Neuerscheinungen
Der Band bietet pädagogische Überlegungen, die angesichts vielfältiger Krisen dazu beitragen, die Gefahr der Distanz zwischen Bürgerschaft und Demokratie zu verringern, Krisenerscheinungen als Lernanlässe zu verstehen und produktiv damit umzugehen.
Wir leben in einer Zeit multipler Krisen. Nach der Pandemie führte der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht nur zu unermesslichem menschlichen Leid in der Ukraine und darüber hinaus, sondern auch zu einer Reihe an Folgekrisen in Deutschland wie hohen Flüchtlingszahlen, Belastung der Staatsfinanzen und Sozialkassen, Inflation und Energieknappheit. Und über allem schwebt die Klimakrise. Die Beiträge dieses Heftes zielen nicht auf einzelne Krisenphänomene, sondern nehmen die Konsequenzen für das politische System Deutschlands systematisch und umfassend in den Blick.
Was bedeutet eine dekoloniale Perspektive für die Politische Bildung? Um dieser Frage nachzugehen, skizziert Manuela Boatcă einführend grundlegende Facetten post- und dekolonialer Perspektiven. Paul Mecheril und Matthias Rangger setzen sich mit Mündigkeits-Konzepten politischer Bildung auseinander. Alisha Heinemann geht Überschneidungen von Diversity und Dekolonialisierung sowie den Fallstricken nach. Paul Scheidt und Clara Wahl reflektieren historisch-politische Bildung im Sinne eines multidirektionalen Erinnerns. Maida Schuller analysiert schließlich Schulbücher aus postkolonialer Perspektive.
Das Buch erleichtert Bürger*innen den Zugang zur Politik und bietet den Schlüssel zum selbstständigen Arbeiten. Im Mittelpunkt stehen Fragen und zentrale Politikbegriffe, die das politische Analysieren, Urteilen und Handeln unterstützen. Anhand vieler Beispiele wird verdeutlicht, wie politische Vorgänge auf diese Weise durchschaubar werden. Der Leitfaden vermittelt somit nicht nur Faktenwissen, sondern ist zum eigenständigen Lernen geeignet. Der Inhalt von „Politik durchschauen“ wurde für diese Neuauflage entsprechend den Vorschlägen von Benutzer*innen überarbeitet.
Der Band präsentiert Texte, die Hildegard Hamm-Brücher im Zusammenhang mit ihrem stetigen Einsatz für ein substanzielles Erfahrungslernen in der Verbindung von Demokratie und Engagement verfasst hat. Die Verbindung von Handeln und Lernen sollten der „Wettbewerb Demokratisch Handeln“ und der „Hamm-Brücher-Preis“ fördern und stärken. Gerade mit Blick auf das Wiederaufleben einer neuen Rechten und im Angesicht des Verschwindens der unmittelbaren Zeitzeugenschaft zum Weltkrieg und zum Holocaust liegt aus dieser Sicht eine andauernde Herausforderung für unsere politische Kultur: Demokratiepolitik und Demokratiepädagogik sind als politische und gesellschaftliche Aufgaben dringlicher denn je – und die Texte von Hildegard Hamm-Brücher sind bis heute aktuell.
Freiheit ist ein schillernder Begriff unserer demokratischen Ideengeschichte. Im Zuge der Corona-Pandemie wurde der Begriff unter der Frage diskutiert, ob Eingriffe in unsere Freiheitsrechte legitim sind. Aufgrund des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine scheint sich das Spannungsverhältnis Freiheit vs. Sicherheit neu zu öffnen. Dieses WOCHENSCHAU-Vertiefungsheft nimmt die aktuellen Kontoversen rund um den Freiheitsbegriff auf und verbindet sie mit Gerechtigkeitsfragen in Bezug auf Gleichheit. Es werden zwei Grundbegriffe der modernen Demokratie problemorientiert und fallbezogen diskutiert.
In der vorliegenden Ausgabe präsentieren die Autor*innen eine Reihe von Schlüsselbegriffen/Buzzwords, auf die in der außerschulischen und schulischen politischen Bildung, in der Demokratiebildung, der Beratungs- und Präventionsarbeit derzeit immer wieder selbstverständlich Bezug genommen wird. Das Heft bildet theoretische Reflexionen wie auch Perspektiven aus der Praxis in Bezug auf die Begriffe ab und arbeitet ihre Ursprünge, Implikationen und Verwendungsweisen, wie auch ihre Effekte heraus.
Dr. jur. Manfred Roeder war ein brutaler Militärrichter der NS-Justiz und überzeugter Nationalsozialist. Das zeigen vor allem seine Anklagen und die Todesurteile gegen Mitglieder der „Roten Kapelle“. Er bleibt bis weit in die 1950er Jahre in die rechtsextreme Szene eingebunden. Mit seinem Umzug nach Glashütten/Ts. 1963 wird er zunächst II. und bis 1971 I. Beigeordneter.
