Partizipation und politische Teilhabe mit allen: Auftrag politischer Bildung
Vom Klassenrat zum zivilen Ungehorsam
- herausgegeben von
- Sabine Achour, Thomas Gill
Partizipation in der Demokratie basiert auf Grundlagen, die zugleich Ziel und Selbstverständnis politischer Bildung sind: Subjektorientierung, freie Urteilsbildung, Handlungsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Indoktrinationsverbot, Konflikt- und Kontroversitätsorientierung. Sie bedarf aber auch einer demokratisch gesinnten Bevölkerung, die durch ihre Partizipation Demokratie mitgestaltet, weiterentwickelt und für sie einsteht.Was bedeutet es angesichts dieser gegenseitigen Angewiesenheit für die politische Bildung, wenn sich die Formen demokratischer Herrschaft in einem rasanten Wandel befinden?Der…
Bestellnummer: | 41542 |
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EAN: | 9783734415425 |
ISBN: | 978-3-7344-1542-5 |
Format: | Broschur |
Reihe: | Politik und Bildung |
Erscheinungsjahr: | 2023 |
Auflage: | 1. Aufl. |
Seitenzahl: | 288 |
- Beschreibung Partizipation in der Demokratie basiert auf Grundlagen, die zugleich Ziel und Selbstverständnis politischer Bildung sind: Su… Mehr
- Inhaltsübersicht INHALT SABINE ACHOUR, THOMAS GILL Einleitung I. Grundlagen ROLAND ROTH Partizipation in der repräsentativen De… Mehr
- Autor*innen SABINE ACHOUR, Dr , Professorin für Politische Bildung/Politikdidaktik, Freie Universität Berlin, Otto-Suhr-Institut f… Mehr
- Stimmen zum Buch „Der sowohl zur Einarbeitung als auch zur Vertiefung in das Thema geeignete Band ist explizit auch außerschulischen politisc… Mehr
INHALT
SABINE ACHOUR, THOMAS GILL
Einleitung
I. Grundlagen
ROLAND ROTH
Partizipation in der repräsentativen Demokratie – revisited
PETER MASSING
Demokratie und politische Bildung. Entwicklung und Stand einer Debatte
II. Schule
SABINE ACHOUR
Soziale Ungleichheit politischer Teilhabe: Wie Schule das Phänomen reproduziert
GABI ELVERICH
Demokratische Schulentwicklung und Politische Bildung
DETLEF PECH
Unbekannt – Politische Bildung und Grundschule
STEVE KENNER
Schulen als Bildungs-, Sozialisations- und Erfahrungsräume für Transformation und nachhaltige Entwicklung? (Frustrations-)Erfahrungen politisch engagierter Jugendlicher
ALEXANDER WOHNIG
Von der Förderung politischen Wissens und politischer Einstellungen zur politischen Handlungsfähigkeit? Eine Infragestellung des linearen Weges politischer Bildung
III. Kinder- und Jugendbildung
KATRIN REIMER-GORDINSKAYA
Möglichkeiten und Grenzen politischer Bildung in Kindertageseinrichtungen – Entwicklungspsychologische und kindheitswissenschaftliche Perspektiven im Dialog
INA BIELENBERG
Zum Wechselverhältnis von politischer Teilhabe und politischer Bildung
JANA RINGER
Beteiligung und Politische Bildung in der Offenen Jugendarbeit
HEIKE RADVAN
Der NSU-Komplex Verantwortung(sübernahme) Sozialer Arbeit?
