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Produktinformationen

Welche Vorstellungen von Demokratie haben Grundschulkinder? Die Frage, inwieweit Demokratiebildung mit Kindern erfolgen kann und soll, ist in den letzten Jahren vor allem in den Erziehungswissenschaften und der Politikdidaktik intensiv diskutiert worden. Im Zentrum dieser Debatte stehen sowohl theoretische Überlegungen zu möglichen inhaltlichen Zielen und der thematischen Schwerpunktsetzung der Demokratiebildung als auch daran anknüpfend Fragen der praktischen Umsetzung im pädagogischen Alltag. Dieser Sammelband bringt diese unterschiedlichen Betrachtungsweisen zusammen und erweitert zudem den Blick auf das Thema Kinder und Demokratie um eine explizit politikwissenschaftliche Perspektive. Denn: Demokratische Werte und Prozesse werden nicht erst im Jugend- oder Erwachsenenalter erfahren, sondern bereits in der Kindheit.

Der Band befasst sich daher mit Demokratievorstellungen von und Demokratiebildung mit Grundschulkindern. Ausgehend von einer theoretischen Herleitung aus der Erziehungswissenschaft sowie der Demokratie- und Politikwissenschaft erfolgen lebensweltbezogene Auswertungen aus dem Forschungsprojekt „Göttinger Kinderdemokratie“. Die Autorinnen und Autoren zeigen dabei zum einen, welche Demokratievorstellungen Kinder haben und wie sie mit Demokratie umgehen. Zum anderen verdeutlichen sie die Relevanz einer Zusammenführung von Theorie und Praxis für Demokratiebildung und -forschung.

Die Texte richten sich vor allem an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Demokratie-, Politik- und Bildungsforschung, Lehrerinnen und Lehrer, Pädagoginnen und Pädagogen, Bildungsarbeiterinnen und Bildungsarbeiter, aber auch an alle an der Thematik interessierten Leserinnen und Leser jenseits dieser professionellen Bereiche.

Inhaltsübersicht

Yvonne Blöcker, Nina Hölscher
Einleitung

I. Theoretische Hinführung

Johanna Klatt, Matthias Micus
Politikwissenschaft als Demokratiewissenschaft: Das Projekt Kinderdemokratie in einer Traditionslinie des Göttinger Soziologen Helmuth Plessner

Yvonne Blöcker, Johannes Melchert
Zum Verhältnis von Kindern und Politikwissenschaft

Nina Hölscher, Susanne-Verena Schwarz
Zum Verhältnis von Kindern und Demokratiebildung

Daniela Kallinich
Fokusgruppen und Interviews mit Kindern – Diskussion und Praxisbericht

II. Auswertungen zu Demokratievorstellungen von Kindern

Yvonne Blöcker
Politisches Selbstzutrauen, Frustrationstoleranz und Partizipation von Kindern:
„Mir hat am besten gefallen, dass wir Politiker waren und selbst etwas bestimmen durften.“

Johannes Melchert
Politische Themen: Was Grundschulkindern wichtig ist

Yvonne Blöcker, Nina Hölscher, Miriam Zimmer
Demokratie in Bildern – Eine Analyse von Kinderzeichnungen zum Thema Miteinander leben. 

Yvonne Blöcker, Nina Hölscher
Wie Kinder mit Meinungspluralismus am Beispiel von Mehrheitsentscheiden umgehen:
„In Deutschland ist das so, die Mehrheit bestimmt.“

Nina Hölscher Kinder und Konflikte – Überlegungen zu einer demokratischen Streitkultur

Miriam Zimmer
Wie verhandeln Kinder? Eine empirische Studie zur kommunikativen Kompetenz von Grundschülerinnen
und Grundschülern in politischen Verhandlungsgesprächen.

III. Demokratiebildung in der Praxis

Johannes Melchert, Susanne-Verena Schwarz
Planspiele in der Politischen Bildung – auch mit Kindern

Susanne-Verena Schwarz
Evaluation der Göttinger Kinderdemokratie: Was lernen Kinder in dem kommunalpolitischen Planspiel Felddorf über Demokratie?

Nina Hölscher, Yvonne Blöcker
Resümee und zukünftige Entwicklungsperspektiven

Autor*innen

Yvonne Blöcker,
geboren 1986, ist Politikwissenschaftlerin am Göttinger Institut für Demokratieforschung. Sie studierte Politik und Germanistik in Göttingen und schreibt zurzeit ihre Dissertation über Demokratie- und Politikvorstellungen von Kindern in Migrationsmilieus.

Nina Hölscher,
geboren 1985, ist Politikwissenschaftlerin am Göttinger Institut für Demokratieforschung. Sie studierte in Göttingen und in den USA Politik und Englisch auf Lehramt. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Demokratiebildung, Demokratievorstellungen von Kindern und Lehrkräften sowie Sprache und Bildungsungleichheiten.

Daniela Kallinich,
geboren 1985, ist Diplom-Sozialwissenschaftlerin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Göttinger Institut für Demokratieforschung und hat Methoden qualitativer Sozialforschung in unterschiedlichen Forschungskontexten angewendet. Sie verfasst derzeit eine Dissertation über französische Zentrumsparteien.

Johanna Klatt,
geboren 1982, ist Politikwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Göttinger Institut für Demokratieforschung. Sie studierte in Göttingen und Lissabon und forscht zu den Themen Partizipation, Zivilgesellschaft und soziale Ungleichheit.

Johannes Melchert,
geboren 1982, arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Kinderdemokratie am Göttinger Institut für Demokratieforschung. Er studierte Politik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Greifswald.

Dr. Matthias Micus,
geboren 1977, ist Akademischer Rat am Göttinger Institut für Demokratieforschung.

Susanne-Verena Schwarz,
geboren 1982, ist Erziehungswissenschaftlerin mit sozialwissen-schaftlichem Schwerpunkt und arbeitet seit 2005 als Referentin für politische Bildung, u.a. als Betzavta-Trainerin. Ihre Forschungsthemen sind Demokratie, Antidiskriminierung und Mehr-heitsentscheide in politischer Theorie und Demokratiepädagogik.

Miriam Zimmer, M.A.,
geboren 1985, ist Kultursoziologin, Sprecherzieherin und Kommunikationstrainerin. Bis 2014 arbeitete sie am Göttinger Institut für Demokratieforschung im Projekt Kinderdemokratie. Darüber hinaus ist Frau Zimmer als Trainerin und Referentin in den Bereichen politische Bildung von Kindern und Jugendlichen sowie Rhetorik tätig.

Stimmen zum Buch

"Deshalb ist die Lektüre des Bandes allen in der politischen Bildung tätigen sowie an Fragen der Demokratieforschung interessierten Pädagoginnen und Pädagogen wie auch Wissenschaftlicherinnen und Wissenschaftlern gleichermaßen ausdrücklich empfohlen."

Martina Tschirner, POLIS

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