

Bildung und Demokratie im 20. Jahrhundert
Perspektiven bildungsgeschichtlicher Fachunterrichtsforschung
- herausgegeben von
- Matthias Busch, Anke Wegner
- unter Mitarbeit von
- Matthias Busch, Christian Fischer, Katharina Gather, Edith Glaser, Tilman Grammes, Thomas Heiland, Jascha Hook, May Jehle, Alexander Kather, Wilko Lücht, Torsten Mergen, Stefan Schmid-Heher, Carina Steeger, Sandra Tänzer, Anke Wegner, Larissa Widmann
Die Beiträge des Sammelbands rekonstruieren, wie das Spannungsverhältnis zwischen Bildung und Demokratie in politischen Diskursen, Bildungsmedien, Professionalisierungs- und Unterrichtsprozessen im 20. Jahrhundert verhandelt und gestaltet worden ist.
Bestellnummer: | 41522 |
---|---|
EAN: | 9783734415227 |
ISBN: | 978-3-7344-1522-7 |
Reihe: | Wochenschau Wissenschaft |
Erscheinungsjahr: | 2022 |
Seitenzahl: | 176 |
- Beschreibung Die Studien des Sammelbands rekonstruieren, wie das Spannungsverhältnis zwischen Bildung und Demokratie in politischen Disku… Mehr
- Inhaltsübersicht Matthias Busch, Anke WegnerEinführung: Bildung und Demokratie im 20. Jahrhundert Tilman GrammesGesamtdokumentation de… Mehr
- Autor*innen BUSCH, Dr. Matthias, ist Professor für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften an der Universität Trier. Seine Arbeitssc… Mehr
Matthias Busch, Anke Wegner
Einführung: Bildung und Demokratie im 20. Jahrhundert
Tilman Grammes
Gesamtdokumentation der Unterrichtswirklichkeit? Hochschuldidaktische
Impulse zur Arbeit mit didaktischen Archiven in der Lehrerausbildung am Beispiel
des Faches Staatsbürgerkunde in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
Anke Wegner
Historische Schulbuchforschung und Professionalisierung von
Lehrpersonen in der ersten Phase der Lehrerbildung
Diskurs- und Ideengeschichten
Katharina Gather
Zur Begründung eines Schulfaches. Argumentationslinien zum
Stellenwert des Unterrichtsfaches Erziehungswissenschaft
Wilko Lücht
Die ‚Demokratisierung‘ von Latein und Griechisch – Die
Diskussion um die Neuausrichtung des altsprachlichen Unterrichts in der
Bundesrepublik um 1970 aus demokratiepädagogischer Perspektive
Alexander Kather, Edith Glaser
Demokratischer Fachunterricht durch demokratische
Lehrerbildung? Zur Wissensgeschichte einer veränderten
Fremdsprachenlehrerausbildung im Reformprojekt Gesamthochschule Kassel
Torsten Mergen
Ästhetische Bildung, Handlungsorientierung und
Demokratieerfahrung. Einflüsse John Deweys auf den handlungs- und
produktionsorientierten Literaturunterricht
Stefan Schmid-Heher
Politische Bildung an Berufsschulen zwischen Emanzipation
und Unterordnung
Thomas Heiland
Die Bildungsgeschichte und der Fachlehrplan Geschichte in der
Volksschuloberstufe und der Hauptschule in Bayern. Eine historisch-systematische
Analyse der Kontinuitäten und Diskontinuitäten
Unterrichtsmedien & -verfahren
Larissa Widmann
Literarische Perspektiven auf Schule. (Anti-)Demokratische
Lehrerfiguren während der deutschen Zweistaatlichkeit
Carina Steeger
Mechanismen anti-demokratischer Bildung im Deutschunterricht
am Beispiel des Nationalsozialismus
Unterrichtsrekonstruktionen & Beteiligte
Christian Fischer, Sandra Tänzer
Werteerziehung im Heimatkundeunterricht der DDR. Eine
Rekonstruktion ausgewählter Ansätze
May Jehle
„In der Demokratie braucht man ne Mehrheit ...“ – Demokratieverständnisse
in Videoaufzeichnungen aus dem Gesellschaftskundeunterricht in der
Transformationsphase 1990/91
Jascha Hook
„Ich habe es denen nie gesagt“ – Biographie und berufliche
Identität eines Sozialkundelehrers der ersten Generation
BUSCH, Dr. Matthias, ist Professor für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften an der Universität Trier. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen u.a. die Geschichte der historisch-politischen Bildung, die demokratische Schul- und Unterrichtsforschung, die Erinnerungskultur und Partizipation in europäischen Grenzräumen.
