NATO in (Un-)Ordnung
Wie transatlantische Sicherheit neu verhandelt wird
- von
- Johannes Varwick
Die NATO steht wieder im Zentrum einer von Unsicherheit und Turbulenz geprägten internationalen Un-Ordnung. Wurde der Bündnisverteidigung jahrzehntelang kaum Bedeutung beigemessen, ist die Frage der kollektiven Verteidigung seit Beginn der Ukraine-Krise 2014 wieder auf der Agenda und hat zu weitreichenden Veränderungen geführt. Gleichzeitig bleibt die Allianz im Bereich des militärischen Krisenmanagements aktiv und widmet sich neueren Themen wie Cyberkrieg, hybrider Kriegsführung, Kontrolle der Migration über das Mittelmeer oder Stabilisierung von Partnern im Süden. Gleichzeitig positionieren…
Bestellnummer: | 40537 (EPUB) |
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EAN: | 9783734405372 |
ISBN: | 978-3-7344-0537-2 |
Format: | Broschur |
Reihe: | Politisches Sachbuch |
Erscheinungsjahr: | 2017 |
Seitenzahl: | 224 |
- Beschreibung Die NATO steht wieder im Zentrum einer von Unsicherheit und Turbulenz geprägten internationalen Un-Ordnung. Wurde der Bündni… Mehr
- Inhaltsübersicht 1. Sicherheit in der internationalen ‚Un-Ordnung‘1.1 Sicherheit: Begriffe und Konzepte1.2 Kollektive Sicherheit und Regional… Mehr
- Autor*innen Prof. Dr. Johannes Varwick lehrt Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Universität Halle-Wittenberg und… Mehr
- Stimmen zum Buch „Auch Johannes Varwick, der Doyen der deutschen Nato-Forschung von der Universität Halle, setzt mit dem Titel seines Buches… Mehr
Die NATO steht wieder im Zentrum einer von Unsicherheit und Turbulenz geprägten internationalen Un-Ordnung. Wurde der Bündnisverteidigung jahrzehntelang kaum Bedeutung beigemessen, ist die Frage der kollektiven Verteidigung seit Beginn der Ukraine-Krise 2014 wieder auf der Agenda und hat zu weitreichenden Veränderungen geführt. Gleichzeitig bleibt die Allianz im Bereich des militärischen Krisenmanagements aktiv und widmet sich neueren Themen wie Cyberkrieg, hybrider Kriegsführung, Kontrolle der Migration über das Mittelmeer oder Stabilisierung von Partnern im Süden. Gleichzeitig positionieren sich die USA unter Präsident Trump radikal neu und fordern von den Europäern einen wesentlich größeren Beitrag in der NATO ein – sofern die Trump-Administration formalisierten Allianzen überhaupt noch einen hohen Stellenwert einräumt. Mit dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU wird zudem ein traditioneller Blockierer einer engeren verteidigungspolitischen Zusammenarbeit im EU-Rahmen seine Vetomöglichkeiten verlieren. Soll dies nicht zu einer Abkoppelung der EU von der NATO im Sinne der Etablierung eines Konkurrenzverhältnisses führen, resultiert daraus ein erhöhter Druck zur Stärkung bzw. Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen Amerika und Europa.
Die Bedeutung der NATO in einer turbulenten internationalen Sicherheitspolitik unterliegt damit einem grundlegenden Wandel, und die transatlantische Sicherheitspartnerschaft wird derzeit unter erheblichen Spannungen neu austariert. Dies spiegelt sich auch in einer zentralen Rolle Deutschlands bei der Neuausrichtung der NATO wider.
Sicherheitspolitik ist mehr als Militärpolitik und kluge Außenpolitik muss daran arbeiten, Konflikte zu entschärfen und Interessen friedlich auszugleichen. Aber solange es militärische Gewalt, Streitkräfte und Allianzen gibt, solange ist es auch Aufgabe politikwissenschaftlicher Analytiker, sich mit diesen Themen zu befassen.
