Bildungspolitik als Sozialpolitik
Ein deutsch-britischer Vergleich des Third Way
Die wohlfahrtsstaatlichen Systeme in Westeuropa haben seit Mitte der 1990er Jahre unter dem neuen Paradigma des Third Way einen grundlegenden Umbau erfahren. Es sollen möglichst alle Individuen in die Lage versetzt werden, ihre soziale Sicherheit über die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu realisieren, wozu Bildung und Ausbildung als Zugangsvoraussetzungen unbedingt erforderlich sind. Der Abgleich des rhetorischen Anspruchs des Third Way mit der empirischen Realität ist bereits mehrfach vorgenommen worden. Allerdings hat die Bildungspolitik in diesen Arbeiten regelmäßig nur eine Nebenrolle gespielt.…
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Bestellnummer: | 40141 |
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EAN: | 9783734401411 |
ISBN: | 978-3-7344-0141-1 |
Format: | Broschur |
Reihe: | Wochenschau Wissenschaft |
Erscheinungsjahr: | 2015 |
Seitenzahl: | 344 |
- Beschreibung Die wohlfahrtsstaatlichen Systeme in Westeuropa haben seit Mitte der 1990er Jahre unter dem neuen Paradigma des Third Way ei… Mehr
- Inhaltsübersicht 1. Einleitung 1.1 Thematische Einführung 1.2 Erkenntnisinteresse und Fragestellungen 1.3 Aufbau der Arbeit TEIL I: Theoreti… Mehr
- Autor*innen Christian Haberecht schloss sein Studium als Diplom-Politikwissenschaftler am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berl… Mehr
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Stichworte wie „Vergangenheitsbewältigung“ oder „Erinnerungskultur“ waren nicht nur konstitutiv, sondern lange Zeit auch prägend für das Selbstverständnis der Politischen Bildung in Deutschland nach 1945. Gerade im Zusammenhang mit den sich häufenden Erinnerungsjahren stellt sich deshalb die Frage, in wie weit Adornos berühmte Formel einer „Erziehung nach Auschwitz“ und seine pädagogische Prämisse und Forderung, „dass Auschwitz nicht noch einmal sei“, heute noch von zentraler Bedeutung für Politische Bildung ist oder sein sollte. Diese Frage ist nicht zu trennen von aktuellen Forderungen, eine historisch-politische Bildung zu entwickeln, die auch den nachfolgenden Generationen und jungen Migranten/innen gerecht werden kann. Weitere aktuelle Herausforderungen für eine zeitgemäße „Politische Bildung nach Auschwitz“ sind der wachsende Rechtsextremismus und die Frage nach einer Europäisierung von Erinnerung. Siebzig Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz knüpft die non-formale Politische Bildung mit der Beteiligung an diesen Debatten an ihre normativ aufklärerischen Traditionen an. Der Band liefert einen wichtigen Beitrag zum Diskurs über Ziele, Aufgaben und Selbstverständnis der Politischen Bildung, der über die oft selbst gesetzten, engen Grenzen von schulischer Politikdidaktik und außerschulischer Politischer Bildung hinaus reicht und Erinnerungspädagogik als gemeinsame Aufgabe in den Blick nimmt. Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“
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Wochenschau Wissenschaft
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