ROSA BRACKER, WIBKE RIEKMANN
Demokratie und politische Bildung in der Jugendverbandsarbeit
MIRJAM BLUMENTHAL
Politische Kinder- und Jugendbildung in Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus am Beispiel der SJD-Die Falken Neukölln
IV. Politische Teilhabe in der postmigrantischen Gesellschaft
SEYRAN BOSTANCI
Partizipation und Inklusion in einer postmigrantischen Gesellschaft
DENIZ NERGIZ
Integrations(bei)räte in Deutschland: Politische Teilhabe und Teilnahme in der Kommune
TERESITA CANNELLA, LUCILLA LEPRATTI
BeVisible – Menschen und ihre politischen Interessen sichtbar werden lassen
TANNAZ FALAKNAZ, ANNA STAHL-CZECHKOWSKA
„Und deshalb glaube ich, dass wir es zusammen schaffen können.“ Über Mentoring-Programme zur Stärkung politischer Teilhabe von Frauen mit Migrationsgeschichte
FILIZ KEKÜLLÜOĞLU, LENA STEENBUCK
Politische Teilhabe von Geflüchteten: Das „Modul politische Teilhabe“
V. Aufsuchende politische Bildung
RAIKO HANNEMANN, NELE RATHKE, HEINZ STAPF-FINÉ
Ungleiche Teilhabechancen im Spätkapitalismus – die Bedeutung prekärer Lebenslagen für Demokratieentwicklung und aufsuchende politische Bildung. Überlegungen auf Basis empirischer Forschungen im Osten Berlins
NELE RATHKE, ANNETTE WALLENTIN
Wie weit weg ist Politik? Aufsuchende politische Bildung als Chance – Ein Praxisbericht
ANN-SOFIE SUSEN
Mitreden und mitmischen: Diskursive Beteiligung im lokalen Raum. Ein Beispiel aus der Praxis
VI. Blick in die Zukunft
THOMAS GILL
Solidarität in Zeiten der Differenz – Perspektiven der politischen Bildung
PAULINA FRÖHLICH
Klimaneutralität und die Große Transformation. Politische Bildung muss zum Handeln ermutigen und befähigen
ARNE BUSSE, ANDRÉ NAGEL
Digitale Teilhabe und politische Bildung
DANIELA KOLBE
Politische Bildung durch die politische Brille gesehen
Autor*innen
SABINE ACHOUR, Dr , Professorin für Politische Bildung/Politikdidaktik, Freie Universität Berlin, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft
INA BIELENBERG, Geschäftsführerin des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten (AdB)
MIRJAM BLUMENTHAL, Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit, Berlin-Neukölln
SEYRAN BOSTANCI, Dr , Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM)
ROSA BRACKER, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Soziale Arbeit, HAW Hamburg
ARNE BUSSE, Leiter des Fachbereichs Zielgruppenspezifische Angebote, Bundeszentrale für politische Bildung
TERESITA CANNELLA, Gründerin und Projektleiterin des Vereins trixiewiz e V
GABI ELVERICH, Dr , Lehrerin, Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule, Berlin-Neukölln
THOMAS GILL, Leiter der Berliner Landeszentrale für politische Bildung
TANNAZ FALAKNAZ, Expert in den Bereichen Politik und Internationales, unter anderem bei dem Mentoringprogramm „Vielfalt“ für Frauen mit Migrationsbiografie in der Politik, EAF Berlin
PAULINA FRÖHLICH, Leiterin des Programmbereichs Zukunft der Demokratie, Progressives Zentrum
RAIKO HENNEMANN, Projektmitarbeiter Demokratieferne Auffassungen in einer Kommune als Herausforderung für sozialräumliche Demokratieentwicklung, Alice-Salomon-Hochschule Berlin
FILIZ KEKÜLLÜOĞLU, Bezirksstadträtin für Schule, Sport und Facility Management, Berlin-Lichtenberg
STEVE KENNER, Dr., Juniorprofessor für Politikwissenschaft und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Weingarten und Mitglied des Bundesvorstandes der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (DVPB)
DANIELA KOLBE, stellvertretende Vorsitzende des DGB Landesbezirk Sachsen und stellvertretende Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung
LUCILLA LEPRATTI, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Universität Bayreuth, Faculty of Humanities and Social Sciences, zuvor Projektmitarbeiterin bei Trixiewiz