Das Buch will dazu beitragen, dass sicherheitspolitische Fragen – die eben auch militärische und militärpolitische Dimensionen umfassen – auch in einer breiteren interessierten Öffentlichkeit sachlich, umfassend und auf einer soliden Faktenbasis diskutiert werden. Grund genug also, ein aktuelles, für eine breite politisch und politikwissenschaftlich interessierte Leserschaft konzipiertes Werk über die NATO vorzulegen.
1. Sicherheit in der internationalen ‚Un-Ordnung‘
1.1 Sicherheit: Begriffe und Konzepte
1.2 Kollektive Sicherheit und Regionalpakte als Eckpfeiler internationaler Sicherheit
2. Die NATO als Sicherheitsorganisation
2.1 Was ist die Nato? Allianztheoretische Überlegungen
2.2 Die Gründung von Brüsseler Pakt und Nato
2.3 Analyse des Nato-Vertrags
3. Die Entwicklung der NATO im Überblick
3.1 ‚Nato I’: 1949 bis 1989
3.2 ‚Nato II’: 1990 bis 1999 und ‚Nato III’: 1999 bis 2014
3.3 ‚Nato IV’: ab 2014
4. Struktur, Aufbau und Funktionsweise der NATO
4.1 Politische Strukturen der Nato
4.2 Militärische Strukturen der Nato
5. Entwicklung der NATO-Strategie
5.1 Von der ‚massiven Vergeltung’ zur ‚flexiblen Reaktion’
5.2 Strategiewandel nach dem Ost-West-Konflikt
5.3 Die Debatte um das neue strategische Konzept 2010
6. Erweiterungen und Partnerschaften der NATO
6.1 Qualitative Veränderung: Die Erweiterung als Prozess
6.2 Russland und die Osterweiterung
6.3 Entwicklung der Partnerschaften und die Debatte um eine ‚globale Nato’
7. Die Europäisierung der Allianz und die Beziehungen zwischen NATO und EU
7.1 Europäisierung der Sicherheitspolitik als transatlantischer Streitpunkt
7.2 Modelle für die Zukunft der transatlantischen Sicherheitsbeziehungen
8. Die neuen Aufgaben der NATO: Auf dem Weg zur ‚Sowohl-als-auch-Allianz‘?
8.1 ‚Out of area’, ‚humanitäre Interventionen’, ‚nation building‘ – zum Aufstieg und Fall von Allianzstreitthemen
8.2 Operationen der Nato: ‚missions redefined’
9. Die Rolle Deutschlands im Bündnis
9.1 Sperriger Partner trotz Nato als ‚Staatsräson‘
9.2 Reorientierung auf Bündnisverteidigung
10. Die NATO in der internationalen ‚Un-Ordnung‘
10.1 Strukturprobleme der Allianz
10.2 Die Zukunft der Nato
Prof. Dr. Johannes Varwick
lehrt Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Universität Halle-Wittenberg und zählt zu den führenden europäischen NATO-Experten. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift "Politikum".
„Auch Johannes Varwick, der Doyen der deutschen Nato-Forschung von der Universität Halle, setzt mit dem Titel seines Buches bei dem Empfinden ein, dass die Nato seit Auflösung des Warschauer Pakts ohne rechte Funktion war - eine "Nato in (Un-)Ordnung.“
Hans-Jochen Luhmann, Süddeutsche Zeitung
„Ein hervorragendes Handbuch zur NATO und zur transatlantischen Sicherheitspolitik, dass Wissenschaft und politische Praxis verbindet. [...] Wenn ich noch Verteidigungsminister wäre, würde ich das Buch meinem gesamten Planungsstab als Pflichtlektüre verordnen.“
Bundesverteidigungsminister a.D. Volker Rühe
„Varwick liefert eine beeindruckende Übersicht über Geschichte, Entwicklung und aktuelle Aspekte der NATO. [...] Neben bibliographischen Hinweisen bietet das Werk zusätzlich eine Chronologie der Geschichte der NATO in tabellarischer Form, was vor allem für Studierende und wissenschaftlich Tätige eine nützliche Hilfe darstellt. Die Lektüre kann allen, die sich im Feld der Außen- und Sicherheitspolitik bewegen, uneingeschränkt empfohlen werden“
Danny Chahbouni, www.offiziere.ch
„Das Buch von Professor Dr. Johannes Varwick kommt daher zu einem aktuellen Zeitpunkt, um sich mit der Geschichte und der Zukunft des transatlantischen Bündnisses zu befassen. [...] Nicht nur für den an sicherheitspolitischen Fragestellungen interessierten Leser ein empfehlenswertes aktuelles Werk.“
Peter E. Uhde, Gesellschaft dür Sicherheitpolitik e.V.
