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Produktinformationen
Seit gut einem Jahrzehnt prägen Kompetenzmodelle und Entwürfe für Bildungsstandards die Diskussionen der Politikdidaktik. Jedoch beruht die bisherige Form dieser „Kompetenzorientierung“ – so die These des vorliegenden Buches – auf der weitgehend unreflektierten Umsetzung bildungspolitischer Vorgaben und dem zweifelhaften Argument der „Anschlussfähigkeit“. Entgegen aller Messbarkeitseuphorie zeigt Christian Meyer-Heidemann die Einseitigkeiten und Widersprüche der so genannten „Empirischen Wende“ der Politikdidaktik auf. Er rehabilitiert einen umfassenderen Anspruch politischer Bildung, der sich nicht auf eine Vermittlung von testbarem Wissen oder einen messbaren Einstellungswandel reduzieren lässt. Seine Argumentation ist inspiriert vom Denken des kanadischen Sozialphilosophen Charles Taylor, dessen wissenschafts- und politiktheoretische Einsichten – gemäß dem politiktheoretischen Ansatz der Politischen Bildung – für zeitgenössische Diskurse der Politikdidaktik herangezogen werden. Schließlich gelangt Meyer-Heidemann zu dem Fazit: Politische Bildung dient vor allem der Selbstbildung und das ihr angemessene Leitbild ist eine gelingende Bürgeridentität.
Inhaltsübersicht
1 Einleitung 1.1 Prolog: Zum Verhältnis von Theorie und Praxis 1.2 Zur Ausgangssituation: Kompetenzorientierung in der politischen Bildung 1.3 Problem- und Fragestellungen 1.4 Methodisches Vorgehen 1.5 Forschungsstand 2 Politikdidaktik als praktische Wissenschaft vom Menschen 3 Charles Taylors philosophische Anthropologie 3.1 Die Überwindung des epistemischen Erkenntnisstrebens 3.2 Menschliches Handeln: performance oder significance 3.3 Selbstinterpretation und personale Identität 3.4 Moralische Orientierung durch starke Wertungen 4 Charles Taylors Sozialphilosophie und politische Theorie 4.1 Sprache als Deutungsmuster der Gesellschaft 4.2 Holistische Sozialontologie oder die Ursprünglichkeit des Wir 4.3 Die Fabeln des Naturzustands 4.4 Moderne soziale Vorstellungsschemata 4.5 Identifikation und Patriotismus 5 Politikdidaktische Diskurse 5.1 Bürgeridentität statt Bürgerrolle 5.2 Der Weltbürger als Leitbild der politischen Bildung? 5.3 Zum Status von Wissen in der politischen Bildung 6 Fazit: Selbstbildung und Bürgeridentität Danksagung
Autor*innen
Dr. phil. Christian Meyer-Heidemann ist derzeit Vertretungsprofessor für Wirtschaft/Politik und ihre Didaktik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Vorstandsmitglied der Sektion „Politische Wissenschaft und Politische Bildung“ in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft. Er forscht und lehrt zu konzeptionellen Grundfragen der Politikdidaktik sowie zur Bedeutung der Politischen Theorie für die politische Bildung. Die vorliegende Schrift wurde mit dem Dissertationspreis der Universitätsgesellschaft Vechta ausgezeichnet.

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