PETER MASSING, Dr , Professor a D für Politische Bildung/Politikdidaktik, Freie Universität Berlin, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft
ANDRÉ NAGEL, Leiter des Fachbereichs Politische Bildung und Soziale Medien, Bundeszentrale für politische Bildung
DENIZ NERGIZ, Dr , Geschäftsführerin, Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI)
DETLEF PECH, Dr , Professor für Grundschulpädagogik mit dem Schwerpunkt Sachunterricht, Humboldt-Universität zu Berlin, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät
HEIKE RADVAN, Dr , Professorin für Methoden und Theorien Sozialer Arbeit, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
NELE RATHKE, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Demokratieferne Auffassungen in einer Kommune als Herausforderung für sozialräumliche Demokratieentwicklung, Alice-Salomon-Hochschule Berlin
KATRIN REIMER-GORDINSKAYA, Dr , Professorin für Kindliche Entwicklung, Bildung und Sozialisation, Hochschule Magdeburg-Stendal
WIBKE RIEKMANN, Dr , Professorin für Theorie und Praxis der Sozialpädagogik, Medical School Hamburg
JANA RINGER, Geschäftsleitung Unabhängiges Jugendzentrum Pankow
ROLAND ROTH, Dr, Professor a D für Politikwissenschaft, Hochschule Magdeburg-Stendal
ANNA STAHL-CZECHOWSKA, Referentin bei der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Berlin
HEINZ STAPF-FINÉ, Dr , Professor für Sozialpolitik, Alice-Salomon-Hochschule Berlin
LENA STEENBUCK, Projektassistenz im Arbeitsbereich „Aufsuchende politische Bildung“, Berliner Landeszentrale für politische Bildung
ANN-SOFIE SUSEN, Projektleiterin Mobiles Beratungsteam Berlin für Demokratieentwicklung
ANNETTE WALLENTIN, Referentin im Arbeitsbereich „Aufsuchende politische Bildung“, Berliner Landeszentrale für politische Bildung
ALEXANDER WOHNIG, Dr , Professor für Didaktik der Sozialwissenschaften, Universität Siegen
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Der Band beschäftigt sich mit zentralen Konzepten der Demokratie(bildung) und diskutiert, wie diese im Sinne der Inklusion möglichst vieler Menschen genutzt werden können.
Dieser Band verbindet Grundbegriffe, theoretische Grundlagen, Positionen und vor allem Kontroversen, die den wissenschaftlichen Diskurs zur schulischen politischen Bildung in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt geprägt haben und noch prägen. Ergänzend und zur Orientierung findet sich neben den notwenigen Begriffsklärungen zu Beginn eine kurze Chronologie der politischen Bildung in der Bundesrepublik Deutschland. Abschließend richtet sich der Blick auf die Relevanz der einzelnen Entwicklungen für die Fachdiskussion in der aktuellen politischen Bildung und deren Implikationen für die Pers…
Politik und Bildung
Partizipation in der Demokratie basiert auf Grundlagen, die zugleich Ziel und Selbstverständnis politischer Bildung sind: Subjektorientierung, freie Urteilsbildung, Handlungsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Indoktrinationsverbot, Konflikt- und Kontroversitätsorientierung. Sie bedarf aber auch einer demokratisch gesinnten Bevölkerung, die durch ihre Partizipation Demokratie mitgestaltet, weiterentwickelt und für sie einsteht.Was bedeutet es angesichts dieser gegenseitigen Angewiesenheit für die politische Bildung, wenn sich die Formen demokratischer Herrschaft in einem rasanten Wandel befinden?Der Band beleuchtet eine Vielzahl von Entwicklungen der letzten Jahren, die einerseits unsere Demokratie verändern, andererseits aber auch neue Formen von Beteiligung hervorbringen. Herausgekommen ist eine Standortbestimmung der politischen Bildung, die den Auftrag, alle Menschen mitzunehmen und ihnen Teilhabe zu ermöglichen, ernst nimmt.