Partizipation und Politikdistanz, demokratisches Handeln und Rechtspopulismus. Das Buch präsentiert vielfältige Eindrücke in Einstellungen Jugendlicher zu Demokratie und Politik und lotet Potenziale der Jugendverbände aus. Wie können Jugendverbände demokratisches Handeln unterstützen? Welchen Beitrag kann die Pfadfinder:innenbewegung, einer der größten Jugendverbände, konkret leisten? Welche praktischen Erfahrungen gibt es? Eine spannende Lektüre zu einem oft vernachlässigten Bereich demokratischen Lernens und politischer Bildung.
Dieses Buch stellt Ansätze ökonomischer Bildung in verständlicher Form vor. Als fachdidaktischer Kompass liefert es Leitbilder für das Handeln von Lehrkräften. Es fördert ihr professionelles Selbstverständnis und eine innovative Praxis. Der Band erschließt und vergleicht die Vielfalt der Wirtschaftsdidaktiken. Er behandelt eine Grundfrage des Wirtschaftsunterrichts und eignet sich als Basistext in der Ausbildung von Lehrkräften. Durch sein systematisches Vorgehen bietet er Orientierung in einem unübersichtlichen Feld.
Rechte und rechtsextreme Strömungen etablieren sich zunehmend in der europäischen Parteienlandschaft. In Deutschland sind die jüngsten Wahlerfolge und aktuellen Umfragehochs der AfD an diese Entwicklungen anschlussfähig. Welche Aufgabe hat politische Bildung in Zeiten autoritärer Strömungen und Bewegungen? Wie lässt sich politische Bildung in autoritären Räumen gestalten? Und was brauchen politische Bildner*innen, um ihre Arbeit in einer sich zunehmend entgrenzenden Gesellschaft zu gestalten? Diese Ausgabe des Journal stellt sich der Herausforderung, ausgewählte Antworten und Überlegungen zu diskutieren. Das Heft schaut darauf, wie sich politische Bildung in diesen komplexen Zusammenhängen aufstellt, und gestattet einen differenzierten, aber auch vertieften Einblick in verschiedene Perspektiven, Zugänge und Bildungspraxen.
Die in "Diversität und Demokratie" versammelten Beiträge fokussieren die Zukunft der sprachlichen und politischen Bildung im Lichte gesellschaftlicher Vielfalt aus interdisziplinärer Perspektive. Sie thematisieren die Rolle der Sprache in der politischen und des Politischen in der sprachlichen Bildung und damit die Verknüpfung von edukativen Praktiken, politischen Diskursen und Sprachhandeln. Angesichts sich rasch wandelnder Rahmenbedingungen - etwa in Hinblick auf Dynamiken sozialer, kultureller und sprachlicher Diversifikation, Digitalisierungsprozesse wie auch Prävention und Bewältigung vo…
Die Aktualität der russischen Narrative im Ukrainekrieg thematisieren das problematische Verhältnis von Wahrheit und Politik. Die Fachbeiträge machen dabei allerdings deutlich, dass der instrumentelle Umgang mit der „Wahrheit“ keineswegs ein Alleinstellungsmerkmal autoritärer bzw. totalitärer Systeme ist. Die epistemologische Dimension des Begriffs Wahrheit beinhaltet die Anstrengung, die diversen Narrative nicht einfach mit der Gegenposition zu konfrontieren. Vielmehr geht es darum, Kriterien der Reflexivität zu entwickeln und dadurch zu einer komplexen politischen Urteilsbildung beizutragen.
Mündigkeit kann nicht verordnet werden und darin besteht ihre Hoffnung und ihr Versprechen. Mündigkeit kann aber organisiert werden, und das ist die Aufgabe und das Ziel einer reflexiven politischen Bildung.
Das Themenheft "Konflikte" ermöglicht Schüler*innen der Sekundarstufe I in erfahrungs- und handlungsorientierter Weise einen Zugang zum gesellschaftlich-politischen Basisphänomen des Konflikts. An praktischen Beispielen aus der Realität erhalten sie Gelegenheit, sich mit den typischen Erscheinungs- und Verlaufsformen von Konflikten auseinanderzusetzen. Einfache Modelle und Erklärungsansätze aus der Konflikttheorie dienen dabei den Schüler*innen als Werkzeug, um Konflikte außerhalb von Familie, Freundeskreis und Schule verstehen und einordnen zu können.