„Zu empfehlen ist die Lektüre der aktuellen Studie insbesondere all denen, die sich mit internationaler Sicherheitspolitik befassen, vor allem Studierenden einschlägiger Disziplinen. Es ist darüber hinaus aber auch wegen der thematischen Breite vom Aufbau und Struktur der NATO über die Strategieentwicklung und die Erweiterungsrunden bis zu den Gegenwartsfragen und der Rolle Deutschlands im Bündnis dem Klappentext ohne Einschränkung zuzustimmen, in dem es heißt, das Buch trage dazu bei, ‚dass sicherheitspolitische Fragen auch in einer breiteren interessierten Öffentlichkeit sachlich, umfassend und auf einer soliden Faktenbasis präsentiert werden‘.“
Prof. Reinhard Meier-Walser, Politische Studien 475/2017
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Die NATO steht wieder im Zentrum einer von Unsicherheit und Turbulenz geprägten internationalen Un-Ordnung. Wurde der Bündnisverteidigung jahrzehntelang kaum Bedeutung beigemessen, ist die Frage der kollektiven Verteidigung seit Beginn der Ukraine-Krise 2014 wieder auf der Agenda und hat zu weitreichenden Veränderungen geführt. Gleichzeitig bleibt die Allianz im Bereich des militärischen Krisenmanagements aktiv und widmet sich neueren Themen wie Cyberkrieg, hybrider Kriegsführung, Kontrolle der Migration über das Mittelmeer oder Stabilisierung von Partnern im Süden. Gleichzeitig positionieren sich die USA unter Präsident Trump radikal neu und fordern von den Europäern einen wesentlich größeren Beitrag in der NATO ein – sofern die Trump-Administration formalisierten Allianzen überhaupt noch einen hohen Stellenwert einräumt. Mit dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU wird zudem ein traditioneller Blockierer einer engeren verteidigungspolitischen Zusammenarbeit im EU-Rahmen seine Vetomöglichkeiten verlieren. Soll dies nicht zu einer Abkoppelung der EU von der NATO im Sinne der Etablierung eines Konkurrenzverhältnisses führen, resultiert daraus ein erhöhter Druck zur Stärkung bzw. Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen Amerika und Europa. Die Bedeutung der NATO in einer turbulenten internationalen Sicherheitspolitik unterliegt damit einem grundlegenden Wandel, und die transatlantische Sicherheitspartnerschaft wird derzeit unter erheblichen Spannungen neu austariert. Dies spiegelt sich auch in einer zentralen Rolle Deutschlands bei der Neuausrichtung der NATO wider. Sicherheitspolitik ist mehr als Militärpolitik und kluge Außenpolitik muss daran arbeiten, Konflikte zu entschärfen und Interessen friedlich auszugleichen. Aber solange es militärische Gewalt, Streitkräfte und Allianzen gibt, solange ist es auch Aufgabe politikwissenschaftlicher Analytiker, sich mit diesen Themen zu befassen. Das Buch will dazu beitragen, dass sicherheitspolitische Fragen – die eben auch militärische und militärpolitische Dimensionen umfassen – auch in einer breiteren interessierten Öffentlichkeit sachlich, umfassend und auf einer soliden Faktenbasis diskutiert werden. Grund genug also, ein aktuelles, für eine breite politisch und politikwissenschaftlich interessierte Leserschaft konzipiertes Werk über die NATO vorzulegen.