Lehrplänen verortet und bundesweit Gegenstand in Abiturprüfungen. Auch in der Wahrnehmung und Lebenswelt von Jugendlichen gewinnt die Diskussion um den Umbau der Energieversorgung zunehmend an Relevanz. Bild-, Online- und Printmedien gewährleisten eine Omnipräsenz des Themas. Ebenso hat der forcierte Ausbau der erneuerbaren Energiequellen in den letzten Jahren ganze Landschaften verändert. Das Entstehen von Wind- und Solarparks gehört in der Wahrnehmung junger Menschen bereits zur Normalität. Das Unterrichtsmodell verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schülern grundlegendes Wissen über die Energiewende zu vermitteln. Darüber hinaus setzen sich Lernende mit Chancen und Problemen der Energiewende auseinander und werden befähigt, sich in der Debatte um den Umbau der Stromversorgung eine eigene Meinung zu bilden. Sie lernen, welche Akteure sich an der energiepolitischen Debatte beteiligen, welche Interessen sie verfolgen, welchen Einfluss sie haben. Letztendlich verfolgt der Unterricht auch das Ziel, dass Schülerinnen und Schüler ihre eigene Rolle als Akteur im Kontext der Energiewende reflektieren. Turnaround in energy policy has reached school. The topic has gained a firm standing in the curriculum and is a nationwide standard subject in final exams. As a matter of fact, the issue of the changes in the structures of energy supply are of increasing relevance for young people. Due to online- and printmedia the matter seems to be omnipresent. Moreover, the acceleration in developing renewable energy sources has changed whole landscapes over the last couple of years. The formation of new wind- and solarparks has become a common part of young people’s reality. The aim of the lessonplan is to provide basic knowledge of the turnaround in energy policy. On top of that, students deal with chances and problems of the matter which enables them to take part in the debate on the changes of the global supply of energy. While developing their own point of view on the topic of energy policy they get to know about the leading protagonists of the political debate and their interests as well as their influence. Finally, the lessonplan aims at enabling the students to reflect upon their own position in in the context of the historic challenge of the “Energiewende”. Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.
Neben den Aufsätzen zum Schwerpunktthema enthält das Heft mit dem Titel Afrika auch einen Beitrag für die Praxis. Geboten werden didaktische Überlegungen, Materialien und Buchbesprechungen zum Schwerpunktthema. Lesen sie im Folgenden die Zusammenfassungen der Beiträge. Eine genaue Inhaltsübersicht entnehmen Sie bitte der gleichnamigen Rubrik weiter unten auf diesen Internetseiten. Abstracts/ Inhaltsangaben: Franz Ansprenger: Die politische Entwicklung Afrikas in historischer Perspektive Nach Einführung in das methodische Problem, AfrikasGeschichte aus schriftlichen und mündlichen Quellen zu erschließen, werden Auswirkungen auf die aktuelle Politik aus vorkolonialer Zeit (insbesondere dem 19. Jahrhundert), aus dem Trauma des Sklavenhandels, aus der kurzen Epoche etablierter kolonialer Herrschaft, aus der Zeit der Befreiungsbewegung (1945-60) und aus der nachkolonialen Ära der Diktaturen untersucht. Der Aufsatz schließt mit einer Einschätzung der seit ca. 1985 aktiven neuen afrikanischen Demokratiebewegung. Uwe Andersen/Viviane Brunne: AIDS – die neue Geißel Afrikas Als gäbe es in Afrika nicht schon genügend Entwick-lungshindernisse, ist nun mit der AIDS-Epidemie noch eine neue Katastrophendimension hinzugekommen. Dabei sind die Verbreitung, die Ursachen und die Strategien im Umgang mit der Epidemie keineswegs einheitlich. Der Beitrag verdeutlicht, wie stark, aber auch wie unterschiedlich sich die Epidemie in Afrika ausbreitet. Ursachen und Folgen sind eng verwoben und betreffen alle gesellschaftlichen Bereiche. Der Beitrag widmet sich dann der Frage nach wirksamen Strategien im Umgang mit HIV/AIDS. Innovative Lösungsansätze gibt es sowohl auf der Ebene der internationalen Organisationen als auch in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Diese sind jedoch vor allem dann erfolgversprechend, wenn sie in umfassende Programme auf nationaler Ebene eingebunden sind, wie zwei Länderbeispiele zeigen. Rolf Hofmeier: Entwicklungszusammenarbeit in Afrika zwischen enttäuschten Hoffnungen und neuen Orientierungen Die Ergebnisse der bisher vierzigjährigen Entwicklungspolitik in Afrika sind generell ausgesprochen enttäuschend. Alle internationalen Hilfsmaßnahmen haben keine beschleunigte Sozial- und Wirtschaftsentwicklung des Kontinents herbeiführen können. Von vielen Kritikern wird daher die Effektivität der Hilfsprogramme grundsätzlich