Zu "Peter Gautschi" wurden 49 Titel gefunden
In diesem Band sind Beiträge vereint, die sich mit den Manifestationen der Geschichtskultur auseinandersetzen und diese an konkreten Beispielen ausleuchten. Die Autoren gehen davon aus, dass die Geschichtskultur für das Historische Lernen immer wichtiger wird. Sie gehen aber auch davon aus, dass der Nachweis von Verfälschungen, Banalisierungen oder Geschichtsklitterungen als Auseinandersetzung mit geschichtskulturellen Phänomenen künftig nicht mehr ausreicht. Dies liegt vor allem daran, dass die medialen Aufbereitungen von Geschichte oft nachhaltiger wirken als die im Unterricht gelieferten Entmythologisierungen. Deshalb ist ein vertieftes Verständnis des Umgangs mit Geschichte in der Öffentlichkeit notwendig, für das der Band Grundlagen liefert.
Perceptions and images of the Cold War as they appear in textbooks, in the classroom but also in public and in the scientific discourse are topic of this volume “Remembering and Recounting the Cold War – Commonly Shared History?“. These perceptions and images are particularly interesting because they are part of the communicative memory and are thus in the process of undergoing change. It is also the task of history didactics, here understood as a science concerned with investigating, theorizing on and staging the way of how people and societies deal with history and memories, to describe, to analyze and to interpret such moldings of teaching cultures, memory cultures and, of course, individual and collective views of this era.
Macht als Google-Suchwort klärt scheinbar schnell und einfach auf: es ist die Fähigkeit, auf Denken und Verhalten anderer Personen und Gruppen einzuwirken, Ziele zu erreichen und sich nicht anderen unterwerfen zu müssen. Max Weber hat Macht als Chance bezeichnet, „innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen“. Das dürfte etwa dem gebildeten Alltagsbewusstsein entsprechen, wobei allenfalls noch das komplementäre Wort „Gegenmacht“ auftauchen könnte. Macht ist danach ein soziales Verhältnis von Chance und Unterordnung. Macht ist aber nicht nur ein soziales Verhältnis, sondern realisiert sich auch durch die Wirkung und Schaffung der räumlichen Verhältnisse, im alltäglichen Geographie-Machen und in der großen „Geopolitik“; es realisiert sich in der alltäglichen Normierung in Schule, Justiz, Wirtschaft, Ethik und Politik. Wenn man Macht zusätzlich attribuiert, etwa durch das Adjektiv „strukturell“, und wenn man das Wort damit negativ konnotiert wie im Begriff „strukturelle Gewalt“ (Galtung), kommt noch die normative Eigenschaft der Vermeidbarkeit und Ungerechtigkeit dazu, eine Beeinträchtigung grundlegender Bedürfnisse, die außerdem eine Emanzipation von Gleichen unter Gleichen strukturell unmöglich macht. Macht wird – von Menschen gegen Menschen – „ausgeübt“. Derartige alltägliche subjektive Definitionen sind nicht falsch oder überholt, allein schon deshalb nicht, weil sie existieren und wirken. Damit lassen sich auch Fälle bearbeiten und Einstellungen beeinflussen. Aber die Gefahr ist groß, dass damit der Begriff Macht unterkomplex und affektbeladen bleibt. Die Beiträge in diesem Heft beschreiben den Begriff Macht aus unterschiedlichen Perspektiven.
Dieser Band benennt in weit über 30 knappen und gut lesbaren Beiträgen alte und neue Herausforderungen für den Geschichtsunterricht in Gegenwart und Zukunft. Er bietet somit einen einzigartigen Überblick über Interessengebiete und Forschungsfelder der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik. Der Band ist Joachim Rohlfes (*1929) gewidmet, der weit über seine Tätigkeit als Professor in Bielefeld hinaus über mehrere Jahrzehnte hinweg die Disziplin geprägt hat. Brennpunkte des Geschichtsunterrichts waren immer wieder Gegenstand seiner zahlreichen Publikationen.
