Verstehen

unter Mitarbeit von
Anja Bonfig, Markus Drüding, Jan Paul Düwel, Tobias Enseleit, Karin Fuchs, Lucas Garske, Peter Gautschi, Christopher Hempel, Christian Herfter, Sandra Müller, Thomas Must, Dominicq Riedo, Mirjam Schmid, Florian Weber-Stein, Arne Westerkamp, Marie Winckler, Tobias Winkelmann, Franziska Wittau

Verstehen zu ermöglichen ist im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht ein Hauptanliegen. Dabei prägen drei Aspekte die Verstehenssituation: Subjektbezug, Objektbezug, Kontextgebundenheit. Die Beiträge dieses Heftes zum Schwerpunktthema setzen sich damit auf unterschiedliche Art und Weise auseinander. Zum einen wird deutlich, dass Verstehen nicht einfach die Übernahme von Weltwirklichkeit, sondern immer eigenständige und perspektivische Sinnbildung ist. Zum andern finden sich Plädoyers, den Objektbezug in den Vordergrund zu rücken und die Struktur der Disziplin als organisierendes Prinzip…

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Bestellnummer: zdg1_17
EAN: zdg1_17 (Print) / 9783734404931 (PDF)
ISBN: zdg1_17 (Print) / 978-3-7344-0493-1 (PDF)
Reihe: zeitschrift für didaktik der gesellschaftswissenschaften
Erscheinungsjahr: 2017
Auflage: 1. Auflage 2017
Seitenzahl: 208
Produktinformationen

Verstehen zu ermöglichen ist im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht ein Hauptanliegen. Dabei prägen drei Aspekte die Verstehenssituation: Subjektbezug, Objektbezug, Kontextgebundenheit. Die Beiträge dieses Heftes zum Schwerpunktthema setzen sich damit auf unterschiedliche Art und Weise auseinander. Zum einen wird deutlich, dass Verstehen nicht einfach die Übernahme von Weltwirklichkeit, sondern immer eigenständige und perspektivische Sinnbildung ist. Zum andern finden sich Plädoyers, den Objektbezug in den Vordergrund zu rücken und die Struktur der Disziplin als organisierendes Prinzip der schulischen Vermittlung zu etablieren. Schliesslich wird aufgezeigt, welch grosse Rolle für das Verstehen der kommunikative Kontext spielt.

Auch in dieser Ausgabe der zdg finden sich neben den Texten zum Schwerpunktthema aktuelle Debatten, anregende Werkstatt-Beiträge und aktuelle Buchbesprechungen.

Inhaltsübersicht

Peter Gautschi
Verstehen – zur Einführung in das Schwerpunktthema

Franziska Wittau: Gesellschaft verstehen
Perspektiven einer lebensweltorientierten Bildung

Christian Herfter, Christopher Hempel
Verstehen im Gemeinschaftskundeunterricht als kollektive Praxis zwischen ‚Voranschreiten‘ und ‚Aushandeln‘

Florian Weber-Stein
Die affektive Dimension des hermeneutischen Zirkels.
Emotionale Bedinungsfaktoren der politischen Werturteilsbildung

Marie Winckler
Das Verstehen des Verstehens. Die Zugänge Jugendlicher zu Politik und Politischem und deren Wahrnehmung durch Politiklehrkräfte

Markus Drüding, Tobias Enseleit
Ritter, Hexen, Pest und Burgen?
Eine explorative Studie zu Mittelalter-Vorstellungen und dem Mittelalter-Verständnis von Geschichtsstudierenden

Forum

Lucas Garske
Zwischen historischem Denken und ‚Basiswissen‘:
Der Streit um das Berlin-Brandenburgische Kerncurriculum als Debatte um das Grundverständnis des Geschichtsunterrichts

Jan Paul Düwel, Thomas Must, Tobias Winkelmann
Bedeutungsvielfalt von Denkmälern – Intention und Postulat am Beispiel der Endlosen Straße von Richard Horn auf dem Gertraudenfriedhof in Halle/Saale.

Werkstatt

Anja Bonfig, Arne Westerkamp
Förderschülerinnen und Förderschüler – eine vernachlässigte Gruppe gesellschaftswissenschaftlicher Didaktik?