FISCHER, Dr. Christian, ist als Lehrer für Sozialkunde und Geschichte tätig sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projektverbund „Diktaturerfahrung und Transformation“ an der Universität Erfurt.
GATHER, Dr. Katharina, ist Juniorprofessorin an der Universität Paderborn. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Fachdidaktik des Schulfaches, Erziehungswissenschaft, empirische Fachunterrichtsforschung sowie historische Bildungsforschung.
GLASER, Dr. Edith, ist Professorin (i.R.) für historische Bildungsforschung im Fachbereich Humanwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft, der Universität Kassel. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u.a. die Berufsgeschichte von Lehrerinnen und die Frauengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert.
GRAMMES, Dr. Tilman, ist Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt sozialwissenschaftliche Fächer und Demokratiepädagogik an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen u.a. die international vergleichende Politische Bildung und die historische Unterrichtsforschung.
HEILAND, Dr. Thomas, war als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Pädagogik der Universität Augsburg tätig und ist heute Akademiereferent für die Grund- und Mittelschule im e-Learning-Kompetenzzentrum der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen/Donau.
HOOK, Jascha, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Historische Bildungsforschung an der Universität Koblenz-Landau. Er befasst sich u.a. mit dem Professionswissen und Lebensgeschichten von Politiklehrerinnen und -lehrern der Kriegskindergeneration.
JEHLE, Dr. May, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Didaktik der Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt politische Bildung an der Goethe-Universität Frankfurt. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Unterrichtsvideographie, die historische Fachunterrichtsforschung, Politische Bildung und Transformationsprozesse.
KATHER, Alexander, war bis März 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Historische Bildungsforschung, Universität Kassel. Seit Mai 2022 ist er Studienreferendar. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Wissenschaftsgeschichte, internationale Geschichte und Politik, die Lehrer:innenbildung und die Geschichte der Sprachdidaktik.
LÜCHT, Dr. Wilko, ist als Bibliothekar in der Landesbibliothek Oldenburg tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen Ovids Metamorphosen, die niedersächsische Landesgeschichte sowie die Sprachwissenschaft.
MERGEN, Dr. Torsten, ist Dozent für Fachdidaktik Deutsch an der Universität des Saarlandes und als Studiendirektor Fachberater für Deutsch. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Literatur- und Mediendidaktik, Kinder- und Jugendliteratur sowie Aufgaben im Deutschunterricht.
SCHMID-HEHER, Stefan, ist Hochschullehrer mit dem Schwerpunkt Politische Bildung an Berufsschulen an der Pädagogischen Hochschule Wien und dort am Zentrum für Politische Bildung tätig. Zuvor war er Berufsschullehrer.
STEEGER, Carina, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik an der Universität Osnabrück. In ihrem Dissertationsprojekt befasst sie sich mit Lese- und Liederbüchern der 1930er und 1940er Jahre im Hinblick auf eine schulbuch- und kanontheoretische Analyse.
TÄNZER, Dr. Sandra, ist Professorin für Pädagogik und Didaktik des Sachunterrichts an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Didaktik, die Professionalisierungsforschung und die historische Entwicklung des Heimatkunde-/Sachunterrichts.
WEGNER, Dr. Anke, ist Professorin für die Didaktik der deutschen Sprache mit einem Schwerpunkt auf Deutsch als Zweit- und Fremdsprache an der Universität Trier. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Didaktik der Mehrsprachigkeit, Deutsch als Zweitsprache und Allgemeine Didaktik, Professionalisierungsforschung und Unterrichtsforschung.