Anlässlich des 54. Historikertages in Leipzig stellt der Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, Lutz Raphael, Problemlagen und Themenfelder vor, die mit dem Motto „Fragile Fakten“ verbunden sind. „Faktenchecks“ sind auch für Historikerinnen und Historiker zum Tagesgeschäft geworden, wenn in der Öffentlichkeit über Geschichte gestritten wird. Außerdem geht es u.a. um politische Manipulation der Vergangenheit zu Zwecken der Propaganda und der Heroisierung politischer Gemeinschaften, um die wissenschaftstheoretische Klärung historischer „Tatsachen“ als komplexe Konstrukte historischer Forschung und um wissenschaftsethische Fragen, wie mit kritischen Fakten in Wissenschaft und Öffentlichkeit umzugehen ist.Ulf Thiel nimmt den Historikertag zum Anlass, über die Geschichte der Stadt Leipzig, ihrer Universität und des dortigen Geschichts(lehrer)studiums zu informieren.
Der konfessionelle Religionsunterricht ist positionell. Wie kann ein solches Fach Indoktrination vermeiden und Kontroversität ermöglichen? An unterschiedlichen Themenbeispielen – Klimaschutz, Wirtschaftsethik und Verschwörungserzählungen – diskutiert der Band diese Frage. Auf der Basis interdisziplinärer Perspektiven wird ein religionspädagogisches Konsentpapier ("Schwerter Konsent") entworfen.
Die Studie „Geschichte und Gesellschaftslehre“ wendet sich historischen Lehr-Lern-Prozessen in Unterrichtsreihen zu. Wie gestalten sich die Anbahnung und Performanz historischen Lernens in Unterrichtsreihen? Welche Lerneffekte lassen sich beschreiben? Die Studie ist in der Phänomen-, Ergebnis- und Wirkungsforschung angesiedelt und kombiniert Videographien, Lehrer*inneninterviews und Schüler*innenbefragungen. Das Untersuchungsdesign aus Vor- und Nacherhebung, Unterrichtsvideographie und Stabilitätsmessung ermöglicht auch Erkenntnisse zur Stabilität historischer Lernprozesse in den Themenfel…
Angesichts der Klimakrise ist die Notwendigkeit einer umfassenden sozial-ökologischen Transformation unserer Gesellschaft heute unumstritten. Grund genug, eine Zwischenbilanz der klimapolitischen Strategien, Konzepte und Aktivitäten der vergangenen Jahre zu ziehen. Dieses Heft versucht auszuloten, wo wir derzeit stehen, ob wir uns stetig auf einen Klimakollaps zubewegen, oder ob es auch Entwicklungen gibt, die Mut machen.
Wie ist Mündigkeit heute zu verstehen? Was heißt „Kritik“ in der politischen Bildung? Was bedeutet kulturelle Identität für die Aufgaben politischer Bildung? Wo gibt es Grenzen der Kontroversität und was bedeutet das für das Handeln von Lehrkräften? Wolfgang Sander bezieht die didaktischen Grundlagen aus seinem Buch „Politik entdecken - Freiheit leben“ auf diese neuen Herausforderungen für politische Bildung in den Krisen und Konflikten unserer Zeit. Dabei plädiert er, nach dem Auslaufen der Kompetenzorientierung, für eine Neubesinnung auf den Begriff der Bildung als Leitidee politischer B…
Der Autor zeigt kreative Methoden auf, um Politikstunden abwechslungsreich und schüleraktivierend zu gestalten, ohne notwendige fachliche Lernziele aus den Augen zu verlieren. Mithilfe von exemplarischen Stundenentwürfen für den Inhaltsbereich „Diskriminierung und Rassismus“ wird z. B. die Anwendbarkeit der folgenden Methoden verdeutlicht: Enträtselung einer Quelle, Standbild, Sprechmühle, fiktives Interview, Spinnweb-Analyse, Ich-Texte, Perspektivenwechsel, Phantasiereise, 2-Minuten-Rede, Schreibgespräch, Identifikationskreis, Redekette, außerdem drei neue Methoden: Gruppenstreitgespräch, Sc…
Museen spielerisch erfahren! Dieses Buch ist aus der Praxis für die Praxis geschrieben und richtet sich an alle, die mit Kindern und Jugendlichen im Museum arbeiten. Der Fokus liegt auf der methodisch vielfältigen Vermittlung in Antikensammlungen und archäologischen Museen. Die zahlreichen Praxisbeispiele sind aber ohne großen Aufwand auch auf andere Museumstypen und die Arbeit mit Erwachsenen übertragbar. Weitere Praxisbeispiele werden als Onlinematerial zur Verfügung gestellt. Das Buch regt dazu an, Besucher*innen mit verschiedensten Bedürfnissen, Motivationen und Interessen in differenzierten Formaten und zielgruppengerecht anzusprechen. Ein Theorieteil behandelt grundlegende Themen der Vermittlung im Museum.