Mirjam Schmid, Karin Fuchs, Dominicq Riedo
Audiowalk – ein Spaziergang durch die Geschichte vor Ort. Verknüpfung unterschiedlicher Konzepte in der Fachdidaktik Geschichte

Sandra Müller
Inklusion in der Geschichtsdidaktik. Ein Literaturbericht

Buchbesprechungen

Martin Buchsteiner, Martin Nitsche (Hrsg.):
Historisches Erzählen und Lernen. Historische, theoretische, empirische und pragmatische Erkundungen. (von Martin Schlutow)

Mathis Wackernagel, Bert Beyers:
Footprint. Die Welt neu vermessen. (von Tilman Rhode-Jüchtern)

Dietmar von Reeken, Indre Döpcke, Britta Wehen-Behrens:
Umweltgeschichte lehren und lernen. Keine Katastrophe! (von Isabelle Nientied)

Christina Brüning, Lars Deile, Martin Lücke:
Historisches Lernen als Rassismuskritik (von Lukas Tobler)

David Löw Beer:
Ökonomische Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Eine phänomenographische Untersuchung in der Lehrerinnenbildung.
(von Ulrike Danier)

Abstracts

Autorinnen und Autoren dieses Heftes

Autor*innen

Anja Bonfig ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt ökonomischer Bildung an der Universität zu Köln.

Dr. Markus Drüding wurde 2013 am Institut für Didaktik der Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster promoviert und ist seit 2016 Studienrat
am Alten Gymnasium in Oldenburg.

Jan Paul Düwel ist Student an der Universität Greifswald für das gymnasiale Lehramt in den Fächern Geschichte und Geographie und Stipendiat im Studienkolleg der sdw.

Tobias Enseleit promoviert im Fach Mittelalterliche Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und lehrte bis zum WS 2016/17 am Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters an der Universität Osnabrück.

Prof. Dr. Karin Fuchs ist Professorin für Geschichte und Geschichtsdidaktik an der Universität Freiburg/Fribourg und der Pädagogischen Hochschule Luzern.

Lucas Garske promoviert an der Freien Universität Berlin und beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der konfliktiven Beziehung zwischen der Lehre historischen Denkens und inhaltsorientiertem Unterricht.

Prof. Dr. Peter Gautschi ist Professor für Geschichtsdidaktik sowie Leiter des Instituts Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen an der Pädagogischen Hochschule Luzern.

Christopher Hempel arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich ‚Allgemeine Didaktik und Schulpädagogik des Sekundarbereichs‘ an der Universität Leipzig.

Dr. Christian Herfter arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich ‚Allgemeine Didaktik und Schulpädagogik des Sekundarbereichs‘ an der Universität Leipzig.

Sandra Müller studiert an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und arbeitet als wissenschaftliche Hilfskraft am dortigen Lehrstuhl für Didaktik der
Geschichte.

Thomas Must ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent an der Universität Bielefeld im Fachbereich Didaktik der Geschichte.

Dr. phil. Dominicq Riedo ist Lektor im Bereich Allgemeine Didaktik, Mediendidaktik am Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Freiburg (ZELF) der Universität Freiburg/
Fribourg.

Mirjam Schmid ist Mitarbeiterin am Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Freiburg (ZELF) der Universität Freiburg/Fribourg.

Dr. phil. Florian Weber-Stein ist Lehrer für Politikwissenschaft und Philosophie am Droste-Hülshoff-Gymnasium in Berlin und Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Jena.

Arne Westerkamp ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich der Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt ökonomischer Bildung an der Universität zu Köln.

Dr. phil. Marie Winckler war bis Dezember 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philipps-Universität Marburg.

Tobias Winkelmann ist Student an der Universität Greifswald für das gymnasiale Lehramt in den Fächern Deutsch, Geschichte und Geographie.

Franziska Wittau ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich „Didaktik der Sozialwissenschaften“ an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.