WIDMANN, Dr. Larissa, promovierte am Institut für Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Seit 2021 ist sie als Lehrerin an einer Realschule in Baden-Württemberg tätig.
Sie könnten auch an folgenden Titeln interessiert sein
Die Ausbildung von Lehrer*innen ist Dreh- und Angelpunkt für die nachhaltige Stärkung der Demokratiepädagogik. In Zeiten wachsender Herausforderungen für die Demokratie ist die Festigung demokratischer Bildung in der Schule zunehmend von Bedeutung. In ihren Funktionen als Multiplikator*innen und Vorbilder können Lehrkräfte mit der richtigen Ausbildung zu Botschafterinnen und Botschaftern der Demokratie werden. Theoretische und praxisorientierte Beiträge zeigen das Potenzial einer demokratischen Neuausrichtung in der Lehrer*innenbildung. Die Reihe wird ab dem Jahrgang 2023 in der neuen Reihe Jahrbuch Demokratiepädagogik und Demokratiebildung fortgeführt.
Gerade die deutsche Geschichte lehrt, dass aus einer konsequent demokratischen Staatsform ein in Totalität menschenfeindliches Regime hervorgehen kann. Um die freiheitliche demokratische Grundordnung vor den Feinden der offenen Gesellschaft zu schützen, muss die Achtung von Humanität gleichermaßen Staats- wie Gesellschaftsräson sein. Mit der Neuen Rechten gewinnt in Deutschland und vielen weiteren Staaten eine politische Bewegung an Kraft, die daran arbeitet, die freiheitlichen Grundlagen der Demokratie zu zerstören und stattdessen einen völkischen Nationalismus zu etablieren. Die vorliegende POLIS setzt sich mit dieser Herausforderung für die Demokratie und die Politische Bildung auseinander: Einleitend beleuchtet Klaus-Peter Hufer das Spektrum der Neuen Rechten, setzt sich mit Formen neurechter Agitation auseinander und arbeitet deren ideologische Grundlagen heraus. Joachim von Olberg kontrastiert den völkischen Patriotismus des rechtsextremen Lagers mit einem in der Gegenwart weithin vergessenen liberalen und antinationalistischen Patriotismusverständnis. Sibylle Reinhardt zeigt anlässlich der „AfD-Meldeportale“ und entsprechender Forderungen der Partei, warum aus dem Neutralitätsgebot des Staates kein Neutralitätsgebot der Schule und der Politischen Bildung abgeleitet werden darf. Sebastian Fischer und Sophie Schmitt setzen sich jeweils ganz konkret mit den Aufgaben auseinander, die für die Politische Bildung aus der Erstarkung der extremen Rechten erwachsen. In der Didaktischen Werkstatt schließlich arbeitet der Lehramtsanwärter Tobias Grote Grundlagen einer pädagogischen Handlungskompetenz gegen Menschenfeindlichkeit heraus.
Dieses Buch setzt neue Maßstäbe für die politische Bildung. „Demokratie“ wird in das didaktische Zentrum gerückt, um dem Fach eine bildungspolitisch attraktive, fachlich legitimierte und curricular erweiterte Basis zu geben. Inhalte, Begründungen und Ziele des Faches orientieren sich an der spezifischen Begriffstrias „Demokratie als Lebens-, Gesellschafts- und Herrschaftsform“. Verständlich geschrieben gelingt damit eine demokratietheoretische Unterfütterung, die für alle Schulstufen einen unterrichtlich vertretbaren Ansatzpunkt des Demokratie-Lernens bietet. Es werden eingehend didaktische und fachwissenschaftliche Sachverhalte vermittelt. Das vorliegende Lehr- und Arbeitsbuch würdigt alte Traditionsbestände, nimmt neuere sozialwissenschaftliche Entwicklungen auf und entwickelt „Standards für Demokratiefähigkeit“.