The question concerning the importance of history teaching at school is closely linked to the one concerning the mediation of the history of one’s own country. Over the past few years discussions and debates about its meaning, content and functions have, however, increased. But the mediation of the history of one’s own country is a precarious undertaking. The volume presents theoretical considerations, empirical studies and practical case examples from a comparative and international perspective. In different states and school systems it becomes clear how the history of one’s own country or the nation is conveyed and against what political and social background this happens.
Bei der Beschäftigung von Menschen mit Welt spielen Emotionen immer eine Rolle, zum Beispiel weil die Lernenden und Lehrenden Emotionen mit in den Lernprozess bringen, weil die Lerngegenstände emotional aufgeladen sind, weil Emotionen entstehen in der Auseinandersetzung mit den Themen oder in der Interaktion der am Geschehen Beteiligten. Ob Emotionen für den Lernprozess eher fördernd oder hemmend sind, in welchen Phasen des Lernprozesses sie besonders bedeutsam sind, unter welchen Bedingungen sie verschüttet werden, wie Lehrpersonen mit ihren Emotionen und denjenigen der Lernenden umgehen sollen, wie Emotionen im Unterricht gestärkt und bewusst gemacht werden können, das alles sind für die Didaktiken der Gesellschaftswissenschaften zentrale Fragen. In diesem Heft finden sich Antworten auf diese und weitere Fragen.
Die Frage nach dem im Unterricht zu vermittelnden Wissen steht derzeit ganz im Fokus der fachdidaktischen Forschungen und Theoriedebatten. Ohne eine Vorstellung von dem, was Wissen ist, ist ein Verständnis von Unterricht, Schule und Bildung nicht möglich. Welcher Wissensbegriff ist wissenschaftlich vertretbar, wie verhalten sich Wissen und Kompetenzen, Wissen und Bildung, fachliches und überfachliches Wissen zueinander? Diesem zentralen Themenfeld widmet sich das erste Heft der neuen "zeitschrift für didaktik der gesellschaftswissenschaften".
Das Heft befasst sich im Schwerpunkt fachspezifisch, überfachlich und interdisziplinär mit Einstellungen als Lernvoraussetzungen, als beabsichtigten und unbeabsichtigten Lernergebnissen im Unterricht gesellschaftswissenschaftlicher Fächer sowie den Möglichkeiten und Grenzen der Einstellungserfassung und des Einstellungswandels. Mit empirischen und theoretischen Beiträgen stößt das Heft eine Diskussion darüber an, welche Einstellungen als Lernvoraussetzungen und als Lernergebnisse im gesellschafts¬wissen¬schaft-lichen Unterricht besonders bedeutsam sind und welche Möglichkeiten und Grenzen ihrer Veränderung und Erfassung existieren. MARKUS BERNHARDT untersucht die Einstellungen von Jugendlichen zum Wert des Faches Geschichte. KRISTINA LANGE befasst sich mit Einstellungen als subjektiven Rahmentheorien, die den historischen Verstehensprozess erheblich beeinflussen. JÖRG VAN NORDEN analysiert die Grenzen der Einstellung zur Objektivität im Fach Geschichte und stellt ihr Rahmenbedingungen der konstruktivistischen Wende gegenüber. DOMINIK ALLENSPACH untersucht die Einstellungen von Lehrkräften in der politischen Bildung und liefert damit einen Beitrag zur Selbstreflexion von Einstellungen im Rahmen einer Professionalität fördernden Lehrerbildung. Während EBERHARD JUNG und ALINE SCHMIDT sich mit den Zusammen¬hängen eines sozialwissenschaftlichen Selbstkonzepts als Gesamtheit subjektiver Einstellungen und dem Kompetenzerwerb auseinandersetzen, reflektiert WERNER FRIEDRICHS unter welchen theoretischen Annahmen über das Subjekt sich Einstellungsänderungen im gesellschafts¬wissenschaftlichen Unterricht überhaupt legitimieren lassen. Im Forum präsentieren MONIKA WALDIS, JAN HODEL und NADINE FINK die Ergebnisse ihrer Untersuchung zu Lernaufgaben im Geschichtsunterricht auf ihr Potential zur Förderung historischer Kompetenzen mittels videografierter Lektionen. Werkstattbeiträge widmen sich den Ergebnissen einer Tagung zur interdisziplinären Annäherung an außerschulische Lernorte unter dem Blickwinkel der Kompetenzentwicklung und demonstrieren den Wandel von Fächern am Beispiel der Geographie im Spiegel von Examensarbeiten.