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Vom „Digitalpakt“ bis zur Coronakrise: Es gibt in den – zeitweise und flächendeckend geschlossenen – Schulen und Hochschulen aktuell einen starken Schub zum Lernen über digitalisierte Texte. Arbeitsblätter, pdf-Dokumente und freie Aufgaben ohne Noten werden von den einzelnen Lehrkräften an die Lernenden ausgeteilt, ohne dass der soziale, fachdidaktische und pädagogische Diskurs ausgereift wäre.Im vorliegenden Heftschwerpunkt wird eine Reihe der erst anlaufenden neuen Praktiken auf den Prüfstand gestellt. Handelt es sich eher um eine apparative Modernsierung oder um eine dringliche nachholende Entwicklung mit einem echten Erkenntnismehrwert?

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Die "Praxis" hat in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern, in der akademischen Lehrer- und Lehrerinnenbildung und in der fachdidaktischen Forschung eine hohe Relevanz. Gleichzeitig kann die "Praxis" durch Komplexität erschlagen wie durch Einseitigkeit überwältigen. Während die Praxis in der Schule auf anspruchsvolle, aber auch widersprüchliche Ziele für die Gegenwart und noch unbekannte Zukunft heterogener Individuen zielt, geraten kritisches Abwägen über die Vielfalt theoretisch möglicher Erklärungsmuster und Einflussfaktoren sowie sorgfältiges Überprüfen der adäquaten Lösungsmöglichkeiten in komplexen und dynamischen Handlungssituationen unter Entscheidungsdruck an ihre Grenzen. Dieses Heft nimmt die Praxis in den Blick: Welchen Herausforderungen begegnen der sog. Praxis in den Gesellschaftswissenschaften angesichts fachübergreifender und überfachlicher Bildungsaufträge und gesellschaftlicher Ansprüche im Spannungsfeld zu fachlichen Anforderungen und pädagogisch-didaktischen Herausforderungen? Kann und sollte die Fachdidaktik ihre gesellschaftliche Relevanz durch Impact- statt Evidenzorientierung sowie als entwerfende, erprobende und reflektierende Dolmetscherin zwischen Theorie und Praxis steigern oder geht dies auf Kosten ihren wissenschaftlichen Relevanz?

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Gegründet vor 10 Jahren, trat die „Zeitschrift für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften“ (zdg) dafür an, Diskurse zu führen und eine gemeinsame Sprache zu finden. Eine gemeinsame Sprache zu sprechen ist eine unabdingbare Notwendigkeit, wenn es darum geht, Synergien zu schaffen. Es ist aber auch keine leichte Aufgabe, wenn man realpolitisch beobachtet, wie jeweilige Disziplinen um ihre Ressourcen kämpfen (von Schulstunden bis Professuren). Die Jubiläumsausgabe zum zehnjährigen Bestehen ist eine Herausgeber-Edition. Sie ist im editor-review statt im double-blind-peer Review Verfahren entstanden – so wie die allererste Ausgabe „Wissen“. Was resümieren die Herausgeber/-in, die jeweils ihr Fach repräsentieren?

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Integrationsmodelle im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht gibt es in der Praxis schon lange. Sie alle spiegeln ein je spezifisches Verständnis von „Gesellschaftswissenschaften“. Nun widmet die zdg Heft 1 ihres 10. Jahrgangs erneut dieser für sie zentralen Frage der Fächerintegration: Wo stehen wir heute? Sind Integrationsmodelle konstitutiv oder kontraproduktiv für die Gesellschaftswissenschaften? Oder sind sie sogar die einzig mögliche Antwort auf die zunehmend komplexer werdenden Probleme? Mit dem vorliegenden Heft wird das Spektrum der Darlegungen zur Fächerintegration in den Gesellschaftswissenschaften substanziell angereichert. Vorgestellt werden u.a. ein phenomenon-based-learning-Ansatz und Eckpfeiler eines Modells sozioökonomischer Bildung; gefragt wird nach erlebter Erfahrung der Lehrer/-innen und Schüler/-innen im integrierten gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht. Auch in diesem Heft spiegeln Forumsbeiträge aktuelle Diskussionen und bieten Werkstattbeiträge praktische Anregungen und hilfreiche Informationen.