Wochenschau Wissenschaft
Kinder haben ein Recht auf Politische Bildung. Doch häufig werden ihnen politische Themen nicht zugetraut und das Politische ihrer Lebenswelt negiert. Die Berichte der Lehrer*innen in diesem Band geben Einblicke in die vielfältigen Interessen und Fragen von Kindern zu aktuellen und vergangenen Krisen und Konflikten. Die kindlichen Fähigkeiten und wichtigen Potentiale Politischer Bildung werden dabei jedoch weitgehend unterschätzt. Die Gründe dafür sind vielschichtig, wie eine hohe Arbeitsbelastung, Defizite in der sozialwissenschaftlichen Lehramtsausbildung oder fehlende Angebote der Fachdida…
Mündigkeit kann nicht verordnet werden und darin besteht ihre Hoffnung und ihr Versprechen. Mündigkeit kann aber organisiert werden, und das ist die Aufgabe und das Ziel einer reflexiven politischen Bildung.
Die in "Diversität und Demokratie" versammelten Beiträge fokussieren die Zukunft der sprachlichen und politischen Bildung im Lichte gesellschaftlicher Vielfalt aus interdisziplinärer Perspektive. Sie thematisieren die Rolle der Sprache in der politischen und des Politischen in der sprachlichen Bildung und damit die Verknüpfung von edukativen Praktiken, politischen Diskursen und Sprachhandeln. Angesichts sich rasch wandelnder Rahmenbedingungen - etwa in Hinblick auf Dynamiken sozialer, kultureller und sprachlicher Diversifikation, Digitalisierungsprozesse wie auch Prävention und Bewältigung vo…
Der konfessionelle Religionsunterricht ist positionell. Wie kann ein solches Fach Indoktrination vermeiden und Kontroversität ermöglichen? An unterschiedlichen Themenbeispielen – Klimaschutz, Wirtschaftsethik und Verschwörungserzählungen – diskutiert der Band diese Frage. Auf der Basis interdisziplinärer Perspektiven wird ein religionspädagogisches Konsentpapier ("Schwerter Konsent") entworfen.
Der Band bietet pädagogische Überlegungen, die angesichts vielfältiger Krisen dazu beitragen, die Gefahr der Distanz zwischen Bürgerschaft und Demokratie zu verringern, Krisenerscheinungen als Lernanlässe zu verstehen und produktiv damit umzugehen.
Der Band versammelt Impulse zum Diskursstand sowie empirische Studien und konzeptionelle Überlegungen zur Visual History und ihren Potenzialen in der historisch-politischen Bildung. Er widmet sich dabei vielfältigen Visualia und den sie betreffenden (geschichtskulturellen) Distributions- und Verarbeitungsstrategien.
Sollte Extremismusprävention ein Teil politischer Bildung sein? Diese Frage tangiert grundlegende Vorstellungen von Demokratie und politischer Bildung. Extremismusprävention basiert auf der Gegenüberstellung von Demokratie und Extremismus. Dabei gerät oft aus dem Blick, dass jedoch gerade das Verhältnis von Demokratie und Antiextremismus durch Widersprüche gekennzeichnet ist und kritisch geprüft werden muss. Ein Sicherheitskonzept, das eine Beschränkung des politischen Streits zum Schutz der Demokratie vornimmt, läuft schließlich Gefahr, Demokratie selbst zu beschränken. Dies betrifft eine politische Bildungsarbeit in und für Demokratien ebenso wie demokratische Gesellschaften insgesamt.