Der Sammelband gibt einen Überblick zur politischen Bildung in Grundschule und Sachunterricht. Darüber hinaus werden ausgewählte Aufgaben- und Inhaltsfelder praxisnah vorgestellt.
Wie man die Leitidee nachhaltiger Entwicklung in der Berufsbildung erschließt und was politische Bildung dazu beitragen kann, stellen Expert:innen multiperspektivisch und mit praktischen Tipps in dem neuen Handbuch vor.
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Die Transformation des Sozialstaates hat Soziale Arbeit in Europa entscheidend verändert. Die Politik des „Schirms“ soll als Mechanismus wirken, der gesellschaftliche Reichtum umverteilt werden. Zentrale Ideen eines sozialen Europas geraten dabei ins Hintertreffen. Die Beiträge zu Kernthemen Sozialer Arbeit in diesem Buch sind verbunden mit den Stichworten sozialpädagogischer Dienst, europäisches Sozialmodell, Kinderschutz, soziale Fürsorge, Institutionsentwicklung, Jugendstrategien, Gegenentwürfe zum Neo-Liberalismus und Ökonomie. Dabei wird deutlich, dass sozialstaatliche Grundlagen und Prämissen in allen europäischen Ländern prekär werden und die Arbeitsbedingungen von Sozialer Arbeit beeinflussen. Ohne eine europäische „Klagemauer“ einzurichten, werden wesentliche Aspekte der Sozialen Arbeit in den europäischen Ländern Deutschland, England, Griechenland, Litauen, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechien und Ungarn kritisch diskutiert.
Der Sammelband präsentiert Einblicke in die Erforschung von Institutionen und Praktiken der non-formalen Bildung und rückt insbesondere das Verhältnis von Bildung, Bildungsarbeit und Jugendpolitik ins Zentrum.
Eine reflexive politische Bildung zielt auf Mündigkeit ab. In diesem Buch wird eine reflexive politische Bildung in Theorie, Didaktik und Praxis skizziert, die an einer Förderung von Denk-, Handlungs- und Urteilsmöglichkeiten orientiert ist. Dafür werden didaktische Spannungsfelder in ihrer Verbundenheit mit normativen Annahmen diskutiert. Die praktische Umsetzung reflexiver Bildungserfahrungen wird im Blick auf den sozialwissenschaftlichen Unterricht sowie auf die Antisemitismusprävention in der Schule betrachtet. Im Ergebnis zeigt sich: Mündigkeit in der politischen Bildung kann nicht garantiert, aber organisiert und unterstützt werden.
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Ist unsere Demokratie angesichts andauernder politischer Krisen in Europa und der Welt sowie im Lichte des zunehmenden Populismus bereits eine „Angegriffene Demokratie“? Wir gehen davon aus, dass Demokratie nicht ohne die Integration und den Schutz von Minderheiten, nicht ohne Toleranz und nur mit einem wirksamen Bekenntnis zur universellen Gültigkeit der Menschenrechte lebendig ist und bleibt. Hierfür benötigt sie Lernen und Bildung. Das Buch widmet sich nebst perspektivischen Diagnosen zum Zustand der Demokratie der Frage, was eine „Bildung für Demokratie“ aktuell bedeuten kann.
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Die Autorinnen und Autoren der Publikation diskutieren das Verhältnis von Emanzipation und politischen Bildungsprozessen und setzen sich aus verschiedenen Teilbereichen und Disziplinen (u.a. demokratietheoretisch, sozioökonomisch, lebensweltlich, exklusionskritisch, bildungspraktisch) mit didaktischen Konzepten um Mündigkeit und Aufklärung auseinander.Mündigkeit als Ziel politischer Bildung spiegelt sich am Begriff „Emanzipation“. Doch wie spiegeln sich die gesellschaftlichen Diskurse in den didaktischen Strategien wider? Welche Konzepte mündiger BürgerInnenschaft werden verhandelt und welche Herausforderungen ergeben sich im Kontext von Unmündigkeit und kritischer Subjektbildung?Das Grundlagenbuch vereint Beiträge aus Wissenschaft, Hochschullehre und Unterrichtspraxis und richtet sich an Lehrkräfte, MultiplikatorenInnen und DozentInnen der schulischen und außerschulischen politischen Bildung sowie der LehrerInnenbildung.