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Verstehen
Verstehen zu ermöglichen ist im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht ein Hauptanliegen. Dabei prägen drei Aspekte die Verstehenssituation: Subjektbezug, Objektbezug, Kontextgebundenheit. Die Beiträge dieses Heftes zum Schwerpunktthema setzen sich damit auf unterschiedliche Art und Weise auseinander. Zum einen wird deutlich, dass Verstehen nicht einfach die Übernahme von Weltwirklichkeit, sondern immer eigenständige und perspektivische Sinnbildung ist. Zum andern finden sich Plädoyers, den Objektbezug in den Vordergrund zu rücken und die Struktur der Disziplin als organisierendes Prinzip der schulischen Vermittlung zu etablieren. Schliesslich wird aufgezeigt, welch grosse Rolle für das Verstehen der kommunikative Kontext spielt. Auch in dieser Ausgabe der zdg finden sich neben den Texten zum Schwerpunktthema aktuelle Debatten, anregende Werkstatt-Beiträge und aktuelle Buchbesprechungen.

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Lehren Ist die Notwendigkeit der Erziehung eine anthropologische Konstante, so scheint das Lehren mindestens in Hochkulturen eine Notwendigkeit zu sein: Wissen und Können müssen, sollen sie nicht verloren gehen, von Generation zu Generation weitergegeben werden. Seit ihren Anfängen als Wissenschaft ist die Didaktik daher immer wieder mit dem Problemfeld Lehren beschäftigt gewesen. Zuletzt haben die bildungspolitischen Reformen seit den 1970er-Jahren sowie die Folgen der ersten PISA-Studie dieses Problemfeld neu auf die Tagesordnung gesetzt, insbesondere auch in den Fachdidaktiken. Dabei hat das Stichwort „Professionalisierung“ eine zentrale Rolle gespielt. Die Beiträge zum Schwerpunktthema dieses Heftes beleuchten unterschiedliche Aspekte aus den derzeitigen Professionalisierungs- und Reformdebatten.

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Auch wenn die Diagnostik durch die Aufgabe des Beurteilens sowie der Erfassung von Voraussetzungen der Lernenden als Planungsbasis schon lange zum Kerngeschäft von Lehrkräften gehören müsste, wird ihr in jüngster Zeit eine besondere Bedeutung beigemessen. Bedingt durch die Schieflagen von Bildungserfolgen nach sozialer Herkunft, den Herausforderungen der Kompetenzorientierung und der Inklusion stellen sich auch für die gesellschaftswissenschaftliche Fachdidaktik neue Herausforderungen durch die Diagnostik. Während noch das Wissen relativ einfach zu erfassen ist, sind komplexere fachbezogene Kompetenzen – wie Urteilskompetenz oder narrative Kompetenz – einer einfachen Überprüfung kaum zugänglich: Was macht solche Kompetenzen aus und wie lassen sie sich alltagstauglich erfassen? Lösungsmöglichkeiten ernten nicht selten den Vorwurf der Ideologielastigkeit und Unterkomplexität, während die Ergebnisse für die Getesteten selbst auch mit Konsequenzen einhergehen. Wie lassen sich Zielkonflikte bei der Entwicklung von Testaufgaben bewältigen und wie werden die Ergebnisse mit den Diagnostizierten kommuniziert?  Das Heft der zdg zur Diagnostik bietet beispielhafte und anregende Antworten.

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„Ordnung“ hat eine zentrale Bedeutung in der Schule im Allgemeinen und im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht im Besonderen: das unterrichtliche Angebot, z.B. das Wissen, wird geordnet, und die Nutzung soll geordnet verlaufen, z.B. entlang der Curricula oder der Lehrmittel. Damit ist ein weites Feld für das Heft abgesteckt, das die Autorinnen, Autoren breit und unterschiedlich besetzen. Die Beiträge in diesem Heft präsentieren Forschungsprojekte zu unterschiedlichen Ordnungen, diskutieren das Verhältnis unterschiedlicher Ordnungen der Didaktik und der Bezugswissenschaften oder thematisieren Ordnungen im Kopf der Lernenden, der Lehrenden und im alltäglichen gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht.