Bürgerbildung und Freiheitsordnung sind konstitutiv aufeinander bezogen: Nur in einer Freiheitsordnung können sich die Bürgerinnen und Bürger im anspruchsvollen Sinne bilden und nur durch gebildete Bürgerinnen und Bürger gewinnt die Freiheitsordnung ihre Stabilität und Vitalität. Ohne politisch gebildete Bürgerinnen und Bürger lässt sich eine Freiheitsordnung weder gründen noch bewahren. Daher kommt der politischen Bildung in einer Republik die Aufgabe zu, die Qualität der politischen Ordnung zur Sprache zu bringen und eine republikanische Selbstbildung zu begleiten. Diese Festschrift würdigt…
Welche Rolle spielen Verschwörungstheorien in den Programmen rechtspopulistischer Parteien? Politikwissenschaftler Christoph Schiebel legt mit seiner Dissertation eine erkenntnisreiche Analyse zur Alternative für Deutschland (AfD), der Schweizerischen Volkspartei (SVP), der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und zum Front National (FN) vor. Aus wissenssoziologischer, politik- und kulturwissenschaftlicher Perspektive stellt er wertvolle Parteiforschungserkenntnisse zu Verschwörungserzählungen vor und zeigt, welche Rolle diese bei Themen wie Überwachung, EU, Bargeldabschaffung, Migration, Sicherheit, Wissenschaft, Bildung und Medien spielen.
Die Beiträge des Sammelbands rekonstruieren, wie das Spannungsverhältnis zwischen Bildung und Demokratie in politischen Diskursen, Bildungsmedien, Professionalisierungs- und Unterrichtsprozessen im 20. Jahrhundert verhandelt und gestaltet worden ist.
Der Autor untersucht politische Stadtrundgänge, die als Lernarrangements von bewegungsbezogenen Organisationen konzipiert und für Schulen als Kooperation zwischen formeller und non-formaler Bildung angeboten werden. Von diesem besonderen Lernarrangement ausgehend werden gegenwärtig in der Fachdidaktik diskutierte Fragen von politischer Positionierung und Lernen in Aktion aufgegriffen und ein Einblick in die Praxis kritisch-emanzipatorischer politischer Bildung ermöglicht. Damit werden politische Stadtrundgänge erstmals systematisch untersucht, ihre Relevanz für Bildungsprozesse aufgezeigt und ihr Potenzial für die Praxis erschlossen. Oliver Emde erhielt für diesen Band den Ursula-Buch-Preis 2023. Prof. Dr. Tim Engartner hebt in seiner Laudatio die besonders tiefschürfende, argumentativ stringente und sprachlich ansprechende Analyse der Arbeit heraus. Die für die politische Bildung relevanten fachdidaktischen Prinzipien würden ausgesprochen treffsicher auf ihre lebensweltliche Plausibilität hin untersucht. Mehr zum Ursula-Buch-Preis lesen Sie hier.
Sinn führt uns durch das Leben. Aber wie entsteht dieser Sinn und wie bietet er uns Orientierung in der Welt? Welchen Einfluss nimmt er dabei auf unsere historischen Vorstellungen? Und welche Rolle spielt er für das historische Lernen? Solchen Fragen geht dieser Band nach. Er betont dabei die Rolle der unbewussten, intuitiven, motivationalen, ästhetischen, emotionalen und imaginativen Momente stärker, als dies in den klassischen Konzeptionen zur „historischen Sinnbildung“ der Fall ist. Es wird unterschieden zwischen einer an Fakten und einer an Handlungen orientierten Art, die Welt zu verstehen. Dies hat Folgen für die Deutung historischer Erzählungen und bietet Möglichkeiten, historisches Lernen für SchülerInnen sinnerfüllter zu gestalten. Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Konzeptuelles Lernen ist ein vielversprechender Weg, junge Menschen zu wissenschaftsnahem historischem Denken zu führen. Es macht die Lernenden mit den Prinzipien des Faches vertraut und steigert ihre Fähigkeit, historische Sinnzusammenhänge in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen. Dieser Band sucht nach Entwicklungslogiken, die dem zugrunde liegen. In einer Interviewstudie werden einhundert ForschungspartnerInnen vom Kindergarten- bis zum Erwachsenenalter zu ihren historischen Vorstellungen, Interessen und weiteren flankierenden Aspekten von Geschichtsbewusstsein befragt. Der Autor schlägt ein theoretisches Untersuchungsmodell vor, das Konzepte unterschiedlicher Ordnungen gleichermaßen berücksichtigt, und bietet Übersichten zum fachlichen Conceptual-Change-Diskurs.Das E-Book steht im Downloadbereich im Open Access zur Verfügung.