Welchen Beitrag kann Soziale Arbeit in der Schule leisten, damit Vielfalt im Sinne der unterschiedlichen Ressourcen und Potenziale von Kindern und Jugendlichen im schulischen Alltag anerkannt und gefördert wird, schulinterne Ausgrenzung vermieden und eine gleichberechtigte Teilhabe an Bildung für alle angestrebt wird? Dieser Frage widmet sich der vorliegende Sammelband. Alle bisher erschienenen international vergleichenden Schulleistungsstudien kommen im Hinblick auf das deutsche Bildungssystem zu dem Ergebnis, dass der Bildungserfolg stark vom sozioökonomischen Hintergrund der Kinder und Jugendlichen abhängt. Es lassen sich Selektionsmechanismen im Bildungswesen identifizieren, die dazu führen, dass Kinder und Jugendliche nicht angemessen gefördert werden und Bildungskarrieren scheitern. Zugleich wird Schule durch kulturelle und soziale Heterogenität geprägt, mit der sich alle Beteiligten konfrontiert sehen. Die Auseinandersetzung mit Diversität und Disparität ist daher eine zentrale Aufgabe von Schule, die allerdings nicht allein durch die Fachkompetenz von Lehrern und Lehrerinnen zu bewältigen ist. Diese Erkenntnis hat einerseits dazu beigetragen, der Schulsozialarbeit einen gewissen Stellenwert zuzubilligen, aber andererseits noch nicht zu ihrer gesetzlichen Verankerung, soliden Finanzierung und flächendeckenden Verbreitung geführt. Zugleich sind die Aufgaben von Schulsozialarbeit zurzeit noch stark defizitorientiert und kompensatorisch definiert. In Abgrenzung davon wird hier ein ganzheitlicher, auf Ressourcen und Potenziale ausgerichteter sozialpädagogischer Ansatz und ein auf Teilhabe zielendes Bildungsverständnis vorgestellt. Wurden Themen wie Diversity und Inklusion bisher meistens allein aus Sicht der Schulpädagogik erörtert, liefert der vorliegende Band eine andere Perspektive. Hier wird die Soziale Arbeit im Kontext von Schule in den Mittelpunkt gerückt. Eine Diversity-Strategie in der Schule ermöglicht auch einen Paradigmenwechsel für Schulsozialarbeit, der in diesem Buch herausgearbeitet wird.
Welche Konsequenzen haben Diskurse zu Migration, Integration und Bildung für die Jugendarbeit? Wie können Strukturen und Angebote der Jugendarbeit im Kontext der Migrationsgesellschaft verändert und weiterentwickelt werden? Das Buch richtet sich sowohl an Forscher_innen, Studierende als auch an Praktiker_innen der Jugendarbeit und geht in kritisch-reflexiver Weise vor allem auf strukturelle Fragen der interkulturellen Öffnung ein. Vor dem Hintergrund aktueller Forschungsergebnisse werden Fragen der Teilhabe und Partizipation von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund aufgeworfen und Potenziale von Jugendarbeit für die Migrationsgesellschaft aufgezeigt. Der Schwerpunkt liegt auf Praxisforschungsprojekten in der verbandlichen und internationalen Jugendarbeit. Voraussetzungen und Prozesse interkultureller Öffnung werden dargestellt, Öffnungsstrategien thematisiert und künftige Aufgaben und Herausforderungen für Wissenschaft und Praxis diskutiert. Leser_innen erhalten gebündelt den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung und des Diskurses zur Interkulturellen Öffnung in der Jugendarbeit als Anregung für die eigene Arbeit und als Anstoß für weitere Diskussionen.