Ethnographie und Geschichtsdidaktik
- herausgegeben von
- Christoph Kühberger
- unter Mitarbeit von
- Sebastian Barsch, Roland Bernhard, Andrea Bramberger, Henning Hues, Kristina Karl, Christoph Kühberger, Manuel Köster, Patrick Mielke, Katalin Morgan
Ethnographie als Forschungsstil nähert sich ihrem Gegenstand durch genaue Beobachtungen und dichte Beschreibungen. Der enge Kontakt mit dem Forschungsfeld ermöglicht eine differenzierte Wahrnehmung der dort auffindbaren sozialen Praxis und der darin verankerten Denkleistungen. In der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik sind Versuche rar, auf diesem Weg zu neuen und differenzierten Einsichten in den Umgang mit Geschichte zu gelangen. Der vorliegende Band, der internationale Untersuchungen ebenso aufgreift wie Diskursstränge im deutschsprachigen Raum, zeigt neue Optionen und Perspektiven für d…
Bestellnummer: | 41171 |
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EAN: | 9783734411717 |
ISBN: | 978-3-7344-1171-7 |
Format: | Hardcover |
Reihe: | Geschichte unterrichten |
Erscheinungsjahr: | 2020 |
Auflage: | 1 |
Seitenzahl: | 240 |
- Beschreibung Ethnographie als Forschungsstil nähert sich ihrem Gegenstand durch genaue Beobachtungen und dichte Beschreibungen. Der enge… Mehr
- Inhaltsübersicht Vorwort Christoph Kühberger: Geschichtsdidaktik im Ruderboot? Ethnographische Zugänge für die empirische Forschung Roland Be… Mehr
- Autor*innen Sebastian Barsch, Prof. Dr., ist Universitätsprofessor für Didaktik der Geschichte an der Universität Kiel. Er arbeitete meh… Mehr
- Stimmen zum Buch „Für selbst empirisch forschende (und angehende) Geschichtsdidaktikerinnen und Geschichtsdidaktiker, aber auch für Lehrende… Mehr
Ethnographie als Forschungsstil nähert sich ihrem Gegenstand durch genaue Beobachtungen und dichte Beschreibungen. Der enge Kontakt mit dem Forschungsfeld ermöglicht eine differenzierte Wahrnehmung der dort auffindbaren sozialen Praxis und der darin verankerten Denkleistungen. In der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik sind Versuche rar, auf diesem Weg zu neuen und differenzierten Einsichten in den Umgang mit Geschichte zu gelangen.
Der vorliegende Band, der internationale Untersuchungen ebenso aufgreift wie Diskursstränge im deutschsprachigen Raum, zeigt neue Optionen und Perspektiven für die empirische Geschichtsdidaktik auf. Es werden Grundlagen, Konzepte und Stimuli bereitgestellt, die einer ethnographisch orientierten Forschung Anschlussmöglichkeiten bieten und dazu inspirieren sollen, eigene Wege einzuschlagen. In den verschiedenen Beiträgen kommen nicht nur traditionelle Institutionen in den Blick, wie etwa die Schule bzw. der Geschichtsunterricht, sondern auch andere geschichtskulturelle Instanzen, Orte und vor allem Menschen, die mit historischem Lernen, Denken und Wahrnehmen in unterschiedlichen Feldern in Verbindung gebracht werden können.
Vorwort
Christoph Kühberger: Geschichtsdidaktik im Ruderboot? Ethnographische Zugänge für die empirische Forschung
Roland Bernhard: Teilnehmende Beobachtung im Geschichtsunterricht. Vorbereitung, Datenerhebung und Datenauswertung in einem Forschungsprojekt zur Schulbuchnutzung
Henning Hues: Ethnographische Perspektiven in der Lehrplanforschung. Beispiel Südafrika
Patrick Mielke: Ethnographische Erkundungen der diskursiven Handlungsmacht von Schülerinnen und Schülern im Geschichtsunterricht
Sebastian Barsch: Was steht da? Übersetzen von Quellen als Prozess historischer Sinnbildung – Feldforschung in einem Förderzentrum
Katalin Eszter Morgan: Wie eine deutsche Lerngruppe mit den traumatischen Erinnerungen von Shoah‑Zeitzeug_innen umgeht
Manuel Köster: Explorative Feldbeobachtung als ethnographischer Zugang zu den historischen Orientierungen und Sinnbildungsprozessen von Live-Action-Rollenspielenden
Christoph Kühberger, Kristina Karl: Die Ritterburg im Kindergarten. Ethnographische Annäherungen an den Umgang mit einem geschichtskulturellen Produkt
Andrea Bramberger: Autoethnographie. Methoden der Situierung und Kommunikation zur Belebung von Selbstreflexivität im Unterricht
English Abstracts
Autor_innen
Sebastian Barsch, Prof. Dr., ist Universitätsprofessor für Didaktik der Geschichte an der Universität Kiel. Er arbeitete mehrere Jahre als Förderschullehrer. Seine Forschungsschwerpunkte sind Diversität und historisches Lernen sowie Professionalisierung von Geschichtslehrpersonen in der 1. Phase der Lehrer*innenbildung.
Roland Bernhard, Univ.-Prof. Dr., ist Universitätsprofessor für Geschichtsdidaktik und Sozialgeschichte an der Universität Wien und Privatdozent für Geschichts- und Politikdidaktik an der Universität Salzburg. Darüber hinaus leitet er derzeit ein vom österreichischen Wissenschaftsfond finanziertes empirisches Forschungsprojekt zur LehrerInnenbildung an den Universitäten Oxford und Salzburg.