Das Buch zeichnet anhand der Proteste gegen Stuttgart 21, der Pegida-Demonstrationen und von Fachliteratur nach, wie der Begriff „Wutbürger“ sich als Schlagwort etabliert hat und welche Rolle die Mehrdeutigkeit des Begriffs Bürger dabei einnimmt.
Braucht es noch ein Buch zur Kompetenzorientierung? Wir meinen ja! Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Bereich der Politikdidaktik diskutieren in den Beiträgen dieses Buches zentrale Fragestellungen zur Kompetenzorientierung in der politischen Bildung. Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungsmöglichkeiten werden dabei über- und weitergedacht. In einer grundlegenden Reflexion wird zunächst das bildungspolitische Kompetenzparadigma sowie die bisherigen Streitfragen um Basis- und Fachkonzepte kritisch beleuchtet und hinterfragt. Die Beiträge des Buches befassen sich weiterhin mit Implikationen von Kompetenzorientierung für die universitäre Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern als auch für die schulische Gestaltung von Lehr-Lern-Arrangements. Schließlich werden Lernendenperspektiven zu Basis- und Fachkonzepten sowie personelle und systemisch-institutionelle Rahmenbedingungen für kompetenzorientierten Unterricht analysiert.
Der inzwischen gut 50 Jahre alte, kühne und kluge Anspruch, historisches Denken und Lernen zu nutzen, um aktuelle Krisen zu klären und zu überstehen, wurde nie oder kaum eingelöst. In diesem Band sind bedrohliche Gegenwartsrisiken nicht nur Anlass, sondern sogar Chance, aus historischer Einsicht handlungsfähig zu werden.Gegenstand des Bandes sind verschiedene gegenwärtige und zukünftige Krisenphänomene: ökologische Katastrophen wie Klimawandel und Artensterben; Menschheitsverbrechen wie Völkermord, Rassismus und Diktatur; Krisen der Gesellschaft wie die Selbstabschaffung von Demokratie und Zivilgesellschaft, die Rückabwicklung der europäischen Integration oder die Überalterung.
Bärbel Völkel ist im besten Wortsinn eine ‚unbequeme‘ Stimme in der Geschichtsdidaktik, die nicht nur ungewöhnlichen Fragestellungen nachgeht, sondern oft auch zu ebenso ungewöhnlichen und außergewöhnlichen Ergebnissen kommt, dabei Konflikte nicht scheut und gelegentlich auch ‚unbequeme‘ Wahrheiten ausspricht. Dass sie das in der Geschichtsdidaktik zu einer nicht unumstrittenen Kollegin machte, würde sie nicht leugnen, sondern mit Stolz bekräftigen. In diesem Kontext ist es sinnvoll, dass im vorliegenden Sammelband, der eine Auswahl ihrer wichtigsten Aufsätze dokumentiert, Bärbel Völkels Positionen noch einmal in aller Deutlichkeit erkennbar werden. Auf diese Weise bleibt ihre Stimme lebhaft und gehört.
Auch Lernende im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (FgE) können in Förderschule und Inklusion an politischer Bildung teilhaben. Der Sammelband beinhaltet dazu grundlegende theoretische Überlegungen, einschlägige empirische Ergebnisse, didaktisch-methodische Grundlagen und ausführliche Beispiele praktischer Umsetzung. Dabei ist das Motiv leitend, sowohl innerhalb der Didaktik der sonderpädagogischen Fachrichtung die fachliche Perspektive politischer Bildung zu stärken als auch zur Weiterentwicklung einer inklusiven Politikdidaktik beizutragen, welche die mithin spezifischen Fragen und Aspekte in Bezug auf Lernende im FgE angemessen differenziert mit zu berücksichtigen weiß.
Mittels einer aufwändigen Verlaufsstudie, die den Werdegang von 346 Kindern über einen Zeitraum von 18 Jahren abbildet, wird das Verhältnis von selbstständigen Facheinrichtungen des Kinderschutzes und den Jugendämtern als ihren Auftraggebern analysiert.