Es besteht in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern ein Konsens darüber, dass Unterricht zu gründlicher Analyse, eigenständiger Orientierung und begründeter Entscheidung in der Auseinandersetzung mit der sozialen Welt befähigen soll. Unterricht soll somit Urteilen fördern; entsprechend finden sich in fast allen Kompetenzmodellen für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer auf Urteilen bezogene Kompetenzbereiche. Dennoch gibt es zur Urteilsfähigkeit noch viele unzureichend geklärte Fragen. Eine Reihe dieser Fragen sind Gegenstand der Beiträge dieses Heftes: ideengeschichtliche Wurzeln der Leitidee der politischen Urteilsfähigkeit und deren Verhältnis zu wirtschaftlichen Urteilen, Beziehungen zwischen Sach- und Werturteilen in Politik und Geschichte, Herausforderungen der postmodernen Philosophie für das Konzept des rationalen Urteilens sowie die Konkretisierung urteilsbezogener Kompetenzen durch Operatoren.
Zum 100. Jahrestag des Kriegsausbruches im Jahr 2014 war in fast allen europäischen Ländern eine Welle der medialen Erinnerung an die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ zu beobachten. Sind damit auch konvergierende Tendenzen, insbesondere in Richtung einer europäischen Erinnerungskultur verbunden? Vollzieht sich mit der größeren Aufmerksamkeit auch eine neue Bewertung bzw. neue Akzentuierung der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, die gemeinsame transnationale Narrative begründen kann? Diesen Fragen geht der Band nach. Neben den öffentlich-politischen Debatten in europäischen Ländern werden auch Geschichtsbilder im Bereich von Massen- und Unterhaltungsmedien (Comics, Computerspiele), von Museen und Reenactments untersucht. Es zeigt sich eine Vielzahl an transnationalen Ansätzen, die jedoch nicht in eine einzige, homogene, transnationale (europäische) Erinnerungskultur münden, sondern vielmehr um die Deutungshoheit über gesellschaftliche Geschichtsbilder konkurrieren.