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„War es das, was wir wissen wollten?“ – dieser „großen Frage“ widmet sich das zdg-Heft „Forschung“. Es geht im Schwerpunkt um Berichte, Reviews und Kritiken (1) zu 15 Jahren „Lernstandserhebungen“ (R. Rauschenbach), (2) zur geschichtsdidaktischen Forschung im Schatten von PISA (M. Köster/ H. Thünemann), (3) zu subjektiven Sichtweisen in der ökonomischen Bildung (V.Kirchner), (4) zur financial literacy (T.Kaiser/ A.Lutter), (5) zu digitalen Geomedien (U.Schulze). Im Forum wird über politikwissenschaftliche Simulationen am Beispiel der UNO diskutiert (B.Bucher/ M.Koch/ J.Walter)  und über die Frage, ob und wie Lernende mit Deutsch als Zweitsprache „nichtkontinuierliche Texte“ wie z.B. Diagramme erläutern können (C.Kölzer/ V.Lemke/ M.Michalak). In der Werkstatt zeigt eine Schulbuchanalyse aus Hessen und Bayern (F.Nissen), dass von einer konzeptualisierten Praxis zum fächerübergreifenden Unterricht noch nicht die Rede sein kann.

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Fächerintegration ist in den Gesellschaftswissenschaften ein gängiges Muster der Fächerorganisation, wovon Fächer wie Geschichte-Politik, Politik-Wirtschaft, Arbeit-Wirtschaft-Technik, Geographie-Wirtschaft-Gemeinschaftskunde, Wirtschaft und Recht, Sozialkunde oder Gesellschaftslehre ein beredtes Zeugnis geben. Diese offerieren – integriert oder spezialisiert - Lernenden ähnliche Felder gesellschaftlicher Realität mit zum Teil gleichen Fragestellungen, aber auch divergierenden Perspektiven. Es existieren also gute Gründe, sich den Chancen und Herausforderungen der Fächerintegration konzeptionell und empirisch zu nähern. In diesem Heft entwickeln Frederica Valsangiacomo, Dagmar Widorski und Christine Künzli David eine Systematik „transversalen Unterrichtens“ aus bildungstheoretischer Perspektive. Entzündet am Streit um ein Fach Wirtschaft befasst sich Thorsten Hippe mit dem „Kampf der Kulturen“ zwischen Politik- und Wirtschaftsdidaktik, dem er ein Plädoyer einer „bedingten Interdisziplinarität“ gegenüberstellt. Oliver Plessow analysiert das Verhältnis „Geschichte mit Gemeinschaftskunde“ an baden-württembergischen Berufsgymnasien in Bildungsplan und Zentralprüfungen auf gelingende Fächerintegration, während Volker Rexing die politische Bildung in die Lernfeldkonzeption der beruflichen Bildung integriert. Eine Bestandsaufnahme der gesellschafts¬wissen¬schaftlichen Fächerverbünde sowie einen Diskussionsvorschlag möglicher Perspektiven legt Thomas Brühne vor. Auch in den Forumsbeiträgen existieren inhärente fächerübergreifende Bezüge, wenn Marie Winckler die Berücksichtigung der interdisziplinären Gender Studies für die politische Bildung einfordert, Carsten Quesel, Carmine Maiello und Susanne Burren den Lernzuwachs in Miniunternehmen aus psychologischer und soziologischer Perspektive evaluieren und Alexandra Binnenkade  mit der „Quelle“ ein zentrales geschichtsdidaktisches Konzept – auch mit Bedeutung für andere gesellschaftswissenschaftliche Fächer – hinterfragt. Auch die Werkstattbeiträge liefern einen lebendigen Einblick in das Schwerpunktthema. Die Bezugsbedingungen im Abo finden Sie hier.

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Bildung
„Bildung“ ist zu einem nahezu allgegenwärtigen Schlagwort geworden. Aber die Rede beispielsweise von Bildungssystem, Bildungsbeteiligung, Bildungsstandards oder Bildungsforschung verdeckt, dass es heute keinen Konsens darüber gibt, was Bildung als inhaltliche Leitidee für die Schule bedeutet und was es heißt, gebildet zu sein. Inzwischen wächst aber das Unbehagen an dieser Situation und es scheint sich im öffentlichen Nachdenken über Schule eine bildungstheoretische Wende abzuzeichnen. Die Beiträge in diesem Heft greifen dieses neue Interesse an Bildung als Leitidee auf und beleuchten gesellschaftswissenschaftliche Fachgebiete unter bildungstheoretischen Perspektiven.

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