infrage gestellt. Tatsächlich haben die Geberorganisationen im Lauf der Jahre immer wieder neue Strategien und Vorgehensweisen entwickelt, um sich veränderten globalen und afrikanischen Rahmenbedingungen anzupassen und eine bessere Erfolgsbilanz vorweisen zu können. Zentrale Leitideen der letzten Jahre waren vor allem ausgerichtet auf ökonomische Strukturanpassungsprogramme, Entschuldung, Armutsbekämpfung und Forderung nach „guter Regierungsführung“ als politische Vorbedingung für effektive Entwicklungserfolge. Die offensichtliche Differenzierung Afrikas in unterschiedlich erfolgreiche bzw. problematische Ländergruppen findet ihren Reflex in klaren Schwerpunktsetzungen auf der Geberseite und in der Bereitschaft zu neuen Modalitäten der Kooperation in den als vergleichsweise erfolgreich identifizierten Ländern. Es ist heute allgemeiner Konsens, dass die Entwicklungshilfe vor allem in den Ländern eine positiv-unterstützende Wirkung erzielen kann, wo die „richtigen“ Rahmenbedingungen für eine gesamtgesellschaftliche Entwicklungsorientierung gegeben sind. Auch durch politische Auflagen der Geber können diese Bedingungen aber nicht erzwungen werden. In großen Teilen des Kontinents stößt daher die konventionelle Entwicklungszusammenarbeit weiter an enge Grenzen. Armin K. Nolting: Demokratisierung und Demokratisierungshilfe Seit dem Epochenjahr 1989 waren und sind in zahlreichen Staaten Afrikas Demokratisierungsprozesse zu beobachten. Einige Demokratisierungsversuche sind (vorerst?) gescheitert, andere Reformprozesse waren erfolgreich, ihre Resultate müssen sich aber noch bewähren. Der Beitrag zeichnet die vielfältigen Formen der Demokratisierung in Afrika nach, diskutiert ihre Ursachen und Bestimmungsfaktoren unter Bezugnahme auf die wissenschaftliche Debatte und skizziert den gegenwärtigen Stand der Demokratie in Afrika. Nachfolgend werden Maßnahmen internationaler Akteure, die im Rahmen ihrer Entwicklungspolitik Demokratisierungshilfe in Afrika leisten, ausdifferenziert und auf ihre Wirksamkeit hin befragt. Cristof Hartmann: Südafrika: Von der Apartheid zur Demokratie Die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Südafrika bleiben in vielfältiger Weise von einigen spezifischen Erblasten aus der Zeit vor 1990 geprägt: Hierzu gehören die Politik der Rassentrennung (Apartheid), die Bildung der Homelands, und die Destabilisierung des regionalen Umfelds Südafrikas. Die neue demokratische Ordnung hat sich seit dem Machtwechsel 1994 erstaunlich gut konsolidieren können, sieht sich aber weiterhin mit unterschiedlichen Erwartungen über das Ausmaß sozialen und wirtschaftlichen Wandels konfrontiert. Problematisch sind das Ausbleiben einer starken Opposition, das extreme Wohlstandsgefälle zwischen den Provinzen, eine eher im Protest als formaler Partizipation geübte Zivilgesellschaft und das hohe gesellschaftliche Gewaltpotenzial. Jacqueline Jansen: Die südafrikanische Wahrheitskommission im Politikunterricht. Eine Unterrichtseinheit Die südafrikanische Wahrheits- und Versöhnungskommission war ein bislang einmaliger Versuch der Vergan-genheitsbewältigung und Aufarbeitung eines Unrechtsregimes. Sie eignet sich in hervorragender Weise als Lerninhalt für den Politikunterricht, da sie den Schülern die Folgen des Apartheidstaates vor Augen führt und gleichzeitig dazu anregt, über die Grundlagen von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nachzudenken. Es bietet sich außerdem an, Vergleiche zu anderen Formen der Vergangenheitsbewältigung – z.B. in der BRD – anzustellen und deren jeweilige Vor- und Nachteile zu diskutieren. Die vorliegenden Materialien schaffen einen einführenden Überblick über Ziele und Arbeit der Wahrheitskommission, zeigen in einem zweiten Schritt aber auch kritische Aspekte und Schwächen dieser Institution. Wolf Kaiser: Politische Bildung gegen Rechtsextremismus. Studientage im Haus der Wannsee-Konferenz Der Beitrag diskutiert, wie und unter welchen Bedingungen die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen zur Bekämpfung des Rechtsextremismus beitragen kann. Darüber hinaus werden Konzepte von Studientagen vorgestellt, die den heutigen Rechtsextremismus auch direkt thematisieren, indem sich die Teilnehmenden mit Kontinuitätslinien rechter Ideologie, mit der Relativierung der NS-Verbrechen und mit Geschichtsfälschungen, mit der „rechten“ Jugendkultur, insbesondere mit einschlägiger Musik, oder mit Biographien von Rechtsradikalen und Aussteigern aus der „Szene“ befassen. Abschließend wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, Lehrerinnen und Lehrer aller Fachrichtungen über den Rechtsextremismus und Möglichkeiten zu seiner Bekämpfung zu informieren http://www.zeitschriftpolitischebildung.de/