Fächerintegration ist in den Gesellschaftswissenschaften ein gängiges Muster der Fächerorganisation, wovon Fächer wie Geschichte-Politik, Politik-Wirtschaft, Arbeit-Wirtschaft-Technik, Geographie-Wirtschaft-Gemeinschaftskunde, Wirtschaft und Recht, Sozialkunde oder Gesellschaftslehre ein beredtes Zeugnis geben. Diese offerieren – integriert oder spezialisiert - Lernenden ähnliche Felder gesellschaftlicher Realität mit zum Teil gleichen Fragestellungen, aber auch divergierenden Perspektiven. Es existieren also gute Gründe, sich den Chancen und Herausforderungen der Fächerintegration konzeptionell und empirisch zu nähern. In diesem Heft entwickeln Frederica Valsangiacomo, Dagmar Widorski und Christine Künzli David eine Systematik „transversalen Unterrichtens“ aus bildungstheoretischer Perspektive. Entzündet am Streit um ein Fach Wirtschaft befasst sich Thorsten Hippe mit dem „Kampf der Kulturen“ zwischen Politik- und Wirtschaftsdidaktik, dem er ein Plädoyer einer „bedingten Interdisziplinarität“ gegenüberstellt. Oliver Plessow analysiert das Verhältnis „Geschichte mit Gemeinschaftskunde“ an baden-württembergischen Berufsgymnasien in Bildungsplan und Zentralprüfungen auf gelingende Fächerintegration, während Volker Rexing die politische Bildung in die Lernfeldkonzeption der beruflichen Bildung integriert. Eine Bestandsaufnahme der gesellschafts¬wissen¬schaftlichen Fächerverbünde sowie einen Diskussionsvorschlag möglicher Perspektiven legt Thomas Brühne vor. Auch in den Forumsbeiträgen existieren inhärente fächerübergreifende Bezüge, wenn Marie Winckler die Berücksichtigung der interdisziplinären Gender Studies für die politische Bildung einfordert, Carsten Quesel, Carmine Maiello und Susanne Burren den Lernzuwachs in Miniunternehmen aus psychologischer und soziologischer Perspektive evaluieren und Alexandra Binnenkade mit der „Quelle“ ein zentrales geschichtsdidaktisches Konzept – auch mit Bedeutung für andere gesellschaftswissenschaftliche Fächer – hinterfragt. Auch die Werkstattbeiträge liefern einen lebendigen Einblick in das Schwerpunktthema. Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.
Komplexe Zusammenhänge in der Geschichte, Geographie, Politik, Wirtschaft lassen sich selten „als solche“ didaktisch behandeln; sie müssen vielmehr reduziert, verdichtet und verständnisintensiv werden. Dies kann durch Modelle, Bilder oder Erzählungen geschehen, die auf spezifische Adressaten gerichtet und von diesen sinngemäß interpretiert werden. Der Sinn kann in der Sache liegen und in der Hinsicht des Betrachters – eine Sinn-Vorgabe oder eine Sinn-Zugabe. Die Narration ist ein traditionelles Format zum Verstehen von Welt, als Prozess oder als Produkt. Hier wird über einen Fall/eine Figur/eine Idee Verständnis in einer Sache ermöglicht und das Entschlüsseln, Verallgemeinern und Relativieren geübt. Neben der Kleinen Erzählung zum Verstehen von Großen Erzählungen gibt es eine weitere Dimension des Begriffsfeldes, nämlich das Narrativ. Narrative können als Erklärungsansätze (im Sinne von Paradigmen) erkannt werden, die für ein bestimmtes Raum-Zeit-System als gültig erscheinen, z.B. national, gruppenspezifisch, zeitweilig, triftig und funktional, aber niemals als universal und endgültig. Auch dies gilt es als Muster zu durchschauen und zu dekonstruieren. Das Heft „Narrationen“ bietet dazu eine Reihe theoretisch gegründeter Anwendungen. Diese sind konzeptionell oder empirisch gefasst; sie sollten zugleich Impulse setzen zur Entwicklung einer reflexiven, dekonstruktiven und narrativen Kompetenz. Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.
Die Geschichtsdidaktik hat den Geschichtsunterricht wiederentdeckt. Im Zentrum dieses Bandes steht eine als Transkript dokumentierte Doppelstunde zur Oktoberrevolution. Erstmals begeben sich unterschiedliche Fachleiter und renommierte Geschichtsdidaktiker auf die Suche nach Merkmalen guten Geschichtsunterrichts, indem sie ihren Blick auf einen gemeinsamen Datensatz richten. Sie profilieren ihre eigenen Urteilsmaßstäbe und äußern sich zur didaktischen Qualität der untersuchten Geschichtsstunde. Außerdem werden die Perspektiven des Lehrers und der Schüler untersucht.