Andrea Bramberger, Prof.in Dr.in, ist Professorin für Geschlechterpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Salzburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft, der kulturellen und ästhetischen Erziehung und Bildung und der Allgemeinen Pädagogik.
Henning Hues, Dr., ist Erziehungswissenschaftler und Ethnologe. Er arbeitet als Projektleiter bei der Dr. Hans Riegel-Stiftung in Bonn. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Begabtenförderung, außerschulische Bildung, Erinnerungskultur und das südafrikanische Bildungswesen.
Kristina Karl, Mag.a, ist Universitätsassistentin für Geschichts- und Politikdidaktik an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Für ihre Dissertation forscht sie zur Schreibkompetenz von Lehramtsstudierenden des Faches Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf den Anfängen des historischen Denkens im Kleinkindbereich.
Christoph Kühberger, Univ.-Prof. Dr. habil., ist Universitätsprofessor für Geschichts- und Politikdidaktik an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Theorie und Didaktik der Geschichte und Politischen Bildung, der empirischen Geschichtsdidaktik und Ethnographie.
Manuel Köster, Dr., ist seit 2014 Akademischer Rat bzw. Oberrat an der Universität zu Köln. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Sprache und Geschichte, geschichtsdidaktische Unterrichtsforschung, Aufgabenkultur, Geschichtskultur. Aktuell vertritt er die Professur für Didaktik der Geschichte an der Universität Osnabrück.
Patrick Mielke, Dr., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der ethnographischen Medienrezeptions- und -aneignungsforschung, der ethnographischen Diskursanalyse und der postkolonialen und rassismuskritischen Bildung.
Katalin Morgan, Dr.in, forscht als unabhängige Wissenschaftlerin in den Bereichen der Soziologie, Sozialwissenschaft und des Geschichtsunterrichts. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des Antisemitismus, der Generationenverantwortung und Trauma-Forschung sowie Konzepten der Lern- und Mediengestaltung, Geschichtsphilosophie, Erinnerungskultur, Diskursanalyse und (Auto-)Ethnographie.
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Der Band präsentiert Auswahl von Karikaturen aus dem 19. Jahrhundert zu den Themenfeldern Aufklärung, Vormärz, 1848, Industrieller Revolution, Kommunismus und Kapitalismus, Preußen, dem Kaiserreich, Wilhelm II., der europäischen Mächterivalität und Imperialismus. Wie seine Vorgänger bietet „Geschichte in Karikaturen III“ so die Möglichkeit, zentrale lehrplanrelevante Themen innovativ und abwechslungsreich einzuführen, zu erarbeiten oder zu wiederholen. Die thematisch gruppierten Karikaturen eignen sich auch zum Einsatz im Rahmen des Stationenlernens sowie zu arbeitsteiligen Wiederholung zentraler Themen im Vorfeld der Abiturprüfungen. „Geschichte in Karikaturen“ enthält zahlreiche ausländische – vor allem angelsächsische – Karikaturen und ist somit auch für den bilingualen Geschichtsunterricht verwendbar. Die knappen und übersichtlichen Hinweise, Interpretationen und Arbeitsvorschläge im Doppelseitenprinzip direkt neben der Karikatur ermöglichen der Lehrkraft eine schnelle Orientierung ohne lange Vorbereitung. Warum Karikaturen im Geschichtsunterricht? Karikaturen motivieren, indem sie zum Entdecken, Rätseln und Vermuten einladen und das ästhetische Empfinden ansprechen. Auf fast spielerische Art „zwingen“ Karikaturen die Schülerinnen und Schüler dazu, erworbenes Wissen in neuen Zusammenhängen aktiv anzuwenden. Die Arbeit mit kommentierenden Karikaturen, insbesondere mit „kontrastiven Parallelkarikaturen“ fördert die Ausbildung von Urteilskompetenz und ideologiekritischem Denken. Als visuelle Quelle fördern Karikaturen die Rezeption und Retention von historischen Zusammenhängen besser als traditionelle, rein verbale Medien.
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Concept Cartoons geben Impulse, um mit Lernenden fachlich ins Gespräch zu kommen und sie zu einer Stellungnahme zu bewegen. Ähnlich wie in einem Comic treten in den Concept Cartoons verschiedene Personen auf, die in Sprechblasen ihre Sichtweise darlegen. Die Aussagen entsprechen dabei wissenschaftsorientierten Vorstellungen bzw. typischen Schülervorstellungen, wodurch eine Anschlussfähigkeit für eine Bearbeitung geschaffen wird. Die vorliegende Publikation zeigt verschiedenste Beispiele und methodische Zugänge für die Primar- und Sekundarstufe auf. Dazu zählen etwa: Können uns Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sagen, wie es damals gewesen ist? Was kann uns eine historische Quelle über die Vergangenheit sagen? Zeigen uns die Spielzeug-Ritter, wie es in der Ritterzeit gewesen ist? Woher weiß man eigentlich, wie Wikinger ausgesehen haben? uvm. Der Band bietet damit geschichtsdidaktische Möglichkeiten für eine fachspezifische Diagnose, ein Arbeiten mit Vorwissen und ein Erweitern bestehender konzeptioneller Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus werden zahlreiche Zugänge zu Individualisierung und Differenzierung im Sinn einer Subjektorientierung vorgestellt.