Any attempt to improve history education depends on a sound knowledge of its current state as well as of possible alternatives. Aiming to broaden nationally limited educational discourse, this book brings together twelve perspectives on history education research from across Europe and America. With a focus on empirical research, each chapter outlines national as well as disciplinary traditions, discusses findings and methodology and generates perspectives for future research, thus allowing insight into remarkably rich and diverse academic traditions. Since the publication of the first edition of this book, empirical research on historical thinking and learning has intensified and diversified. Therefore, each chapter was revised and extensively updated for this second edition. In order to adequately reflect the ever-growing field of research, several authors chose to bring on a coauthor for the updated version of their paper. Additionally, a new introduction provides a comparative perspective on the chapters contained in this volume.
Heft 2/2021 der zdg versammelt vielfältige Beiträge zu „Erinnerung“, etwa phänomenologische Überlegungen, Gesellschaftsanalysen, der erinnerungskulturelle Umgang mit Holocaust sowie Reflexionen zum Zusammenhang von Digitalität und Erinnerung.
Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es im Bildungsbereich zur Vorbeugung von Antisemitismus?Wie können künftige Lehrpersonen für den Umgang mit Antisemitismen qualifiziert werden? Was ist zu tun, wenn an einer Schule oder Hochschule ein antisemitischer Vorfall geschieht? In diesem Band beantworten Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Disziplinen solche und weitere wichtige Fragen. Sie nutzen dazu ihre relevanten Forschungsergebnisse und reichen Praxiserfahrungen. Die Zusammenschau aller Beiträge eröffnet neue Perspektiven und zeigt auf, wie Lehrer:innen, Dozierende, Schulen und Hochschulen ihre gesellschaftliche Verantwortung gegen Antisemitismus wahrnehmen können.
Angesichts der gesellschaftlichen Umbrüche und Transformation steht das historische Lernen vor vielfältigen Herausforderungen und Neuorientierungen. Mit den Themenfeldern Digitalität, Sprache und Geschichtskultur werden einige relevante Themengebiete für zeitgemäßes historisches Lernen im 21. Jahrhundert beleuchtet.
Die Zeitschrift bietet ein gemeinsames wissenschaftliches Forum für die Didaktiken im Bereich der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Sie befasst sich mit fachspezifischem und mit fächerübergreifendem Lehren und Lernen und schlägt Brücken zwischen den Didaktiken der gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen Geographie, Geschichte, Politik und Wirtschaft , der Erziehungswissenschaft und der Lehrerbildung.Weitere Informationen zur zdg Für Studierende und Referendar*innen bieten wir die zdg für die Dauer der Ausbildung zum halben Preis an. Bitte reichen Sie zeitnah eine entsprechende Bescheinigung nach.Kündigung 8 Wochen (30. April bzw. 31. Oktober) vor dem Ende des aktuellen Abrechnungszeitraums.
Symbole lösen im Denken der sie wahrnehmenden Menschen Bedeutung aus. Sie stellen etwas dar, was ohne ihre Hilfe nicht oder nur schwer bedacht oder erfasst werden kann. Menschen können nur auf Grundlage von Symbolen die Welt und die Gesellschaft verstehen. Dementsprechend spielen Symbole im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht eine grosse Rolle. Im Heft „Symbole“ beschäftigt sich Carl Deichmann mit dem Zusammenhang zwischen den politischen Symbolen, dem politischen Bewusstseinsbildungsprozess, der politischen Kultur und der Politikdidaktik und plädiert für einen „weiten Symbolbegriff“. Michele Barricelli berichtet über symbolisches Geschichtsbewusstsein in Prozessen des urbanen Wandels und stellt die zentrale Bedeutung von Symbolen für Geschichte heraus. Mirka Dickel und Antje Schneider stellen ein Studienprojekt auf Sylt vor und machen klar, wie wichtig es in Wissenschaft und Unterricht ist, vom Primat der Frage auszugehen. Iris Groschek schliesslich zeigt in ihrem Beitrag auf, wie der Koffer zum Symbol für die Shoah wurde und wie er in verschiedenen Ausstellungen als Symbol eingesetzt wird. In einem Forumsbeitrag beschäftigt sich Wolfgang Sander mit Transformationen und Grenzen der Kompetenzorientierung, und in der Rubrik Werkstatt berichten verschiedene Autorinnen und Autoren aus Lehre, Forschung und Entwicklung im Bereich der Didaktik der Gesellschaftswissenschaften. Pointierte und profilierte Buchbesprechungen runden das Heft ab. Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.
Um politische Bildung aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, bedarf es eines klaren Blicks. Die wissenschaftliche Arbeit von Wolfgang Sander zeichnet sich durch einen solchen aus. Will man nun das Denken und Wirken von Wolfgang Sander begreifen, gilt es gerade die Vielfalt seiner Perspektiven mitzudenken und einen Blick aufs Ganze zu wagen. Mit diesem Blick beleuchtet dieses Buch verschiedene Ansätze politischer Bildung. Sie werden aus emotionstheoretischer, bildungstheoretischer oder globaler Perspektive vorgestellt. Darüber hinaus geht es um unterschiedliche Wirkungsfelder und Handlungsräume politischer Bildung, das Verhältnis von Politikwissenschaft und Politikdidaktik, politische Bildung aus Sicht der Lehrer*innenbildung und den Strukturwandel der außerschulischen politischen Bildung. Schließlich wird die Bedeutung politischer Bildung als Unterrichtsfach im Zusammenspiel mit anderen Unterrichtsfächern herausgearbeitet.
Welches historische Wissen benötigt man für das historische Lernen? Die Diskussionen um den Erwerb historischer Kompetenzen der letzten Jahre lösten viele geschichtsdidaktische Fragen aus, so auch die Frage nach Art, Tiefe und Umfang des historischen Wissens. Dieser lange Zeit aus den Augen verlorene Bereich stellt sich im Licht der aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Geschichtsdidaktik, Geschichtstheorie und Kognitionspsychologie als ein produktiver Katalysator heraus, der verschiedene Ansätze in eine sinnvolle Synthese setzt. Der Band versammelt dazu dreizehn Beiträge von Fachdidaktikern/-innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und spiegelt so den Diskussionsstand der Disziplin in einem dichten Prisma wider. Die einzelnen Aufsätze führen in empirische Sachlagen ein, nehmen ältere Diskussionsstränge des Faches auf und verknüpfen sie mit aktuellen geschichtsdidaktischen Debatten. Aus diesem Grund werden der Stellenwert des Fakten- und Kanonwissens, die Einbindung von Wissen in Kompetenzmodelle, die Erstellung von domänenspezifischen Wissensmodellen, der Zusammenhang zwischen Wissen und Deutung, Orientierung bzw. Imagination, der Rang des konzeptionelles Wissen sowie subjektiver Theorien uvm. erörtert.
Der Band dokumentiert den Stand der geschichtsdidaktischen Forschung in Österreich vor dem Hintergrund der Entwicklung der Disziplin im deutschsprachigen Raum. Die österreichische Geschichtsdidaktik leistet zu vielfältigen Forschungsfeldern Beiträge: außerschulischen Lernorten, Medien im Geschichtsunterricht, Entwicklungslogiken, Umsetzung der fachspezifischen Kompetenzorientierung, sprachsensible Lernzugängen, interdisziplinäres Lernen.
Identität ist in jüngster Zeit mehr und mehr von einem individual- und sozialpsychologischen Konzept zu einem politischen Kampfbegriff geworden, mit dem um Verhältnisbestimmungen von Diversität und Integration in der Gesellschaft gerungen wird. Die damit verbundenen Probleme und Kontroversen haben inzwischen auch die Fachdidaktiken und die Bildungspraxis erreicht. Das Heft fragt nach der grundsätzlichen Relevanz dieses Themas für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer, insbesondere mit Blick auf demokratische Identität und auf Antisemitismus, und stellt identitätsbezogene Forschungen zu S…